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Roadtrip- Woche 1

Die Anfahrt zu den Königspinguinen- Tag 1 on the Road

Am nächsten Tag hieß es dann endlich „Freiheit- wir kommen“- unser Camper wartete auf uns und unserem Roadtrip stand nichts mehr im Wege. Die Abholung bei Wicked verlief reibungslos und so saßen wir gegen Mittag in unserem „neuen fahrbaren Zuhause“ – für die nächsten 4 Wochen, juhuu! Vlt. Gewöhnen wir uns auch noch an das „strange“ Aussehen (das Gesicht was unseren Camper ziert ist aus der Serie „Stranger Things“) …wer weiß! Natürlich muss der Camper erstmal mit den Grundnahrungsmitteln ausgestattet werden, ebenso wie die ein oder anderen nützlichen Haushaltsgegenstände (eine gute Grundausstattung ist schon vorhanden!) – so dauerte unser mit 1h angesetzter Einkauf auch gleich mal 3h und unsere Abfahrt aus Punta Arenas erfolgte erst am späteren Nachmittag.

Erstmal ging es von Punta Arenas in die südlichste Stadt der Welt- Usuhaia. Das erste Ziel was wir ansteuerten war der „Parque Pinguino Ray“- hier lebt eine Kolonie von Königspinguinen (120 in etwa) gleichzeitig ist dies auch die einzige Kolonie die außerhalb der Antarktis lebt. Das ich hier hin möchte war von Anfang an fast schon wie ein Gesetz da ich Pinguine jeglicher Art liebe.

Von Punta Arenas ging es Hoch in den Norden, zur Fährstelle „Punta Delgada“ und mit der Fähre rüber Richtung Pinguine. Die Freiheit mit dem eigenen Auto zu reisen, wurde gleich von uns ausgenützt. So hielten wir am Straßenrand und konnten ein verlassenes Schiffsfrack ausgiebig erkunden.

Die Landschaft wechselte von eher trocken wirkenden Grashügel, entlang an rauen, windreichen Küstenstraßen über lange gerade Strecken. Da unser Mitsubishi ein kleiner Schluckspecht ist, müssen wir ca. alle 350km- 400km tanken. In Cerro Sombrero gab es unsere ersehnte Tankstelle. Wie wir ja schon gelernt haben, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So hatte die Tankstelle um 20Uhr schon geschlossen und es gab keinen Sprit mehr für uns. Zu unserem Großen Glück war eine Tourist Information gleich neben an, die saubere und freie heiße (!!!) Duschen, Toiletten sowie kostenloses WLAN uns bot. Unseren Camper haben wir direkt davor geparkt, möglichst Windschnittig um eine halbwegs ruhige Nacht zu haben. Frisch geduscht, den Lieben zu Hause kurze Infos zukommen lassen und mit gefüllten Mägen stand die erste Nacht in unserem Camper an.

„Parque pinguino ray“- Königspinguine und der Albatros- Tag 2 on the Road

Um 6 Uhr klingelte unser Wecker. Aufgewacht bin ich mit teilen unserer Weihnachtslichterkette im Gesicht. Drei Erwachsene, in einem Camper, eingepackt in Daunenschlafsäcken, ohne Luftzufuhr- da macht sogar das Panzertape schlapp 😉 …wir lernen stets dazu. Trotz der abendlichen Kälte haben wir eine erholsame, zwar ungewohnte, Nacht hinter uns gebracht. Routiniert gabs zur Stärkung erstmal ein liebevoll, von Moni zubereitetes Müsli. Für den“ el Padron“ gabs neuen Sprit, und so gings voller Vorfreude auf die Königspinguine, endlich weiter. Das Internet sollte leider diesmal recht behalten, und so standen wir vor dem Eingangsschild und mussten feststellen, dass der Park erst gegen 11 Uhr seine Tore öffnet. Wie vertreiben wir uns die Zeit?! Richtig, mit Essen! Ein Stück weiter auf der Dirt Road, an der Küste entlang wartete eine kleine windgeschützte Lichtung auf uns. Auf unserem Weg dorthin ertönte von Moni plötzlich ein greller Schrei und ein „Habt ihr auch das weiße Ding da im Zaun gesehen?“. Vor lauter Schreck, hat Chris den Stempel reingehaut, und dann den Rückwärtsgang. Das „weiße Ding“ entpuppte sich als Albatros, der sich mit seinem Flügel bitterböse im Stacheldrahtzaun verfangen hatte. Wir glaubten alle er sei schon tot.

Vor ihm stehend sahen wir das er noch lebte! Dem müssen wir helfen. Chris und ich haben unsere Handschuhe angezogen und los ging es. Etwas mulmig war uns schon, und Respekt vor dem großen Vogel und eventuellen Attacken hatten wir auch, dass war aber zweitranging. Chris hat beherzt mit beiden Händen den Albatros am Körper gepackt, und ich habe sachte den Flügel aus den Stacheln befreit. Am Boden abgesetzt, sah der arme Kerl ganz schön fertig aus. Mehr konnten wir ihm aber nicht helfen, da der Park ja auch noch geschlossen hatte. Wir beschlossen ihn erstmal sich erholen zu lassen, zumindest hatten wir die Hoffnung dazu (wir wussten ja auch nicht wie lange er da schon hing und gekämpft hat). Auf unserem Rückweg wollten wir nochmal vorbeischauen, und sollte er noch da sein ihn einpacken und mit in den Park schleppen. Für uns gabs nach der Aufregung erstmal einen heißen, frischen Filterkaffee, ein paar Kekse und einen Platz in der Sonne. Um kurz vor 11 ging es zurück zum Parkeingang. Dem Albatros mussten wir „Leb wohl“ sagen. Unsere Hilfe kam leider zu spät.

Mit getrübten und enttäuschten Mienen ging es zum Park. Da Pinguine in sehr, sehr kalten Gefilden leben, kann man sich vlt. Vorstellen was hier für ein Klima herrscht. Zudem wir auch noch direkt am Meer waren. Der Wind peitschte uns mit gefühlten 100km/h und minus 10 Grad um Ohren. Zwiebellook- das einzige was hilft. Nach 5 Schichten, eingepackt mit Mütze und Handschuhen, bewaffnet mit Kameras ging´s endlich zu den Königen. Keine 5 Minuten laufen später, erblickten wir auch schon die gesamte Kolonie. Zusammengepfercht, auf einer kleinen Insel, dicht an dicht. Wahnsinn! Durch mehrere Fernrohre konnten wir die Pinguine genau beobachten. Wir hatten wieder mal das Glück auf unserer Seite, so sahen wir nicht nur sehr junge Königspinguine (Februar zur Welt gekommen) die gerade ihren Fellwechsel von braunem, flauschigem Fell zum typischen schwarz/weiß-gelben Königspinguinfell durchliefen (ulkig sahen die aus, da teilweise noch Stellen mit langem Fell da waren, und schon Stellen mit dem „richtigen“ Fell, leicht zerzaust die Kerle).

Da gerade zwischen Oktober und Dezember Brutzeit ist, hatten wir tatsächlich noch das Glück ein Ei zu entdecken. Mehr durch Zufall, als ich durch das Fernrohr schaute und zwischen den Pinguinen rumzoomte, sah ich wie einer seinen Bauch anhob und mit seinem Schnabel das Ei auf seinen Füßen neu zurecht ruckte. Von der Parkmitarbeiterin bekamen wir dann gesagt, dass wir unfassbares Glück gehabt haben, sie arbeite seit 7 Jahren hier und habe diesen Moment erst einmal erlebt (vlt. Haben wir sie mit ihrem Englisch auch nicht ganz richtig verstanden?!…) Gefreut haben wir uns wie Schnitzel, und ich wollte mich gar nicht von diesen wunderschönen Geschöpfen verabschieden, aber alles hat ein Ende und unsere Reise geht weiter.

Der Süden wartet! Viele Kilometer fuhren wir in unserem El Padron. Zu dritt, vorne- was eine kuschelige Angelegenheit ist. Auf unserem Weg gab es immer wieder viele „Woooow´s“ und „Bohaa schau mal“. Die Landschaft hatte einiges zu bieten. An Küsten entlang, hindurch durch Berge, hoch entlang an Bergseen. Umso weiter wir in den Süden kamen, desto vertrauter wurde die Landschaft. Große Berge erhoben sich, kurvenreichere Straßen, Wälder. Die Häuser eine Mischung aus skandinavischem Stil und kanadischem Stil- richtig schön. Am späten Abend steuerte ich unseren Patron dann in die ersehnte Stadt „Ushuaia“- das Ende der Welt war erreicht! Was für ein verrücktes Gefühl.

Was ich vlt. Noch erwähnen sollte. Hier unten steht die Sonne näher zur Erde, deshalb geht die Sonne hier erst gegen 22-22.30 Uhr unter. Was für Abenteurer wie uns optimal ist, da die Tage lange genutzt werden können. Egal ob mit vielen tollen Entdeckungen oder mit Anfahrten für die Entdeckungen. Für unsere Übernachtung haben wir uns natürlich wieder einen mega geilen, abgelegenen Ort rausgesucht. Außerhalb der Stadt, mit Blick auf die Bucht und die Stadt die am Abend durch die vielen Lichter glitzerte und uns ein weiteres „Wow“ entlockte. Was uns am Abend durch die Dunkelheit verborgen blieb, dass erwartet uns am nächsten Morgen, bei strahlendem Sonnenschein.

Usuhaia und NP „Tierra del Fuego“- die südlichste Stadt der Welt- Tag 3 on the Road

Das Ende der Welt ist verdammt schön! Zwar sind die Temperaturen, trotz „Frühling“ bei maximal 12 Grad, und durch den peitschenden Wind in Feuerland, gefühlt wie 5 Grad aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Aber heute erwartete uns ein sonniger Tag. Moni, als auch Chris hatten unabhängig voneinander über einen nahegelegenen Nationalpark gelesen, der wärmstens empfohlen wurde.

Nach ein wenig einlesen, war klar das wir da auch hinmüssen. Also ging es für uns in den „Parque National Tierra del Fuego“.  Zum Glück- ein wahrer Schatz der hier auf uns wartete. Landschaftlich fühlten wir uns wie Zuhause. Die Sonne schien, verwandelte den Bergfluss in ein glitzerndes Netz, tauchte die Wiesen in saftiges Grün und lies die Blumen leuchten. Das erste Mal das wir im T-Shirt spazieren konnten.

Wir wanderten den Fluss entlang, umgarnt von schneebedeckten Bergen, durch die Wiesen, bis wir zu einem Wasserfall kamen. Hier teste Moni ausgiebig die Langzeitbelichtung ihrer Kamera- was sich sehen lassen kann. Ich saß wie ein kleiner Buddha auf dem Felsen und tankte Vitamin D, lauschte dem Rauschen des Wassers und dem Zwitschern der Vögel. Herrlich!

Nach dieser Pause ging es zurück und auf die andere Seite des Parks, die am Meer lag. Auch hier ein wunderschöner Moment beim „Mare el Mundo“. Jetzt knurrten langsam unsere Mägen und wir waren uns einig, dass wir an dem nächsten See unsere mobile Küche aufbauen. Chris wollte zudem unbedingt in den See springen. Am Seeufer bauten wir unsere Stühle auf, kochten uns Kartoffel mit Speck und Ei. Mhhmm wie lecker! Wir genossen die neidischen Blicke der anderen Touristen auf unseren Platz und unser Essen- schmeckte gleich noch besser😊 Nach dem Essen stand Chris dann seinen Mann, schlüpfte in seine Badehose und sprang in den ca. 10 Grad kalten Bergsee. Moni und ich genossen mit einem heißen frisch gebrühten Kaffee, auf unseren Stühlen, die Show- tauschen wollten wir nicht!

Wacker ausgehalten, kam Chris nach einer kleinen Runde wieder aus dem See. Getrocknet, gesättigt und glücklich packten wir alles wieder zusammen und zogen weiter. Ein paar Wege und Aussichtspunkte im Park erkundeten wir noch. In einem „Wald mirador“ hatten wir noch einen tollen Ausblick auf das Ende der Straße. Diese Straße war wirklich das weiteste was man fahren konnte. Mich erinnerte die Landschaft hier, stark an Norwegen- viele kleine Fjorde, Inseln und Gewässer und ein Weitblick.

Gefüllt mit so vielen tollen Eindrücken fuhren wir, an dem von uns am Anfang bereits entdeckten, Übernachtungsspot im Park. Auf unserem Weg wurden wir von einer großen Herde Wildpferde mitsamt Fohlen überrascht. Staunend, und mit dem Teleobjektiv der Kamera saßen wir im Auto und beobachteten. Nachdem wir unser Auto windgeschützt, soweit es ging, geparkt hatten beschlossen wir erstmal eine runde Krafttraining einzulegen- Ausdauersport hatten wir ja heute genug. So machten wir fleißig und brav eine Stunde lang unser Workout, danach gemeinsam noch, geleitet von Moni, eine ausgiebige Cool down-Session.

Sport bedeutet schwitzen, dass bedeutet eine Dusche. In der Wildnis. Die Solardusche wurde mit Bergwasser gefüllt, und ich beschloss mich dieser Herausforderung zu stellen. Scheiße nochmal war des kalt. Ich habe noch nie so schnell in meinem Leben geduscht. Der Wind hat das Wasser auch nicht gerade wärmer gemacht. Aber besser wie stinkend ins Bett zu gehen. Nachdem ich die Dusche überlebt hatte, konnte ich Moni beim Essen kochen helfen. Etwas Heißes im Magen hatte ich auch echt nötig- so richtig warm geworden bin ich den restlichen Abend nicht mehr. Erst eingekuschelt in meinem Daunenschlafsack, in der Mitte zwischen Chris und Moni, wurde es dann langsam warm. Bei geschlossenen Augen zogen noch einmal ein paar Bilder von den heutigen Momenten vorbei an mir und brachten mich sanft und glücklich in die Schlafwelt.

Der Weg ist das Ziel – Estancia Harberton Tag 4 on the Road

Heutiges Ziel war die andere Seite von Usuhaia, soweit es ging und mit der Möglichkeit auf eine kleine Insel Isla Martillo mit dem Boot zu fahren auf der, na was wohl?!, claro Pinguine leben. Der Weg dorthin führte uns über eine komplette Dirt Road, 50km und 1 ½ Stunden. Weder in Chile noch in Argentinien, zumindest hier unten im Süden, kann man nicht von „Straßen“ reden wie wir sie kennen. Immerhin bin ich jetzt im Offroadfahren mit einem Mitsubishi L300 bestens geübt. In Usuhaia erfuhren wir, dass es eben die Möglichkeit geben kann (!) dort unten vor Ort, noch auf eines der Boote zu kommen die zu der Pinguininsel fahren. Um 9 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr und noch später kamen die Boote in Estancia Harberton an. Rechtzeitig aufgestanden sind wir, der eingeplante Puffer von einer halber Stunden war dank der Dirt Road sofort weg und wir kamen erst um halb 10 Uhr an.

Trotz der erschwerten Anfahrt, war hier der Weg und die Landschaft herum, die immer wieder neuen Ausblicke, einen Fotostopp wert. In dem Ort angekommen, mussten die Mitarbeiterin trotz ihrer vielen Bemühungen mitteilen, dass erst am späten Nachmittag noch ein Boot platz hat. Da wir aber noch heute bis in die alt bekannte Stadt Cerro Sombrero kommen wollten (ca. 350km) war dies leider zu spät für uns, und wir mussten die Pinguininsel aus unseren Köpfen streichen. Da wir schon wieder hungrig waren (was so ca. alle 2h ist …  😊 ) und es nur ein schnelles Frühstück gab, ließen wir uns unser Müsli am Straßenrand bei herrlichem Ausblick (aus dem Auto raus da mal wieder ein starker Wind ging) schmecken.

Gestärkt konnte ich den Rückweg auf der Dirtroad wieder antreten. Mit dem Fahren wechselten Chris und ich uns ab und so schunkelten wir unseren Padron, mit einem kurzen Einkaufsstopp in „Rio Grande“, zurück zu unserem Übernachtungsspot in Cerro Sombrero. Wieder gab es eine Dusche (leider nur lauwarm da mit uns noch 9 andere diesmal hier nächtigten). Neben uns stand ein Pärchen aus Österreich, die eine ähnliche Route wie Moni und ich haben. Bei einem kühlen Bierchen gab es viele Infos gegenseitig zum Austauschen. Die vielen Kilometer steckten in den Knochen, und so fielen wir schnell in unseren wohlverdienten Schlaf.

NP „Pali Aike“- die erloschenen Vulkane – Tag 5 on the Road

Unser Tag startete erstmal mit einer heißen Dusche – herrlich. Danach gab es, wie so oft zur Stärkung ein leckeres Müsli mit Apfel und Banane. Von Cerro Sombrero ging es mittags zurück zu der Fähre die uns wieder auf die andere Seite bringen sollte. Dabei verloren wir allerdings eine Stunde mit Warten – etwas ärgerlich aber nicht zu ändern. Nach unserer Fähre steuerten wir direkt den National Park „Pali Aike“ an- den wir auch von den Österreichern empfohlen bekommen haben. Mal wieder auf unbefestigten Straßen kamen wir gegen Mittag am National Park an.

Christian, der Ranger zeigte und informierte uns gleich anhand seines 3-D-Modelles was es hier alles zu entdecken gab. Wir entschieden uns für einen kleineren Hike in einen erloschenen Vulkan, ebenso ein weiterer Vulkangrater und ein See in dem es Flamingos zu besichtigen gab. Die Landschaft war eher karg und das Gestein schwarz und hohl. Eine ganz andere Erfahrung zum Laufen. Auf unserem Weg kamen wir uns ein wenig vor wie Frodo und Sam auf ihrem Weg nach Mordor- dabei kommt Neuseeland erst noch 😊 Nach ein wenig klettern über Vulkangestein erreichten wir den Kern des Grater´s.

Schon sehr beeindruckend hier zu stehen und der Stille zu lauschen. Nach diesen Eindrücken und aufgrund der vorangeschrittenen Zeit kochten wir uns erstmal etwas zu Essen. Gestärkt waren wir bereit für den zweiten Vulkangrater. Hier konnten wir oben, aber Innen, entspannt entlangwandern und über die weite Steppe unsere Blicke schweifen lassen. Von den früheren Stämmen wurde dieser Grater als Lebensraum genutzt, aufgrund der Lage und des Windschutzes, heute dient es den Guanakos als Rückzucksort. Zurück am Auto hieß es auf zum See.

Schon während der Fahrt durch den Park entdeckten wir unzählige Guanakos als auch Nandoos. Oben am See angekommen erwartete uns eine traumhafte Sonnenstimmung die sich im See wiederspiegelte. Schon von oben konnten wir im See die „pinken Flecken“ erhaschen- allerdings reichten weder GoPro noch Tele aus um die Gefährten aufs Bild zu bekommen. Also runter zum See. Der Weg war länger als gedacht und von oben ersichtlich- jedoch bekamen wir ein paar tolle Schnappschüsse.

Zurück am Ausgang, fragten wir den Ranger Chris nochmal, welchen Weg er nach Puerto Natales er empfehlen würde. Er schlug uns natürlich die andere Straße quer durchs Landesinnere vor, als wir geplant hatten. Zum Glück und auch wieder nicht. Die Straße entpuppte sich als 120km lange Dirt Road- die Straßenverhältnisse hier bringen uns langsam zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite hatten wir wegen der Abendstimmung die reinste Safarifahrt- mit vielen Stopps. Herden an Schafen, mit ihren jungen Lämmchen, die zum Schießen aussehen, wenn sie wegrennen (Chris bekam einen 10-Minütigen Lachflash deshalb), große Herden von Guanakos, sogar Nandoos mit ihren Jungen lagen auf dem Safariprogramm. Zu meiner Freude, rasten, auch wenn etwas suizidangehaucht, viele Hasen über die Straße und neben unser Auto her. Ein paar Stinktiere schnüffelten im Gras umher. Als wir dachten alles gesehen zu haben, erblickten wir schon von der Ferne etwas über die Straße laufen was uns noch nicht bekannt vorkam. Runter vom Gas und langsam anrollen. Es war ein Gürteltier!!

Als wir das registriert hatten, stürzte ich aus der Türe rannte mit Monis Kamera in der Hand los, eben so Chris mit seinem Handy bewaffnet. Beim anpirschen blieb er mit seinem Unterarm in einem Stacheldrahtzaun hängen- aber was tut man nicht alles für gute Bilder?! Der kleine Kerl war etwas außer Atem, zu unserem Glück so bekamen wir ein paar tolle Schnappschüsse von ihm. Mit lauter Glücksgefühlen ging es weiter.

Nach Sonnenuntergang parkten wir unseren Padron, windgeschützt in einer Senke. Ich hatte meinen Schlaf schon gefunden, als ich von den Stimmen von Chris und Moni, sowie einer spanischen Männerstimme aufwachte. Vor unserem Auto standen, vollbewaffnet, drei Polizisten, die sich eigentlich nur erkundigten ob wir Hilfe bräuchten oder nicht. Als alles geklärt war, fuhren sie davon und wir konnten beruhigt, nach unserem tollen Safaritag einschlafen.

Puerto Natales- Tag 6 on the Road

Nach einer erholsamen Nacht, warteten nochmals 40 km Dirt Road auf uns bevor wir endlich wieder Teer unter unseren Reifen hatte. Gottseidank! Da unser rechter Vorderreifen, immer wieder Luft verlor, war jede Dirt Road kritisch. Zumal unser Auto an sich schon laut ist, wenn alles im Camper jedoch scheppert und klappert (egal wie gut man die Sachen sichert), man selbst ständig durchgerüttelt wird, das Fahren doppelte Konzentration bedeutet, ist eine geteerte Straße der reinste Segen.

Die Landschaft um uns herum wurde auch immer grüner und wieder bergiger. Am Horizont erschien ein Regenbogen. Zurück in der Zivilisation, gingen wir erstmal in ein Café/Restaurant und stärkten uns mit einem leckeren Salat und Sandwich. Ein paar Besorgungen später, frisch betankt (mit Sprit als auch Luft) ging es dann erstmal für Chris und Moni an die Fitnessgeräte. Ich schrieb in der Zeit an diesen Blogs weiter und war froh um die Stille. Da Chris noch duschen wollte, suchten wir noch in der Stadt einen Camp Spot auf der für 2Euro eine heiße Dusche anbot.

Danach ging es Richtung „NP Torres del Paine“. Wieder einmal auf ungeteerten Straßen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich keine Lust mehr auf Dirt Road, und parkte unseren Bus an einem sagenhaften Viewpoint mit Blick auf den Torres del Paine und seine berühmten und markanten „3 Zinnen“. Abendessen gab es diesmal im Bus, da ein Wind draußen ging, der nicht mehr normal war. Ich habe es getestet- ich konnte mich wirklich in den Wind „legen“. Wie immer kamen wir erst kurz vor Mitternacht ins Bett.

Torres del Paine- die drei Zinnen Patagoniens- Tag 7 on the Road

Der Wecker klingelte früh. Nach unserer Morgenroutine, ging es dann die Straße weiter in den Nationalpark. Angekommen am Parkplatz schnürten wir voller Vorfreude unsere Wanderschuhe und packten unsere Rucksäcke. Los geht´s. Ein Tageshike von etwa 8h wartete auf uns zu den 3 Zinnen inklusive Gletschersee. Gleich zu Beginn ging es steil Bergauf, und mei Kreislpump lief sich warm. Die Sonne im Rücken, den Blick dem Ziel zugewandt ging es stetig weiter. Nach etwa 2h und ca.4-5km erreichten wir das erste Zwischenziel- ein Camp Ground.

Da viele hier den „W-Trek“ über 6 Tage gehen, gibt es immer wieder solche Basislager. Hier wimmelte es nur so von Menschen, zwar hingen unsere Mägen auf halb 8 aber unsere Brotzeit wollten wir hier auch nicht Essen. Erst ein Stück später im Wald gab es die Stärkung. Inzwischen gab es auch noch ein wenig Nieselregen und der Wind wurde stärker. Das letzte Stück zum Gipfel, verlangte mir nochmal einiges ab. Große Felsbrocken, die überklettert werden mussten, 400hm kontinuierlich steil bergauf und oben ein peitschender Wind der dir ins Gesicht schlägt- angenehm ist was anderes. Endlich unser Ziel erreicht erwartete uns der türkisfarbene Gletschersee und dahinter die aufragenden 3 Zinnen.

Durch unser spätes Starten (um 11 Uhr) liefen wir gegen den Strom, und waren relativ alleine hier oben. Wir machten mit unserem Gaskocher an einem windgeschützten Fleckchen unseren am Vortag gekochten Linseneintopf warm, und feierten uns und unsere warme Mahlzeit. Nach dem Anstieg war Essen auch bitter nötig. Danach konnten wir auch unsere Szenerie mit unseren Kameras verewigen. Da die Wolken immer dichter und dunkler wurden, machten wir uns wieder an den Abstieg.

Im Wald angekommen, liefen und liefen wir. Immer weiter wir wollten alle nur noch nach unten, zurück zum Auto. Wie drei Ferngesteuerte Marionetten waren wir unterwegs. Endlich unten angekommen, checkten wir auf Chris seiner Uhr unsere Schritte…kein wunder das wir alle k.o. waren, uns steckten 1300 Höhenmeter und etwa 23km in den Beinen. Am Auto angekommen war meine erste Tat- raus aus den schuhen und Socken und der Länge nach auf den Boden. Nach etwas Rast gab´s natürlich erstmal wieder was zum Essen. Immerhin war es schon 20.30 Uhr. Danach packten wir unsere 7 Sachen ein und machten uns auf den Weg Richtung Argentinische Grenze. Nett wie wir sind, haben wir noch zwei erschöpfte Wanderer ein Stück mitgenommen.

Diese Guttat sollte sich am heutigen Tag sowie am nächsten noch „rächen“. Um 22.02 Uhr erreichten wir die Grenze und mussten feststellen, dass die Schranke unten war. Im Häuschen brennte noch Licht. Unwissend klopften wir am Fenster, als der Grenzbeamte rauskam und uns erklärte das die Grenze um 22 Uhr zu macht. Eine Grenze die schließt!!! Sowas gibt´s auch echt nur hier…nicht zu fassen… und um zwei nach absolut kein Durchkommen mehr. da beschwert sich noch einer über unsere deutschen Beamten :-P. Erste Grund der „Rache“, dass Ein und Ausladen der Wanderer hat uns ca. 10 Minuten gekostet. Die uns jetzt den Grenzübergang verwehrte. Uns blieb nichts anderes übrig als Zurück nach Puerto Natales zu fahren und hier den Grenzübergang anzusteuern, dieser sollte bis Mitternacht geöffnet sein. Immerhin war dieser Teil der Strecke eine geteerte Straße. Auf dem Weg dorthin, und da wir alle drei dermaßen fertig waren, beschlossen wir in Puerto Natales das Camp Ground in dem Chris geduscht hatte anzusteuern, alle duschen zu gehen und dort zu übernachten. Gesagt getan. Nach unserer Dusche stellte Moni dann fest, dass einer ihrer Wanderschuhe fehlte. Der zweite Streich, folgte nun zugleich. Entweder beim „Ein oder beim Ausladen“ muss er unbemerkt rausgefallen sein. Von unserem Host erfuhr Moni, dass sie entweder am nächsten Tag in eine der Agencies gehen kann, und diese wiederum im Park anrufen und nachfragen, oder dass wir selbst nochmal Hinfahren. Moni entschied sich für Variante Zwei, da die Schuhe auch nicht gerade günstig waren.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/

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Santiago de Chile

Da Chile das größte Land, was die Längenausdehnung betrifft mit über 3500km ist, war für uns schnell klar: Distanzen am Besten mit dem Flugzeug zurück. Außerdem haben wir die letzten Fahrten mit den Bussen schon sehnlichst nach unten gezählt. Nach gefühlten 40 Busfahrten quer durch Peru und Bolivien, standen wir wieder in einem kleinen Flughafen in San Pedro de Atacama. Von hier ging es in entspannten 1,5h Busfahrt in die große Hauptstadt – Santiago de Chile. Mitternachts checkten wir in unser Hostel ein, mitten im Standzentrum neben einem wunderschönen Park. In unserem Hostel hatten wir ein großes Zimmer (4 Betten) für uns, da wir hier 5 Nächte verbrachten. Die erste Nacht waren wir noch zu zweit, in der zweiten Nacht gesellte sich Kim wieder zu uns- die Freude- auch wenn es „nur“ ein Tag Trennung war, war groß.

Der erste Tag, wurde von uns, wie man es kennt, natürlich zum erkunden der Stadt genommen. So standen, der Park mit Aussichtspunkt, ein zentraler Markt, ein gutes Kaffee (darf natürlich nie bei uns nie fehlen wenn wir schon die Gelegenheit zum schlemmen haben), der „Plaza de Armans“ (den es überall gibt ebenso wie die Stadtbereiche „Miraflores“ und „Bellavista“- mit erfinden von Namen sind  die in Lateinamerika nicht so vertraut) und der Stadtpark. Was mir schon bei unserer Ankunft in San Pedro aufgefallen ist, wurde in Santiago de Chile nochmals bestätig- hier ist soviel westlicher Einschlag und Fortschritt zu sehen und spüren, dass ich mir nach Peru und Bolivien, hier, nicht länger wie in Lateinamerika vorkam, sondern eher das Gefühl hatte wieder durch Barcelona zu schlendern. Chile gefällt mir, obwohl es eine Großstadt ist, und auch im Vergleich zu Lima und La Paz um Welten besser abschneidet.

Mittags waren wir am „Mercado Central“- eine grenzwertige Erfahrung. Er ist bekannt für den „besten frischen Fisch“ den es in ganz SdC gibt. Der Geruch von Fisch gemischt mit Fleisch, schlägt mir schon zu Beginn in die Nase. Luftholen und durch. Auf unserem kurzen Stück werden wir von unzähligen Kellnern angequatscht und in ihr Restaurant zum Essen eingeladen. Unserem Hunger geschuldet und der späten Zeit, hat der Letzte es auch geschafft. Kurze Zeit später stand ein Gemisch aus rohem Fisch getarnt als „Salat“ vor mir, und ein paar Salatblätter mit Tomate, Karotte und Gurke vor Moni. Eine Gabel in meinem Mund und mein Gesicht sprach Bände- es war einfach nicht essbar. So mussten wir uns die paar Salatblätter von Moni teilen- was uns natürlich nicht sättigte und wir wie hungrige Tiger durch die Großstadtsavanne weiterzogen. Am Abend gab es dann ein großes Wiedersehen mit Kim, Beth und Max- die Partybuscrew war wieder vereint! Der Abend wurde in vollen Zügen von uns allen genossen. Meine Vorfreude auf den nächsten Abend wurde immer größer, da gegen Mitternacht mein bester Freund, Chris ankommen würde.

Der zweite Tag in Chile brach an, den wir gemeinsam mit Max&Beth verbrachten. Heutiges Programm: Fahrt mit einer Cablecar (Gondel) auf den „höchsten“ Berg (lächerliche 800 Hm also mehr ein Hügel) um die Aussicht zu genießen und danach entspannt gemeinsam durch die Stadt bummeln. Der Weg dorthin führte uns durch ein süßes kleines Künstlerviertel, mit vielen Graffitis und bemalten Hauswänden. Angekommen am Park standen wir vor verschlossenen Toren. Wie wir erfuhren war ein großer Streik angesetzt. Plan B war zu dem größten Einkaufsshoppingcenter der Stadt zu fahren. Hier gab es einen Sky Tower der uns bis in den zweiundfünfzigsten Stock bringen sollte um von dort die Aussicht zu genießen. Als wir an der Kasse standen, erfuhren wir das der oberste Stock aufgrund eines Events gesperrt war- ein Satz mit X! Was hilft dagegen? Richtig, Essen! Also eines der unzähligen Restaurants in der Mall ausgewählt und ein „Menu del Dia“ bestellt. Passenderweise ertönte aus den Lautsprechern Queen- weshalb wir sofort, in gekonnter Art und Weise, mitsangen, zur Belustigung der Gäste und Angestellten. Der restliche Tag wurde von uns in der Mall verbracht, da es hier ein Outdoor und Sportgeschäft nach dem anderen gab, was uns anlockte. Max entdeckte ein Kino, auf das wir zielsicher zugesteuert sind. „Bohemian Rhapsody“ sollte es wieder werden- was denn sonst? Allerdings um den Film auf Englisch zu schauen mussten wir die Lokalität wechseln. Im Hostel konnten wir dann Kim wieder mit einsammeln. Nach dem Essensdesaster vom Vortag, lief es heute deutlich besser. So landeten wir alle in einem kleinen aber sensationell guten (und günstigem) Sushi Restaurant und später in den Sesseln des Kinos, zweite Reihe, Freddy Mercury in Oversize die Zweite. Gut, dass wir auch diese Plätze hatten, wir haben natürlich wieder jedes Lied mitsingen müssen- wem geht es auch nicht so bei den Queen-Hits, gell Mama?! *g*. Rechtzeitig wieder zurück in unserem Hotel, ging das „Warten“ los, bis Chris ankommt. Kurz nach Mitternacht klopfte es dann an unserer Türe, und ein geschaffter und müder Chris (nach 24h Anreise) stand davor. Kann sein, dass unsere Etage durch meinen Freudenschrei aufgewacht ist, was mir aber ziemlich egal war. Die Ankunft von Chris bedeutete nicht nur, ein Stückchen Heimat am anderen Ende der Welt zu haben, sondern auch dass in wenigen Tagen unser Roadtripabenteuer durch Patagonien/Feuerland/Chile/ Argentinien beginnen würde- vier Wochen wir kommen. Aber erstmal brauchten wir alle Schlaf.

Der dritte Tag in SdC hieß für uns Kim zu verabschieden, die weitergereist ist, Monis Suche nach einem Krankenhaus für ihre dritte Impfung, und für Chris und mich gemeinsam SdC gemütlich zu erkunden. Da ich mich ja schon „auskannte“ wurde ich schnell zu einer kleinen „Stadtführerin“ für Chris- inklusive gutem Kaffeestop. Mittags haben wir uns wieder mit Moni zum Lunch getroffen. Den restlichen Nachmittag haben wir mit rum Strawanzen, Eis essen, Kaffee trinken, Fotos machen und Schaufensterguggn verbracht. Abends ging es wieder mit Beth&Max in das Sushi Lokal. Chris und Max haben sich auf Anhieb super verstanden, und waren fast schon unzertrennlich (glaub Max war auch froh nach soviel „nur Frauen um ihn herum“ mal einen männlichen Ansprechpartner zu haben). Da wir am nächsten Tag einen Ausflug nach Valparaíso geplant hatten, und Max&Beth abreisten, wurde der Abend nicht allzu lange. Der Abschied von den beiden nach einer Woche, viel sehr schwer. Ich hoffe, dass ihre Einladung, im August nach England zu kommen in die Tat umgesetzt werden kann.

Valparaíso und Vina del Mar

Am frühen Morgen ging es für uns drei mit der Metro zum Busterminal. Dort angekommen fuhren wir in 2h mit einem Bus von SdC in die Küstenstadt Valparaíso. Aufgrund seiner einzigartigen bunten Häuser und der Lage wurde die Stadt 2015(?) zum UNESCO-Kulturerbe ernannt. Die Stadt wurde von uns natürlich zu Fuß erkundet. Durch einen Markt, an der Vielfalt von Obst und Gemüse wir uns fast nicht satt sehen konnten, weiter Richtung Zentrum.

Straßen links und rechts, rauf und runter. Zu meiner großen Freude landeten wir in einem Gässchen, dessen Häuser voll gesprayt mit Graffitis und Kunstwerken waren. Ja, ich mag das 😊 sehr sogar! Wir folgten der Straße nach Oben, als auch uns ein Hund folgte. Humberto haben wir ihn getauft. Er blieb tatsächlich auch den ganzen Tag bei uns- am liebsten hätten wir ihn eingepackt und als unseren Bus Hund mitgenommen. Die Straße mit den bunt bemalten Häusern blieb nicht die Einzige, so spazierten wir durch ein wunderschönes, vielfältiges Viertel, genossen die Aussicht sowie die Kunst um uns herum, die vielen kleinen Lädchen in denen es so einiges zum entdecken gab bis wir wieder untern ankamen.

Mit dem öffentlichen Bus ging es dann weiter nach „Vina del Mar“- an den Strand. In und um Chile, muss man wissen, ist im Dezember/Januar Hochsommer. So lagen wir dann am Strand, Sonnenbadeten uns, bewunderten Chris, der es sich nicht nehmen ließ in den Pazifik (dieser ist trotzdem kalt!!!) zu springen und entspannten. Am Abend brachte der Bus uns wieder zurück. Packen und eine kurze Nacht standen an.

Punta Arenas

Mitten in der Nacht, entriss der Wecker uns aus unseren Träumen. Um halb 5 saßen wir im Taxi zum Flughafen SdC. Der Vogel startete um halb 7, mit uns todmüden Reisenden, an Board, Richtung Punta Arenas/ Patagonien.

Von Chris, im Vorfeld, perfekt organisiert, erwartet uns am Ausgang ein netter Herr mit Namensschild der uns zu seinem Taxi brachte, und direkt weiter zu unserem Hostel in Punta Arenas. Gabriela, die Vermieterin war zuckersüß und unfassbar hilfsbereit, so wurden wir mit Infos gleich zu Beginn „bombardiert“ und versorgt. Dann noch schnell einen eigenen Überblick über alles verschaffen und schon konnte die Stadterkundung los gehen. Da Punta Arenas ziemlich klein ist, konnten wir alles zu Fuß erledigen- allerdings waren es dann am Ende 18km Laufen. Dafür haben wir jeden Winkel erkundet, sind zu einem Schiffswrack gelaufen und am Ende in einem Schokoladenkaffe gelandet- da war das viele Laufen gleich wieder vergessen.

An der Meerespromenade entdeckten wir noch ein Outdoor-Fitness, dass am Abend von Chris und mir gleich ausgiebig getestet wurde- ziemlich hart nach längerer Abwesenheit wieder Sport zu treiben- aber es tat unfassbar gut 😊.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/

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Uyuni

Uyuni

Eine unserer hoffentlich letzten Busfahrten führt uns schließlich nach Uyuni, die Stadt die nach der größten Salzwüste der Welt benannt wurde. Abends um 20 Uhr geht es von Sucre mit dem Bus Richtung Uyuni sodass wir in Eiseskälte um 5 Uhr am Morgen in Uyuni ankommen.

Wie gewohnt werden wir sobald wir aus dem Touri Bus aussteigen wieder von gefühlt 20 Verkäufern belagert die uns eine Tour in die Salzwüste verkaufen wollen. Wir haben uns bereits im Voraus, durch den super Tipp von Tanja`s bestem Freund Chris, für den Veranstalter „Red Planet“ entschieden sodass wir erstmal alle abblocken.

Als ich plötzlich von einer Dame angesprochen werde ob ich einen Platz zum Warten in Ihrem „Café“ suche, spitzen sich meine Ohren die vorher auf „abblocken“ gestellt waren. Bei der Aussicht auf einen warmen Ort an dem ich etwas zu essen und einen warmen Tee bekommen kann, steigen wir in das Taxi ein das die nette Cafebesitzerin bereits organisiert hat. Im Taxi sitzen bereits Beth und Max aus England, denen wir noch erzählen mit welcher Agentur wir in Uyuni fahren.

Nach einer warmen Mahlzeit mit vielen anderen gestrandeten Backpackern laufen wir drei Stunden später zum Büro von „Red Planet“ in dem wir freudestrahlend Beth und Max treffen! Aufgeregt erzählen uns die beiden, dass die heutige Tour eigentlich ausgebucht ist aber bei vier Personen noch ein drittes Auto organisiert wird. Tanja und ich sind die beiden fehlenden Passagiere und somit können wir nicht nur die Reise antreten sondern lernen gleichzeitig zwei wunderbare Menschen kennen, die die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis machen werden!

Tag 1

Mit bolivianischer „Pünktlichkeit“ starten wir unsere Reise, mit uns im Geländewagen sitzen Max, Beth, Kim und Susi. Unser erster Stopp führt uns zu einem „Eisenbahnfriedhof“ bei dem wir unsere erste „Geschichtsstunde“ von Markus, unserem Reiseführer, bekommen. Markus erzählt uns nicht nur, dass er halb Franzose halb Deutsch ist, sondern auch warum die Eisenbahnen hier stillgelegt wurden. Anschließend durften wir noch auf die alten Züge klettern und diese erkunden, worauf ich mich schon die ganze Zeit wie ein kleines Kind gefreut hatte!

Nach der aufregenden Kletteraktion und viel Spaß beim Bilder machen, teilen wir unsere ersten Snacks im Bus auf und erfahren unter tosendem Gelächter von Beth´s Abhängigkeit von Popcorn! Auf dem Weg in die Salzwüste unterhalten wir uns super mit Max, Beth und Kim und besprechen bereits im Auto welche tollen Bilder wir in Uyuni machen möchten. Die für die nächsten Tage einschneidendste Erkenntnis wie begeistert wir alle von Queen und dem neuen Kinofilm sind kommt auf, als wir aufgeregt von dem Film „Bohemian Rapsodie“ berichten. Da wir leider keine Musik im Auto haben fängt einer von uns während der Fahrt immer wieder an irgend ein Lied anzustimmen, wobei jedes zweite Lied von Queen stammt und davon meistens einer von uns mit „Is this the real live? Or is this just Fantasy…. …. Mamaaaaaaa Uuuuuuu“ anfängt.

Die Ankunft in der Salzwüste ist Atemberaubend putty download , vor uns sehen wir plötzlich nur noch ein weißes Salzfeld auf dem wir bis zu einem der ersten Hotels der Salzwüste fahren. Am zweiten Stopp erfahren wir, dass es nur wenige Wege durch die Salzwüste gibt die befahrbar sind, fährt das Auto den falschen weg wird das Salz matschig und die Reifen bleiben stecken – das sind die Anteile der Wüste die zum Salzabbau verwendet werden. Der dritte Spot ist nun endlich ein Stück an dem wir die berühmten Fotos in der Ebene machen dürfen, wir werden hier dank der Perspektive von einem Dinosaurier verfolgt oder werden als kleine Zwerge von einem Schuh zerdrückt. Abwechselnd helfen wir uns verschiedene lustige Bilder zu schießen und sind am Ende alle Glücklich über unsere Ausbeute.

Vor dem Mittagessen erkunden wir eine kleine Stadt die das Salz abbaut und zu Speisesalz weiterverarbeitet oder die härteren Teile für den Hausbau in gleichgroße Teile formt. Das diese Häuser tatsächlich robust sind und dem Regen standhalten liegt, daran das das Salz sehr stark ausgehärtet ist. An den Brocken können wir sogar sehen, wie viel es in den Jahren davor geregnet hat da sich das Salz andersfarbig absetzt, ähnlich wie bei einem Baumstumpf könnten wir so auch das „alter“ der Salzbrocken bestimmen. Am Ende der kleinen Tour gibt es für 50 Cent eine 250g Packung frisches Salz und ein grandioses Mittagessen mit Kartoffelbrei, Gemüse und Fleisch/Gemüsebratlinge und als krönender Abschluss noch einen warmen Apfel Streuselkuchen! Neugierig wie ich bin probiere ich „heimlich“ die Salzwand aus dem das Haus gebaut ist in dem wir Mittagessen und einige Minuten später machen mir es alle lachend nach. So steigen wir mit genügend Salz und gut gesättigt und glücklich zurück ins Auto!

Um die Salzwüste zu durchqueren benötigt man heute einige Stunden, jedoch mussten die früheren Einwohner mehrere Tage einplanen um auf die andere Seite zu gelangen. Aus diesem Grund waren auf kleinen „Inseln“ in der Wüste jeweils kleine Versorgungsorte auf denen die Reisenden übernachten konnten. Die Salzwüste Uyuni entstand, so wie die Anden auch, durch die Verschiebung der beiden Kontinentalplatten bei Südamerika, so blieb das Salzwasser hier stehen und trocknete aus. Der tiefste Punkt in der Wüste ist bis zu 220m tief und hat eine Fläche von 10582 km2, somit ist sie die größte Salzfläche der Welt.

Unerwartet halten wir auf dem Weg in unser Hotel nocheinmal an um den Sonnenuntergang zu betrachten. Diese Ruhe und Kraft die ein Sonnenuntergang auf mich hat liebe ich, es macht mich immer glücklich die Sonne zu betrachten und mir dabei die verschiedenen Värbungen der Wolken anzusehen. Der Ausblick auf die Sonne und auf die umliegende Landschaft ist so wunderschön, dass wir nochmal einige tolle Bilder machen und ein bisschen herumalbern, mit dabei von der Partie natürlich unser ganzes Auto (außer Susi die immer lieber für sich die Reise geniest).

Nach dem ersten Tag in dieser mir bisher unbekannten Natur die eine unbeschreibliche Kraft ausstrahlt, kommen wir zufrieden im Hotel an bei dem wir noch vor dem Essen ein paar leckere Cookies und heiße Schokolade bekommen. Unser Auto macht beim Snacken und Abendessen wieder am meisten Party von der ganzen Reisegruppe was schon den ganzen Tag so war, weshalb Max unser Auto bereits zum „Partybus“ ernannt hat!

Tag 2 – „Der Partybus“

Pünktlich, frisch geduscht und gut ausgeschlafen steuern Tanja und ich zum Frühstück denn die wichtigste Mahlzeit des Tages lassen wir nur ungern ausfallen! Mit als erste im Frühstücksraum sind die einzigen andern Deutschen der Reisegruppe, eine lobenswerte Eigenschaft die ich seit ich Reise an dieser Stelle nochmal sehr loben möchte und oft als sehr angenehm empfinde. Mit gewohnter bolivianischer Pünktlichkeit starten wir dann 1h später als angekündigt in unseren Tag.

Markus erweist uns am zweiten Tag die ehre und fährt in unserem Auto mit, dabei liefert er uns die fehlende Verbindung zum Autoradio sodass wir endlich musikalische Unterstützung bekommen. Während der Fahrt bekommt Tanja noch einen riesen Schreck da sie sich nicht mehr Erinnern kann Ihr Handy eingepackt zu haben. Nach einem kurzen Anruf im Hotel schauen wir schließlich im Rucksack der auf dem Jeap befestigt war nach und finden dort das Handy sicher verstaut. Schlauer werden wir während dem Warten auch denn Markus findet eine vertrocknete Quinoa Pflanze, ich bin immer wieder positiv überrascht was ich alles lernen kann. Das Quinoa wie ein kleiner Busch mit Saaten aussieht, hätte ich nicht gedacht – tatsächlich habe ich noch nie darüber nachgedacht wie Quinoa wächst…

Logischerweise machen wir bei unserem nächsten Halt nur eine „Pause“ damit die Fahrer dort frühstücken können und wir einige Souvenirs kaufen die wir „unbedingt“ benötigen. Tanja und ich haben Gottseidank immer die Ausrede, dass wir noch viel zu lange reisen um unnötiges einzukaufen das zuhaue einstaubt.

Nach jedem Stopp freuen wir uns zurück ins Auto zu steigen, da wir bei jeder Fahrt jede Menge Spaß haben und ganz viel singen. Eine Herde von Lamas und Alpakas dient uns als Idealer Stop für eine kleine „Lehrstunde“ durch unseren Tourguides Markus der uns die Unterschiede der Tiere nochmal ausführlich erklärt. Ich entdecke auf meiner Erkundungstour noch eine Art Vogelpärchen die wie Gänse aussehen.

Mit Red Planet haben wir bisher eine sehr Gute Wahl getroffen und werden nochmal überrascht als wir zu einigen Felsen fahren an denen eine Baumart wächst die aussieht wie ein großer „Brokkoli“ wie Markus uns erzählt. Dieser Brokkoli 4x langsamer als Kakteen und ist optimal geeignet für ein Lagerfeuer, wie uns Markus erzählt, dass ist der Grund warum dieses Gewächs mittlerweile unter Naturschutz steht – nur „kontrolliert“ das hier niemand sagt Markus. Nach einer kurzen Kletter Runde an dem Brokkoli Felsen fahren wir weiter. Bis zum Mittagessen halten wir an mehreren Seen an, die durch ihren hohen Planktongehalt und Wärme den Ideale Lebensraum für Flamingos bieten.

Der nächste Stopp ist eine Wüstenlandschaft in der viele verschiedene Felsen, geformt durch Wind und Sand. Natürlich bekommen wir eine kurze spannende Geschichte über diese Felsen durch viele Gesten und Mimiken von Markus präsentiert, bevor wie wieder ein bisschen auf den Felsen klettern können. Oben auf dem Felsen erwartet uns eine weiter Aussicht in die Wüste, der bei mir ein bisschen „König der Löwen“ Gefühle weckt. 😉 Nach diesem schönen Ausblick steigen Kim, Beth und ich den Felsen wieder gemeinsam hinab wohingegen die beiden Jungs Max und Markus noch ein bisschen weiter die Felsen hinauf und hinabspringen.

Mit etwas Sand in den Ohren steigen wir gut gelaunt in unseren Jeap, heute erwarten uns noch zwei weitere atemberaubend schöne Landschaften. Die nächsten Wow Erlebnisse haben wir nahe an einem der umliegenden Vulkane, wo nach „faulem Ei“ stinkende Geysire“ auf uns warten. Die heiße Luft und das Wasser formt große matschige Löcher im Boden, aus denen es fleißig blubbert und spritzt. Wer möchte kann sich noch eine kleine Schlammpackung „a la Geysir“ ins Gesicht schmieren bevor wir zu unserem letzten Spot weiterfahren.

Der rot/weiß/grün/blaue See bei dem wir zuletzt aussteigen erhält seine Farben wieder durch das Plankton, die Wärme und vor allem durch den WIND, der uns hier fast die Füße wegzieht. Unsere Informative Geschichte von Markus fällt diesmal etwas schneller und kürzer aus da wir alle frierend im Wind stehen, nach einigen witzigen Fotos bekommen wir aber am Bus als Belohnung noch alle Schokolade oder Scittles geschenkt.

Übernachtung an den heißen Quellen

Unser heutiges Hotel soll laut unserem Tourguide weniger komfortabel sein als das erste Hotel in der Salzwüste, verglichen mit den Orten an denen wir allerdings bereits übernachtet haben ist dieses Hotel wirklich sehr schön. Wir haben alle saubere Betten, bekommen ein gutes Abendessen mit Wein der wie Beath meinte nach „Vinegar“ schmeckt. Hier liegt unser letztes Highlight für den heutigen Tag, die heißen Quellen, nur zwei weitere Hotels liegen um die Quellen wodurch es hier sehr ruhig ist.

Nach einem kurzen letzten Fotoshooting am angrenzenden See, ziehen wir uns um und laufen bepackt mit Wein und Badesachen gemeinsam zu den Quellen. Im Bikini ist es nachts in der Wüste sau kalt, aber die Quellen liegen nur ein paar Schritte von der Umkleide entfernt und warten auf uns mit 37 Grad heißem Wasser.

Ich kann’s kaum glauben, als ich ins warme Wasser eintauche und mich ein glasklarer Sternenhimmel erwartet. Mit einem Gläschen Wein in der Hand genießen wir die Aussicht und die tollen Erlebnisse die wir bisher auf dieser Tour, mit unseren neuen Freunden Kim Max und Beth, gewonnen haben. Unser zweiter Tourguide bekommt von uns ein „Star Wars Intro“ als er seinen Laserpointer herausholt und in die Sterne leuchtet, als große Überraschung erklärt er uns die Sternbilder die wir heute Nacht über uns sehen.

Später am Abend stimmen wir noch einmal „Bohemian Rapsody von Queen“ an, bevor wir zusehen wie der Mond aufgeht und sein helles Licht auf der Wasseroberfläche der heißen Quellen auftrifft. Das ist der perfekte Zeitpunkt um schnell in den zweiten Pool zu steigen, der 2 Grad wärmer ist und uns nochmal aufheizt bevor wir um 10 Uhr aus den Quellen gehen müssen. Wir sind wiedereinnahm froh etwas mehr Geld bezahlt, und uns für Red Planet entschieden zu haben denn bis auf zwei weitere Gruppen die hier übernachten, fahren alle anderen Touranbieter erst am nächsten Morgen an diese Quellen. 🙂

Mit diesem schönen Erlebnis im Herzen fallen Tanja, Kim und ich in unsere Betten und schlafen direkt ein.

Tag 3 – Abschied

Am frühen morgen brechen wir auf, wir haben unseren Weg durch die Salzwüste vorbei an Seen, Vulkanen durch große Wüstenlandschaften bis zur Chilenischen Grenze fast geschafft. Unser heutiger Weg führt uns zur Grenze an der wir Abschied nehmen vom Rest der Gruppe, die wieder zurück nach Uyuni fahren werden. Glücklicherweise haben sich alle von unserem Auto dafür entschieden nach der Tour direkt nach Chile zu fahren, und so verbringen wir noch einen weiteren letzten Tag gemeinsam.

Dank der lustig dargestellten Informationen durch Markus an jedem Wegpunkt, war es uns nie langweilig. Das Absolute Highlight der Tour war allerdings das wir neue Freunde gefunden haben und dadurch wahnsinnig viel Spaß während den teilweise langen Fahrten zwischen den Aussichtspunkten hatten.

An der Grenze wird jeder Bus einmal durchleuchtet und durch die sinnlose Regelung, dass jedes Land seien eigene Grenze hat, fahren wir erst in Bolivien an einen Grenzposten um 15km später am Chilenischen Grenzposten nochmals zu warten. Die ganze Wartezeit in Lateinamerika zeigt uns so oft wie schnell alles bei uns in Europa geht und an der Chilenischen Grenze warten wir nur zwei Stunden bis es für uns durch die Kontrolle geht. Verboten sind Obst, Gemüse, Kräuter oder Saaten sodass wir unsere gute Minze vom Markt in Sucre leider abgeben müssen.

Nach Grenzübertritt fahren wir mit einem Bus Richtung San Pedro de Atacama in Chile, den wir nach ca. einer Stunde Bergabwärts von 3800hm auf 1500hm erreichen. San Pedro de Atacama ist ein Ort der wie schon Copacabana als Durchfahrtsort dient, dementsprechend gibt es viele Hotels und Touristenshops. Wir halten uns nur kurz am Busbahnhof auf, wo wir gemeinsam mit Max, Beth und Kim zu Mittag essen, bevor wir in unseren Bus zum Flughafen fahren. Gegen 8 Uhr geht unser Flieger nach Santiago de Chile und ist somit der Startpunkt für unser nächstes Abenteuer.

Danke Bolivien für diese schönen Erfahrungen, leider hatten wir für dich nicht viel Zeit aber das was wir sehen konnten hat uns sehr begeistert. Vielleicht bis bald!

 

Salar de Uyuni
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Bolivia

Isla de Sol

Unsere Reise zur Isla de Sol führte uns mit verschiedenen Busunternehmen von Cabanaconde im Colca Canyon nach Puno am Titicacasee und von dort aus über die Grenze nach Copacabana in Boliven. Copacabana liegt direkt am Titicacasee und wurde durch seine Lage nahe der Grenze zu einer Art „Durchfahrtstadt“, von der die Reisenden entweder weiterreisen oder Tagesausflüge am Titicacasee unternehmen.

In Copacabana ist der Hafen noch der schönste Fleck den ich sehen konnte. Die Häuser der Einheimischen sind über Reisebüros gebaut, hinter Touristenrestaurants oder zwischen den gefühlt „hunderte“ Souvenierläden gequetscht – alles dem lieben Tourismus geschuldet. Das uns die Einheimischen auf dem Weg zum Hafen penetrant hinterherschreien um uns etwas zu verkaufen, macht das den Eindruck leider nicht viel besser. Deshalb führte uns unser Weg weitere 1,5h eingequetscht mit der Fähre (ich glaube ich bin zu Groß für diese Länder 🙂 ) direkt auf die Isla de Sol.

Angekommen auf der Insel überfordern mich mal wieder die ganzen Einheimischen, die versuchen uns eine Zimmer in Ihrem Hotel zu verkaufen. Durch den ganzen Wirbel bin ich direkt zum Einhang von dem von mir vorab herausgesuchten Hostel zugesteuert, vorbei an der Bestzerin die wenige Sekunden später hinterhergerannt kam. UPS! Das hübsche Hostel ist so gebaut, dass jedes Zimmer einen wunderschönen Seeblick besitzt. Die Hostelbesitzerin ist ganz entzückt von unseren Spanischkenntnissen, was mich auch etwas verwirrt denn ich weiß manchmal nichtmal ob die Wörter Sinn machen die ich von mir gebe. Ist aber wohl alles verständlich denn die Einheimischen wissen meistens was wir von Ihnen wollen, nur tiefergehende Gespräche gestalten sich als schwierig. 🙂

Die Isla de Sol ist eine Insel mit mehreren Hügeln, auf dem das Dorf seine Häuschen platziert hat, Autos gibt es keine was die Insel wunderbar ruhig macht. Jede Familie besitzt hier einen Esel, mit dem die benötigten Lebensmittel vom Seeufer den steilen Weg nach oben zum Haus getragen werden können. Wir wandern eine Stunde vor Sonnenuntergang den Berg hinauf vorbei an Schafen und Lamas und werden schließlich am Gipfel mal wieder auf ca. 4000hm mit einem wunderschönen 360 Grad Blick belohnt. Es ist so schön hier, die Wolken bilden gigantische Formen, das Wasser glitzert in der Sonne und zeichnet durch die Wellen verschiedene Formen auf die Wasseroberfläche und irgendwo in der Ferne können wir den Regen sehen. Bei einem der Sprungfotos knallt Tanja ihren Daumen gegen Ihre Wanderschuhe und verstaucht sich dadurch Ihr Gelenk, wäre auch langweilig wenn alles immer glatt laufen würde.

Auf dem Weg den Berg hinab setzen wir uns in ein süßes Restaurant mit Wintergarten um dort bei einer Tasse Tee und frischer Forelle aus dem Titicacasee, den Sonnenuntergang anzusehen. Gigantisch geht die Sonne in einem Wolkenmeer unter und wirft auf der rechten Seite eine Weltuntergangsstimmung in den Himmel, während auf der linken Seite der blaue Himmel hell strahlt – Wahnsinn! Nach einer entspannten und vor allem ruhigen Nacht genießen wir am nächsten Morgen unser Frühstück mit Ausblick auf den blau schimmernden See, der mich so begeistert das ich einfach nur ewig in die Ferne blicke und die Aussicht genieße. Dieser Ausblick erinnert mich an „Zuhause“ und an ein schön gelegenes Restaurant am See in unseren Bergen nur eben „etwas“ höher gelegen. 🙂

Bevor es für uns zurück nach Copacabana geht, gehen wir nochmal auf die andere Seite des Berges und beobachten dort die einheimischen Schäfer und Frauen bei Ihrer täglichen Arbeit.

Nachmittags steigen wir in Copacabana in den nächsten Bus, der uns nach La Paz bringen wird. Ich habe die kurze Zeit auf der Isla de Sol sehr genossen und bin froh, dass wir dort übernachtet haben um uns zu erholen und die schöne Insel erleben konnten.

La Paz

Vom Bus aus staunen wir, als wir in das glitzernde Lichtermeer hinabfahren, in die riesige Stadt La Paz, die höchst gelegenste Stadt der Welt auf 3800hm.

In unserem Hostel „Ananay“ bekommen wir ein Privatzimmer mit eigenem Bad das wir gleich voll ausnutzen. Bevor wir am nächsten morgen die Stadt erkunden, bestellen wir uns mit viel Appetit in einem Café viel zu viel zum Frühstücken, lecker war es! Mit vollen Mägen und gut gelaunt erkunden wir die Stadt, landen auf einem Markt und kaufen ein dort einige Kleinigkeiten ein, Nachmittags genießen wir einen sensationellen Café und buchen für den nächsten Tag eine Mountain Bike Tour auf der Death Road. Abends besuchen wir mit der Seilbahn „El Alto“ ein Stadtviertel mit einem Markt auf dem es alles mögliche zu kaufen gibt, von alten Socken und getragener Kleidung über Kabel, verschiedene Handyteile (neu oder „gebraucht/geklaut“ und sogar alle möglichen Ersatzteile für Autos und noch vieles mehr.

La Paz liegt umgeben von Bergen in einem Tal und ist über viele „Hügel“ verteilt, deshalb wurden hier einige Seilbahnen aus der Schweiz installiert mit denen man die verschiedenen Stadtteile erreichen kann. Mit leeren Mägen fahren wir nach dem Marktbesuch zurück in die Stadt und suchen verzweifelt nach einem Restaurant, finden am Sonntag jedoch kein bezahlbares Restaurant und landen schließlich an einem Straßenstand bei dem wir am Ende ein leckeres Abendessen bekommen. Während der Restaurantsuche laufen wir am Hauptplatz an mehreren Straßenkünstlern vorbei die mit verschiedenen Techniken Bilder malen.

Am Tag nach der Deathroad verbringen wir noch ein bisschen Zeit in der Stadt und fahren nochmal mit der Seilbahn über die vielen Bergkuppen und genießen die Aussicht auf einem der Gipfel über die enorm große Stadt La Paz, bevor es abends mit dem Bus nach Sucre gehen wird.

Death Road

Warum gerade ich am morgen früh aufstehe um mit einem Mountain Bike eine alte gesperrte Straße hinunter zu fahren, weiß bis zur Ankunft am Startpunkt der Tour immer noch nicht. Ich habe Angst davor mit einem Mountainbike auf Schotterstraßen einen Berg hinab zu fahren und würde das in Deutschland nicht freiwillig machen, aber ich bin auf Reisen und mache Erfahrungen die ich in Deutschland nicht so oft erleben kann.

Abholzeit am Hostel sollte 7:10 Uhr sein, pünktlich wie wir sind stehen wir auch um 7:10 Uhr vor dem Hostel und warten im Nieselregen auf den Fahrer. Viel zu spät werden wir als wir uns gerade einen Café bestellt haben schließlich um 8 Uhr abgeholt und bekommen als Antwort nur „der Verkehr war so schlimm“ was wohl in Bolivien als Argumentation voll ausreichend gilt. Statt als erstes abgeholt zu werden wie uns in der Agentur versprochen wurde, waren wir einfach die letzten und wurden deshalb 50min später eingesammelt, schön wäre gewesen wenn die Agentur kurz an der Rezeption angerufen hätte. Das war der erste Minuspunkt für die Veranstalter!

Mit dabei im Tourbus waren Isaias aus der USA, Jeff aus Luxemburg und Verena aus Deutschland, in den zwei Stunden Fahrt zum Startpunkt freundeten wir uns schnell mit allen an und so wuchs die Vorfreude trotz Regenwetter. Am Startpunkt angekommen wurde wir mit Schutzkleidung, Handschuhen einem extra Regencape, Helm und natürlich unseren Rädern ausgestattet. Ich fühlte mich wie ein tiefgefrorenes Michelin Männchen mit den ganzen Sachen war ich zwar doppelt so breit aber wärmer wurde mir dadurch nicht. Genau in diesem Moment fragte ich mich nochmals warum gerade ich mich heute auf ein Mountainbike setze!

Los geht´s, nachdem schnell noch Tanjas Go Pro am Fahrradlenker mit Gaffa Tape befestigt wurde, versprochen wurde uns eine Helm Halterung – zweiter Minuspunkt! Das erste Stück der Death Road ist gut ausgebaut und liegt auf über 4000hm was der Hauptgrund für den vielen Nebel und Regen ist. Auf dem Weg die Nasse Straße hinab muss ich zitternd immer wieder an die Worte des Tourguides denken, der uns zur Aufmunterung erzählt hat, dass es immer wärmer wird je tiefer wir nach unten fahren.

Das erste Schotter Stück vor dem Frühstück bemerke ich das ich mich unsicher fühle und mein viel zu großer Helm der mir ständig über die Augen rutscht macht das ganze nicht besser, sodass ich schiss bekomme und im Schneckentempo die Straße hinunterfahre. Bei unserer erste längere Pause gibt es dann endlich das versprochene Frühstück mit „Wurst und Käsebrötchen“ für das wir in der Agentur in La Paz extra ankreuzten mussten ob wir vegetarisch oder „normal“ essen. Schlussendlich gab es leider nur ein unbefriedigendes trockenes Brötchen mit Butter und Instantkaffee oder Kakao unter einem Dach draußen in der Kälte! Wir haben uns dann den Kakao aufs Brötchen gestreut was überraschenderweise echt lecker geschmeckt hat! Dritter Minuspunkt für die Tour!

Mit einem kleineren Helm für mich und allmählich wärmeren Temperaturen werde ich immer sicherer und genieße langsam die Fahrt. Als die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht scheinen und die Landschaft immer schöner wird wird die Fahrt mit dem Rad richtig schön! Wir fahren durch kleine Flüsse und machen immer wieder Stopps für Fotos an tollen Ausblicken bis wir zu unserem vorletzten Abschnitt kommen an dem Tanja und ich dann noch mit dem Flying Fox über die atemberaubende Landschaft gleiten dürfen.

Unser letzter Straßenabschnitt ist etwas fester sodass wir noch ein bisschen Gas geben können bevor wir am Ende unseres Ausfluges angekommen! Geschafft, vier Stunden Später sind wir von 4000hm auf 1500h hinabgefahren und überglücklich genießen wir unser Buffet nach der Dusche. Unser Heimweg dauert schließlich nochmal drei Stunden bevor wir am Hostel abgesetzt werden, glücklich, stolz und zufrieden das wir dieses tolle Erlebnis gemacht haben falle ich schließlich müde ins Bett.

Sucre

Unser nächstes Reiseziel führt uns nach Sucre, da uns La Paz wirklich gar nicht gefallen hat und ich im Vorfeld schon öfter etwas über die „weiße Sprachen Stadt“ gelesen hatte. Schon die Anreise im schönen Morgenlicht durch die hügelige Landschaft bezauberte mich und zwischen den üblichen unverputzten bolivianischen Häusern konnten wir immer mehr weiß gestrichene Häuser in verschiedenen Europäischen Baustilen erkennen – was die Stadt wirklich schöner macht als alle anderen Städte in Peru und Bolivien. In der Hoffnung auf guten Service habe ich uns zwei Betten im „Hostel Kultur Berlin“ welches mit ausgezeichnetem Frühstück bewertet wurde, top Kriterium für uns!

Sucre ist die Stadt der Sprachen, an jeder Ecke findet man eine Spanisch Sprachschule und dadurch sieht man auch viel mehr Europäische Gesichter. Die Einkaufsläden kommen uns plötzlich auch bekannt vor und viele Einheimischen unterscheiden sich plötzlich nur noch über typische Gesichts und Körpermerkmale von den Touristen.

Wir entdecken natürlich ein tolles Café direkt vor einem Park in dem wir unsere weitere Reise planen und die Menschen im Park beobachten können. Restlos begeistert hat uns allerdings der riesige Markt im Stadtzentrum auf dem wir endlich mal wieder verschiedene Obst und Gemüsesorten finden. Der Markt ist, wie wir es oft in Lateinamerikas Straßen vorgefunden haben, nach Kategorien aufgeteilt. Es gibt eine Fleisch und Fisch „Straße“, durch die ich nicht ohne mir die Nase zu zu halten durchgehen kann, dort gabeln wir mal wieder einen Hund auf der uns durch den ganzen Markt begleitet. Wir finden eine ganze Ebene mit verschiedenem Gemüse ob frisch, getrocknet oder bereits zum mitnehmen Kleingeschnitten. Es gibt Obststände bei denen wir jedes Obst vorher probieren dürfen, eine riesige Reihe nur mit Bananen, und ein ganzes Abteil bei dem wir frische Obstsäfte bestellen können. Hinter jeder Ecke erwartet uns etwas anderes spannendes, im Zweiten Stock probieren wir von einer Oma zwei verschiedene Avocado Sorten, eine kleine schwarze die sehr würzig schmeckt und unsere typische aber enorm große grüne Avocado die sehr intensiv und samtig ist. Insgesamt verbringen wir bei unserem ersten Marktbesuch über eine Stunde dort und genießen bei unserem zweiten längeren Besuch im Essensabteil ein grandioses Mittagessen für umgerechnet 2,50 € für uns beide zusammen.

Dinosaurierspuren

Ein sehr schöner Tagesausflug in Sucre führt uns mit dem Taxi zu einer Baustelle am Rande der Stadt. Dort wurden vor einigen Jahren bei den Bauarbeiten Jahrtausendalte Dinosaurierspuren entdeckt. Die Spuren hier gelten als die größte erhaltene Ansammlung von Dinosaurierspuren auf der Welt. An diesem Ort war früher ein See an dem sich wohl die Dinosaurier aufhielten, durch die Zeit haben sich schließlich immer mehr verschiedene Erdablagerungen über die Spuren gelegt und haben diese dadurch geschützt. Die beiden Kontinentalplatten die auch die Anden in Südamerika geformt haben, haben schließlich bewirkt, dass diese Erdplatten bricht und sich fast senkrecht nach oben aufstellt. Was für ein Glück das diese Firma genau an diesem Ort die Erde abgetragen hat und wir nun diese vielen gut erhaltenen Abdrücke betrachten können.

Dies alles haben wir auf unserer kleinen Führung erfahren, die im Parkeintritt enthalten war. Es fühlt sich gigantisch an wenn wir so vor dieser Erdplatten stehen und den Weg dieser uralten Geschöpfe betrachten. Einige Abdrücke sind winzig und andere sind sehr groß, je länger wir die Wand betrachten desto mehr Spuren können wir entdecken, Wahnsinn!

Dieser spontane Ausflug hat sich wirklich sehr gelohnt und war auch nicht weiter teuer oder schlecht zu erreichen.