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Cusco/Lima/ColcaCanyon

CuscoLima/ColcaCanyon
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Cusco und der Rest

Lima

Jeder Abschied bedeutet auch, dass viele neue „Hallos“ und Eindrücke wieder auf uns warten. Nach der Nachtbusreise, diesmal mit der Luxusklasse „Cruz del Sur“ erreichen wir nach über 8 Stunden Fahrt unser nächstes Ziel „Lima“ – die Hauptstadt Perus. Hier haben wir uns mit einer Freundin und Einheimischen – Kahtie- verabredet. Eigentlich dachten wir, dass sie uns am Busbahnhof abholt, dem war nicht so. Also sind wir in das nächste Taxi gestiegen und haben uns zu ihrer Adresse fahren lassen. Auf dem Weg, beim Anblick der Stadt, hatten wir beide nur einen Gedanken „Oh Gott, ist das hässlich hier, ich will sofort wieder weg“! Tja, Großstädte sind für uns Kinder der Seeen und Natur einfach nix. Von Kathie wurden wir super herzlich in ihrem kleinen Reich empfangen, dennoch wollten wir so schnell es geht hier wieder weg. Deshalb haben wir gleich nach Flügen gesucht. Einen passenden auch für den nächsten Tag gefunden, bei der Buchung mehrmals den Tag überprüft, Donnerstag 01.11. sodass wir an Moni ´s Geburtstag in Cusco sind. Nix war ´s, das System hat uns den Flug für Freitag Nachmittag den 02.11 gebucht. Mist! Bleibt uns nichts anderes als jetzt das Beste draus zu machen. Für zwei Tage haben wir ausgemacht bleiben wir bei ihr. Was wir bis dato noch nicht wussten, war, dass sie die zwei Tage für uns mit Sightseeing komplett durchorganisiert hat!

Da wir weder super Spanisch können, noch Kathie gut Englisch, war der Translator ein Muss sowie die Hände und Füße. Am ersten Tag ist Kathie mit uns quer durch ganz Lima gefahren, hat uns von dem Parteigebäude, über ein Museum, die verschiedenen Stadtteile „Barranco“ (eine kleine Künstlergegend mit vielen alternativen und freiheitsliebenden Menschen und schönen Graffitis und kleinen Märkten mit viel selbstgemachten Schmuck und Zeug), und Miraflores gezeigt. Hier hat es uns besonders gut gefallen, da es einfach etwas schöner war und es hier viel zu entdecken gab, vorallem viele gute Kaffees. So sind wir dann auch noch in einem Schokoladenmuseum gelandet und haben uns natürlich fleißig durch probiert. Ich musste mich ständig beherrschen nicht los zu lachen, da unser Verkäufer als Totenmaske verkleidet war (es war Halloween) und beim Reden, immer wieder von seiner Schminke etwas runter gebröckelt ist und es einfach ulkig ausgesehen hat. Im übrigen kann sich Köln`s Karneval, ne Scheibe von Limas Art Halloween zu feiern, abschneiden! Die ganze Stadt, Gross und Klein ( ich hab bei 36 aufgehört die ganzen Elsa ´s und Spidermans zu zählen), jeder Laden im absoluten Dekofieber und Halloweenfeierzustand ist. Deshalb hat uns am späten Nachmittag Kathie auch wieder verlassen, um sich für den Abend in ihr Dress zu schmeißen und noch feiern zu gehen. Für uns war das zuviel, und nach soviel Sightseeing waren wir auch froh alleine zu sein und haben uns in ein nettes Kaffee verkrümelt. Am Abend haben wir uns mit Humberto (aus Huaraz, der auch gerade in Lima war) zum super sau leckerem Sushi-Essen getroffen.

 

Am nächsten Tag, hat uns Kathie ein traditionelles Frühstück zubereitet, „Papa ala Juan Caina“ Kartoffeln mit einer süßlich cremigen Soße aus Aj (Knoblauch), eine Art Milchreis und das Getränk „Chichamorada“ (schwarzer Mais, mit Zimt, Nelken und Zucker) unfassbar lecker! Nach dem Frühstück wurden wir von ihrem Bruder abgeholt mit seinem Auto und wurden nördlich von Lima in das kleine Salsa und Künstlerviertel Callao gebracht. Super schönes, kleines verschlafenes Städtchen mit einem Graffiti schöner wie das andere. Seit einem Jahr gibt es eine eigene Kunstgallerie, mit vielen kleinen Ausstellungsräumen und auch der Möglichkeit in die Ateliers der Künstler zu gehen. Ein Traum für mein Künstlerherz.

Kathie musste sich nach einer Zeit verabschieden, da sie in die Arbeit musste- das letzte Mal das wir uns gesehen haben. Ihr Bruder wurde von ihr angewiesen uns weiter den Tag an verschiedene Orte zu fahren und uns ein bisschen mehr zu zeigen- irgendwie total süß von beiden! Am späten Nachmittag sind wir zurück bei Kathies Wohnung angekommen, wo wir unsere Rucksäcke geholt haben und von ihrem Bruder in die Wohnung von Humberto (in Miraflores) gefahren wurden. Da Kahies Wohnung super klein war, sie uns ihr Bett angeboten hatte und sie dafür auf dem Boden schlafen musste, haben wir beschlossen die zweite Nacht woanders zu verbringen. Wir hatten kein gutes Gefühl dabei, dass sie am Boden schläft wegen uns.

Am Abend haben wir dann gebührend mit gutem Essen (ja Humberto kennt gute Lokale) und Cocktails in Moní ´s Geburtstag reingefeiert. Traditionell gab ´s mit Cachón und spanischem Gesang ein Ständchen von dem Personal und nen Pisco-Cola auf Ex für Moni. Die Salsabar hatte leider zu und so sind wir dann nach Mitternacht irgendwann in’s Bett gefallen. Am nächsten Tag wurden wir noch von Humberto zum Flughafen gefahren. Auch jetzt stand wieder ein Abschied an -aber jeder Abschied..usw. usw. 😉 Am Ende waren es, dank Kathie ihrem Bruder und Humberto, zweieinhalb tolle Tage in einer für uns, am Anfang, schrecklichen und dann „nur“ noch zu großen und nicht schönen Hauptstadt.

 

Cusco

Gerade einmal 1 1/2 Stunden Flug bringen uns von Lima in die wunderschöne Bergstadt, Cusco. Cusco liegt auf einer Höhe von 3399 Höhenmeter. Bei uns sind die meisten Berge nichtmal so hoch, die Berge um uns herum sind noch viel höher, 4000er, 5000er, 6000er. Alleine deswegen, und da es viel verwinkelter und süßer ist als Lima, fühlen wir uns hier auf Anhieb wohl.

Am Berg gelegen, in dem Stadtteil, San Blas, finden wir ein schnuckeliges Hostal „la Boheme“, wie der Name verrät, Französisch angehaucht (tägliches Frühstück mit Crêpes, da das dazugehörige Restaurant drüber eine „Creperia“ ist), ein toller Aufenthaltsraum mit vielen Sesseln und Sofas und natürlich das Beste- einem offenen Kaminofen der jeden Abend von einem der super lieben und hilfsbereiten Hostalangestellten, angefeuert wird. Alessandro, der kleine Cowboy und Manuel das Allroundtalent haben wir sofort ins Herz geschlossen, was zum einen an ihrer Art lag, zum anderen weil beide perfekt Englisch (Spanisch, und Französisch sowieso) konnten und wir uns gut verständigen konnten.

Für 10 Tage werden wir hier sein. Das es 10 Tage werden, wussten wir da noch nicht – aber wie heißt es? Unverhofft kommt oft! Ich hab mir in Lima wohl ein paar Salmonellen eingefangen die mich für 3 Tage zwischen Klo und Bett auf Trapp gehalten haben. Da es ja langweilig ist wenn nur einer von uns beiden etwas hat, wurde Moni zu allem Übel, als sie alleine die Stadt erkunden wollten, von einem Hund in ihre Wade gebissen. Zum Glück nur ein „Einschüchterungsbiss“, dennoch gab´s das volle Programm mit Notarzt, Krankenhaus, Impfungen gegen Tollwood, Wunde nähen und Antibiotika. So lagen wir dann beide da, außer Gefecht. Gut das wir so spontan sind und nichts groß im Vorfeld planen oder gar buchen. So konnten wir die Zeit nutzen um wieder beide auf die Beine zu kommen. Wieder fit, haben wir sofort Pläne geschmiedet für die nächsten Tage. Machu Picchu, Salinera de Maras (Salzterassen von Maras) und die alternativen Rainbowmountains standen auf dem Programm.

Salineras de Maras und Machu Picchu

Unseren ursprünglichen Plan, Machu PIcchu über die Berge zu erwandern, mussten wir aufgrund der Wadenverletzung verwerfen. So wählten wir das eher typische „Touriprogramm“ was wir aber dennoch auf unsere Art und Weise gemacht haben. Am Mittwoch haben wir unsere kleinen Rucksäcke gepackt und haben uns für die nächsten beiden Tage aus unserem Hostal verabschiedet. Zielsicher sind wir durch Cusco gestapft, zu dem Platz wo uns das Collectivo zu den Salzterassen bringen sollte. Im Kleinbus wurden wir, wie immer von viel zu lauten spanischen Radiowerbungen beschallt, während wir durch die sich ständig veränderte Landschaft fuhren. Ganz egal, die Glücksgefühle, endlich wieder back on the road zu sein, aktiv zu sein, waren größer.

 

An einer Kreuzung, gefühlt mitten im Nirgendwo, wurden wir dann raus geschmissen. Es dauerte, wie immer, nicht lange als wir so alleine am Straßenrand standen, als schon ein Einheimischer auf uns zu kam, und was von Taxi Salineras meinte. Gekonnt den Preis verhandelt, und schwups saßen wir mit noch zwei anderen Männern in einem rattligen Auto. Die Fahrt, zu den Salzterassen, war wirklich grenzwertig, zum einen wegen dem Zustand des Autos, zum anderen wegen der Fahrweise des Fahrers. So wurde von mir Moni ´s Hand zerquetscht als auch der Türgriff auf seine Belastbarkeit getestet. Da es sich nur um eine kleine Bergstraße handelte, bei der es immer wieder einfach nur rechts steil nach unten ging, waren unsere Ängste mehr wie berechtigt. Nach einer gefühlten Ewigkeit, konnten wir von weit oben, die vielen, verschiedenfarbigen Salzterassen erblicken, und waren voller Vorfreude.

Diese wurde unten angekommen dann jedoch gleich getrübt. Am Anfang wurden wir fast regelrecht, mit verschiedensten Gruppen von Touristen durch die Anlagen geschoben. In Ruhe genießen war hier Fehlanzeige- erstmal! Was sind eigentlich diese Salzterrassen? Wie der Name schon verrät werden hier auf über 10 Hektar Land, in kleinen Becken/ Terrassen, drei verschiedene Arten von Salz abgebaut. Das Wasser was aus dem Berg kommt, sowie die Erde sind salzhaltig weshalb hier Salz mit Hilfe von Wind und Sonne sowie Zeit „entsteht“. Brav wie alle anderen Touristen sind wir dem Weg zwischen den Terrassen hindurch gefolgt bis es hieß „Ende „. Da ich aber gesehen habe, dass geradeaus noch ein paar andere Packbacker unterwegs sind, hab ich kurzer Hand das Schild ignoriert und bin weiter gelaufen. Die goldrichtige Entscheidung, es war erlaubt, ein Guide hat uns sogar noch den Weg gezeigt und etwas erklärt und drei Kurven später waren wir dann alleine! Ruhe, die Sonne und das glitzernde Salz vor uns, traumhaft. Da hat unsere Brotzeit auch gleich doppelt so gut geschmeckt.

Viele Fotos und tolle Momente später ging es dann für uns weiter, quer durch die Salzterassen auf den Wanderweg der runter in die nächste Ortschaft geführt hat- vollkommen alleine, die Sonne im Rücken und nochmals einen tollen Ausblick zurück auf die Terassen, den keiner der anderen Touristen hatte 😉 So mag ich das. Im Ort, an der Hauptstraße entlang, dauerte es wieder nicht lange bis ein Taxi anhielt und uns gefragt hat wo wir hin wollen. Nach Ollantaytambo soll es gehen, und schwups sitzen wir im Taxi. Der Beifahrer, Miguél hat uns aufgeregt erklärt, dass das Hostal wo wir übernachten zu seiner Familie gehört, er deshalb genau wisse wo hin und das er selber als Verkäufer auf dem Markt arbeitet. So waren wir nach 20 Minuten Fahrt, zielsicher vor unserem Hostal. Nachdem wir unsere Sachen abgelegt hatten, erkundeten wir die kleine Stadt. Ein tolles Kaffee, die Einrichtung ganz aus Palettenmöbeln, genau mein Stil, mit leckerem Kaffee und Kuchen hat uns magisch angezogen. Danach sind wir über den Markt geschlendert und tadaaaa sind wir an dem Stand von Miguél gelandet, der uns alle seine Waren angepriesen hat- uns hat aber nichts gefallen. Nach einem super leckerem Abendessen ging’s zeitig zurück in ´s Hostal.

Unsere Nacht war kurz, um 5Uhr morgens, ging unser Zug von Ollantaytambo nach Machu Picchu. Der Zug führte an und durch die Berge entlang bis nach Aquas Calientes/ Machu Picchu Pueblo- wir haben allerdings nur einen Teil der Strecke mit bekommen da wir am Anfang noch etwas Schlaf nachgeholt haben. In Aquas Calientes ging es dann zum Bus der nach 25 Minuten Serpentienenfahrt, oben am Eingang zu der ehemaligen Inkastadt gehalten hat. Mit GoPro und Kamera bewaffnet ging es dann los. Als wir gerade durch den Eingang sind, schaut uns ein Guide an und meinte „okay, everyone is here, everybody, let´s go!“. So wurden wir von ihm zu seiner Gruppe gezählt, obwohl wir ihn gar nicht „gebucht“ hatten- auch Recht eine kostenlose Führung- warum nicht ?! 😉 Zu unserem großen Glück, erklärte unser Guide uns, dass heute der erste Tag, seit drei Wochen sei, an dem die Sonne scheinen würde. Machu Picchu präsentierte sich uns, im Sonnenschein, ohne Wolken, mit saftig grünen, fast schon unwirklich scheinenden, Wiesen und einem Weitblick auf die Berge um diese mystische Stadt, hoch in den Bergen.

 

Da steh auch ich da, und bin wirklich sprachlos von diesem Anblick. Da vergisst man sogar, für einen kurzen Moment, dass noch hunderte andere Touristen um uns herum sind. Unser Guide hat uns gekonnt, durch diese rießige Anlage geführt und einige sehr interessante Sachen über das Volk der Inka erzählt. Machu Picchu ist über 500 Jahre alt, und wenn man sich denkt was für ein Wissen und handwerkliches Geschick dieses Volk schon damals besaß, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Mit am beeindruckendsten, neben dem Erbauen dieser ganzen Anlage, war für mich der „Sonnenstein“, ein Stein der senkrecht und perfekt rechtwinklig aus einem Felsen gemeißelt wurde, und der ein einziges Mal im Jahr, keinen Schatten von der Sonne wirft. Dieser Stein war der Kalender der Inka. An diesem einen Tag, wurde eine große Zeremonie abgehalten und der Beginn eines neuen Jahres zelebriert. Ich könnte jetzt noch ewig schreiben, welche Besonderheiten Machu Picchu zu bieten hat, aber alles Geschriebene würde diesem Ort nicht gerecht werden. Man muss einfach dort hin, und es selbst gesehen und erlebt haben. Für mich war es eine unvergessliche Zeit in diese Welt eintauchen zu dürfen, bei bestem Wetter.

Nach 4 Stunden Staunen und bewandern dieser einmaligen Stadt, ging es für uns dann wieder mit dem Bus nach unten. Gegen 14 Uhr saßen wir, mal wieder 😉 in einem Kaffee. Bis Abends um 18 Uhr hatten wir nun Zeit. Der Ort wurde von uns natürlich genau erkundet, da er aber ziemlich klein war, war das schnell erledigt. Wir hatten keine Badesachen dabei, sonst hätten wir unsere Seele in den „heißen Quellen“ (deshalb der Name „Aquas Calientes“ = wörtlich: Wasser heiß) baumeln lassen können. Um 18 Uhr schunkelte der Zug gemütlich zurück nach Ollantaytambo und später saßen wir in einem Taxi, dass in Rekordzeit zurück nach Cusco fuhr. Abends um halb 11, glücklich aber auch etwas geschafft, marschierten wir wieder strahlend in unser alt bekanntes Hostal ein.

Am nächsten Tag, stand der Besuch im Krankenhaus für die zweite Impfung von Moni an, das organisieren der Tour zu den alternativen Rainbowmountains, die Nachtfahrt von Cusco nach Arequipa und weiter nach Cabanaconde zum berühmten Colca Caynon, sowie ein bisschen Stadtbummel in Cusco. Den letzten Abend haben wir gemeinsam mit Manuel, in einer kleinen netten Bar verbracht mit Live-One-Man-Band. Da der Besitzer ein Freund von Manuel war, und von uns sehr begeistert war, dauerte es nicht lange, bis Manuel uns fragen musste ob wir bereit wären ein kleines Interview/ Werbung für die Bar zu machen. Gesagt getan, stand ich schon draußen und mir wurde eine Kamera vor ´s Gesicht gehalten und ich sagte mein ausgedachtes Sprüchlein auf 😉 . Die Peruaner mögen uns und sind nie um einen Ratsch verlegen. Als Dankeschön gab´s dann auch noch ein Stamperl Pisco für alle. Um halb 1 sind wir dann zurück in unser Bett- eine kurze Nacht stand an.

Die alternativen Regenbogenberge oder auch „Palccoyo“ in den Cordillera Arcoiris

Der Bezeichnung „Rainbowmountains/ Montana de colores/ Regenbogenberge“ ist jedem der nach Peru reist ein Begriff und steht auf der To-Do-Liste. So auch bei uns. Als wir allerdings mit anderen Reisenden uns unterhalten haben putty , und sie uns die Augen geöffnet haben bezüglich diesem Ausflug wurde uns etwas anders. Massen an Touristen sollen hier hoch geschafft werden, ein Bild von dem Berg ohne andere Menschen kaum denkbar. Da auch dieser Berg bei knapp 5000hm liegt wurde uns ein Bild gezeigt, eine Woche zuvor, die Hälfte des Berges mit Schnee bedeckt–dafür dann all diese Strapazen in Kauf nehmen? Na danke auch, da schleppst dich erstmal den nicht unanstrengenden und steilen Weg nach oben und am Ende siehst nix und mit der dünnen Luft hast alle Mal zu kämpfen. Am Ende schlägt noch die Höhenkrankheit zu (wie uns in Tränen unsere Zimmergenossin berichtet hat). Okay, da muss ich nicht hin aber schön wäre es bestimmt. Als wir dann erfuhren, dass es einen „alternativen Rainbowmountain“ gibt, ging die Internetrecherche los. Tatsächlich sind wir fündig geworden.

Der Palccoyomountain, auf über 5000Hm, hat nicht nur einen, sondern gleich drei Rainbowmountains zu bieten, und wenn man es ganz genau nimmt, sind es Vier! Das ist es, da will ich hin- aber sowas von. Durch Tripadvisor sind wir dann auf eine Agentur Namens „Exploor Peru-“ gestoßen, zum Glück- der Tag war nach dem Dive mit den Hammerhaien und Machu Picchu mein absolutes Highlight-bisher- und unser Guide Carlos hat einen rießen Beitrag dazu geleistet. Abgeholt wurden wir um 4 Uhr morgens an unserem Hostel, ein großer Transportbus hat auf uns gewartet und Carlos hat uns mitgeteilt, dass wir noch zwei andere abholen und dann vollständig sind. Wow, eine Gruppe von gerade einmal vier Leuten. Bryan und seine Freundin (Amerika und Brasilien) waren in unserem Alter, was auch noch super gepasst hat. Wir erfuhren, dass die Fahrt an sich 3h dauern würde, uns die Zeit aber informativer gestaltet wird. Unser erster Stopp, war ca. 30 Minuten von Cusco entfernt, eine Brotstadt, wo wir sehen konnten, und erfuhren wie auf alte Art und Weise hier Brot hergestellt wird.

Das Brot hatte eine leicht süßliche Kruste und lässt sich von der Konsistenz mit Fladenbrot vergleichen. Carlos hat zwei Leib besorgt und danach ging’s zurück in den Bus. 20 Minuten später gab ´s einen weiteren Stopp, an einem kleinen See. Carlos meinte der See wird in ein paar Jahren nicht mehr existieren, da das Dorf im Hintergrund sein Wasser daraus bezieht und was weg ist, ist weg. Außerdem ist der See ein Überbleibsl von ein paar hundert Jahren zuvor. Bevor Cusco entstand, war das gesamte Tal voll mit Wasser. Erst im laufe der Jahre ist dies zurück gegangen und hat das Land „frei gegeben“ was nun die Stadt Cusco ist. Wieder im Bus konnten wir für etwa eine Stunden etwas Schlaf nach holen. Der nächste Stopp, hieß Frühstück. Neben unserem Brot gab es Pancakes, Kaffee, Marmelade und Butter (typisch hier). Gestärkt ging es in den Bus zurück. Während unser Fahrer gekonnt den Wagen in ´s entlegenste Hinterland und hoch hinauf in die Berge gebracht hat fielen mir immer wieder die Augen zu. Carlos erklärte uns einiges über die sich verändernde Natur und auch die unterschiede zwischen den Lamaarten und den Alpakas. So musste dann auch gleich eine Horde von frisch geschorenen Alpakas (die sehen ja so schon immer zum schießen aus, wenn die aber noch so halbherzig geschoren sind- voglwuid !! ) unseren Kameralinsen stand halten.

In einem kleinen Bergdorf angekommen, wurden wir vom Stammesoberhau, Miguél, herzlich in seinem kleinem „Museumsraum“ willkommen geheißen. Er erzählte uns wie sich sein Stamm im Laufe der Jahre verändert hat, vom Leben in Höhlen bis zu den heutigen Hütten/ Häusern, das er über 300 Sorten Kartoffeln anbaut und pflegt und wie diese Arbeit geht. So schnell konnten wir gar nicht schauen, als wir alle, in die traditionelle Kleidung gesteckt wurden und es ein paar Schnappschüsse gab und viele Lacher der Einheimischen. Miguél hat das aber alles mit so einem ansteckendem Lächeln gemacht, dass wir gar nicht anders konnten als mit zu spielen. 30 Minuten später kamen wir dann am Ziel an. Etwa auf 4800 Höhenmeter! Warm eingepackt, stapften wir alle sehr gemütlich los. Carlos hat mit uns immer wieder Pausen gemacht, dass ein oder andere gezeigt und erklärt, sodass trotz der dünnen Luft, das Laufen ohne Probleme ging zudem sind wir beide mittlerweile super akklimatisiert, sodass uns die Höhe und die dünne Luft nur noch wenig zu schaffen macht. Sprachlos war ich eh die ganze Zeit, weil diese Natur um uns herum der Wahnsinn war. Angekommen am ersten Aussichtspunkt konnten wir auf den ersten „Regenbogenberg“ schauen. Die verschiedenen Farben sind Ablagerungen von Mineralien, Eisenoxid gibt die rötliche Färbung, Mangan zu den Pinktönen, Schwefel führt zu den Gelbtönen und die Reaktion von Kupfer, Wasser und Sauerstoff zu blaugrünen Verfärbungen. Die schwarzen Streifen kommen durch Granit zustande. Diese Sedimentschichten wurden durch Plattentektonik von einer waagerechten in eine fast senkrechte Position gedrückt. Das wir Heute überhaupt diese Farben sehen können haben wir dem Schnee zu verdanken der viele viele Jahre auf dem Berg lag und die Mineralien darunter geschützt hat, bis die Erderwärmung einsetzte und der Schnee zum schmelzen begann. Dadurch wurden darunter die verschiedenen Mineralien sichtbar. Wäre kein Schnee darauf gelegen, hätte sich das Gras und Unkraut seinen Weg gesucht und wir würden diese Schönheit niemals zu sehen bekommen. Auf dem Weg, bei ca. 4900 hm machte uns Carlos darauf aufmerksam, dass wir gerade höher sind als der Mont Blanc- hui!

Am zweiten „Aussichtsfenster“ standen wir auch schon vor dem zweiten Regenbogenberg- unfassbar schön und so nah. Hier hatten wir genug Zeit uns mit verschiedenen Posen vor dem Berg auszutoben. Da wir sogar Sonnenschein, blauen Himmel und eine grandiose Weitsicht hatten (was laut Carlos, hier oben sehr selten ist- auch hier – wir haben einfach Glück!) war das natürlich ideal für Bilder. Wir stampfen weiter, und jetzt kann ich mir ein „what the fuck- holy Jesus- oh my good“ nicht mehr verkneifen. Der dritte Regenbogenberg präsentiert sich uns hinter dem Hügel, noch größer, farbintensiver als die beiden anderen und dahinter die Bergkette der Anden, mit den schneebedeckten 6000er-Gipfeln und sogar den höchsten Berg von Cusco, den „Ausangate“. Sprachlos. Was ist hier gerade los? Steh ich hier gerade wirklich und erlebe das alles? Zwei Alpakas grasen zu unseren Füßen, es sieht aus wie in einem Gemälde. Die Natur ist der grandioseste Maler überhaupt. Wie schön unsere Erde doch ist. Da Carlos der Meinung ist wir sind alle fit genug, geht es für uns hoch auf den Gipfel um eine noch bessere Aussicht zu haben. Er hat nicht zuviel versprochen! Oben angekommen, gab es eine Tasse heißen Cocatee und selbstgemachte Schokolade von Carlos Großmutter. Ich hab es mir, wie die anderen auf einem Stein gemütlich gemacht und so sitze ich da, angescheint von der Sonne, für ´s leibliche Wohl gesorgt, der Blick auf diese wunderschöne und zugleich unwirkliche Natur und die fernen Berge gerichtet, und kann nicht anders als vor lauter Glück ein paar Tränchen zu verdrücken. Einfach nur „Guggen“ und genießen- der totale Wahnsinn! Am liebsten würden wir ein Zelt aufschlagen und hier bleiben. Ich kann mich gar nicht satt sehen und entdecke auch ständig etwas Neues.

Nach unserer Pause geht es dann endgültig ganz nach Oben. Der Gipfel mit seinen spitzen Steinen, sieht aus wie vom Set von Herr der Ringe! Oben angekommen werden wir von Carlos mit Handschlag beglückwünscht – wir stehen auf 5000hm!!!! Nach unseren 3000er und 4000er jetzt nun auch ein Hacken auf der Liste hinter dem 5000er- Gipfel! Yay! Danach geht es leider „schon“ wieder nach unten (wohl gemerkt nach 3h), als uns zum ersten Mal andere Touristen entgegen kommen- bisher waren wir wirklich alleine! Da kaum jemand diese alternativen Rainbows kennt, ist es – bisher- keine Seltenheit hier alleine zu sein. Ich hab viel darüber nachgedacht wie lange es wohl dauern wird, bis auch diese Berge hier bekannt sind. Bis hier die Busse mit den Maßen an Touristen hoch fahren und sich auch dadurch das kleine Dorf von unserem Stammeshäuptling Miguél verändern wird, genauso wie die Natur… maximal 5 Jahre gebe ich dem Ganzen, wenn nicht sogar eher. Dann werden die “ Tres Montana de Colores“ vlt. berühmter sein als der „eine Montana de colores“ und auf jeder To-do-Liste von Reisenden in Peru stehen. Das Zeug dazu haben diese Berge.

Ich bin sehr froh darum, dieses Naturwundern, in seinen ersten Jahren erlebt haben zu dürfen und in seiner ganzen unveränderten schönen Natürlichkeit. Auf unserem Rückweg, den wir gegen 12 Uhr angetreten haben, haben wir noch an einer der Höhlen angehalten und uns selbst ein Bild davon gemacht wie die Miguél ´s Vorfahren früher gehaust haben. Um 14 Uhr gab es dann unten im Tal noch ein sehr leckeres Buffet zum Mittag. Mit gefüllten Mägen, ließen wir uns dann in die Sitze vom Bus fallen…die Augen folgten wenige Minuten später. Um 16.30 Uhr, wurden wir bei unserem Hostal wieder abgeliefert. Ein letztes Mal liefen wir strahlend und bis über beide Ohren grinsend in unser Hostal und berichteten gleich Alessandro von unserem Ausflug. Ein letztes Mal gab es Abends Crêpes bevor unser Taxi uns um 19.15 Uhr zum Busterminal brachte. Eine tolle Zeit, trotz Tiefen, hat uns Cusco beschert. Ich bin mir sicher hier gibt es noch soo vieles zu entdecken, jedoch ist die Welt da draußen so groß und auch dort wartet noch so einiges auf uns. Also rein in den Bus und auf zu unserem nächsten Ziel: Colca Canyon- der zweit tiefste Canyon der Welt.

Colca Canyon

Es war mal wieder soweit: Rucksack packen und die Wanderschuhe fest schnüren der Blick nach Vorne gerichtet ! Das machen wir ja am liebsten. Der Colca Canyon ist von der Natur her einmalig. Im Vergleich zu den heimischen Bergen, sehr trocken, staubig wenig Bäume aber viele Kakteen. Nachdem wir von Cusco 6h mit dem Bus nach Arequipa gefahren sind, fuhren wir drei Stunden später mit dem nächsten Bus „zurück“ von Arequipa nach Cabanaconde- eine sehr kleine Bergstand im Colca Canyon gelegen auf 3300 Höhenmeter. Angekommen am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg in das Hostal Pachamama, wo wir ohne Probleme von dem Besitzer Mirko, ein Zimmer bekamen. Ebenso wie alle Auskünfte und Karten für unsere zweitägige Wanderung im Colca Caynon- mit einer Übernachtung unten in der Oase „San Galle“.

Am nächsten Tag, gestärkt mit einem leckeren Frühstück, und bei strahlendem Sonnenschein, ging unsere Wanderung um halb8 am Morgen los. Zuerst hieß es 1000 Höhenmeter, im zick zack den Berg entlang nach unten zum Fluß. Anfangs waren noch einige Bäume und viele Kakteen unsere Begleiter, was sich mit jedem Meter nach unten jedoch zu kleinen Grasbüscheln und Staub veränderte. Von ganz Oben konnten wir schon unseren Weg auf der anderen Seite erspähen- kaum zu glauben dass wir dort in ein paar Stunden sein werden. Unsere Schuhe haben sich mit jedem Schritt mehr dem Boden unter uns angepasst. Nach etwa 3h und stetigem Berg ab gehen (ca. 7km) waren wir dann unten an der Brücke die uns auf die andere Seite nach San Juan führen sollte. Zur Stärkung gab es erstmal noch ein Brötchen und eine Banane, wir wussten dass jetzt ein längerer Anstieg anstand.

Faszinierenderweise war die Landschaft hier alles andere als karg. Viel Grün, Blumen und prächtige Avocadobäume waren nun unsere Schattenspender und Begleiter. Der Anstieg zu dem in etwa 500 Meter höher gelegenem Dorf Cośnirhua kostet uns ein wenig Energie, war aber gut zu schaffen. Mittlerweile sind wir ja bestens eingelaufen sowie akklimatisiert, da macht uns das Wandern auf 2000-3500 Höhenmeter nichts mehr aus. Oben angekommen gab´s in einem kleinen Einheimischen Loka, mit Ausblick über den Canyon erstmal ein gutes Mittagessen. Leider kommt in gesamt Peru das Gemüse immer zu kurz, weshalb wir auf unserem Teller jeder ein Stück Pute, Reis, Pommes und selbst-gemachten Rotebeetesalat. Neben uns quietschten in etwa 50ig Meerschweinchen vor sich hin- leider werden die Suggs hier nicht als Haustiere gehalten, sondern zum Essen gezüchtet- der Gedanke bricht mir jedes Mal das Herz und ich muss an meine Meerschweinchen von früher denken.

Unvorstellbar ein „Guy“ hier zu probieren. Weiter geht es nun auf einer Ebene und anschließend die 500 Höhenmeter die wir rauf gelaufen sind, den Berg wieder runter zu der Oase „San Galle“. Nochmals zwei Stunden mehr, und gesamt 19 km in den Füßen, war die Freude groß unsere heiß gelaufenen Schuhe ausziehen zu können, ebenso wie die voll geschwitzten Klamotten. Rein in den Bikini und ab in unseren Pool. Im kühlen, erfrischendem Nass, mit Ausblick auf den steil über uns herausragenden Bergen, waren die Glücksgefühle perfekt. Nach dem Abendessen sind wir um 20 Uhr schon in`s, hundemüde, in unsere Betten gefallen. Jeder der selbst wandert, kennt dieses befriedigende Gefühl am Abend nach so einem Tag seinen Schlaf zu finden.

Für den nächsten Tag stand uns ein Aufstieg von 1000hm zurück nach Cabanaconde bevor. Um die morgendliche kühle noch etwas zu erleben, marschierten wir um 7 Uhr los. Zwischen drei und fünf Stunden sollte der Aufstieg dauern, wurde uns gesagt. Wir haben lieber mit mehr Puffer gerechnet- 6h bis wir wieder oben sind. Den Weitblick über den Canyon, und tief hinunter hatten wir nach 3h erreicht. Wow, klasse Leistung! Früh zurück hatten wir genug Zeit um uns wieder frisch zu machen, unsere Klamotten zu waschen und ein gutes Mittagessen zu genießen und den restlichen Nachmittag und Abend zum relaxen zu genießen. Eine tolle Erfahrung diese Art der Wanderung zu erleben, und den Colca Canyon auch von unten bestaunen zu können. Etwas wehmütig, verlassen wir nur das wunderschöne Peru und reisen weiter nach Bolivien/ La Paz entlang des Titicacasees.

Das wir beide von Peru, seiner Natur, den Einheimischen so herzlich aufgenommen wurden, soviele wunderschöne Tage hier verbracht haben, immer wieder aufs Neue von der Vielseitigkeit dieses Landes überrascht wurden, hätten wir beide am Anfang niemals gedacht und auch nicht erwartet. Beide sind wir uns einig, dass wir definitiv hier nicht das letzte Mal gewesen sind. Ich finde es ist ein schöner Gedanke, vielleicht hier nach ein paar Jahren wieder zurück zu kehren zu sehen ob und wie sich manches verändert hat, und auch um wieder neue Facetten dieses Landes zu entdecken. Bienvenidos, Gracias y adíós Peru!

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Huaraz

„Wie wird Peru wohl aussehen, und was wird uns alles dort erwarten?“ Das frage ich mich im Flugzeug von Galapagos nach Guayaquil (Ecuador). Am Flughafen in Galapagos bekommen wir noch wertvolle Tipps für unsere Reise von Marc, der schon überall auf der Welt war! Das Boarding hat schon begonnen und ich sehe keine wartenden Passagiere mehr am Gate, dass macht mich extrem Nervös ich mag es gar nicht zu spät zu kommen! Also weise ich Tanja und Marc darauf hin, dass das Boarding schon längst begonnen hat und das Flugzeug auf uns wartet. Also spurten wir als letztes zur Startbahn, auf der das Flugzeug bereits wartet, und kommen schließlich zum perfekten Zeitpunkt im Flugzeug an. Puhh da muss ich erstmal durchschnaufen! 

Im Flugzeug sitzen wir neben Frank aus Lübeck, mit dem wir uns gemütlich, den ganzen Flug, über das Reisen unterhalten. Zwei Stunden später landen wir in Guayaquil, schnallen unsere Rucksäcke vorne und hinten am Körper an und los geht es! Wir laufen direkt zur nächsten Metro, ich habe vorab gelesen, dass wir damit für 30 Cent zum „Terminal Terreste“ kommen von dem die Busse nach Peru abfahren. An der Metro kommen wir dann nur weiter weil eine Ecuadorianerin uns zwei Tickets mit ihrer Metrokarte kauft die wir uns vorher hätten besorgen müssen. UPS! Der Plan war am gleichen Tag weiter zu reisen. Nach zwei Umrundungen durch den rießigen Busbahnhof sowie verwirrtem Fragen nach dem richtigen Bus, zeigt uns ein älterer netter Mann schließlich bei welchem Schalter wir Tickets über die Grenze bekommen. Ich glaube wir sahen wohl sehr hilflos aus! 🙂 Gut das man uns als Touristen mit unseren blau leuchtenden Rucksäcken, bereits auf 2km Entfernung erkennt.

 

Vier Stunden später kommen wir an der Grenze zu Peru an, wir haben keine Ahnung wo wir jetzt unsere Stempel herbekommen, denn hier gibt es unendlich lange Schlangen die zu einem uns unbekanntem Ziel führen. Tausende Menschen campen hier und bekommen medizinische Hilfe. Es sieht aus als würden hier einige Menschen flüchten. Nach vielen Fragen und Gesten bekommen wir, in Windeseile und ohne Anstehen, unseren ersten Stempel zur Ausreise von Ecuador. Eine Stunde später finden wir mit der Hilfe eines Taxifahrers dann auch den Weg zu unserem Einreisestempel nach Peru! 

Weiter geht es nach Tumbes, die erste Stadt hinter der Grenze! Hier fahren wir zu einem Hof in dem schon der nächste Bus auf uns wartet. Für 38$ buchen wir ein Ticket nach Chimbote und laut dem Taxifahrer geht es eine Stunde später auch schon los! Nach 5 Stunden warten, tausend Mücken die uns hinterhältig angreifen, und einer Gruppe sympathischer Venezueler fahren wir dann auch endlich mal los, es ist 5 Uhr morgens! Gut das die Jungs, mit ihrer Gitarre und ihren versuchen mit uns über Google Translator zu sprechen, für so gute Stimmung gesorgt haben! Es war anstrengend aber eine wunderschöne Erfahrung! Eine Nacht im Hotel in Chimbote gibt uns die nötige Regeneration um am nächsten Tag nach Huaraz weiter fahren zu können. Hier probieren wir auch das erste mal „Chauva“, Gottseidank teilen wir uns die Portion denn auf dem Teller ist gleich ein ganzer Berg voll gebratenem Reis mit etwas Gemüse, und natürlich typisch peruanisch, viel Hühnchen! Montag um 8 Uhr sind wir von unserem Hostel in Galapagos aufgebrochen und angekommen am Mittwoch um 19 Uhr in Huaraz! Das Busfahren war zwar sehr sehr anstrengend aber wir haben dadurch Erfahrungen sammeln können die wir im Flugzeug nicht gemacht hätten! 

Huaraz

Endlich in den Bergen! Huaraz liegt auf 3000hm umgeben von der Hochgebirgsregion Cordillera Blanca mit Peru’s höchstem Berg dem Huascaran mit 6768hm. Die Luft hier ist wunderbar klar, es riecht frisch nach Regen der gerade erst auf den Straßen getrocknet ist, und so fühlt es sich bereits nach den ersten Minuten vertraut und heimisch an.

Mit der mittlerweile gewohnten Routine schnallen wir uns die Backpacks auf den Rücken und vor die Brust, anschließend stapfen wir in Huaraz die Straßen hinauf zu unserem Ziel „Hostel Monkeywasi“. Das Monkeywasi ist ein kleines „Kletter Hostel“ es ist nicht das schönste Hostel von Huaraz und vieles müsste hier repariert werden, jedoch versprüht das Hostel eine heimische Atmosphäre, die wir bereits in den ersten Minuten wahrnehmen können. Wir werden hier sechs Nächte bleiben und vor allem seine Bewohner und Mono, den Besitzer, mit seiner entspannten Ausstrahlung und seinen Rastazöpfen bis zu den Knien, in unser Herz schließen.

Huaraz erstmal kennen lernen, dass ist unser Plan für den ersten Tag denn im Vorfeld haben wir uns über die Höhenkrankheit informiert die uns in dieser Höhe den Atem rauben kann. Nach dem Frühstück bekomme ich einen kleinen Eindruck der Höhenkrankheit als ich ausgepowert mit Kopfschmerzen zurück in mein Bett falle, richtig „erwischt“ hat es uns Gottseidank nicht!

Chavin

Praktisch das wir fit sind! Also geht es am nächsten Tag nach Chavín, eine Ruinen Stadt die vor den Inka existiert hat und viele interessante Bräuche nutze, mich erinnert es an vielen Stellen an indianischen Bräuche. Wir haben leider einen Bus gebucht, was sich dann als Spanisch geführte Tour herausstellte, super sowas mögen wir gar nicht! In der Tour enthalten ist eine geschichtliche Einführung auf dem Weg zu den Ruinen, wir verstehen ein paar Wortfetzen, in den Tälern durch die wir fahren war wohl ein schlimmes Erdbeben, sodass wir nur noch zerstörte Dörfer sehen können. Wenn ich halt Spanisch könnte dann würde ich euch mehr erzählen, das Gute daran ist, dass dadurch der Blog kürzer wird! 🙂 Es gibt immer etwas positives 😉

Nach einigen entspannten Minuten an einem wunderschön glitzernden Gletschersee geht es schließlich bis nach Chavin. Dort laufen wir durch die Ruinen für die wir laut Reisführerin eine Stunde Zeit haben. Auf dem Weg stoppen wir an einem Bergfluss, der mich stark an unsere Bergflüsse zuhause erinnert, ich liebe es auch zuhause beim Wandern das sich schlängelnde Wasser zu beobachten, und so verbringen wir einige Minuten dort. In den Ruinen finde ich die kleinen Gänge, die in den Berg gebaut wurden, beeindruckend. Für uns groß gewachsene Deutsche sind die Gänge eine kleine Herausforderung, „watch your Head“ bekommen wir immer wieder zugerufen!

Zwei Stunden später, nachdem wir uns mit knurrendem Magen in einem Laden bei einer Omi zwei gelbe rießen Kekse und zwei Muffins gekauft haben, taucht endlich die Reisegruppe wieder auf. Von wegen wir haben nur eine Stunde, typisch Peru! Weiter geht es mit dem Bus, vorbei an einem wunderschönen Ortskern steuern wir direkt auf ein hässliches Touristen Restaurant zu. Super! Tanja und ich boykottieren das alles und laufen den ganzen Weg zurück zum Ortskern um dort, den bisher besten Café in Peru, zu trinken. Ganze vierzig Minuten haben wir dafür nur Zeit und so sehen wir auf unserem Rückweg wie unser Bus fröhlich ohne uns weiter fährt. Am Museum holen wir dann unsere Gruppe wieder ein und kommen am Ende wieder offiziell mit dem Bus in Huaraz an.

Laguna Churup

Unsere erste Wanderung in Peru führt uns an die Laguna Churup auf 4600hm, die wir per Collectivo für 10 Soles pro Person (Sammeltaxi) erreichen. Mit Kiki aus Köln, die wir im Bus kennen lernen, schleppen wir uns den steinigen Berg hinauf. Eine wirklich schwierige Wanderung ist es nicht aber die Höhe macht uns zu schaffen, jeder Schritt ist schwer und das schwere Atmen in dieser Höhe lässt unseren Puls höher schlagen als wir wollen. Wir nehmen uns Zeit, machen genügend Pausen und so schaffen wir es alle bis zum Gletschersee der „Laguna Churup“. Bevor wir unser Ziel erreichen, trennen sich nochmal kurz unsere Wege. Kiki und ich nehmen den steilen Weg bei dem wir am Wasserlauf entlang nach oben „klettern“ müssen, wie bei einem Klettersteig.

Begeistert wie zwei kleine Kinder machen Kiki und ich ein Foto nach dem anderen bis Tanja oben am Berg erscheint, denn der alternative Weg führt hoch hinauf um den Wasserlauf herum und ist somit auch länger. Der See glitzert sobald die Sonne hinter den Wolken auftaucht und spiegelt den Gletscher der darüber liegt. Es ist traumhaft schön und lässt uns die ganze Anstrengung vom Aufstieg vergessen! Wir bleiben zwei Stunden hier oben und genießen die Aussicht, jetzt da wir an keine Tour gebunden sind können wir das alles ausgiebig genießen!

Laguna 69

Zur Laguna 69 müssen wir laut unserem Hostel Besitzer Mono, wieder mit einem Tour Bus fahren, der uns um ca. 5 Uhr am Hostel abholt. Die Fahrt schlängelt sich ca. 2,5h entlang der wunderschönen Cordillera Blanca, da wir einiges an Schlaf nachholen bekommen wir das allerdings erst auf der Rückfahrt mit. Bevor wir im Nationalpark ankommen machen wir noch einen kurzen Stopp an zwei wunderschönen Bergseen die wie die Laguna 69 türkises Wasser haben. Angekommen im Nationalpark dürfen wir, nach dem wir die 30 Soles Eintritt pro Person bezahlt haben, auch schon los wandern. Im Bus enthalten ist ein Guide der mit dem langsamsten der Gruppe mitläuft, damit auf der Wandertour jeder wieder nach Hause kommt.

Für die Wanderung zur Laguna 69 brauchen wir drei Stunden und müssen erneut feststellen, dass wir durch die Höhe hier, sehr langsam gehen müssen um nicht völlig fertig am Ziel anzukommen. Die Route führt uns anfangs durch eine wunderschöne grüne Wiesenlandschaft mit grasenden Kühen, verschnörkelten roten Bäumen und ebenso Kühen die einige Meter mit uns nach oben stapfen.

Anschließend geht es im Zick Zack einen steinigen Weg hinauf, vorbei an kleinen Wasserfällen und vielen grünen Pflanzen aller Art! Hier ist es trotz der Höhe immer noch sehr grün was mich sehr begeistert! Auf dem Weg hinauf sehen wir auch einige rießige Wasserfälle die den Berg hinab stürzen und einfach nur herrlich klingen! Diese Schönheit in den Bergen begeistert uns immer wieder und lässt uns jetzt schon den Weg zu unserem Ziel genießen. Im Gegensatz zu all den anderen Touristen die aus dem letzten Loch pfeifend und mit hoch roten Köpfen an uns vorbei stürmen.

Nach dem wir an einem kleinen See je eine Orange und eine Banane essen, geht es ein kurzes Stück eine Ebene entlang, bevor es dann schließlich zu unserem letzten und steilsten Aufstieg vor der Lagune geht. Auch den letzen Aufstieg schaffen wir in unserm Tempo und kommen so begeistert an der türkisfarbenen Lagune an!

Zur Belohnung gibt es erstmal, die am Vorabend, selbstgemachten Bratkartoffeln, die schmecken bei diesem Ausblick einfach himmlisch! Natürlich ernten wir dafür auch einige neidische Blicke, ja ich wäre auch neidisch wenn ich jetzt in ein matschiges Toastbrot beißen müsste. 🙂

Da die Fotos nicht fehlen dürfen, ziehen wir schnell unsere Schuhe aus und Tanja läuft als erste in den eiskalten See damit ich sie mit dieser wunderschönen Landschaft fotografieren kann. Die Aufnahmen finde ich Wahnsinn und möchte auch solche haben, doch als Tanja gerade aus dem See draußen ist, bekommen andere Touristen die das Gleiche machen wollten gerade Anschiss das man nicht in den See gehen darf. Der wird dadurch wohl laut Guide von uns dreckigen Touristen „kontaminiert“! Gut das wir nicht erwischt wurden, und so machen wir noch ein zwei tolle Bilder am Rand des Sees.

Eine Stunde später geht es dann schon an den Abstieg, denn der soll laut Guide auch nochmal zwei Stunden dauern, womit er am Ende auch Recht hat. Jetzt überholen wir alle, ist diesmal auch nicht schwer, denn ohne Wanderschuhe ist es bestimmt nicht so angenehm den Steinweg hinunter zu gehen. Auf dem Weg nach unten reißen plötzlich nochmal die Wolken auf und wir können den Gipfel des höchsten Berges Perus dem Huascaran sehen! Kurz vor dem Ziel fängt es dann noch schön an zu regnen damit wir an diesem Tag auch wirklich alles mitnehmen, Sonne und Hitze, Schnee und Kälte und am Ende noch die Nässe. 🙂 Einer der übermotivierten Touristen der beim Aufstieg zu viel Gas gegeben hat, bekommt beim Abstieg mehrmals Kreislaufprobleme. Die Höhenkrankheit schlägt meistens beim Abstieg zurück, bei uns bleibt es Gottseidank nur bei leichten Kopfschmerzen die sich mit ausreichend Wasser beheben lassen.

Müde aber glücklich kommen wir am Abend in Huaraz an, kaufen uns auf dem Markt noch einiges an Gemüse für das Abendessen und werden dort prompt vom Hostelbesitzer Mono  am Abend zum grillen eingeladen.

Den Abend im Hostel genießen wir mit einem ganz passablem „Cristal“ Bier, Live Musik und leckerem Barbecue. Mit Mono, Humberto und Albert wechseln wir anschließend nochmal die Location, da die Band in einem anderen Hostel die Session vortsetzt, bis wir schließlich hundemüde gegen halb 2 zurück in unser Bett fallen.

Nach einer wundscherschönen Zeit in Hurarz müssen wir uns von dieser schönen Stadt in den Anden verabschieden und ziehen weiter nach Lima. Diese Stadt und der Flair der hier herrscht eignet sich vielleicht mal für einen Sprachurlaub mit tollen Wanderungen an den freien Tagen!

Vielleicht bis bald Huaraz!