Isla de Sol
Unsere Reise zur Isla de Sol führte uns mit verschiedenen Busunternehmen von Cabanaconde im Colca Canyon nach Puno am Titicacasee und von dort aus über die Grenze nach Copacabana in Boliven. Copacabana liegt direkt am Titicacasee und wurde durch seine Lage nahe der Grenze zu einer Art „Durchfahrtstadt“, von der die Reisenden entweder weiterreisen oder Tagesausflüge am Titicacasee unternehmen.


In Copacabana ist der Hafen noch der schönste Fleck den ich sehen konnte. Die Häuser der Einheimischen sind über Reisebüros gebaut, hinter Touristenrestaurants oder zwischen den gefühlt „hunderte“ Souvenierläden gequetscht – alles dem lieben Tourismus geschuldet. Das uns die Einheimischen auf dem Weg zum Hafen penetrant hinterherschreien um uns etwas zu verkaufen, macht das den Eindruck leider nicht viel besser. Deshalb führte uns unser Weg weitere 1,5h eingequetscht mit der Fähre (ich glaube ich bin zu Groß für diese Länder 🙂 ) direkt auf die Isla de Sol.


Angekommen auf der Insel überfordern mich mal wieder die ganzen Einheimischen, die versuchen uns eine Zimmer in Ihrem Hotel zu verkaufen. Durch den ganzen Wirbel bin ich direkt zum Einhang von dem von mir vorab herausgesuchten Hostel zugesteuert, vorbei an der Bestzerin die wenige Sekunden später hinterhergerannt kam. UPS! Das hübsche Hostel ist so gebaut, dass jedes Zimmer einen wunderschönen Seeblick besitzt. Die Hostelbesitzerin ist ganz entzückt von unseren Spanischkenntnissen, was mich auch etwas verwirrt denn ich weiß manchmal nichtmal ob die Wörter Sinn machen die ich von mir gebe. Ist aber wohl alles verständlich denn die Einheimischen wissen meistens was wir von Ihnen wollen, nur tiefergehende Gespräche gestalten sich als schwierig. 🙂


Die Isla de Sol ist eine Insel mit mehreren Hügeln, auf dem das Dorf seine Häuschen platziert hat, Autos gibt es keine was die Insel wunderbar ruhig macht. Jede Familie besitzt hier einen Esel, mit dem die benötigten Lebensmittel vom Seeufer den steilen Weg nach oben zum Haus getragen werden können. Wir wandern eine Stunde vor Sonnenuntergang den Berg hinauf vorbei an Schafen und Lamas und werden schließlich am Gipfel mal wieder auf ca. 4000hm mit einem wunderschönen 360 Grad Blick belohnt. Es ist so schön hier, die Wolken bilden gigantische Formen, das Wasser glitzert in der Sonne und zeichnet durch die Wellen verschiedene Formen auf die Wasseroberfläche und irgendwo in der Ferne können wir den Regen sehen. Bei einem der Sprungfotos knallt Tanja ihren Daumen gegen Ihre Wanderschuhe und verstaucht sich dadurch Ihr Gelenk, wäre auch langweilig wenn alles immer glatt laufen würde.


Auf dem Weg den Berg hinab setzen wir uns in ein süßes Restaurant mit Wintergarten um dort bei einer Tasse Tee und frischer Forelle aus dem Titicacasee, den Sonnenuntergang anzusehen. Gigantisch geht die Sonne in einem Wolkenmeer unter und wirft auf der rechten Seite eine Weltuntergangsstimmung in den Himmel, während auf der linken Seite der blaue Himmel hell strahlt – Wahnsinn! Nach einer entspannten und vor allem ruhigen Nacht genießen wir am nächsten Morgen unser Frühstück mit Ausblick auf den blau schimmernden See, der mich so begeistert das ich einfach nur ewig in die Ferne blicke und die Aussicht genieße. Dieser Ausblick erinnert mich an „Zuhause“ und an ein schön gelegenes Restaurant am See in unseren Bergen nur eben „etwas“ höher gelegen. 🙂


Bevor es für uns zurück nach Copacabana geht, gehen wir nochmal auf die andere Seite des Berges und beobachten dort die einheimischen Schäfer und Frauen bei Ihrer täglichen Arbeit.


Nachmittags steigen wir in Copacabana in den nächsten Bus, der uns nach La Paz bringen wird. Ich habe die kurze Zeit auf der Isla de Sol sehr genossen und bin froh, dass wir dort übernachtet haben um uns zu erholen und die schöne Insel erleben konnten.


La Paz
Vom Bus aus staunen wir, als wir in das glitzernde Lichtermeer hinabfahren, in die riesige Stadt La Paz, die höchst gelegenste Stadt der Welt auf 3800hm.
In unserem Hostel „Ananay“ bekommen wir ein Privatzimmer mit eigenem Bad das wir gleich voll ausnutzen. Bevor wir am nächsten morgen die Stadt erkunden, bestellen wir uns mit viel Appetit in einem Café viel zu viel zum Frühstücken, lecker war es! Mit vollen Mägen und gut gelaunt erkunden wir die Stadt, landen auf einem Markt und kaufen ein dort einige Kleinigkeiten ein, Nachmittags genießen wir einen sensationellen Café und buchen für den nächsten Tag eine Mountain Bike Tour auf der Death Road. Abends besuchen wir mit der Seilbahn „El Alto“ ein Stadtviertel mit einem Markt auf dem es alles mögliche zu kaufen gibt, von alten Socken und getragener Kleidung über Kabel, verschiedene Handyteile (neu oder „gebraucht/geklaut“ und sogar alle möglichen Ersatzteile für Autos und noch vieles mehr.


La Paz liegt umgeben von Bergen in einem Tal und ist über viele „Hügel“ verteilt, deshalb wurden hier einige Seilbahnen aus der Schweiz installiert mit denen man die verschiedenen Stadtteile erreichen kann. Mit leeren Mägen fahren wir nach dem Marktbesuch zurück in die Stadt und suchen verzweifelt nach einem Restaurant, finden am Sonntag jedoch kein bezahlbares Restaurant und landen schließlich an einem Straßenstand bei dem wir am Ende ein leckeres Abendessen bekommen. Während der Restaurantsuche laufen wir am Hauptplatz an mehreren Straßenkünstlern vorbei die mit verschiedenen Techniken Bilder malen.


Am Tag nach der Deathroad verbringen wir noch ein bisschen Zeit in der Stadt und fahren nochmal mit der Seilbahn über die vielen Bergkuppen und genießen die Aussicht auf einem der Gipfel über die enorm große Stadt La Paz, bevor es abends mit dem Bus nach Sucre gehen wird.


Death Road
Warum gerade ich am morgen früh aufstehe um mit einem Mountain Bike eine alte gesperrte Straße hinunter zu fahren, weiß bis zur Ankunft am Startpunkt der Tour immer noch nicht. Ich habe Angst davor mit einem Mountainbike auf Schotterstraßen einen Berg hinab zu fahren und würde das in Deutschland nicht freiwillig machen, aber ich bin auf Reisen und mache Erfahrungen die ich in Deutschland nicht so oft erleben kann.

Abholzeit am Hostel sollte 7:10 Uhr sein, pünktlich wie wir sind stehen wir auch um 7:10 Uhr vor dem Hostel und warten im Nieselregen auf den Fahrer. Viel zu spät werden wir als wir uns gerade einen Café bestellt haben schließlich um 8 Uhr abgeholt und bekommen als Antwort nur „der Verkehr war so schlimm“ was wohl in Bolivien als Argumentation voll ausreichend gilt. Statt als erstes abgeholt zu werden wie uns in der Agentur versprochen wurde, waren wir einfach die letzten und wurden deshalb 50min später eingesammelt, schön wäre gewesen wenn die Agentur kurz an der Rezeption angerufen hätte. Das war der erste Minuspunkt für die Veranstalter!

Mit dabei im Tourbus waren Isaias aus der USA, Jeff aus Luxemburg und Verena aus Deutschland, in den zwei Stunden Fahrt zum Startpunkt freundeten wir uns schnell mit allen an und so wuchs die Vorfreude trotz Regenwetter. Am Startpunkt angekommen wurde wir mit Schutzkleidung, Handschuhen einem extra Regencape, Helm und natürlich unseren Rädern ausgestattet. Ich fühlte mich wie ein tiefgefrorenes Michelin Männchen mit den ganzen Sachen war ich zwar doppelt so breit aber wärmer wurde mir dadurch nicht. Genau in diesem Moment fragte ich mich nochmals warum gerade ich mich heute auf ein Mountainbike setze!

Los geht´s, nachdem schnell noch Tanjas Go Pro am Fahrradlenker mit Gaffa Tape befestigt wurde, versprochen wurde uns eine Helm Halterung – zweiter Minuspunkt! Das erste Stück der Death Road ist gut ausgebaut und liegt auf über 4000hm was der Hauptgrund für den vielen Nebel und Regen ist. Auf dem Weg die Nasse Straße hinab muss ich zitternd immer wieder an die Worte des Tourguides denken, der uns zur Aufmunterung erzählt hat, dass es immer wärmer wird je tiefer wir nach unten fahren.

Das erste Schotter Stück vor dem Frühstück bemerke ich das ich mich unsicher fühle und mein viel zu großer Helm der mir ständig über die Augen rutscht macht das ganze nicht besser, sodass ich schiss bekomme und im Schneckentempo die Straße hinunterfahre. Bei unserer erste längere Pause gibt es dann endlich das versprochene Frühstück mit „Wurst und Käsebrötchen“ für das wir in der Agentur in La Paz extra ankreuzten mussten ob wir vegetarisch oder „normal“ essen. Schlussendlich gab es leider nur ein unbefriedigendes trockenes Brötchen mit Butter und Instantkaffee oder Kakao unter einem Dach draußen in der Kälte! Wir haben uns dann den Kakao aufs Brötchen gestreut was überraschenderweise echt lecker geschmeckt hat! Dritter Minuspunkt für die Tour!

Mit einem kleineren Helm für mich und allmählich wärmeren Temperaturen werde ich immer sicherer und genieße langsam die Fahrt. Als die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht scheinen und die Landschaft immer schöner wird wird die Fahrt mit dem Rad richtig schön! Wir fahren durch kleine Flüsse und machen immer wieder Stopps für Fotos an tollen Ausblicken bis wir zu unserem vorletzten Abschnitt kommen an dem Tanja und ich dann noch mit dem Flying Fox über die atemberaubende Landschaft gleiten dürfen.

Unser letzter Straßenabschnitt ist etwas fester sodass wir noch ein bisschen Gas geben können bevor wir am Ende unseres Ausfluges angekommen! Geschafft, vier Stunden Später sind wir von 4000hm auf 1500h hinabgefahren und überglücklich genießen wir unser Buffet nach der Dusche. Unser Heimweg dauert schließlich nochmal drei Stunden bevor wir am Hostel abgesetzt werden, glücklich, stolz und zufrieden das wir dieses tolle Erlebnis gemacht haben falle ich schließlich müde ins Bett.
Sucre


Unser nächstes Reiseziel führt uns nach Sucre, da uns La Paz wirklich gar nicht gefallen hat und ich im Vorfeld schon öfter etwas über die „weiße Sprachen Stadt“ gelesen hatte. Schon die Anreise im schönen Morgenlicht durch die hügelige Landschaft bezauberte mich und zwischen den üblichen unverputzten bolivianischen Häusern konnten wir immer mehr weiß gestrichene Häuser in verschiedenen Europäischen Baustilen erkennen – was die Stadt wirklich schöner macht als alle anderen Städte in Peru und Bolivien. In der Hoffnung auf guten Service habe ich uns zwei Betten im „Hostel Kultur Berlin“ welches mit ausgezeichnetem Frühstück bewertet wurde, top Kriterium für uns!


Sucre ist die Stadt der Sprachen, an jeder Ecke findet man eine Spanisch Sprachschule und dadurch sieht man auch viel mehr Europäische Gesichter. Die Einkaufsläden kommen uns plötzlich auch bekannt vor und viele Einheimischen unterscheiden sich plötzlich nur noch über typische Gesichts und Körpermerkmale von den Touristen.


Wir entdecken natürlich ein tolles Café direkt vor einem Park in dem wir unsere weitere Reise planen und die Menschen im Park beobachten können. Restlos begeistert hat uns allerdings der riesige Markt im Stadtzentrum auf dem wir endlich mal wieder verschiedene Obst und Gemüsesorten finden. Der Markt ist, wie wir es oft in Lateinamerikas Straßen vorgefunden haben, nach Kategorien aufgeteilt. Es gibt eine Fleisch und Fisch „Straße“, durch die ich nicht ohne mir die Nase zu zu halten durchgehen kann, dort gabeln wir mal wieder einen Hund auf der uns durch den ganzen Markt begleitet. Wir finden eine ganze Ebene mit verschiedenem Gemüse ob frisch, getrocknet oder bereits zum mitnehmen Kleingeschnitten. Es gibt Obststände bei denen wir jedes Obst vorher probieren dürfen, eine riesige Reihe nur mit Bananen, und ein ganzes Abteil bei dem wir frische Obstsäfte bestellen können. Hinter jeder Ecke erwartet uns etwas anderes spannendes, im Zweiten Stock probieren wir von einer Oma zwei verschiedene Avocado Sorten, eine kleine schwarze die sehr würzig schmeckt und unsere typische aber enorm große grüne Avocado die sehr intensiv und samtig ist. Insgesamt verbringen wir bei unserem ersten Marktbesuch über eine Stunde dort und genießen bei unserem zweiten längeren Besuch im Essensabteil ein grandioses Mittagessen für umgerechnet 2,50 € für uns beide zusammen.


Dinosaurierspuren

Ein sehr schöner Tagesausflug in Sucre führt uns mit dem Taxi zu einer Baustelle am Rande der Stadt. Dort wurden vor einigen Jahren bei den Bauarbeiten Jahrtausendalte Dinosaurierspuren entdeckt. Die Spuren hier gelten als die größte erhaltene Ansammlung von Dinosaurierspuren auf der Welt. An diesem Ort war früher ein See an dem sich wohl die Dinosaurier aufhielten, durch die Zeit haben sich schließlich immer mehr verschiedene Erdablagerungen über die Spuren gelegt und haben diese dadurch geschützt. Die beiden Kontinentalplatten die auch die Anden in Südamerika geformt haben, haben schließlich bewirkt, dass diese Erdplatten bricht und sich fast senkrecht nach oben aufstellt. Was für ein Glück das diese Firma genau an diesem Ort die Erde abgetragen hat und wir nun diese vielen gut erhaltenen Abdrücke betrachten können.


Dies alles haben wir auf unserer kleinen Führung erfahren, die im Parkeintritt enthalten war. Es fühlt sich gigantisch an wenn wir so vor dieser Erdplatten stehen und den Weg dieser uralten Geschöpfe betrachten. Einige Abdrücke sind winzig und andere sind sehr groß, je länger wir die Wand betrachten desto mehr Spuren können wir entdecken, Wahnsinn!


Dieser spontane Ausflug hat sich wirklich sehr gelohnt und war auch nicht weiter teuer oder schlecht zu erreichen.

Hallo Mädel´s ich bin immer ganz begeistert wenn ich Eure tollen Fotos sehen und die Reiseberichte lesen kann.So kann ich mit euch geistig auch auf die Reise gehen. Ich sehe immer nur Lachgesichter das finde ich toll ,macht weiter so und saugt auf was Ihr könnt.in diesem Sinne heiter und beschwingt weiter so,die Kängerus warten schon… hupf hupf ins Neue Jahr und Weihnachten ein Kerzlein anzünden und an uns frierer im Schmudelregenwindsturm
Deutschland denken
Griasle
Das ist wieder ein sehr schöner Beitrag.
Hi moni…
Tolle abenteuer…
Ich bin echt interessiert an die multikulturelle reise…freue ich mich über eizelne bilder und geschichte dass du rein postet.einfach weiter.!!
Viel spass…