Das Land mit der größten Elefantenpopulation- über 130.000 Elefanten- schätzen die Experten zumindest. Der berühmte „Chobe Nationalpark“, der „Moremi Nationalpark“, die „Makgadikgadi Salzpfannen“ (im übrigen Machadichadi gesprochen), die „Kalahariwüste“ das größte Binnengewässer der Welt, das „Okavangodelta“, der „Moremi Nationalpark“ und noch vieles mehr warten in diesem Land auf uns. Anders als in Namibia, wo sich die Wildtiere nur in den eingezäunten Nationalparks aufhalten, hat Botswana keine Zäune mehr. Hier laufen also alle Tiere frei und wild rum- das Abenteuer kann beginnen! Botswana geht es auch von der wirtschaftlichen Lage wesentlich besser, weshalb die Kriminalität und Arbeitslosigkeit nicht so hoch ist. Beim Einkaufen können wir also, ohne einen Autoaufpasser bezahlen zu müssen, unser Auto abstellen (die wichtigsten Wertsachen haben wir trotzdem immer bei uns)- sehr angenehm. Generell werden wir hier etwas freundlicher von den Einheimischen empfangen (ich glaube aber, dass dies meistens an unserem Alter liegt 😊, dass „Durchschnittstourialter“ liegt bei so 45-50 Jahren).


Unser Grenzübergang war erstaunlich einfach- im Vorfeld haben wir einiges gelesen und gehört von strengen Kontrollen, Verboten von der Einfuhr jeglicher tierischer Lebensmittel, Schuhsäuberungen und kompletten Durchsuchungen von Autos. In Wirklichkeit standen wir in einer Schlange, eine Reisegruppe vor uns und haben in der prallen Sonnen gewartet. Die überaus freundliche und motivierte, nicht!, Grenzbeamte hat in einer „rasanten“ Geschwindigkeit unsere Pässe begutachtet, die Stempel rein gehaut, und das wars. Draußen noch mit unseren Schuhen in eine Kiste, mit was auch immer für einer Flüssigkeit (fragt mich bitte nicht nach dem Sinn dahinter… angebliche Bakterienabtötung- der Farbe des Wassers zu urteilen haben wir danach mehr davon an den Schuhen als vorher…naja). Mittlerweile haben wir soviele Grenzübergänge hinter uns, dass uns nichts mehr aus der Ruhe bringt- genauso wenig wie die Grenzbeamten. Dem Polizisten ein freundliches „Hi“ und Lächeln geschenkt, und schon hat er uns durch gewunken. Unsere Route führt uns vom Norden Botswana´s hinunter in den Osten zu der Stadt Nata. Von Ost nach West (Stadt Maun beim Okavangodelta) und zurück nach Namibia.
Kasane
Unser erstes Ziel war „Chobe Safari Lodge“ in Kasane. Kasane als auch die Lodge sind hier Dreh- und Angelpunkt für jegliche Art von Ausflügen, Sunsetrivercruises, Dinnerboatcruises oder Tagesausflügen zu den berühmten „Victoriafällen“. Demnach ist alles hier sehr sehr touristisch. Unsere Lodge ist rießen groß, direkt am Choberiver gelegen und hat für uns noch einen Stellplatz bei den Campingplätzen. 9€ pro Person/Nacht- da kann man nicht klagen. Zumal wir alle Annehmlichkeiten nutzen können wie andere Gäste auch die Preise im dreistelligen Bereich für eine Nacht zahlen. Am ersten Tag, hatten wir im Vorfeld schon gebucht, eine „Sunsetcruise“ mit „Pure Africa Experience“. Nach anfänglichen Verwirrungen und Schwierigkeiten haben wir dann unseren Bootsführer doch noch unter all den anderen Booten gefunden und konnten starten. Eine Privatetour war es auch noch- nur wir keine anderen Gäste.


Wir wurden nah an friedlich fressende Elefantenherden, mitsamt ihren süßen Kleinen gebracht, beobachteten Kolosse an Nilpferden die sich fressenderweise ihren Weg durch das Gras bis zum Wasser pflügten, wo sie dann, grazil in´s Wasser glitten und davon schwammen. Immer wieder entdeckten wir kurz über der Wasseroberfläche kleine Ohren und ein Augenpaar. Nilpferde können bis zu 6 Minuten abtauchen, am Grund entlanglaufen ehe sie wieder Sauerstoff benötigen. Da das Wasser im Fluß nicht allzutief ist (3-6 Meter- je nach Wasserstand) können die Elefanten problemlos teilweise vom „Festland“ zu der grünen Insel in der Mitte des Flusses, rüberlaufen/ schwimmen. Rüssel hoch, und mit allen Vieren gestrampelt so schwimmen Elefanten. Die Krokodile, unterschiedlichster Größe, liegen entspannt und schläfrig am Flussufer und lassen sich so gut fotografieren.

Die Sonnenuntergänge in Afrika sind wesentlich intensiver und farbgewaltiger als man es kennt. Auf dem Fluss wartend, tauchte die Sonne alles um uns in ein rötlich-oranges Licht und der Fluss reflektiere diese Röte. Nach unserem 3 Stündigem Ausflug kehrten wir entspannt zurück. Am Abend futterten wir uns am Buffet noch in´s „Fresskoma“ ehe es in unsere Zelte zurück ging- die wir tagsüber erfolgreich, mit Steinen bewaffnet, von den Affen verteidigten. Die ganzen Wildschweine die hier umher spazieren, waren da schon friedlicher.

Thobolo`s Busch Camp Lodge
Wir fuhren etwa eine gute Stunde von Chobe Safari Lodge bis wir auf eine sandige Straße kamen. Mal wieder waren wir mehr wie froh um unser Auto und unseren 4X4 Antrieb der sich mühelos durch die mehr wie sandige Straße pflügte.

Gefühlt mitten im ewig weiten Land lag Nähe des Chope Nationalparks im Chobe Forest Reserve die Lodge, die von einem gebürtigen Südafrikaner seit zwei Jahren betrieben wurde. Wir er uns später, bei einem Gin und während wir die Tiere beim Trinken beobachtet (das Wasserloch war keine 10 Meter von uns weg) erzählte, ist er selbst in Südafrika im „Kruger Nationalpark“ aufgewachsen- auch nicht verkehrt. Er versorgte uns noch mit wertvollen Insidertipps, bezüglich dem „richtigen Verhalten“ bei Elefanten und anderen Wildtieren, riet uns von unserem Vorhaben dringend ab, selbst in der Kalahirwüste rum zufahren, und meinte stattdessen wir sollten mehr Zeit im „Makgad ikgadi Nationalpark“ verbringen und von zwei verschiedenen Unterkünften, wenn wir das wollen, Tagesausflüge machen. Während seinen Erzählungen raschelte es unter uns, und er stellte uns „seinen“ großgezogenen Dachs vor. Wahnsinn ich habe noch nie einen Dachs in echt und so Nahe gesehen. Das „Nahe“ wurde bei unserem abendlichem Grillen noch getoppt. Fleisch und Gemüsepäckchen grillten vor sich hin, als der Dachs plötzlich unserem Auto hervor schaute und auf 20cm an uns ran schnupperte. Ich war baff!. Seine Nase zog ihn zu unserer Grilltonne. Ich war mir sicher das die brutale Glut ihn abhalten würde, sollte aber eines Besseren belehrt werden. Mit den Pfoten an der Kante der Tonne streckte er seine Nase weit über den Rand in die Glut, ehe wir ihn lautstark verscheuchten. Unfassbar! Das Weglaufen des Dachses brachte uns nochmal einen Lacher, da sie auf ihren vier Beinen mehr hopsen als laufen.
Selfdrivesafari am Choperiver
Die Flussroute war auch ein Tipp von dem Besitzer der Thobolo´s Lodge. „Wenn er nicht hier wäre würde er jeden Tag die Riverroute fahren“ – so seine Worte. Etwas höher als sonst waren dann auch die Erwartungen. Da wir in so kurzer Zeit schon soviele, wahnsinnig intensive Begegnungen mit den Wildtieren hatten, wurden diese leider nicht ganz erfüllt. Natürlich sahen wir wieder, in sehr kurzer Distanz hunderte Zebras, Familien von Giraffen jeglichen Alters und Größe beim chillen, fressen am Baum oder in gespreizter Pose am Trinken ebenso große Herden an Elefanten mitsamt ihren Jungen. Eine ganze Herde konnten wir auch dabei beobachten wie sie durch den Fluss an das gegenüberliegende Ufer schwammen.


Während die erwachsenen Tiere, man beachte mit angehobenem Schwanz!, gemütlich durch das Wasser liefen und der oberste Rücken noch trocken blieb, strampelten die Kleinen da schon wesentlich mehr. Immer schön den Rüssel oben haltend, tauchten sie immer wieder unter und wurden nach kürzester Zeit von dem hinterherlaufendem Elefanten nach oben geschubst. Diese Tiere sind wirklich so sozial wie man es kennt. Sicher am anderen Ufer angekommen ging es dann an´s verdiente Fressen des frischen Grases. Verschiedene wunderschöne, kunterbunte Vögel kreuzten noch unseren Weg ehe wir nach 6h on Tour, zurück in der Chobe Safari Lodge ankamen und den Abend entspannt ausklingen liesen.


Victoriafalls
Ein besonderes Ziel, wie es die Victoriafälle sind, bedarf auch einer besonderen Weise um diese zu erleben. Deshalb hieß es für uns Heute, früh aufstehen und hoch hinaus in die Wolken. Mit dem Hubschrauber und aus der Vogelperspektive bekamen wir von der gewaltigen Größe der Victoriafalls einen guten Überblick. Der Wasserstand war nicht gerade wenig und so donnerten gewaltige Mengen an Wasser, die senkrecht nach unten ragende Felswand runter. Durch das aufgewirbelte Wasser entstand eine riesige Nebelwolke an dieser Stelle. Durch die Wassertropfen die das Sonnenlicht reflektierten entstand immer, egal welche Neigung unser Helikopter hatte, ein wunderschöner Regenbogen über den Wasserfällen. Unser Pilot drehte mehrere Kreise über den Zambesi (das ist der Fluss der die Fälle speißt), zeigte uns die Grenzen zwischen Zambia (im Norden), Sambesi (im Osten) und Botswana (zwischen Namibia und Sambesi) flog mit uns über Victoria Stadt und zurück Richtung Flugplatz.

Hierbei überflogen wir noch große Waldgebiete und hatten das Glück zwei Elefantenherden sowie mehrere Giraffen aus der Luft zu beobachten. Juhuu, dass erste Mal das wir größer waren als die Tiere 😊 . Die 15 Minuten Flug, „verflogen“ in Windeseile, ehe wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Ich wollte gar nicht meinen „Co-Pilotenplatz“ ganz Vorne aufgeben, so schön war das Gefühl während des Fliegens 😊 Mittags waren wir wieder von unserem Ausflug zurück, und nachdem wir noch eingekauft haben, ging es heute Nacht, nach langer Zeit, endlich mal wieder zum wirklich freiem Wildcampen im Kazuma Forest Reserve direkt an einem Wasserloch.

Wildcampen am Wasserloch
Über iOverlander, fanden wir diesen Spot. Etwa 2h von Kasane entfernt, auf unserem Weg nach unten, Richtung Süden (Makgadikgadigebiet). Ein Wasserloch in mitten des Waldes an dem man zwischen all den Tieren campen kann. Huii- auf in´s Abenteuer. Eine kleine Schotterstraße die erst entlang eines Zaunes führte, und dann geschlungen in den Wald hinein, brachte uns am Ende an das Wasserloch. Wir parkten unser Auto nahe eines großen Baumes, der uns von einer Seite so Schutz geben konnte.

Keine 10 Meter von uns entfernt war das Wasserloch. Noch bei Sonnenlicht, bauten wir unsere Zelte auf, machten Brotzeit und machten uns schon um kurz vor 18 Uhr (Sonnenuntergang), bettfertig. Auch ein Tipp unseres Thobolo´s Besitzers, war es das Elefanten und andere Wildtiere vor Licht und Feuer „Angst“ haben. Also hingen wir unsere kleine Glühbirne hinter unser Auto und machten noch ein Feuer. Pünktlich zum Sonnenuntergang lagen wir in unseren Zelten und beobachteten angespannt und interessiert das Wasserloch. Unsere bisherige Erfahrung lies uns auch diesmal nicht im Stich, als pünktlich um 19.45 Uhr es im gegenüberliegendem Wald zum knacken und rascheln begann. Auch wenn sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, mussten wir uns voll und ganz auf unser Gehör konzentrieren. So lauschten wir also in der Dunkelheit den Schritten der Elefanten. Das rege plätschern von Wasser, gab uns dann das sichere Zeichen das die Tiere jetzt am Wasserloch sind. Kaum 10 Meter weg von uns! Mucksmäuschen still waren wir und schärften unsere Augen und Ohren. Leider konnten wir nur die dunklen Umrisse der Elefanten erkennen und so lauschten wir über eine Stunde wie die Elefanten im Wasser spielten und tranken. Von dem ganzen Geplätscher meldete sich auch meine Blase. Zefix, jetzt muss ich da in der Dunkelheit raus. Ja zugegeben, ich hatte echt Schiss, aber was Muss dass Muss. Also packte ich meine Stirnlampe und leuchtete die Umgebung aus. Zum Glück, ich war schon die Hälfte der Leiter unten und entdeckte durch meinen Lichtstrahl einen Elefanten, 5 Meter von mir weg, der ein tiefes Grummeln von sich gab. In windeseile saß ich wieder oben im Zelt und wartete. Nach 10 Minuten fasste ich nochmal Mut und huschte hinaus. Ich blieb dicht beim Auto. Ich habe bisher noch nie soviel Herzklopfen bei einem Klogang gehabt wie dieses Mal. Froh wieder im Zelt zu sein, kuschelte ich mich in meinen Schlafsack und lauschte den Geräuschen der Tiere. Von verschiedenen Geräuschen wachte jeder von uns immer wieder Nachts auf. Außer Elefanten lies sich aber nichts anderes blicken, zumindest bekamen wir es nicht mit. Am Morgen tauchte dann nochmal ein Elefant auf, den wir in Ruhe, und jetzt auch mit Sonnenlicht beobachteten ehe wir unser Frühstück genossen. Was eine aufregende Nacht!


Kubu Island
Diese „Insel“ liegt im Gebiet des Makgadikgadigebiet. Berühmt ist sie, weil sie in Mitten einer rießigen Salzpfanne liegt, genau gesagt ist diese Salzpfanne 8400 qkm groß und gilt neben der (uns bekannten) „Salar de Uyuni“ und der „Salzwüste in Uta“ zu einer der drittgrößten der Welt. Zu dieser Salzpfanne zählen noch mehrere „kleinere Salzpfannen“. Auf der Insel wachsen, die für Afrika berühmten „Baobabbäume“. Mit ihren dicken Stämmen und kurzen Ästen erinnern sie mich irgendwie, warum auch immer, an einen TRex. Unsere Anfahrt, war mal wieder, mehr wie erschwerlich. Die „Straßen“ zogen sich endlos, über Gestein und tiefsten weichen Sand, hörten mitten in „Siedlungen“ auf oder führten quer durch´s Gebüsch. Unser Allradauto bewährte sich erneut.


Ganze 4h dauerte unsere Anfahrt zu der kleinen Kubu Island. Mutterseelen alleine erkundigten wir diese und vertraten uns unsere Beine und erholten uns von dem Geschüttel. Die totale Stille die hier herrschte machten dies noch intensiver. Nicht einmal ein Vogel zwitscherte. Unsere Blicke schweiften endlos über die Weite der Salzpfanne.


Da wieder ein beschwerlicher Rückweg anstand, unser Navi uns mitteilte, dass wir für 80km satte 4h brauchen, ging es zurück in unser Auto. Gerne hätte ich hier noch mehr Zeit verbracht. Ein paar Steinböcke im hohen Steppengras kreuzten später unseren Weg. Erst bei Dunkelheit erreichten wir irgendwo einen Platz wo wir uns und unser Auto in Sicherheit wussten und unser Nachtlager aufschlugen. Vollkommen K.O. vielen wir in unsere Betten. Da wir in der rießigen Salzwüste von Uyuni schon zu Beginn unserer Reise standen hatte ich, ob ich wollte oder nicht, den Vergleich in meinem Kopf. Leider, aufgrund der beschwerlichen An- und Abfahrt hat sich für die kurze Zeit, dieser Ausflug nicht wirklich gelohnt. Aber, man soll ja nicht immer vergleichen 😊 ….

Nxai Nationalpark

Eine 100% Chance um Geparden zu sehen, führte uns hier her. Stolze 40€ Eintritt (zu dritt, für afrikanische Verhältnisse wirklich teuer!) legten wir den Rangern hin um in den Park fahren zu dürfen. Auch hier war die „Straße“ einfach eine Frechheit. Tiefsand, Wellblechpiste oder grober Steinschotter, 26km „lang“ um zu dem Wasserloch zu gelangen, mussten wir zurück legen. Ohne 4xWD undenkbar! Auch hier dauerte die Anfahrt über eine Stunde, und kostete uns alle mehr wie Nerven und ein paar Blessuren. Belohnt wurden wir am Wasserloch mit einem regen „Wildlife“. Da es das einzige noch vorhandene Wasserloch in dem Park war (vom Menschen bewässert) war alles was laufen oder fliegen konnte, hier. Eine große Herde an Elefanten, trank und matschte sich ein. Die Kleinen unter ihnen spielten sich gegenüber den Streifengnus auf und versuchten diese zu vertreiben. Die Strauße standen im sicheren Abstand und beobachteten das Treiben.
Zwischenzeitlich gesellte sich auch eine Herde Kudus dazu. Die unzähligen (gefühlt 200 )Springböcke befanden sich überall. Erst als der Blick vom Wasserloch in das Gebüsch mit seinen schattigen Plätzen schweifte, erdeckten wir die drei Löwen. Ein Männchen und zwei Weibchen, machten es sich im Schatten bequem. Tiefenentspannt taten sie …genau..nichts!. Würde ich auch nicht, wenn direkt vor meiner Nase ein mehr wie reichhaltiges Buffett warten würde und ich wüsste das ich garantiert nicht Hungerleiden muss. Auch wenn sie reglos da liegen, bin ich von der Schönheit dieser Tiere begeistert. Die Form des Kopfes, die Zeichnung des Fells- die Natur zeigt einfach was sie alles kann.


Irgendwie haben wir auch die Rückfahrt überstanden und stellten unser Auto, in der Nähe eines Flusses, am Abend ab. Pünktlich um halb 8 fing das Gebüsch wieder zum Knacken und Knaxen an, als wenig später, der Rücken des Elefanten auf Höhe unseres Dachzeltes, kaum 3 Meter entfernt erschien. Mucksmäuschen still lauschten wir und beobachteten die grauen Riesen bei seinem Weg zum Wasser. Ihm folgten noch zwei Gefährten. Die grasenden Kühe klingelten uns mit ihren Glocken, die uns aus der Heimat allzu vertraut sind, in den Schlaf.

Maun und das Okavankodelta


Die Stadt Maun, liegt Südwestlich in Botswana und zählt mit Francistown (Osten) zu einer der Hauptstädte. Nicht unweit von der Stadt befindet sich das größte Binnengewässer der Welt, das „Okavankodelta“. Wir verbrachten in Maun drei mehr wie entspannte Tage (die wie mehr wie brauchten), und nutzen die perfekte Lage der Stadt, als Ausgangsort für unseren Rundflug über das Delta. Eine ganze Stunde überflog der Segelflieger das große Gebiet (6,000–15,000 km2 – je nach Regenstärke) und verschaffte uns einen guten Überblick. Gespeist wird das Delta vom Okavangofluss.


Ein Binnendelta mündet in keinerlei andere Flüsse oder Meere. Neben dem Delta liegt, Botswana´s Tourimagnet, das „Moremi Game Reserve“ (östlich des Binnengewässers) was zu einer der sieben Wunder Afrikas zählt. Aufgrund der regen und ganzjährlichen Wassermengen, findet sich hier auch das meiste von Afrika´s Tieren wieder. Wir konnten in Ruhe das Farbenspiel der Natur bewundern, sahen von oben alles mögliche an Getier und was ich persönlich auch interessant fand, deren Laufwege- und an diese halten sich die Tiere. Der Flug war wirklich etwas schönes, und ich bin sehr froh das wir so einen groben Überblick über dieses rießige Delta gewinnen konnten, auch wenn, aufgrund der fehlenden Regenfälle dieses Jahr, noch nicht wirklich viel Wasser vorhanden ist.

Moremi Game Reserve
Was ein ereignisreicher und auch anstrengender Tag in dem riesigen Nationalpark. Sehr früh ging es für uns los- zum Glück! Um kurz vor 7 Uhr waren wir die Ersten die durch das Gate am südlichen Eingang fuhren. Wir fuhren zu Beginn, einen leider nicht lohnenswerten Umweg zu den „Blackpools“ die reich an Getier sein sollten- aufgrund der Trockenheit- außer schwarzem Sand derzeit nichts bot. Danach machten wir uns weiter Richtung Norden auf.

Als unser geschichtsträchtiges Ereignis sich abspielte. Nachdem wir wieder, ewig durchgeschüttelt und rüttelt wurden, von den katastrophalen „Straßen“ in dem Park, und unsere Aufmerksamkeit schon erschöpft war stieg Chris volle Lotte in die Eisen. Unser Auto stand. Und: da stand er! Direkt vor unserer Motorhaube. Einer der „Big5“. Echt. In voller Größe. In seiner ganzen gigantischen, faszinierenden Schönheit. Ein Leopard! Die Raubkatze blickte uns direkt in die Augen. Ich war wirklich wie gefesselt. Erstarrt und mit offenem Mund beobachteten wir ihn. Nach dem intensiven Augenkontakt, setzte er gemütlich und grazil auf seinen Pfoten entspannt seinen Weg fort. Wenige Sekunden später war er wieder im hohen Gras verschwunden. Wahnsinn. Manchmal muss man einfach im richtigen Moment am richtigen Ort sein…und natürlich auch ein Quäntchen Glück im Gepäck haben. Wie versteinert waren wir alle, was auch der Grund ist, dass keiner von uns rechzeitig eine Kamera zücken konnte- deshalb müsst ihr uns das jetzt einfach ohne Beweisaufnahmen glauben :-). Ein Moment der wahrlich in Erinnerung bleibt und der bei jeder Erinnerung Gänsehaut mit sich bringt.

Somit können wir jetzt auch unsere Challenge der „Big5“ als „completed“ verbuchen. Für alle die sich fragen was die „Big5“ eigentlich sind: Hier geht es um die 5 afrikanischen Wildtiere. Nicht wie der Name fälschlicherweise vermuten lässt, die Größten (körperlich) Wildtiere Afrikas, sondern die fünf, für den Jäger (Menschen) gefährlichsten Tiere. Dazu zählen: Der Büffel, der Löwe, das Nilpferd, der Leopard und der Elefant. Alle diese Tiere haben wir, in unserer doch „kurzen“ Zeit, hier in Namibia und Botswana schon in Live erlebt. Bei Abenddämmerung erreichten wir unseren Wildcampingspot. Aus dem Kanister gab es eine schnelle Dusche. Im Gebüsch, 5 Meter von mir weg, knackste es und eine Herde Elefanten, lief fressenden an uns vorbei. Auch mal eine andere Art der „Outdoordusche“.

Als wir gerade, hungrig wie die Löwen, unser Abendessen verschlangen, hörten wir genau diese im Hintergrund. Aber so schnell wie wir in unseren Zelten waren, könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Etwas unruhig war dann auch unsere Nacht. Auch wenn die Tiere wohl weit weg waren und an uns gar kein Interesse hatten… sicher ist Sicher!

Rückreise nach Namibia
Vom Moremi Nationalpark ging es zurück nach Maun und noch ein Stückchen weiter in die „Lodge Sitatunga“- da wir immer noch genug von dem 10 stündigen Durchgerüttel vom Vortag hatten. Im Übrigen, auch wenn ich immer wieder von „Lodges“ spreche, stehen wir hier immer auf den Campingspots und schlafen weiterhin in unseren Dachzelten. Mittlerweile und je weiter wir in den Süden kommen, wird es auch immer Kälter. Ja auch in Afrika herrschen kalte Temperaturen. Wir sind genau jetzt auch im „afrikanischem Winter“ unterwegs. Auf der einen Seite toll, da wenig Touristen, alles günstiger und die Tage trotzdem mit Sonnenschein gefüllt sind und Temperaturen von 30 Grad erreicht werden, jedoch fallen Nachts die Temperaturen auch auf 5- 10 Grad, was weder angenehm am Abend noch am Morgen ist. Nach über 8 Monaten auf der Straße, leben und schlafen in Autos sind diese kalten Nächte nochmal eine Schippe oben drauf. Mit einem weitern Zwischenstopp (über Nacht) erreichten wir zwei Tage später die Namibische Grenze. Der Grenzübergang, war wie immer ohne jegliche Probleme- ein hoch auf die deutschen Reisepässe 😊

Da die Zeit in Botswana, genau 14 Tage, cruisten wir durch dieses Land, jetzt vorbei ist, ist es für mich Zeit ein ehrliches Resumee zu ziehen. Die Vielfalt an Tieren, vor allem, dass sich diese alle frei in dem Land bewegen können, war faszinierend und einmalig. Die vielen tollen Safaris die wir gefahren sind bestärkt dies. Jedoch sind die „Straßen“ in Botswana eine reine Katastrophe (selbst in Chile war es besser) und haben uns neben vielen blauen Flecken auch viel an Zeit und Nerven gekostet. Selbst in Nationalparks, wo fleißig abkassiert wird, wird sich um nichts gekümmert. Wer sich dazu entschließt, (was ich nur befürworten kann!) hier her zu reisen, der kommt um einen 4xWD nicht herum und gutes Sitzfleisch. Was mich nach wie vor, wirklich erschrocken hat, sind die Einheimischen. Ich kann euch leider nichts Positives berichten. Unsere Erfahrungen, und wir haben es immer mit einem Lächeln und einem „Hey, how are you?“, egal bei wem, probiert und bekamen jedes Mal nur abfällige oder böse Blicke. Mit Moni und mir wurde eigentlich nie gesprochen, da wir Frauen sind, und selbst Chris wurde mehr wie ruppig und respektlos behandelt. Es ist einfach keine Art, hinter jemandem herzulaufen und diesen mit „Money, money“ anzubrüllen. Aber genau dieses Gefühl wurde uns permanent vermittelt- das wir laufende Geldbeutel sind. Nichts anderes. Wir zwei Frauen sind schon nach kürzester Zeit nicht mehr gemeinsam einkaufen gegangen, die Blicke der Männer, die „ausversehenen Anrempler“ oder das Nachlaufen in den Supermärkten waren mehr wie respektlos und erniedrigend. Auch wenn es eine andere Kultur ist- egal in welcher Kultur: Respekt gibt es überall. Ich nehme mir an dieser Stelle auch heraus, zu sagen, dass ich mich in noch keinem Land so unwillkommen und unsicher gefühlt habe wie hier und mich sicherer zwischen wilden Tieren, als den Menschen gefühlt habe. Natürlich sind nicht alle so. Natürlich sind auch alle in der Gastro oder Tourismus, nett oder netter- weil sie es so gelernt haben. Wir waren in abgelegenen Dörfern und Städten, im kleinen Hinterland und egal wo und egal wie wir es versucht haben, wir bekamen leider genau obig Beschriebenes vermittelt. Ich bin mir sicher, dass auch unser Alter eine Rolle spielt. Viele junge reisende, gibt es hier nicht. Vielleicht genau aus diesen Gründen. Botswana zu erleben bleibt trotzdem im Gesamten eine bleibende Erinnerung. Ein Hoch auf die Tiere dieses Landes, die Elefantenherden und Giraffen, die „einfach so“ am Straßenrand laufen, die Leoparden die mit etwas Glück deinen Weg kreuzen. Die einzigartigen, intensiven Sonnenauf – oder untergänge. Die sternenreichen, klaren Nächte. Die Perspektiven aus der Luft. Danke, Bostwana.


Wow, was für ein Abendteuer ihr da erlebt hat. Ja, die Tierwelt in Botswana ist wirklich überwältigend und unvergesslich, wenn man Löwen und Elefanten so nahe kommt! Die Sonnenuntergänge in Afrika sind auch einzigartig schön und bleiben für immer im Gedächtnis. Eure Foros sind wieder gigantisch gut und Tanja: Hut ab, der Film ist der Wahnsinn! Bravo!
Ich wünsche euch jetzt noch viel Spass in Kapstadt und ein bisschen Erholung.
Bussi Mama