Da Chile das größte Land, was die Längenausdehnung betrifft mit über 3500km ist, war für uns schnell klar: Distanzen am Besten mit dem Flugzeug zurück. Außerdem haben wir die letzten Fahrten mit den Bussen schon sehnlichst nach unten gezählt. Nach gefühlten 40 Busfahrten quer durch Peru und Bolivien, standen wir wieder in einem kleinen Flughafen in San Pedro de Atacama. Von hier ging es in entspannten 1,5h Busfahrt in die große Hauptstadt – Santiago de Chile. Mitternachts checkten wir in unser Hostel ein, mitten im Standzentrum neben einem wunderschönen Park. In unserem Hostel hatten wir ein großes Zimmer (4 Betten) für uns, da wir hier 5 Nächte verbrachten. Die erste Nacht waren wir noch zu zweit, in der zweiten Nacht gesellte sich Kim wieder zu uns- die Freude- auch wenn es „nur“ ein Tag Trennung war, war groß.


Der erste Tag, wurde von uns, wie man es kennt, natürlich zum erkunden der Stadt genommen. So standen, der Park mit Aussichtspunkt, ein zentraler Markt, ein gutes Kaffee (darf natürlich nie bei uns nie fehlen wenn wir schon die Gelegenheit zum schlemmen haben), der „Plaza de Armans“ (den es überall gibt ebenso wie die Stadtbereiche „Miraflores“ und „Bellavista“- mit erfinden von Namen sind die in Lateinamerika nicht so vertraut) und der Stadtpark. Was mir schon bei unserer Ankunft in San Pedro aufgefallen ist, wurde in Santiago de Chile nochmals bestätig- hier ist soviel westlicher Einschlag und Fortschritt zu sehen und spüren, dass ich mir nach Peru und Bolivien, hier, nicht länger wie in Lateinamerika vorkam, sondern eher das Gefühl hatte wieder durch Barcelona zu schlendern. Chile gefällt mir, obwohl es eine Großstadt ist, und auch im Vergleich zu Lima und La Paz um Welten besser abschneidet.


Mittags waren wir am „Mercado Central“- eine grenzwertige Erfahrung. Er ist bekannt für den „besten frischen Fisch“ den es in ganz SdC gibt. Der Geruch von Fisch gemischt mit Fleisch, schlägt mir schon zu Beginn in die Nase. Luftholen und durch. Auf unserem kurzen Stück werden wir von unzähligen Kellnern angequatscht und in ihr Restaurant zum Essen eingeladen. Unserem Hunger geschuldet und der späten Zeit, hat der Letzte es auch geschafft. Kurze Zeit später stand ein Gemisch aus rohem Fisch getarnt als „Salat“ vor mir, und ein paar Salatblätter mit Tomate, Karotte und Gurke vor Moni. Eine Gabel in meinem Mund und mein Gesicht sprach Bände- es war einfach nicht essbar. So mussten wir uns die paar Salatblätter von Moni teilen- was uns natürlich nicht sättigte und wir wie hungrige Tiger durch die Großstadtsavanne weiterzogen. Am Abend gab es dann ein großes Wiedersehen mit Kim, Beth und Max- die Partybuscrew war wieder vereint! Der Abend wurde in vollen Zügen von uns allen genossen. Meine Vorfreude auf den nächsten Abend wurde immer größer, da gegen Mitternacht mein bester Freund, Chris ankommen würde.


Der zweite Tag in Chile brach an, den wir gemeinsam mit Max&Beth verbrachten. Heutiges Programm: Fahrt mit einer Cablecar (Gondel) auf den „höchsten“ Berg (lächerliche 800 Hm also mehr ein Hügel) um die Aussicht zu genießen und danach entspannt gemeinsam durch die Stadt bummeln. Der Weg dorthin führte uns durch ein süßes kleines Künstlerviertel, mit vielen Graffitis und bemalten Hauswänden. Angekommen am Park standen wir vor verschlossenen Toren. Wie wir erfuhren war ein großer Streik angesetzt. Plan B war zu dem größten Einkaufsshoppingcenter der Stadt zu fahren. Hier gab es einen Sky Tower der uns bis in den zweiundfünfzigsten Stock bringen sollte um von dort die Aussicht zu genießen. Als wir an der Kasse standen, erfuhren wir das der oberste Stock aufgrund eines Events gesperrt war- ein Satz mit X! Was hilft dagegen? Richtig, Essen! Also eines der unzähligen Restaurants in der Mall ausgewählt und ein „Menu del Dia“ bestellt. Passenderweise ertönte aus den Lautsprechern Queen- weshalb wir sofort, in gekonnter Art und Weise, mitsangen, zur Belustigung der Gäste und Angestellten. Der restliche Tag wurde von uns in der Mall verbracht, da es hier ein Outdoor und Sportgeschäft nach dem anderen gab, was uns anlockte. Max entdeckte ein Kino, auf das wir zielsicher zugesteuert sind. „Bohemian Rhapsody“ sollte es wieder werden- was denn sonst? Allerdings um den Film auf Englisch zu schauen mussten wir die Lokalität wechseln. Im Hostel konnten wir dann Kim wieder mit einsammeln. Nach dem Essensdesaster vom Vortag, lief es heute deutlich besser. So landeten wir alle in einem kleinen aber sensationell guten (und günstigem) Sushi Restaurant und später in den Sesseln des Kinos, zweite Reihe, Freddy Mercury in Oversize die Zweite. Gut, dass wir auch diese Plätze hatten, wir haben natürlich wieder jedes Lied mitsingen müssen- wem geht es auch nicht so bei den Queen-Hits, gell Mama?! *g*. Rechtzeitig wieder zurück in unserem Hotel, ging das „Warten“ los, bis Chris ankommt. Kurz nach Mitternacht klopfte es dann an unserer Türe, und ein geschaffter und müder Chris (nach 24h Anreise) stand davor. Kann sein, dass unsere Etage durch meinen Freudenschrei aufgewacht ist, was mir aber ziemlich egal war. Die Ankunft von Chris bedeutete nicht nur, ein Stückchen Heimat am anderen Ende der Welt zu haben, sondern auch dass in wenigen Tagen unser Roadtripabenteuer durch Patagonien/Feuerland/Chile/ Argentinien beginnen würde- vier Wochen wir kommen. Aber erstmal brauchten wir alle Schlaf.


Der dritte Tag in SdC hieß für uns Kim zu verabschieden, die weitergereist ist, Monis Suche nach einem Krankenhaus für ihre dritte Impfung, und für Chris und mich gemeinsam SdC gemütlich zu erkunden. Da ich mich ja schon „auskannte“ wurde ich schnell zu einer kleinen „Stadtführerin“ für Chris- inklusive gutem Kaffeestop. Mittags haben wir uns wieder mit Moni zum Lunch getroffen. Den restlichen Nachmittag haben wir mit rum Strawanzen, Eis essen, Kaffee trinken, Fotos machen und Schaufensterguggn verbracht. Abends ging es wieder mit Beth&Max in das Sushi Lokal. Chris und Max haben sich auf Anhieb super verstanden, und waren fast schon unzertrennlich (glaub Max war auch froh nach soviel „nur Frauen um ihn herum“ mal einen männlichen Ansprechpartner zu haben). Da wir am nächsten Tag einen Ausflug nach Valparaíso geplant hatten, und Max&Beth abreisten, wurde der Abend nicht allzu lange. Der Abschied von den beiden nach einer Woche, viel sehr schwer. Ich hoffe, dass ihre Einladung, im August nach England zu kommen in die Tat umgesetzt werden kann.
Valparaíso und Vina del Mar


Am frühen Morgen ging es für uns drei mit der Metro zum Busterminal. Dort angekommen fuhren wir in 2h mit einem Bus von SdC in die Küstenstadt Valparaíso. Aufgrund seiner einzigartigen bunten Häuser und der Lage wurde die Stadt 2015(?) zum UNESCO-Kulturerbe ernannt. Die Stadt wurde von uns natürlich zu Fuß erkundet. Durch einen Markt, an der Vielfalt von Obst und Gemüse wir uns fast nicht satt sehen konnten, weiter Richtung Zentrum.


Straßen links und rechts, rauf und runter. Zu meiner großen Freude landeten wir in einem Gässchen, dessen Häuser voll gesprayt mit Graffitis und Kunstwerken waren. Ja, ich mag das 😊 sehr sogar! Wir folgten der Straße nach Oben, als auch uns ein Hund folgte. Humberto haben wir ihn getauft. Er blieb tatsächlich auch den ganzen Tag bei uns- am liebsten hätten wir ihn eingepackt und als unseren Bus Hund mitgenommen. Die Straße mit den bunt bemalten Häusern blieb nicht die Einzige, so spazierten wir durch ein wunderschönes, vielfältiges Viertel, genossen die Aussicht sowie die Kunst um uns herum, die vielen kleinen Lädchen in denen es so einiges zum entdecken gab bis wir wieder untern ankamen.


Mit dem öffentlichen Bus ging es dann weiter nach „Vina del Mar“- an den Strand. In und um Chile, muss man wissen, ist im Dezember/Januar Hochsommer. So lagen wir dann am Strand, Sonnenbadeten uns, bewunderten Chris, der es sich nicht nehmen ließ in den Pazifik (dieser ist trotzdem kalt!!!) zu springen und entspannten. Am Abend brachte der Bus uns wieder zurück. Packen und eine kurze Nacht standen an.


Punta Arenas
Mitten in der Nacht, entriss der Wecker uns aus unseren Träumen. Um halb 5 saßen wir im Taxi zum Flughafen SdC. Der Vogel startete um halb 7, mit uns todmüden Reisenden, an Board, Richtung Punta Arenas/ Patagonien.


Von Chris, im Vorfeld, perfekt organisiert, erwartet uns am Ausgang ein netter Herr mit Namensschild der uns zu seinem Taxi brachte, und direkt weiter zu unserem Hostel in Punta Arenas. Gabriela, die Vermieterin war zuckersüß und unfassbar hilfsbereit, so wurden wir mit Infos gleich zu Beginn „bombardiert“ und versorgt. Dann noch schnell einen eigenen Überblick über alles verschaffen und schon konnte die Stadterkundung los gehen. Da Punta Arenas ziemlich klein ist, konnten wir alles zu Fuß erledigen- allerdings waren es dann am Ende 18km Laufen. Dafür haben wir jeden Winkel erkundet, sind zu einem Schiffswrack gelaufen und am Ende in einem Schokoladenkaffe gelandet- da war das viele Laufen gleich wieder vergessen.


An der Meerespromenade entdeckten wir noch ein Outdoor-Fitness, dass am Abend von Chris und mir gleich ausgiebig getestet wurde- ziemlich hart nach längerer Abwesenheit wieder Sport zu treiben- aber es tat unfassbar gut 😊.


Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

Haloo ihr zwei,
Tolle Fotos und Geschichten. Schön. das ihr die Möglichkeit habt, die Welt zu erkunden.
Wünsche euch noch seeeehr viel Spaß und Glück auf euren weiteren Wegen.
Viele Grüße aud dem kalten Haunstetten sendet
Bernhard
Hallo ihr zwei,
ist unbeschreiblich schön, was ihr da erlebt!
Ich schau immer mal wieder auf euren Blog, träume mich dann mit diesen wunderschöneren Fotos an diese traumhaften Orte!
Wünsche euch noch eine schöne Zeit, passt gut auf euch auf!
Liebe Grüße aus Inningen
Barbara
Hey ihr zwei, Santiago d C und Punta Arenas – da werden bei uns Erinnerungen wach. Soooo schön da. Viele eurer Bilder erinnern uns an unsere Zeit in Chile/Argentinien. Genießt vor allem die Berge und die irre Natur am Fin del Mondo…….Gutes neues Jahr und noch viele tolle Reiseerlebnisse.
Hallo Mädels,
nachdem in diesem Beitrag meine Lieblingsgruppe Queen mit dem super Kinofilm vorkam, muss ich ein paar Zeilen schreiben. Ich finde es jedesmal gigantisch, was Ihr so alles erlebt und bin begeistert von diesem schönen Land. Danke für diese tollen Reiseberichte und Fotos. Lasst es Euch weiterhin gut gehen. LG aus der Heimat.