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Neuseeland Südinsel Teil 1

Auckland

In Auckland sind wir, nach einem kurzen dreistündigen Flug mit Jetstar, um 5 Uhr morgens angekommen. Wir hatten erwartet, dass wir durch die sehr strengen Grenzkontrollen in Neuseeland, sehr lange brauchen werden bis wir an unserer Unterkunft ankommen würden. Schlussendlich ging alles dann doch unerwartet schnell sodass wir mit Koffer abholen, Grenzkontrolle und fahrt zur Unterkunft schon gegen 8 Uhr bei unserer AirBnb Unterkunft ankamen. Einchecken konnten wir leider erst um 14 Uhr also schliefen wir erstmal bis 9 Uhr bis die Rezeption besetzt war im Eingang auf der Couch, liessen dann unsere Rucksäcke im Aufenthaltsraum und machten uns dann auf die Suche nach einem Café in der Stadt um zu frühstücken.

Skytower Auckland

Mit vollen Bäuchen, Strom für unsere Handys und Café zum wach werden, wurden wir gleich aktiv und suchten uns ein paar attraktive Autos aus verschiedenen Anzeigen heraus die wir uns ansehen wollten. Den ersten umgebauten Bus haben wir uns gleich am Nachmittag angesehen, ein roter Campervan, und organisierten für den nächsten Tag noch drei weitere Besichtigungen.

Am nächsten Tag freute ich mich nach dem aufstehen bereits auf die Besichtigungen und hoffte, dass uns eines der Autos gefallen würde. Das erste Auto war in der Anzeige schwarz, vorbeigefahren kam dann ein rotes Auto das umgebaut wurde und leider wenig Stauraum für unsere Rucksäcke bot. Die zweite Besichtigung war ein umgebauter Toyota Hiace, der Besitzer war ein Neuseeländer und nicht gerade ein begabter Verkäufer, die Nachteile an seinem Camper waren schlechte Reifen und keine Genehmigung zum „Self Contained Car“, die Matratzen waren schon beim proberitten unbequem und generell fuhr sich das Auto nicht wirklich gut.

Vorfreude auf den Roadtrip

Die dritte Besichtigung war ein Toyota Estima ein Mehrsitzer der hier in Neuseeland genau wie der Toyota Hiace sehr gerne verwendet wird um daraus einen Camper zu machen. Der Wagen gehörte einem deutschen Pärchen mit denen wir uns auf Anhieb gut verstanden, es gab genügend Stauraum, er hatte waschbare Bezüge und ein praktisches Regal im ehemaligen Kofferaum mit Spüle. Als wir den Wagen dann nach genauerer Inspizierung gemeinsam fuhren waren wir uns schon ohne etwas zu sagen klar, dass wir dieses Auto kaufen wollten. Super! Nach kurzer Verhandlung kaufen wir wenig später unser neues Auto und Zuhause für 2150€ in einem deutschen Café mit echter Brezel und vielen tollen Tips von den beiden Vorbesitzern!

Hamilton

Unseren ersten Tag in unserem neuen Auto verbrachten wir damit den Toyota Estima, den wir ab diesem Zeitpunkt „Lucy“ nennen, zu putzen, saugen und die Bettwäsche zu waschen. Mit einem kühlen Bier wurde Lucy eingeweiht und unsere erste Nacht auf weichen Polstern war wunderbar bequem, vor allem nach vier Wochen im Auto auf unseren Isomatten.

Erster Campingplatz

In Hamilton verbrachten wir den Tag damit, das Auto nach unseren Wünschen umzubauen. Zu unserm Glück half uns nach einem kurzen Pläuschen auf dem Parkplatz schließlich ein netter älterer Neuseländer der uns in seiner Garage ein Holzbrett und eine Leiste zusägte. Zum Café wurden wir auch gleich eingeladen und erfuhren dabei, dass er zwei Töchter hat für die er früher immer viel Gebaut hatte, jedoch sind beide schon erwachsen und wohnen benötigen nicht mehr so viel Hilfe weshalb er sich freute als er uns heute am Baumarkt helfen konnte, und wir freuten uns natürlich auch!

Enten am Campingplatz bei Hamilton
Auf dem Weg zur Natural Bridge

Am Ende hatten wir am Abend noch ein Gewürzregal und einen zweiten Regalboden eingebaut. Von einem deutschen Pärchen bekamen wir eine Säge um unsere restlichen Teile zu sägen und bekamen dann noch einen tollen Tipp wo wir kostenfrei eine Glühwürmchen Höhle besichtigen konnten. nur die Säge sondern einen tollen Tipp gaben uns die beiden auch noch mit auf den Weg, und so fuhren wir am nächsten Tag zu Campingplatz namens „Natural Bridge“ wo wir nachts in einer Schlucht Glühwürmchen sehen konnten.

Glühwürmchen Höhle

Nach dem Abendessen gingen wir bei Abenddämmerung den Wanderweg zur „Natural Bridge“ entlang und sahen schon die ersten Glühwürmchen, an der mit wurzeln bewachsenen Wand, neben uns leuchten. Je näher wir zur „Natural Bridge“ kamen desto mehr Glühwürmchen leuchteten uns den Weg und wurden immer mehr, je länger wir uns an die Dunkelheit gewöhnten, denn unsere Lichter haben wir am Ende natürlich ausgemacht! Hoch über unseren Köpfen und neben uns an den Wänden leuchteten tausende Glühwürmchen so wunderschön das ich vor Freude hätte weinen können! Mit meiner Kamera und dem „Gorilla Stativ“ bewaffnet habe ich natürlich auch einige Fotos von den blau leuchtenden Punkten gemacht und da die Würmchen aus sehen wie ein Sternenhimmel, habe ich am Parkplatz dann nochmal den richtigen Sternenhimmel fotografiert.

Glühwürmchen
Glühwürmchen
Sternenhimmel 🙂

Das wir diesen tollen Tipp bekommen haben ist wirklich Goldwert, dieser Ausflug zu den kleinen wundersamen Tierchen war wirklich zauberhaft und irgendwie magisch! Am nächsten Morgen liefen wir nochmal die Schlucht entlang und über den Rundweg zurück zum Parkplatz, die „Natural Bridge“ entstand vor tausenden Jahren als in der ehemaligen Höhle die Decke einstürzte und dieser Abschnitt wie eine „Brücke“ übrig blieb! Erstaunlich sieht die Brücke auch bei Tageslicht aus, denn auf ca 6m Höhe befindet sich die erdige Brücke auf der sogar einige Bäume stehen!

Glühwürmchenhöhle bei Tag – Natural Bridge
Was ist das?

Porirua

Unsere Reisepläne führen uns von der Nordinsel auf die Südinsel von Neuseeland. Im Februar ist es dort noch ein bisschen wärmer und so hoffen wir noch ein paar warme Tage auf der Südinsel genießen zu können bevor es dort nach und nach immer kälter wird und schließlich langsam nach dem Herbst der Winter dort eintrifft. Wegen diesen Plänen fahren wir also am nächsten Tag fast 500km von der Nordinsel bis nach „Porirua“, eine kleine Stadt kurz vor Wellington, wo wir übernachten wollen.

Sonnenuntergang an der Bucht von Porirua
Campingplatz kurz vor Wellington

Mit den drei „Camping Apps“ die wir benutzen können wir super vergleichen und finden einen schönen Platz direkt an einem Ausläufer vom Meer an dem wir übernachten können. Den Sonnenuntergang verpassen wir leider aber während wir kochen zeigt sich der noch helle Himmel in verschiedenen Farben und der Hafen der kleinen Stadt spiegelt sich bei Nachteinbruch wunderschön im Meer. Am nächsten Tag fährt die Fähre drei Stunden nach Picton zur Südinsel vorbei an den grünen Fjorden von den „Marlborough Sounds“.

Marlborough Sounds
Ausblick von der Fähre durch die Malboroug Sounds

Kaikoura

Auf der wunderschönen Fahrt durch die „Marlborough Sound“ sehen wir blau glitzerndes Wasser umgeben von grünen Bergen und genießen die Fahrt auf die Südinsel Neuseelands, von dort geht es weiter nach Kaikoura. Am Strand in Kaikora sehen wir nach einem kurzen Spaziergang, eine Kolonie Seelöwen in der Sonne liegen. Wir fühlen uns zurück versetzt auf die Galapagos Inseln, beobachten die kleinen Baby Seelöwen dabei wie sie schwimmen lernen oder schlafen!

Seelöwenbabys in Kaikoura
Seelöwen am Strand von Kaikoura

Gore Bay

Nach diesem wunderschönen Stopp füllen wir nur noch unsere Vorräte auf und fahren dann weiter in Richtung Christchurch, den Abend verbringen wir dann in Gore Bay an einem wunderschönen steinigen Strand. Hier krachen gleich rechts neben uns die Wellen gegen das Land und formen wundschöne kantige Klippen! An unserem Übernachtungsplatz sind nur zwei Camper erlaubt und unsere Nachbarn für den heutigen Abend sind zwei Schweizer die mit einem Mietcamper bereits in Australien und jetzt in Neuseeland unterwegs sind.

Abendsonne am Gore Bay zwischen Kaikoura und Christchurch
Sonnenaufgang an der Gore Bay

Der Sonnenaufgang weckt uns am nächsten Tag früh, oder eher der Wecker den wir uns extra um 6 Uhr gestellt hatten. Etwas frisch war es am Strand aber der Sonnenaufgang der sich schließlich gegen 6:30 Uhr zeigte wärmte unsere Körper und Herzen wieder auf!

Gore Bay Sonnenaufgang

Chistchurch – Akaroa

Mit schönstem Wetter führte uns unser Weg nach Christchurch an der Küste entlang. In der Stadt selber erkundigten wir uns in der Touristen Information über umliegende Wanderungen und besuchten den Botanischen Garten der Stadt. Nachmittags fuhren wir in Richtung Akaroa einer kleinen Teil der umgeben von Bergen, westlich von Christchurch liegt. Zum Glück führte uns das Navi von Tanja nicht über die Hauptspraße sondern auf der anderen Seite der Berge über einen Pass. Die Aussicht hier war wunderschön und für eine Motorradfahrerin wie Tanja war die kurvige Strecke purer Spaß!

Mt John Lookout Lake Tekapo
Lake Ellesmere am Morgen – Christchurch

Lake Tekapo

Unser Weg durch Neuseeland führt uns von Christchurch, wo wir endlich eine Kühltruhe für das Auto und eine Gitarre für Tanja fanden, ca. 250km ins Landesinnere an den blau leuchtenden Lake Tekapo. Dort erwartete uns ein wolkenloser Himmel und ein schöner heißer Sommertag! Die Aussicht auf den See genossen wir gegen Mittag auf dem „Mount John“ auf dem auch eine Sternwarte und natürlich für die Touristen ein kleines Café gebaut wurde. Die Aussicht auf den See ist gigantisch klar und der See zeigt sich in einem satten türkises vor den Gold leuchtenden Wiesen auf dem Berg macht dieses Farbenspiel ganz schön war her! Begeistert sind wir auch vom „Lake Alexandrina“ der ebenso schön blau leuchtet und neben dem Lake Tekapo richtig dunkel aussieht.

Lake Tekapo
Mt. John Aussichtspunkt auf Lake Tekapo

Während dem Café fällt uns leider auf, dass unser nächstes Ziel bereits auf unserer Strecke lag und wir heute nochmal ein ganzes Stück zurück fahren müssen um zum „Mount Sunday“ zu gelangen. Warum wir dort hinwollen liegt am Film „Herr der Ringe“ den wir beide mit Begeisterung gesehen und natürlich alle Bücher gelesen haben. Die ausgewählten Filmscenen vom Regisseur Peter Jackson sind nicht nur coole Filmscenen sondern meistens auch schöne Landschaftliche gebiete! Also lassen wir es uns nicht nehmen uns den Berg von Edoras, der Hauptstadt von Rohan, anzusehen den man im zweiten Teil der Triologie sehen kann.

Mount Sunday

Der Weg zurück belohnt uns am Abend mit einer tollen Aussicht über weite Gold leuchtende Felder und hohe kahle Berge die in der Ferne zum Himmel ragen! Die Wiesen hier sind eher trocken deshalb leuchten Sie Gold, was wie ich finde wunderschön aussieht, nur eben nicht wirklich bequem ist oder zum hinlegen einlädt. Am „Lake Camp“ ca. 40 min vor dem Mount Sunday können wir übernachten und die Natur am See genießen!

Camping am Lake Camp
Straße zum Mt. Sunday

Unseren morgen springen wir nackig in den See bevor die anderen Camper wach werden. Zum Mount Sunday geht es weiter nach dem Frühstück, auf dem Weg nehmen wir noch zwei nette Wanderer mit die extra wegen diesem Herr der Ringe Drehort einen riesigen Umweg machen. Für die beiden zählt jeder Meter, denn sie bewandern Neuseelands Südinsel seit einigen Monaten und Trampen nur selten.

HdR Edoras – Mt. Sunday
Ausblick vom Mt. Sunday

Am Berg selber machen wir eine kleine Wanderung um den Gipfel zu erreiche, schon alleine die Landschaft um den Berg herum ist es wert dort hinzufahren! Wir sind umgeben von weiten Steppen die jeweils zu den Füßen der umliegenden Berge enden! Dieser Ort ist einfach Magisch! Auf dem Gipfel müssen wir uns dem alt bekannten Wind stellen den wir so gut aus Chile kennen, mit jedem Meter wird es windiger und am höchsten Punkt habe ich sogar Angst das meine Kamera beim Fotografieren wegfliegt! Schön ist der Ausblick, wir sind umringt von Bergen die in der Sonne leuchten!

Lake Pukaki
Lake Pukaki

Weiter führt uns heute unser Weg zu Nachbar See dem Lake Pukaki an dessen Ende der große bekannte Berg Mount Cook steht und durch dessen Gletscherwasser der See auch eine schöne milchig-blaue Farbe bekommt. Am Campingplatz den wir gefunden haben ist es etwas regnerisch deshalb essen wir zum ersten mal in unserem Auto in dem wir unser Bett zu zwei Bänken und einem Tisch umbauen. Nach dem Abendessen wurde es dann nochmal so schön, dass wir direkt in unsere Bikinis sprangen und in den kalten See eintauchten, gefolgt von einer kleinen Gitarreneinlage und Gesangseinlage auf unseren Stühlen am See! Vor lauter spielen, hätte Tanja fast den wunderschönen Sonnenuntergang verpasst der auf der anderen Seite des Sees hinter den Bergen die schönsten Farben in den Himmel zeichnete.

Camping am Lake Pukaki
Sonnenuntergang Lake Pukaki
Lake Pukaki – Abendstimmung

Mount Cook – Lake Pukaki

Der Blick auf den See am nächsten Morgen war die Aussicht so schön, dass wir erstmal nur die Schiebetüre von unserem Auto ausmachten und den Ausblick vom Bett aus genossen! Irgendwann Mittags verabschiedeten wir uns schließlich von diesem wunderschönen Campingplatz und fuhren die eine Straße entlang, die uns zum berühmten Mount Cook bringen würde. Das dieser Berg bekannt ist, merkten wir sofort an den Massen an Autos die plötzlich an jedem Aussichtspunkt standen.

Aussicht auf den Mt. Cook vom Lake Pukaki
Straße zum Mt. Cook

Mount Cook zeigte sich auf unserem Weg noch klar am Horizont als wir jedoch direkt im Tal waren verdeckten Ihn einige Wolken und so fuhren wir weiter zum „Tasman Lake“ der vom Gletschergebiet um den Mount Cook gespeist wird.

Gletschereis am Tasman Lake
Straße zum Lake Ohau

Auf unserem Rückweg, liegen lauter tolle Seen die geformt wurden durch die umliegenden Gletscher. Auf einer kurvigen Straße erreichen wir den dunkelblauen „Lake Ohau“ den kaum Touristen ansteuern weil Ihnen die Straße zu kurvig und der Umweg zu groß ist. In den See springen wir am nächsten Morgen bevor wir weiterfahren und an einem anderen Ort gemütlich ohne Sandfliegen frühstücken! Ich bin froh das es diese Tiere nicht in Deutschland gibt.

Abendstimmung am Lake Ohau
Lavendelfarm irgendwo auf unserem Weg

Wanaka

Bevor wir nach  „Wanaka“ fuhren, wussten wir nicht viel mehr, als dass man hier ein paar Wanderungen machen kann und hier der „Wanaka Tree“ steht der so oft auf Bildern von anderen reisenden zu sehen ist! Der Baum selbst hat uns am Ende dann ziemlich enttäuscht und gezeigt wie krass Bilder täuschen können. Ich dachte der Baum steht in einem einsamen Bergsee und nicht am Rand der Stadt „Wanaka“ direkt am öffentlichen Badestrand. Ich kann mich auf jeden Fall für den gut von der Stadt beworbenen BAUM nicht sehr begeistern! Die Fotografen die für die Werbemaßnahmen verantwortlich waren haben allerdings einen sehr guten Job gemacht.

„Der Wanaka Tree“

In einer kostenfreien Einrichtung mit Duschen und WLAN planen finden wir eine tolle Wanderung für den nächsten Tag, der Isthmus Peak.

Isthmus Peak

Nicht wie geplant um 6 Uhr sondern nach gefühlt 10x umdrehen sind wir dann doch erst um halb 8 aus dem Bett gepurzelt! Und warum? Weil wir’s es können! (Wie unsere Ines jetzt sagen würde) Da wir beide der Meinung waren, dass wir auch genauso gut 2 Stunden später unsere geplante Wanderung auf den „Mount Isthmus“ antreten können, gingen wir um 8:30 Uhr auf unseren Weg. Der „Mount Isthmus“ hat ganze 1390hm und um ihn zu besteigen läuft man ca. 16km hin und zurück, veranschlagt waren drei Stunden hinauf, eine Stunde auf dem Gipfel zum Aussicht genießen und zwei Stunden hinunter.

Lake Hawea – Wanderung Mt. Isthmus

Zu Beginn führte uns unsere Wanderung durch sattes grünes Land, geschützt unter Bäumen genossen wir unsere Aussicht auf den „Lake Hawea“ der sich am Anfang noch etwas mystisch im Nebel zeigte und zur späteren Stunde in der Sonne stark glänzte! Viele Fotos habe ich gemacht auf dem Weg nach oben, deshalb gibt es in diesem Abschnitt mehr Fotos als Text!

Wolkenformation Lake Hawea

Begeistert waren wir vom Hibiskus auf dem Weg und von den schönen Wolkenformationen die sich nach und nach veränderten! Der Weg wurde steiler und je höher wir kamen auch windiger, dass wir uns als wir endlich am Gipfel nach zweieinhalb Stunden Aufstieg ankamen, erstmal etwas warmes anziehen mussten.

Die letzten Meter zum Istmus Gipfel

Hinter einem kleinen Hügel fanden wir schließlich einen windstillen Platz von dem wir die Aussicht auf den „Lake Wanaka“ und die umliegenden Berggipfel vom „Mount Aspiring Nationalpark“ genossen.

Ausblick auf den Lake Wanaka – Gipfelstürmer

Nach einer kleinen Stärkung mussten wir wieder hinabsteigen, was wir beide nicht sehr gerne machen, kamen aber um 14:30 Uhr wieder am Startpunkt an und sprangen bei unserem Campingplatz nochmal in den See um uns abzukühlen! So ging der schöne Tag zusende und wir fuhren von Wanaka zum Lake Dunstan der uns noch einen schönen roten Sonnenuntergang für den Tagesabschluss lieferte.

 

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Roadtrip Great Ocean Road

Es geht los auf unseren nächsten Kontinent nach Australien! Ich freue mich schon wahnsinnig und bin richtig gespannt nach 9 Jahren wieder nach Australien zu fliegen. Während dem 14 Stunden Flug habe ich immer wieder tolle Erinnerungen an die schönen Erlebnisse die ich dort, vor meiner Ausbildung, erleben durfte. Ein bisschen überrascht davon, dass wir plötzlich alle ganz einfach verstehen können, schlüpfen wir ohne Probleme durch die normalerweise extrem strenge Grenzkontrolle von Australien. Angekommen am Ausgang bestellen wir uns ein „Uber“ Taxi in die Stadt, wobei wir wie schon gewohnt ein nettes Gespräch mit dem entspannten Indischen „Uberfahrer“ bis zum Hostel beginnen. Während die Städte in Lateinamerika alle auf ihre eigene Art sehr laut und stressig sind, erwartet uns in Melbourne eine angenehme ruhige Atmosphäre!

Nach dem Check In im „Normads Hostel“ steuern wir müde und mit großem Hunger in ein „ABC Café & Restaurant“, was sich schließlich als Koranisches Restaurant herausstellt. Zwischen lauter koreanischen Gästen haben wir nicht das Gefühl in Australien zu sein, trotzdem bestellen wir mutig eines der vielen Hühnchen Gerichte welches ungewohnt aber auch ganz ok schmeckt. Zum Frühstück gibt es in unserm Hostel kostenfreie Pancakes und Instantcafé, was uns nicht wirklich glücklich macht, und da wir nicht wie viele Backpacker so „günstig“ wie möglich Reisen müssen, beschließen wir kurzum, dass wir nochmal richtig Frühstücken gehen! Wenig später sitzen wir um die Ecke in einem Hotel und genießen ein Frühstücksbuffet mit richtigem Café. Irgendwann mittags mit vollen Bäuchen fallen wir erst wieder aus dem Hotel heraus und steuern den Queen Victoria Market an um Obst und Gemüse für unseren Roadtrip zu kaufen, der leider geschlossen hat. Fündig werden wir trotzdem in der nächsten Straße in einem ALDI in dem wir uns mit allerlei Leckereien eindecken.

Bevor wir heute Abend ins neue Jahr starten, erkunden wir die schöne ruhige Stadt Melbourne in der ich in jeder Ecke kleine Erinnerungen an meinen ersten Besuch hier habe. Wir laufen durch die vollen Shopping Straßen bis zum Federations Square der schon für das Silvester Feuerwerk heute Abend vorbereitet ist. Die Skyline von Melbourne schauen wir uns von einem der unzähligen Parks an die um den „Yarra River“ angelegt wurden, und sitzen dort im Ultra weichem Gras (fühlt sich an wie auf Wolken) um die Sonne und die Aussicht zu genießen. Nach unserem Spaziergang wagen wir es ein Bier in Australien zu trinken und bestellen uns schließlich ein „Carlton Draught“ weil es im Angebot ist. Für unseren Roadtrip brauchen wir noch einen Campingkocher den wir in einem Campingladen auf dem Weg zurück zum Hostel kaufen möchten, leider hat am 31.12. natürlich schon alles früher zu weshalb wir ohne Erfolg zurück zum Hostel laufen. Zum Silvesterabend versuchen wir, in der nach fett stinkenden Hostelküche neben zahlreichen Backpackern die es nicht schaffen ihre Töpfe abzuspülen, zu kochen. Bei uns gibt es heute Süßkartoffeln angebraten mit Hack Brokkoli und Blumenkohl, richtig lecker! Der Rosé den wir zum Essen trinken schmeckt wie „Asti“ was wir beide nicht wirklich mögen aber stehen lassen wir das „gute Tröpfchen“ doch auch nicht. 😊

Gut gesättigt und zum ersten mal nach 3 Monaten „geschminkt“, was uns beiden nicht gefällt, gehen wir heute Richtung „Federations Square“ um das Feuerwerk anzusehen. In Australien ist privates Feuerwerk verboten und auch nicht zu bekommen, auch Alkohol darf in der Öffentlichkeit nicht getrunken werden. Durch diese Regelungen geht es in der Stadt sehr gesittet zu sodass auch viele Familien mit ihren Kleinkindern Richtung Yarra River laufen um das Feuerwerk anzusehen. Geleitet durch viele gut durchdachte Leitplanken und Einweiser kommen wir sicher und ohne Probleme schließlich am „Yarra River“ an um uns dort das Feuerwerk anzusehen. Pünktlich um 12 Uhr startet das atemberaubende Feuerwerk der Stadt, abgefeuert von den Hochhäusern in perfekter Synchronisation, so ist alles ganz ungefährlich und jeder kann das Schauspiel genießen ohne Angst zu haben vom nächsten „Böller“ getroffen zu werden. Das Alkohol in der Öffentlichkeit verboten ist, bedeutet auch, dass die Stadt bestimmt wie lange die Bars offenbleiben,zu unserem Nachteil, denn alle Bars schließen nach dem Feuerwerk. Auf dem Weg zurück zum Hostel kaufen wir uns das weltbeste Sushi als Mitternachtssnack und gehen ein bisschen verwirrt, dass keine Bar mehr offen hatte gegen halb 3 in unser Bett

Great Ocean Road

Das neue Jahr beginnen wir mit einem neuen Leihauto, dass wir nach dem Frühstück am Flughafen bei der nächsten Herz Station abholen. Die HERZ Dame bei der wir unser Auto abholen ist sehr nett und gibt uns gleich ein paar Tipps für die Great Ocean Road und als einige Minuten später unser Auto um die Ecke gefahren kommt flippen wir beide erstmal aus! Unser Honda SUV den wir für schlappe 400€ für 18 Tage angemietet haben, ist wunderschön und weiß – die perfekte Mädchen Farbe!

Nach dem Camper aus Chile ist der SUV der pure Luxus, das Auto ist noch NEU mit knappen 18000 km ist das in Australien so gut wie gar nicht gefahren worden, ich trau mich gar nichts anzufassen so sauber ist das Auto. Genug vom Auto es ist der Wahnsinn aber wir müssen uns erstmal an den Linksverkehr gewöhnen und so versuche ich Tanja so gut ich kann zu helfen auf dem Weg zu unserem Übernachtunsgplatz. Quer durch Melbourne durch werden unsere Fahrkenntnisse erstmal getestet doch Gottseidank ist Melbourne so eine entspannte Stadt das wir nur noch die Suche nach einem Platz in einem Camping Platz als „Challenge“ vor uns haben. Nach vier Campingplätzen die uns abgewiesen haben da durch die Ferien alles überfüllt ist, lässt uns schließlich eine nette Dame an der Rezeption auf dem Besucherparkplatz für 10$ übernachten, Küche und Toiletten und Duschen dürfen wir mitbenutzen, perfekt! Glücklich über unser Schnäppchen machen wir es uns nach unserem schnellen Abendessen in unserem SUV für die Nacht bequem – jetzt können wir endlich unsere Isomatten von Thermarest auspacken die wir seit 3 Monaten mitschleppen!

Nach einer sehr warmen Nacht machen wir erstmal Frühsport um danach die Duschen zu nutzen, anschließend gibt es erstmal Frühstück und dann geht es los zum Shoppen. Unser nächster Stopp ist der Campingladen „Aussie Disposals“ und zu unserem Glück hat der gerade „After Christmas Sale“ sodass wir 30 Minuten später mit zwei neuen Merinoshirts, zwei leichten tragbaren Campingkochern und Zubehör für zusammen 136€ herauskommen. In „Dundedang“ kaufen wir dann auch noch den Rest ein den wir für unser Auto benötigen und leisten uns als Belohnung am Ende eine Fußreflexzonen Massage. Nach all dem Shoppen fahren wir erstmal los, wieder zurück auf die andere Seite der Stadt in Richtung „Great Ocean Road“. Die Distanzen sind hier noch nicht so groß wie in Chile weshalb wir nach zwei Stunden schon in Torquay ankommen. Hier genießen wir unser Abendessen an einem der zahlreichen Barbecue Plätzen und setzen uns anschließend an den Strand um dort ein „Cooper Bier“ zu trinken, was eigentlich verboten ist. Durch Wiki Camps finden wir einen kostenfreien Campingplatz in einem Waldstück und treffen zu Tanjas Freude gleich mal zwei Kängurus auf der Straße die uns und wir sie neugierig mustern.

Am nächsten Tag fahren wir zurück nach „Torquay“ in das Informations Center der Stadt, dort werden wir von einer Dame mit sehr entspannter Stimme gleich mal ausreichend mit Karten beladen und erhalten dazu jeweils tolle Informationen zu Aussichtspunkten und kleinen Wanderungen. Mit so viel Information starten wir gleich los entlang der Great Ocean Road, Tanja hat sich mittlerweile sehr gut an den Linksverkehr gewöhnt und meistert die Kurvige Straße genau so gut wie auf Ihrem Motorrad zuhause. Wir halten an zwei schönen Aussichtspunkten bei denen wir Surfer beobachten können, dieser Streckenabschnitt ist sehr beliebt bei Surfern was wir deutlich sehen können und bekommen auch gleich Lust in die Wellen zu springen. Die Surfstunde verschieben wir auf den Rückweg und fahren weiter zu einem Leuchtturm den wir von einem Strandabschnitt ansehen, diese Scene erinnert mich an die Galapagos Inseln.

Für das perfekte Foto wate ich durch das Meer an einen Felsabschnitt und bekomme direkt bei der nächsten Welle einen schwall Wasser bis knapp an die Kante meiner Hose ab, gut das ich meine Short vorher noch hochgezogen habe. 😊 Einige Fotos später geht es für uns weiter nach Lorne der nächsten größeren Stadt, bei der wir uns einen Café genehmigen und anschließend weiterfahren zu unserem nächsten Campingplatz. Dieser liegt direkt im „Otway Nationalpark“ und umgeben von Eukalyptusbäumen sehen wir gleich hinter unserem Auto wie uns ein Koala beobachtet! Angespornt von dem Erlebnis, laufen wir ein Stück den Gold und grün leuchtenden Waldweg entlang und finden einige hundert Meter weiter erstmal drei Kängurus und schließlich auch nochmal drei Koalas in den Bäumen. Nach unserer kleinen Tour haben wir sogar noch das Glück, dass der erste Koala den Baum hinabklettert und direkt an uns vorbeiläuft, um auf einen anderen Baum zu seiner Gefährtin zu klettern. Es ist wunderschön zu sehen, wie sich die Koalas mit Ihren langen Krallen den Baum hinaufziehen und auch wie sie genüsslich Ihre Eucalyptusblätter kauen.

Am nächsten Morgen erleben wir ein weiteres Highlight, nachdem mich Tanja mit großen Augen ansieht weil direkt auf der anderen Straßenseite lauter Papageie sitzen! Noch halb verschlafen schnappe ich mir ein Stückchen Brot meine Kamera und Tanja um die Papageie zu füttern, schon nach zwei Sekunden sitzen die Papageie auf unseren Köpfen und Armen um ein Stückchen Brot zu erhaschen.

Nach dem Frühstück erkunden wir erstmal die Wasserfälle im Otway Nationalpark, geschützt unter den Bäumen ist es zwar richtig warm aber gut auszuhalten. Als wir wenig später aus dem Wald hinausfahren erschlägt uns am nächsten Aussichtspunkt die bereits angekündigte Hitzewelle! Unser nächster Stopp führt uns einen kurzen Weg entlang der Küste durch die Hitze und ohne Schatten. Nach einer kurzen Wegerkundung die ich alleine gemacht habe, laufe ich den ganzen Weg zurück um Tanja zu holen die im Schatten am Wegrand wartet. Nach einem kleinen Hügel erwartet uns ein wenig Schatten und ein Wasserfall, zur Belohnung gibt es dort eine kühle Brise und eine Entenfamilie die wir beobachten. Spontan halten wir heute in Apollo Bay um am Strand eine Pause einzulegen, weil wir zuerst an einem schattigen Plätzchen durch den Wind mit Sand bedeckt wurden haben wir schließlich die Bikinis angezogen und den restlichen Tag am kalten Meer ausklingen lassen.

Wir Campen 30km weiter nördlich, über eine wunderschöne kurvige Straße die uns direkt durch den Regenwald führt. Nach der abendlichen Sporteinheit gab es für uns dann eine kleine „Dusche“ aus dem Wassertank und ein leckeres Abendessen.

Unser Weg am nächsten Tag führt uns wieder zurück Richtung Küste zum Cape Otway Lighthouse zu dem wir nicht gehen, da der Eintritt von 19,50$ für uns doch etwas übertrieben ist. Dafür ist der nächste Halt wirklich wieder sehr schön denn hier laufen wir einen Rundweg durch den Regenwald der gefüllt ist mit lautem Vogelgezwitscher! Am Johanna Beach der durch die hereindonnernden Wellen steil geformt ist, machen wir unsere Mittagspause verbunden mit einem kurzen Mittagsschlaf bevor es zu unserem Übernachtunsort nahe an den 12 Aposteln geht.

Der Campingplatz für heute Nacht kostet uns nur 20$ und ist so nahe an den 12 Aposteln, dass wir kurz hinfahren um die Abendstimmung nutzen und dort den Sonnenuntergang anzusehen. Entspannt genießen wir die Aussicht auf das Meer und einen der 12 Aposteln, das Licht taucht die Scene in leuchtendes gold und die hereindonnernden Wellen hinterlassen am Strand einen sich stets verändernden Schimmer. Wunderschön! Zwei Bier in der Hand und warm eingepackt genießen wir wie die Sonne hinter den Wolken verschwindet. Leider zerreißt Tanja am Schluss am Felsen ihre Hose, was uns auf dieser Reise bisher jetzt schon öfter passiert ist, nähen oder wie bei meiner Jeans einfach zerrissen lassen ist mein Motto auf dieser Reise. 😊

Frühsport und eine heiße Dusche erwartet uns am nächsten Tag im Anschluss an ein leckeres Frühstück mit einem vorbeispringenden Kangaroo! Gemütlich beobachten wir die anderen Camper beim zusammenpacken und fangen ein nettes pläuschchen mit unseren Nachbarn an. Von einem älteren Mann mit zwei lieben älteren Hunden bekommen wir sogar einen Australien Touring Atlas geschenkt. So lieb und immer interessiert daran, ein Gespräch anzufangen, sind die Australier.

Auf unserem Touristenprogramm für den heutigen Tag stehen verschiedene Aussichtspunkte entlang der Küste bei den 12 Aposteln. Die Aussichtspunkte sind zwar immer ähnlich aber alle auf ihre Art bezaubernd! Durch die Jahrzehnte wurden die heutigen sichtbaren Steinformationen durch Korallen aufgebaut und wurden zu Stein als das Meer zurück ging. Heute können wir diese schönen Küsten betrachten und sehen wie sich das Meer seinen Weg wieder zurück durch die Steinformationen bahnt. Für den Abend haben wir uns einen kostenfreien Übernachtungsspot direkt am Meer, in der Nähe von „Mount Gambier“ herausgesucht. Laut „Wiki Camps“ ist der kostenfreie Campingplatz ein Parkplatz einige Meter vor dem Meer, als wir jedoch die Gegend erkunden erlaubt uns „Lachie“, dessen „Häuschen“ ein paar Meter hinter dem Strand liegt, direkt im Sand vor dem Meer zu parken. Mit einer kleinen Warnung von Lachie, dass wir nachts nicht aus dem Auto aussteigen sollen wegen den Schlangen die hier leben, genießen wir bei Sonnenuntergang unser Abendessen bevor wir in unser „Bett“ krabbeln.

Mit Meeresrauschen eingeschlafen, wachen wir mit leisem Meeresrauschen wieder auf! Uns erwartet ein wunderschöner Morgen am Meer, mit Cafe aus der French Press und leckerem Müsli mit frischen Früchten! Entspannt sitzen wir am Meer, genießen unser Frühstück und den Ausblick auf das Meer und den unendlich langen weißen Sandstrand an dem wir sitzen! Niemand ist zu sehen, nur Lachie kommt kurz vorbei uns drückt uns eine Karte seinem Familiengeführten Café seiner Mutter in die Hand. Später am Tag erkunden wir die Stadt Mount Gambier, eine Vulkanstadt in der wir uns den königsblauen „Blue Lake“ der nur zwischen November und Februar blau leuchtet und sonst in einem trüben „grau“ erstrahl. Endlich mal sind wir zur richtigen „Sightseeing Zeit“ am richtigen Ort, so viel Glück hatten wir mit den Walen an der Great Ocean Road leider nicht. Das Cafe von Lachie besuchen wir heute auch, lernen zwei Österreicherinnen kennen und genießen die Zeit in dem rustikal eingerichteten Restaurant und Café! Später am Abend geht es schon weiter für uns in Richtung Adelaide.

Knappe 400km bis nach Adelaide fahren wir nicht mehr ganz und machen deshalb in „Murray River“ einen Zwischenstopp mit Übernachtung in einem „Bed and Breakfast“ wo wir für 20$ auf dem Parkplatz übernachten dürfen. Unser Übernachtungsplatz gehört einem Paar die erst vor kurzem hier hergezogen sind, sie eine Französin und er ein Australier haben sich das kleine Paradies gekauft und bereits ein bisschen hergerichtet. Die Besitzerin findet, dass der Ort aussieht wie ein kleines Dorf, was man auch bereits sieht denn die Verschiedenen ich nenne es mal „Bungalows“ oder Räume hat sie so gestaltet als wären es kleine Häuschen in einem kleinen Dorf. Wir genießen den kleinen Luxus mit einer Küche und einer heißen Dusche bevor wir am nächsten Tag nach Adelaide fahren.

Städte sind nicht so ganz unser Ding aber Adelaide ist trotzdem eine sehr schöne und auch vorallem angenehm ruhige Stadt! Wir erkunden die Stadt ein bisschen, holen uns Tipps am Informationscenter und übernachten 1h außerhalb von Adelaide auf einem Campingplatz, der nicht ganz so schön ist. Trotzdem ist der Besitzer sehr nett und ich bin völlig begeistert von den gefühlt 1000 Vögeln die hinter unserem Auto auf dem Feld hinauf und hinab fliegen, wohl um Beute zu jagen. So viele Vögel habe ich noch nie an einem Ort herumfliegen gesehen! Wahnsinn! Gefolgt von einer schnellen Sporteinheit, da uns sonst die Mücken aufgefressen hätten, gibt es eine heiße Dusche, die uns nicht ganz so sauber erscheint. Belohnt werden wir wie gewohnt mit Sonnenschein im Gesicht und unserem leckerem Gourmet Frühstück. Das war nicht unser schönster Aufenthalt was die verstaubte, dreckige und alte Campingküche in der wir rasend schnell unser Besteck abspülen, nochmal bestätigt!

Unser Ziel für heute ist klar, auf dem Plan steht die Erkundung des Zentralmarktes da wir von Märkten und dementsprechend Essen immer begeistert sind halten wir uns dementsprechend lange dort auf! Mittagessen gibt es dort natürlich auch und frisches Obst für unser Müsli. Als nächstes soll es in die Stadt gehen da wir beide bereits große Risse in unseren Jeans haben, ich habe mir wieder auf der rechten Seite beim Knien am Abend zuvor ein neues Loch aufgerissen! Gesagt getan, gefühlt 100 Jeans später haben wir am Ende NICHTS gekauft, schöne Jeans haben wir zwar gefunden aber 140$ wollten wir dann doch nicht ausgeben! Mein linkes Hosenbein hat ja noch kein Loch, das geht schon noch ein paar Monate und zum Glück haben wir mehr als eine Hose dabei! 😊

So schnell der Tag beginnt so schnell scheint er bei uns immer zu Ende zu gehen, und so sehen wir am Abend wieder vor der Entscheidung in welche Richtung es gehen soll! Horsham, ist unser nächstes Ziel also fahren wir los Richtung Horsham, dass wir nach ca. 400km erreichen sollten. Auf dem Weg genießen wir den „gewohnten“ Ausblick auf die unendlich lange gerade Straße und staunen über die weiß/rosa Papageien oder die Kängurus die wir vom Auto sehen können. Ganz gewöhnlich ist es dann doch nie, sogar der Sonnenuntergang zaubert einen Rot/Orange/Blauen Himmel und malt so ein bezauberndes Bild für unseren Rückweg. Auf unserer Reise gibt es nie ein muss und so halten wir ca. 120km vor unserem eigentlichen Ziel an einem kostenfreien Parkplatz zum übernachten an um schlafen zu gehen.

An einem See werden wir am nächsten Morgen von hunderten verschiedenen Vögeln geweckt die wohl am morgen eine Art „Zwitscher Konzert“ veranstalten, darunter sind auch wieder viele verschiedenfarbige Papageien. Später versuche ich einige der Papageien während dem Frühstück zu fotografieren was mir jedoch nicht gelingt. Auf dem Highway sorgt Tanja für eine lustige Weiterfahrt als wir an einer Raststädte einen kostenfreien Kaffee trinken und Tanja die Zutaten des Nusskuchens wissen möchte. Das lief dann etwa so ab: Tanja „Do you know the ingreadients of this cake?“ – Omi „Sorry Dear I don’t have my ears ON“ – Tanja lauter: „INGREADIENTS“ 😊  Der Kuchen und auch der Kaffee waren beide ziemlich lecker und genau richtig für unsere Weiterfahrt.

Angekommen in Horsham, dass im „Grampians Nationalpark“ liegt, erkundigen wir uns erstmal im Informationszentrum nach möglichen Wanderungen. Wir fahren zu zwei einfachen Aussichtspunkten die „The Balconys“ und „Boroka“ welche beide sehr schön angelegt sind und eine tolle Aussicht auf das umliegende Land bieten. Auf dem Weg zu unserem Campingplatz für die Nacht, halten wir noch an einem mystisch aussehenden „Fischer See“ in dem einige weiße Bäume stehen und wandern 20 Minuten auf den „Mount William“ der uns eine tolle Aussicht bietet. Dank der tollen Gerüche von unserem Abendessen, gesellt sich am Campingplatz noch ein Kangaroo zu uns und schnuppert neugierig an unserer Go Pro!

Für den nächsten Tag steht für uns die Wanderung auf den „Mount Aprupt“ an, die als „schwierig“ gilt. Traumhaft schön ist die Aussicht schließlich oben auf dem Gipfel den wir nach ca. einer Stunde schon erreicht haben ohne uns zu hetzen, da ich auf dem Aufstieg Kopfschmerzen bekommen hatte auch mit vielen Trinkpausen. Die Landschaft präsentiert sich von hier oben flach und weit, mit vielen Feldern und ein paar wenigen Flüssen die das Land durchziehen. Da meine Kopfschmerzen leider während dem Aufstieg schlimmer wurden, treten wir nach nur kurzer Zeit den Rückweg an und fahren direkt weiter nach Torquay. Viel bekomme ich von der Autofahrt nicht mit die laut Tanja auch nicht sehr spannend war, glücklicherweise wurde es nur einmal spannend in dem Moment als ich gerade wach war ist ein kleiner Wirbelsturm am Straßenrand entstanden.

In einem kleinen süßen Hostel mit einem „Haushund“ namens Bella, können wir in dem extra für „Vanpacker“ eingerichteten Garten parken und für die nächsten Tage übernachten. Für mich ist der Abend durch schmerzen geplagt die mich dazu veranlassen ein Aspirin zu nehmen, welches leider erst wirkte als wir schon auf dem Weg ins Krankenhaus waren da ich vor lauter schmerzen nichts mehr machen konnte. Angekommen in Geelong am Krankenhausparkplatz ging es mir gottseidank wieder gut da die Aspirin wirkte und so bekam Tanja einen leckeren Döner zum Abendessen und wir einen kleinen Einblick in die Fußgängerzone von Geelong. Super! Häkchen hinter Geeong auch gemacht. 😊

Torquay die Surferstadt hat einiges zu bieten, so landen wir natürlich in sämtlichen Surfershops in denen wir Bikinis und Badeanzüge anprobieren aber nix kaufen! Das Surfermuseum ist mit viel liebe eingerichtet und bietet viel zu entdecken, als „Nichtsurfer“ bekommen wir nach dem Besuch noch mehr Lust auf unseren Surfkurs den wir zwei Tage später gebucht haben. Die Surfer Outlets entdecken wir erst am nächsten Tag und ergattern dort beide zwei langarm T-Shirts mit UV Schutz für das Schnorcheln. Am Strand von Queenskliff werden wir vom Sand wie zwei Schnitzel in der Sonne paniert und gehen deshalb zurück um in der Stadt ein bisschen Sport zu machen.

Aufgeregt gehen wir an unserem letzten Morgen in Torquay zu unserer Surfschule, hier bekommen wir passende Neoprenanzüge und los geht es zu Fuß an den Strand. Unsere Surfbretter erhalten wir am Strand und tragen sie kurz vor das Meer wo wir noch kurz einige Instruktionen bekommen. Mit 16 Teilnehmern ist der Kurs nicht nur überfüllt, wir bekommen nach der kurzen Einführung auch keinerlei Hilfe mehr und müssen uns selbst durch die Wellen kämpfen. Unsere beiden Trainer stehen im seichten Wasser um uns darauf hinzuweisen, wenn wir zu weit abseits versuchten zu „surfen“…

Lustig war es trotzdem aber gelernt haben wir nicht wirklich etwas, da hätten wir uns auch ein Board ausleihen können denken wir uns beide und machen das beste daraus. Wenigstens ein paar Wellen haben wir durch Zufall erwischt und konnten dann versuchen zu stehen oder zu knien. Schade!

Melbourne erreichen wir am Nachmittag und erhalten unseren Schlüssel zum Apartment von einem sehr schnell sprechenden und unruhig stehenden Asiaten der uns während wir unser Auto in dem mini Parkhaus einparken, die ganze Zeit voll quaselt. Verstehen können wir leider nur die Hälfte da er zu schnell und leider nicht wirklich gut englisch spricht. Abgeklärt ist am Ende trotzdem alles und wir entspannen uns wenig später im 54 Stockwerk in einem wunderschönen Apartment bevor wir Ines, eine Freundin von Tanja, gegen 21 Uhr am Flughafen abholen. Ines wird uns die nächsten Wochen in Tasmanien begleiten!

Australian Open! Als Tennisspielerin musste ich natürlich ein Ticket für die Australien Open ergattern und wurde nicht enttäuscht. Mit meinem „Groundpass“ konnte ich mit Tanja alle Spiele sehen, die draußen stattfanden. Wir konnten Kohlschreiber gewinnen sehen und ich freute mich darüber, dass Tanja auch voller Elan das Spiel verfolgte als sie durch meine Einweisung die Regeln schlussendlich verstanden hatte. Das ganze Gelände ist super schön hergerichtet, es gibt so viel zu Entdecken das dieses Event wie ein großer Freizeitpark für Tennisfans aussieht! Nach acht Stunden in der Sonne und tot müde schleppen wir uns zurück ins Apartment, holen das Auto um es auszupacken und fallen um 0:30 fix und fertig ins Bett. Aufstehen müssen wir schon um 5 Uhr denn unser Flieger bringt uns für zwei Wochen nach Tasmanien wo uns unser nächstes Abenteuer erwartet.

https://www.youtube.com/watch?v=uKN7xsiwQj0
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Roadtrip- Woche 2

Puerto Natales- der Schuh Namens Salomon Tag 8 on the Road

Da wir schon für die Duschen zahlen wurden diese am morgen nochmals genutzt. Ein leckeres Frühstück, mit frisch gebackenen Bananen-Schoko-Cookies gab´s auch noch. So gestärkt ging es dann wieder zurück zum NP Torres del Paine- mit geschärften Augen auf der Suche nach dem Schuh. Die erste Station war ohne Erfolg, weiter zu unserem Parkplatz vom Vortag. Hier nachgefragt, aber auch ohne Erfolg. Zurück auf der Strecke, das Gas verlangsamt, fanden wir dann zum Glück genau an der Einstiegsstelle, total verstaubt und verdreckt einen einzelnen Schuh im Graben. Mission 1 für den heutigen Tag, erfüllt! Weiter ging es zur Grenze. Alles ohne Probleme, Routiniert holten wir unsere Stempel, und die Fahrt ging weiter nach El Calafate.

Hier angekommen, konnten wir endlich unseren rechten Vorderreifen reparieren lassen (verlor immer Luft, und die Dirt Roads machten es nicht besser). Unsere Wäsche konnten wir waschen lassen, unser Einkauf wurde erledigt und am Ende landeten wir in einem tollen Lokal. Hier probierten wir uns, durch „Guanacofilet“ (ich kann es nicht empfehlen- sehr sehr „wildig“), 4h geschmortem Lamm (sensationell), und einem hervorragendem argentinischem T-Bone-Steak! Ein gutes Craftbier gab´s auch noch für mich- da war ich gleich wieder glückselig. Auf dem Weg Richtung „Perito Moreno Gletscher“, in der Abenddämmerung, gab es, zu meinem großen Entsetzen, noch einen Roadkill. Unzählig viele Hasen kreuzten die Straße, denen wir erfolgreich ausweichen konnten, einem jedoch nicht. Sehr unschön- aber passiert. Etwas getrübt, ging es zu einer kleinen windgeschützten Lichtung, die unser heutiges Nachtquartier war.

„Glacier Moreno“ der bläulichste und dritt größte Gletscher der Welt Tag 9 on the Road

Natürlich startete unser Tag mit der eingespielten Morgenroutine. Aus den Schlafsäcken schälen, die Blasen entleeren, in die Klamotten schmeißen, Kaffee kochen und Müsli herrichten. Endlich mal wieder, die deutsche Pünktlichkeit unter beweis gestellt, waren wir zum Öffnen des Parkes um 8 Uhr am Wärterhäuschen und kauften unsere Tickets. Eine wunderschöne, kurvige Straße, am Gletschersee gefüllt mit türkis-milchig blauem Wasser führte uns immer weiter in den Park und näher an den Gletscher heran. Nach einer rechts Kurve, konnten wir aufgrund seiner gigantischen Größe, aus weiter Ferne bereits den Gletscher erblicken. Das Blau leuchtende Eis war gigantisch. Wir konnten es kaum noch erwarten, näher heran zu kommen. Kurze Zeit später, packten wir uns warm und windgeschützt ein, und wanderten auf dem Küsten Trail entlang zum Gletscher.

Gleich zu Beginn, sahen wir große, weiß-blau leuchtende Eisschollen im See treiben. Teilweise ausgespült vom Wasser, hatten diese Schollen tolle Formen. Immer weiter und näher ging es zu dem Gletscher bis wir direkt vor ihm Standen. Das Blau, in den Gletscherspalten hatte jegliche Helligkeitsabstufung, vom typischen Eisblau bis hin zu dunklem Königsblau. Das Eis knackte und grollte immer wieder- ähnlich wie ein Donner bei Unwetter. Teilweise stürzten Eisbrocken an der äußeren Wand, mit lautem Knacken in den See ein und zerschlugen dort. Der Gletscher hat von der Wasseroberfläche bis zum höchsten Punkt eine Höhe von gewaltigen 70ig Metern und ist in etwa eine Breite 3,5km von und ist größer als die Stadt Buenos Aires (Argentinien) als auch das zweit größte, zusammenhängende Eisfeld der Welt – da kommt man sich selbst sehr winzig vor und ich werde sehr schweigsam 😉 Satt sehen kann man sich hier fast gar nicht, immer wieder entdeckt das Auge Neues, aber der Wind kühlt den Körper ganz schön aus, weshalb wir wieder den Rückweg antreten.

Zum Aufwärmen ging es in das Restaurant und es gab für jeden für uns was zum Schnappbolieren und eine heiße Schokolade- jammjamm. Am Parkplatz wartete dann unmittelbar vor uns ein kleiner Fuchs (nicht der Erste den wir sehen aber definitiv der zutraulichste) neben unserem el Padron. Danach ging es zurück, aber diesmal auf die andere Seite, an den Lago Roca. Mit Blick auf den See gab es hier unsere Mittagspause. Moni hat geschlafen, Chris hat fleißig sein Workout durchgezogen und ich habe ein „Chaufa ala Tanja“ (Reispfanne mit Gemüse, Geflügel und Ei) gezaubert. So gestärkt konnte das nächste Stück der Dirt Road auch zurück nach El Calafate gefahren werden.

Hier wollten wir noch in ein Vogelschutzgebiet- der Eintritt war uns allerdings zu teuer. Wir beschlossen in den nächsten Supermarkt zu steuern. Hier haben wir uns fleißig Naschzeug gekauft und sind damit zur Tourist Info gedüst. Kaffee gekocht, Gebäck verputzt, WLAN der Tourist Info für ein paar Recherchen genutzt, und weiter ging es Richtung El Chalten. Am späten Abend erreichten wir dann El Chalten, tankten erstmal und ich habe unseren Camper dann in der Nähe des Flusses geparkt.

El Chalten/ Fitz Roy- das Wandermekka Argentiniens Tag 10 on the Road

Nach unserer Morgenroutine steuerten wir unseren Camper das wunderschöne Flusstal entlang, bis zu unserem ersten Stopp: einem Wasserfall. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wald, erreichten wir den Wasserfall und freuten uns komplett alleine zu sein- was für jegliche Bilder sehr förderlich ist. Auf dem Weg zurück hatten wir das Glück, drei Spechte beobachten zu können. Vogelwuide Frisuren (Irokesenstyle) hatten die Genossen.

Weiter ging es dem Flusslauf entlang wo wir faszinierend beobachteten wie sich das Wasser von „matt türkis“ in immer Glasklareres blau-grün-türkis verwandelte. Für die Farbe sind auch hier die ganzen Gletscher verantwortlich. Die Wanderung zum Fitz Roy haben wir nicht gemacht. Uns reichte der Blick zu dem Berg- die Massen an Touristen haben uns eher abgeschreckt- weshalb wir das Flusstal erkundeten. Mittlerweile sind wir auch sehr geübt in unseren Fotostopps. Bremse rein, Motor aus, mit Kameras in der Hand, hechten wir aus den Türen und versuchen uns teilweise selber gegenseitig mit dem besten Bild zu übertrumpfen, etwas Wettkampfgedanke darf schon auch sein.

Chris ist schon drauf und dran in den Fluss zu hechten und eine Runde zu planschen, was er aufgrund der Temperatur dann aber doch lässt. Der nächste Hike führte uns durch einen wunderschönen Märchenwald, entlang eines Gletscherflusses, dessen Ursprung unser Ziel war. Ich habe noch nie einen Fluss gesehen der wirklich eisblaues Wasser führt. Einmalig schön! Der Wald mit seinen Moosbedeckten Bäumen, und Wurzelwerken verzauberte uns- und unsere Gelenke freuten sich auch über den weichen Wanderuntergrund. Ein steiles Stück später, erreichten wir die Baumkronen und nach zwei Kurven präsentierte sich uns der Gletscher, mit seinem türkis-grünem Wasser.

Komplett alleine hier oben, konnten wir die Zeit mal wieder für ein paar Fotoposen nutzen. Was uns alles eingefallen ist, könnt ihr hier selber sehen (und noch mehr in der Galerie). In schnellem Schritt ging es dann wieder zurück zum Auto und weiter in das Tal zum „Largo Desierto“. Die Sonne ließ es sich jetzt auch nicht nehmen, uns zu begleiten.

Am Seeufer, gab es deshalb kein Halten mehr für uns. Raus aus den Schuhen, runter mit den Socken, rein ins Wasser und waaaahhhhaaaa ist das a* kalt. Dafür waren die Füße danach umso wärmer. Wir sitzen auf einem Baumstumpf, unsere Gesichter Richtung Sonne die wir gierig aufsaugten und genießen die Ruhe. Hach ist das herrlich hier.

Wie schön es einfach ist, dass alles erleben zu dürfen. Jeder Tag ist auf seine Art und Weise Besonders und Einmalig sowieso. Da Chris so gut fährt, und Moni und ich ja bereits von Peru und Bolivien konditioniert sind, bei „rüttliger Fahrt“ sehr schnell und einfach einzuschlafen, gab es für uns ein kleines Powernap. Der Akku war somit wieder geladen, und Chris bekam von mir einen perfekten „Freilufthaarschnitt“ was natürlich bei den vorbeikommenden Touristen für Aufsehen sorgte und dem einen oder anderem sogar ein Bild wert war. Das es so ein guter Haarschnitt wurde, lag auch an der musikalischen Untermalung von Moni die uns den Best of- Soundtrack von Hans Zimmer um die Ohren schmetterte vor allem „Gladiator“ motivierte mich 😊.

Zurück in der Stadt, stärkten wir uns und beschlossen, am Abend noch auf den „Hausberg“ zu laufen, was sich definitiv gelohnt hat. Der Winde dort oben haute uns zwar echt wortwörtlich aus den Latschen, aber er schenkte uns auch nochmals einen einmaligen Blick über die kleine Stadt sowie auf die umliegenden Berge mit dem berühmten Fitz Roy. Wolken und Sonnen kreierten einen einmaligen Himmel den wir genossen und festhielten. Auf dem Weg nach Unten, erweckte ein lautes Gepiepse unsere Aufmerksamkeit. Etwa einen Meter über dem Boden, war ein Loch in einem Baum aus dem zwei hungrige Schnäbel schauten. Specht Babys!

Mit etwas Abstand konnten wir die Eltern bei ihrer geschäftigen Fütterung beobachten. Ganz schön gierig die Kleinen- die dann am Ende gar nicht mehr soo klein waren 😉 aber immer noch auf die Eltern angewiesen sind. Vollgetankt ging es weiter Richtung „Passo Rombalo Odolfo“. Wir hatten einen langen Fahrtag vor uns zu unserem nächsten Ziel (570km in etwa), bei diesen Straßenverhältnissen, und mit unserem Bus bedeutet dies mind. 8-10 Stunden Sitzfleisch testen.

Weshalb wir einen kleinen Teil schonmal fuhren. Am späten Abend haben wir dann über unsere App einen Übernachtungsspot ausfindig gemacht, was sich als ehemaliges Kiesabbaugebiet herausstellte. Egal, der Bus stand perfekt gerade, wir waren vom Wind geschützt ebenso vor der Straße, einem erholsamen Schlaf stand nichts mehr im Wege.

„Passo Rombaldo Odolfo“ der Autoabsturz und ein gigantischer Sternenhimmel Tag 11 on the Road

Erstmal musste ein weiterer Teil der Dirt Road bewältigt werden. Es ist einfach ein Wahnsinn in was für einem Zustand die Straßen hier sind, selbst die größten Verbindungsstraßen. Mal wieder ordentlich durchgerüttelt (eigentlich könnten hier perfekte Test für den Halt für Sport-BHs durchgeführt werden so ala „dieser BH wurde in Patagonien getestet und erhielt die Wertung 1“), wartet geteerte Straße auf uns- hier konnte etwas Zeit gut gemacht werden, die wir natürlich später wieder auf der „Straße liesen“. An Abzweigung nach links deutete uns den Weg Richtung „Passo del Odolfo“.

Anfangs war die Landschaft eher hügelig, trocken und mit wenig Pflanzen versehen. Schafe und Guanakos erblickten wir immer wieder, die schon fast nichts besonderes mehr für uns sind. Kurz vor der argentinischen Grenze wurde die Landschaft grüner, bergiger. Viele Oasen, mit Horden an Tieren boten Abwechslung für unsere Augen. In dem argentinischen Grenzhaus, verlassen mitten im Nirgendwo, wartete ein uniformierter Grenzbeamter auf uns. Die Uhren tickten hier definitiv noch nach mittelalterlicher Zeitrechnung. Händisch wurde alles penibel von ihm, in Seelenruhe eingetragen, in unsere Pässe die Stempel gedruckt und uns die Schranke zum passieren geöffnet. Nach etwa 11 Kilometer erreichten wir die Chilenische Grenze. Mit den Pässen in der Hand, rein zu dem sehr netten chilenischen Grenzbeamten (und auch sehr gut trainiertem). Da so gut alles frische Obst, Gemüse und Fleisch nicht eingeführt werden darf, machten wir vor dem Häuschen noch eine deftige Brotzeit und verbrauchten das wenig Frische was wir noch hatten. Durch unsere vorherigen Grenzübertritte wussten wir ja bereits bestens Bescheid. Während wir am Essen waren, entdeckten wir auch den Grund für den trainierten Beamten- hier gab es nichts aber ein kleines Gym- verrückt die Chilenen.

Wiedermal in der Abendstimmung, was perfektes Licht bedeutete und mehr Getier, ging es weiter durch das Tal. 370 km waren gefahren, und unser Tank wollte Nachschub. Erstmal eine passende Einfüllhilfe für das Benzin gebaut, standen wir zu Dritt am Auto und tankten. Was für ein Luxus sonst immer mit einem Zapfhahn zu tanken. Das Betanken hat einige Zeit gekostet und mittlerweile wurde es schon wesentlich dunkler und die Straße leider immer schlechter. Nach einem kleinen Hügel und einer S-Kurve passierte es dann leider. Unser Heck brach aus, und wir können von großem Glück reden, dass wir seitlich (natürlich die rechte Seite an der es steil etwa 5 Meter die Böschung runter ging), in einen doch sehr stabilen Dornenbusch geschlittert sind der das Auto stoppte. Scheiße!

Erstmal gecheckt ob es jedem gut geht. Keiner hatte eine Verletzung. Raus aus dem Auto wurde uns der Schaden dann vor Augen geführt. Unser rechter Vorderreifen hing in der Luft, die Front in dem Busch, der linke Vorderreifen zur Hälfte in der Straße vergraben. Ruhe bewahren. Gibt es vlt. Einen Weg wie wir hier selber wieder rauskommen. Etwa 2h haben wir erfolglos versucht unsere Reifen auszugraben (meine rechte Hand war danach teilweise offen), mit Steinen zu unterbauen für besseren Grip und vieles mehr- alles ohne Erfolg. Plan B! Netz gab es hier natürlich auch keines (wie immer, wenn man es mal wirklich brauchen würde). Die nächste Ortschaft „Valle Chacabucu“, war 12,3 km entfernt. Rucksack mit Proviant gepackt, Wertsachen rein, Stirnlampe auf, einen Zettel hinterlassen, sollte doch jemand vorbeikommen, und los ging es. Wie auf Autopilot stapfte ich voran. 2h in etwa sollte es dauern, 3 Uhr nachts zeigte das Navi an erreichen wir die Stadt. Es war wirklich arschkalt, wir waren alle sau müde und so war dieser Weg echt hart. Später erfuhr ich von Chris und Moni, dass ich ihnen eigentlich zu schnell Unterwegs war und sie sich teilweise vorkamen wie die Hirten die dem Stern nach Betlehem folgten. Ich hatte ein Zeil und die Bedingungen trieben mich an.

Trotz dieser Umstände, entging uns nicht der gigantische Sternenhimmel über uns. Selten das ich die Milchstraße so deutlich und dicht sehen konnte. Ein Glitzermeer über unseren Köpfen, dass durch unzählige Sternschnuppen gekrönt wurde. Kurz nach 3 Uhr erreichten wir dann die „Stadt“. Hier war alles im Tiefschlaf und es wirkte sehr geisterhaft. Zu unserem großen Glück und erstaunen, war das Vorzimmer der Tourist Info offen. Hier war es wenigstens wärmer. Um 8 Uhr sollte sie öffnen, und so beschlossen wir auf dem Boden zu schlafen bis zum Öffnungszeitpunkt. Eine schlechte Idee, der Boden war kalt, durch das Versuchen Schlaf zu finden, fuhr die Leistung des Körpers runter was mich zu einem erstklassigen Zitteraal verwandelte. Da half selbst unser zusammenkuscheln und gegenseitig Wärme spenden nichts – ich kann mich nicht erinnern jemals so gefroren zu haben.

Nach etwa einer Stunde erfolglosem Schlafsuchen, ging plötzlich das Licht an. Was aber wohl nur der Generator war. Da im Restaurant gegenüber auch Licht brannte, stapfte Chris los. Auch hier war das Foyer offen und es gab sogar Toiletten mit heißem Wasser. Wir wechselten die Location. Nach dem ich etwa 10 Minuten warmes Wasser über meine Hände laufen ließ, kehrte etwas Wärme und Farbe zurück in meinen Körper und mein Gesicht.

Valle Chacabucu  – die Regeneration danach Tag 12 on the Road

Um 7 Uhr kam dann eine Mitarbeiterin des Hotels. Sofort hat sie uns geholfen, uns heißen Tee und Gebäck angeboten und mit ihrer Chefin alles geregelt, dass uns geholfen wird. Ein wahrer Engel. Der erste an diesem Tag. In einem riesigen LKW, der eine Einstiegshöhe von etwa 2 Metern hatte, wurden wir von dem spanischen LKW-Fahrer dann zurück zu unserem Auto gefahren- ganz schön lang dieses Stück. Bei Tageslicht sah unser el Padron im Gebüsch nicht gerade besser aus und der LKW-Fahrer musste bei dem Anblick auch erstmal lautstark loslachen. Was wir in 2h nicht geschafft hatten, hatte der LKW innerhalb einer Minute erledigt. El Padron war befreit, und zu unserem großen Erstaunen vollkommen heil. Kein einziger Schaden, zwar den viertelten Baum im Frontspoiler, aber sonst wirklich alles Tutti. Als wir unseren Fahrer fragten was er bekommt für seine Hilfe, schenkte er uns nur ein Lächeln, gab uns die Hand, drückte uns ein Bussi auf die Wange (zumindest Moni und mir) und verabschiedete sich. Engel Nummer Zwei! Der Motor schnurrte wie eine Eins. Das Quietschen an der rechten Bremsseite, versetzte uns kurz in Schock, jedoch hatte sich nur ein Blech verbogen, was leicht zurückgebogen werden konnte und nun keine Mängel mehr festzustellen waren.

Mit einem zufriedenen Lächeln sitzen wir wieder in „unserem“ Camper. Zurück, mit unserem Auto, in Valle Chacabucu, erklärte uns „unser Engel Nummer Eins“ das in 2km ein Camp Ground wäre mit Duschen. Da es Solarduschen sind, meinte sie das wir gute Chancen auf eine warme Dusche hätten für 8000 chilenische Pesos/p.P. (10€ in etwa) – das war es uns Wert. Unser Plan war klar: Duschen, Essen und Schlaf nachholen. Engel Nummer Drei wartet am Camp Ground auf uns: „Ihr wollt nur duschen? – Da drüben sind sie- Zahlen? Nein nur wenn ihr über Nacht bleiben wollt“. Die Dusche war warm, ein wahrer Segen. Während das warme Wasser über meinen Kopf prasselte, begriff ich erst langsam was letzte Nacht überhaupt passiert ist und welches Glück wir hatten. Unsere Schutzengel haben mehr als nur einen Orden verdient.

Frisch geduscht gab es für jeden zwei große Portionen an Nudeln bevor wir dann, auf unseren Matratzen in der Sonne in einen tiefen Schlaf verfallen sind. Von der Hitze der Sonne wurden wir dann wieder geweckt. Wie gut so ein Powernap doch manchmal tut. Alle 7 Sachen wieder verstaut, machten wir uns auf den Weg Richtung Puerto Rio Tranquillo, hier wollten wir uns die berühmten Marmorhöhlen anschauen. Neben dem Wasserfall, mit Blick über den See parkten wir unseren Camper. Als wir alle wieder eingemummelt in unseren Schlafsäcken lagen, freuten wir uns wie Kleine Kinder über diesen, warmen, windgeschützten Schlafplatz.

Von Puerto Rio Tranquillo nach Villa Cerro Castillo Tag 13 on the Road

Von unserem Quartier ging es dann weiter in das verschlafene Städtchen „Puerto Rio Tranquillo“. Das Wetter heute war sehr stürmisch und durchwachsen- sogar auch einige Regenschauer dabei – bisher hatten wir ja mit dem Wetter immer sehr viel Glück. Aufgrund des Wetters erzählte uns ein Kapitän, dass heute kein einziges Boot zu den Marmorhöhlen fahren wird, erst am nächsten Tag. Okay- dann brauchen wir einen Neuen Plan. Als wir am Auto gerade überlegten wie es weiter geht, wurden wir von einem älteren deutschen Auswanderer angesprochen. Vor zwei Monaten gab es hier ein großes Erdbeben, was viele Erdrutsche ausgelöst hatte- die Straße die zu seiner Unterkunft führt ist deshalb verschüttet und ihm fehlen jetzt die Einnahmen.

Er könnte uns, da die Marmorhöhlen heute nicht gehen, eine „Tour“ anbieten ins Hinterland, in einen Dschungel mit einer kleinen Wanderung Richtung Gletscher/Gletschersee. Bei einem heißen Kaffee und einem Stückchen Kuchen, in einem von ihm empfohlenem Kaffee, ließen wir uns seinen Vorschlag durch den Kopf gehen. Für eine finale Entscheidung brauchten wir jedoch Internet und Bilder sowie andere Bewertungen, weshalb wir in ein anderes Restaurant (das einzige in der ganzen „Stadt“ mit WLAN) wechselten. Nach einiger Recherche entschlossen wir uns jedoch gegen sein Angebot. Wenn dann wollten wir auf den Gletscher rauf und dort eine Wanderung machen, was er uns aber nicht anbieten konnte. Zumal war die Wetterprognose für diese Region eher schlecht. Also auf, auf der Sonne hinterher. Als ich die Rechnung bekam (mittags hatte jeder von uns Steak mit Reis und Salat, und je zwei Getränke) blieb mir fast das Herz stehen…fast 70€ wurden wir los für das Bisschen…uff…jetzt hätt ich gerne a Schnapserl. Chris ging zwischenzeitlich kurz mal raus zu unserem Camper, als ihn ein Backpacker anquatsche wo wir hinfahren und ob wir sie mitnehmen können. Natürlich machen wir!

Die Jungs standen seit 9Uhr am Morgen (jetzt war es 15 Uhr) an der Straße, in Wind und Regen, und versuchten von irgendwem mitgenommen zu werden. Während der Fahrt haben wir nicht viel von ihnen mitbekommen, da sie auf der Rückbank, k.o. wie sie waren, fast durchgehend geschlafen haben. Gegen 19 Uhr erreichten wir dann „Villa Cerro Castillo“- endlich! Mal wieder nach einer gefühlten Ewigkeit auf der Dirt Road…wohl gemerkt sind wir gerade auf der „Carretera Austral“, die berühmt berüchtigte Straße in Chile…ganz schön krass was das für eine miserable Ruckelpiste das ist! Nachdem wir die zwei Jungs abgeladen haben, ging es für uns Richtung Nachtquartier- ein Kaffee mit großem Vorgarten und mit Blick auf den berühmten Berg „Cerro Castillo“ (2657hm) im Hintergrund. Für jeden für uns gab es ein frisch gezapftes Blondes bevor es ans kochen ging. Die Wanderung zur Lagune Cerro Castillo mit 1020hm stand auf dem Plan. Auch wenn ich sonst so wanderbegeistert bin, irgendwie war ich von dem Plan schon am Abend, gar nicht so angetan.

Cerro Castillo- der Tag der Auszeit Tag 14 on the Road

Mein Bauchgefühl hat wie so oft immer Recht. Lust und Laune heute auf die Wanderung hat ich so überhaupt keine. Weshalb ich beschloss, Chris und Moni alleine los zu schicken. Genau die richtige Entscheidung. Ich verbrachte den Tag in der Sonne, meist windstill. Hab Wäsche gewaschen, meine Blogs fertig geschrieben, die Videos bearbeitet, ein Nickerchen gemacht, mein Buch weitergelesen, den Lieben zu Hause geantwortet, mir aus dem Kaffee nebenan einen Kaffee gegönnt und einfach meine Zeit für mich genossen. Es kommen und kamen, schon so viele Lagunen und Gletscher, da „verpasse“ ich jetzt nichts. Ich finde den Blick von hier unten auf den Cerro Castillo schon wunderschön und kann von hier fast die Lagune sehen- also lass ich die Faulheit heute mal gewinnen😊

Bevor die beiden zurück kamen, kam wie ein Vorbote, ein kleiner Hund auf mich zu gerast, hat sich von mir knuddln lassen und hat es sich hinter mir unterm Auto bequem gemacht. Fix und fertig war der Kerl. Kein Wunder, als Moni und Chris etwa 30 Minuten später kamen zeigten sie mir von dem kleinen Kerl Bilder wie er mit ihnen bis zur Lagune mitgewandert ist. Die restlichen Bilder von der Lagune die die beiden machten waren ebenfalls sehr schön. Wir beschlossen erstmal in dem Restaurant, wo das Grundstück ja gleichzeitig unser Quartier war, etwas zu Essen. Danach ging es für jeden von uns unter die Solardusche. Diesmal bei wärmeren Außentemperaturen als auch Wassertemperaturen.

Ich muss sagen so eine Freiluftdusche hat schon was. Wie Gott mich schuf, mitten zwischen Bäumen auf einer Wiese mit Blick auf das Tal und den gigantisch thronenden Berg „Cerro Castillo“, da muss man aufpassen vor lauter staunen nicht das Duschen zu vergessen. Wieder gut riechend ging es zurück in unseren Camper und auf die Straße. Diesmal führte unser Weg uns nach Coyhaique- die größte „Stadt“ in der patagonischem „Aysénregion“. Zu unserer großen Freude, war diese Straße komplett geteert. Was für ein Segen für Ohren und Körper.

Die veranschlagte Zeit vom Navi, ca. 2h konnte dann sogar mal unterboten werden. In der Stadt angekommen, tankten wir erstmal und suchten nach einem Supermarkt, der allerdings schon geschlossen hatte. Beim herum laufen, verstärkte sich bei jedem von uns der Gedanke, dass wir uns hier sogar nicht sicher und wohl fühlten. Irgendwie sahen wir unzählige Betrunkene und komische Gestalten. Die Stadt der Gestrandeten und Abgestürzten sagten wir dann nur noch. Ein Besuch hier kann man sich wirklich sparen. Danach ging unsere erfolglose Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit los. In der Stadt wollten wir auf keinen Fall bleiben. In „i Overlander“ suchten Moni und Chris nach einer Schlafmöglichkeit.

Der erste Versuch verlangte schon einiges ab. Ein mit Schlaglöchern übersäter Weg, führte steil nach unten in einen dunklen, abgelegenen „Schrottplatz“ mit unzählig, knurrenden und bellenden Hunden. Hier ist es wohl nicht. Das Wenden und Wegfahren, war gar nicht so einfach- irgendwie hat es aber doch geklappt. Der nächste Spot führte aus der Stadt, die Straße der wir folgen sollte existierte jedoch nicht mehr. Aller guten Dinge sind Drei. Vom einen Ende der Stadt ging es zurück zum Anfang. Hier fanden wir ein ruhiges Plätzchen, nahe am Fluss gelegen. Motor aus, Bettroutine und Augen zu.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/

EINSCHUB von MONI von Cerro Castillo

Heute klingelt bei uns um 7 Uhr der Wecker, den wir gleich wieder ausmachen als wir den Regen hören. Enttäuscht vom Regen schlafen wir noch ein paar Stunden weiter, denn die geplante Wanderung zum Gletscher Cerro Castillo kostet 10000 Pesos und das wollen wir nicht im Regen machen. 

Gottseidank hat der Regen aufgehört, als wir wenig später gut ausgeschlafen aus dem Bus steigen.  

Bei diesen tollen Aussichten frage ich am morgen Chris was wir heute machen wollen und freue mich zu hören das er die Wanderung trotzdem noch machen möchte denn genau das dachte ich mir auch. 

Ich habe im Vorfeld nicht viel über die Wanderung gehört aber was Chris uns aufgrund seiner Recherchen berichtet hatte hat sich wirklich gut angehört und ich habe wirklich Lust auf eine schöne Wanderung. 

Am Tor zu Cerro Castillo Wanderweg sitzt an diesem Sonntag niemand, der die Parkgebühr von 10000 Pesos einfordert und somit müssen wir zu unserem Glück nichts zahlen. Aufgeregt klettern also Chris und ich über das Tor zum Cerro Castillo ohne einen Cent zu zahlen. 

Hinter dem Tor erwarten uns auf unserem Wanderpfad erstmal einige riesige Pferdekoppeln!  Wahnsinn wie viel Platz die Tiere hier haben, bei den Kühen und Schafen ist uns das auch bereits aufgefallen und nun freuen wir uns auch über die Freiheit die die Pferde hier bekommen. 

Etwas desorientiert, da wir keinerlei Beschilderung vorfinden, gehen wir über grüne Hügel und landen schließlich in einem schönen Waldstück. Als das Licht durch die Bäume auf den abwechselnd sandigen und gras bedeckten Boden fällt, fühle ich mich wieder überwältigt von der Natur. Dieses Lichtschauspiel in den Wäldern mag ich am liebsten wenn ich durch Wälder laufe, es sieht einfach immer ein bisschen magisch aus! 

Nach der nächsten Kurve stehen wir plötzlich vor einer kleinen Schaf und Ziegenherde, die unbeeindruckt von uns gemütlich das grüne Gras fressen. Ein wenig später laufen wir auch noch an einigen Bergkühen vorbei mit ihren Kälbern. 

Raus aus dem Wald laufen wir weiter, mit einer leichten aber stetigen Steigung, an einem Fluss entlang. Dort machen wir unsere erste kleine Pause und essen dort zwei Teigbällchen die wir uns im Dorf zuvor gekauft haben! Begeistert stellen wir beim ersten Bissen fest, dass die Teigbällchen wie leckere Deutsche „Krapfen“ schmecken! Ein par Spuren von den Deutschen Einwanderern finden wir hier in Chile immer mal wieder, manchmal noch genauso gut wie zu Hause und machmal nicht. 🙂 

Auf unserem nächsten Abschnitt wird es steiler und sandiger, vor uns läuft auf dem Gleichen weg nich ein weiterer Wanderer – ein Junger Bulle. Zwischen den Sandigen Wegabschnitten finden wir auch ein paar Wasserstellen an denen wir unsere Trinkflasche auffüllen können. 

Ein kleiner schwarz weiß gefleckter Hund, den ich am morgen bereits gestreichelt hatte, gesellt sich etwas weiter oben zu uns um uns zum Gipfel zu begleiten. Pause macht er nur wenn wir auch Pause machen, zu wem der Hund gehört wissen wir nicht und zurück möchte der kleine auch nicht laufen. Total süß rennt er vor uns den Weg hinauf oder klebt dicht hinter unseren Fersen. 

Seit uns der kleine Hund folgt, begleitet uns auch eine wunderschöne 180 Grad Aussicht auf die Umliegenden Berge! Der Glasklare Himmel gibt uns freie Sicht auf die grün bewachsenen Berge und den blau schimmernden Fluss der sich durch das Tal unter uns schlängelt! Wahnsinn, die Wanderberichte haben nicht gelogen, dass sich alleine der Weg nach oben lohnt auch ohne den Gipfel zu erreichen ist die Wanderung an sich traumhaft. 

Nach einem sehr steilen mit Geröll oder Sandbedecktem Endstück erreichen wir eine Kuppel von der wir bereits den Cerro Castillo vor blauem Himmel hinausragen sehen! Mit jedem Schritt, angeführt von unserem kleinen Begleiter, wird der Berg größer und zeit schließlich den königsblau schimmernden Gletschersee! 

Dieser Ausblick läd zum verweilen ein weshalb wir uns hier gemütlich auf die Felsbeocken am Hang vor dem See setzen und die Aussicht genießen. Unseren Linseneintopf vom Vorabend  genießen wir als Belohnung während unsere Kleidung in der Sonne trocknet. 

Nach einer Stunde treten wir schließlich den Rückweg an und erfahren von einer Mädelsgruppe die hier eine Mehrtageswanderung machen, dass der kleine Hund bereits mit anderen Wanderern hinab gestiegen ist. 

Auf unserem Rückweg ziehen wir zeitweise eine Staubwolke hinter uns her da wir den Berg aus Spaß an manchen Stellen hinab joggen. Vor lauter herumalbern merken wir erst später, dass wir einen anderen Weg zurück gehen als wir ihn nach oben gegangen sind. Hier sehen wir plötzlich die Schilder die wir anfangs so vermisst hatten und stellen am Ende Fest, dass wir bereits am Anfang der Tour zum Falschen „Eingang“ hineingegangen sind. 

Nach ca. 4,5h, mit Pause, sind wir wieder zurück, am Café in dem Tanja wartet, von einer der schönsten Wanderungen die wir in Chile erleben durften!- EINSCHUB von MONI

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Roadtrip- Woche 1

Die Anfahrt zu den Königspinguinen- Tag 1 on the Road

Am nächsten Tag hieß es dann endlich „Freiheit- wir kommen“- unser Camper wartete auf uns und unserem Roadtrip stand nichts mehr im Wege. Die Abholung bei Wicked verlief reibungslos und so saßen wir gegen Mittag in unserem „neuen fahrbaren Zuhause“ – für die nächsten 4 Wochen, juhuu! Vlt. Gewöhnen wir uns auch noch an das „strange“ Aussehen (das Gesicht was unseren Camper ziert ist aus der Serie „Stranger Things“) …wer weiß! Natürlich muss der Camper erstmal mit den Grundnahrungsmitteln ausgestattet werden, ebenso wie die ein oder anderen nützlichen Haushaltsgegenstände (eine gute Grundausstattung ist schon vorhanden!) – so dauerte unser mit 1h angesetzter Einkauf auch gleich mal 3h und unsere Abfahrt aus Punta Arenas erfolgte erst am späteren Nachmittag.

Erstmal ging es von Punta Arenas in die südlichste Stadt der Welt- Usuhaia. Das erste Ziel was wir ansteuerten war der „Parque Pinguino Ray“- hier lebt eine Kolonie von Königspinguinen (120 in etwa) gleichzeitig ist dies auch die einzige Kolonie die außerhalb der Antarktis lebt. Das ich hier hin möchte war von Anfang an fast schon wie ein Gesetz da ich Pinguine jeglicher Art liebe.

Von Punta Arenas ging es Hoch in den Norden, zur Fährstelle „Punta Delgada“ und mit der Fähre rüber Richtung Pinguine. Die Freiheit mit dem eigenen Auto zu reisen, wurde gleich von uns ausgenützt. So hielten wir am Straßenrand und konnten ein verlassenes Schiffsfrack ausgiebig erkunden.

Die Landschaft wechselte von eher trocken wirkenden Grashügel, entlang an rauen, windreichen Küstenstraßen über lange gerade Strecken. Da unser Mitsubishi ein kleiner Schluckspecht ist, müssen wir ca. alle 350km- 400km tanken. In Cerro Sombrero gab es unsere ersehnte Tankstelle. Wie wir ja schon gelernt haben, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So hatte die Tankstelle um 20Uhr schon geschlossen und es gab keinen Sprit mehr für uns. Zu unserem Großen Glück war eine Tourist Information gleich neben an, die saubere und freie heiße (!!!) Duschen, Toiletten sowie kostenloses WLAN uns bot. Unseren Camper haben wir direkt davor geparkt, möglichst Windschnittig um eine halbwegs ruhige Nacht zu haben. Frisch geduscht, den Lieben zu Hause kurze Infos zukommen lassen und mit gefüllten Mägen stand die erste Nacht in unserem Camper an.

„Parque pinguino ray“- Königspinguine und der Albatros- Tag 2 on the Road

Um 6 Uhr klingelte unser Wecker. Aufgewacht bin ich mit teilen unserer Weihnachtslichterkette im Gesicht. Drei Erwachsene, in einem Camper, eingepackt in Daunenschlafsäcken, ohne Luftzufuhr- da macht sogar das Panzertape schlapp 😉 …wir lernen stets dazu. Trotz der abendlichen Kälte haben wir eine erholsame, zwar ungewohnte, Nacht hinter uns gebracht. Routiniert gabs zur Stärkung erstmal ein liebevoll, von Moni zubereitetes Müsli. Für den“ el Padron“ gabs neuen Sprit, und so gings voller Vorfreude auf die Königspinguine, endlich weiter. Das Internet sollte leider diesmal recht behalten, und so standen wir vor dem Eingangsschild und mussten feststellen, dass der Park erst gegen 11 Uhr seine Tore öffnet. Wie vertreiben wir uns die Zeit?! Richtig, mit Essen! Ein Stück weiter auf der Dirt Road, an der Küste entlang wartete eine kleine windgeschützte Lichtung auf uns. Auf unserem Weg dorthin ertönte von Moni plötzlich ein greller Schrei und ein „Habt ihr auch das weiße Ding da im Zaun gesehen?“. Vor lauter Schreck, hat Chris den Stempel reingehaut, und dann den Rückwärtsgang. Das „weiße Ding“ entpuppte sich als Albatros, der sich mit seinem Flügel bitterböse im Stacheldrahtzaun verfangen hatte. Wir glaubten alle er sei schon tot.

Vor ihm stehend sahen wir das er noch lebte! Dem müssen wir helfen. Chris und ich haben unsere Handschuhe angezogen und los ging es. Etwas mulmig war uns schon, und Respekt vor dem großen Vogel und eventuellen Attacken hatten wir auch, dass war aber zweitranging. Chris hat beherzt mit beiden Händen den Albatros am Körper gepackt, und ich habe sachte den Flügel aus den Stacheln befreit. Am Boden abgesetzt, sah der arme Kerl ganz schön fertig aus. Mehr konnten wir ihm aber nicht helfen, da der Park ja auch noch geschlossen hatte. Wir beschlossen ihn erstmal sich erholen zu lassen, zumindest hatten wir die Hoffnung dazu (wir wussten ja auch nicht wie lange er da schon hing und gekämpft hat). Auf unserem Rückweg wollten wir nochmal vorbeischauen, und sollte er noch da sein ihn einpacken und mit in den Park schleppen. Für uns gabs nach der Aufregung erstmal einen heißen, frischen Filterkaffee, ein paar Kekse und einen Platz in der Sonne. Um kurz vor 11 ging es zurück zum Parkeingang. Dem Albatros mussten wir „Leb wohl“ sagen. Unsere Hilfe kam leider zu spät.

Mit getrübten und enttäuschten Mienen ging es zum Park. Da Pinguine in sehr, sehr kalten Gefilden leben, kann man sich vlt. Vorstellen was hier für ein Klima herrscht. Zudem wir auch noch direkt am Meer waren. Der Wind peitschte uns mit gefühlten 100km/h und minus 10 Grad um Ohren. Zwiebellook- das einzige was hilft. Nach 5 Schichten, eingepackt mit Mütze und Handschuhen, bewaffnet mit Kameras ging´s endlich zu den Königen. Keine 5 Minuten laufen später, erblickten wir auch schon die gesamte Kolonie. Zusammengepfercht, auf einer kleinen Insel, dicht an dicht. Wahnsinn! Durch mehrere Fernrohre konnten wir die Pinguine genau beobachten. Wir hatten wieder mal das Glück auf unserer Seite, so sahen wir nicht nur sehr junge Königspinguine (Februar zur Welt gekommen) die gerade ihren Fellwechsel von braunem, flauschigem Fell zum typischen schwarz/weiß-gelben Königspinguinfell durchliefen (ulkig sahen die aus, da teilweise noch Stellen mit langem Fell da waren, und schon Stellen mit dem „richtigen“ Fell, leicht zerzaust die Kerle).

Da gerade zwischen Oktober und Dezember Brutzeit ist, hatten wir tatsächlich noch das Glück ein Ei zu entdecken. Mehr durch Zufall, als ich durch das Fernrohr schaute und zwischen den Pinguinen rumzoomte, sah ich wie einer seinen Bauch anhob und mit seinem Schnabel das Ei auf seinen Füßen neu zurecht ruckte. Von der Parkmitarbeiterin bekamen wir dann gesagt, dass wir unfassbares Glück gehabt haben, sie arbeite seit 7 Jahren hier und habe diesen Moment erst einmal erlebt (vlt. Haben wir sie mit ihrem Englisch auch nicht ganz richtig verstanden?!…) Gefreut haben wir uns wie Schnitzel, und ich wollte mich gar nicht von diesen wunderschönen Geschöpfen verabschieden, aber alles hat ein Ende und unsere Reise geht weiter.

Der Süden wartet! Viele Kilometer fuhren wir in unserem El Padron. Zu dritt, vorne- was eine kuschelige Angelegenheit ist. Auf unserem Weg gab es immer wieder viele „Woooow´s“ und „Bohaa schau mal“. Die Landschaft hatte einiges zu bieten. An Küsten entlang, hindurch durch Berge, hoch entlang an Bergseen. Umso weiter wir in den Süden kamen, desto vertrauter wurde die Landschaft. Große Berge erhoben sich, kurvenreichere Straßen, Wälder. Die Häuser eine Mischung aus skandinavischem Stil und kanadischem Stil- richtig schön. Am späten Abend steuerte ich unseren Patron dann in die ersehnte Stadt „Ushuaia“- das Ende der Welt war erreicht! Was für ein verrücktes Gefühl.

Was ich vlt. Noch erwähnen sollte. Hier unten steht die Sonne näher zur Erde, deshalb geht die Sonne hier erst gegen 22-22.30 Uhr unter. Was für Abenteurer wie uns optimal ist, da die Tage lange genutzt werden können. Egal ob mit vielen tollen Entdeckungen oder mit Anfahrten für die Entdeckungen. Für unsere Übernachtung haben wir uns natürlich wieder einen mega geilen, abgelegenen Ort rausgesucht. Außerhalb der Stadt, mit Blick auf die Bucht und die Stadt die am Abend durch die vielen Lichter glitzerte und uns ein weiteres „Wow“ entlockte. Was uns am Abend durch die Dunkelheit verborgen blieb, dass erwartet uns am nächsten Morgen, bei strahlendem Sonnenschein.

Usuhaia und NP „Tierra del Fuego“- die südlichste Stadt der Welt- Tag 3 on the Road

Das Ende der Welt ist verdammt schön! Zwar sind die Temperaturen, trotz „Frühling“ bei maximal 12 Grad, und durch den peitschenden Wind in Feuerland, gefühlt wie 5 Grad aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Aber heute erwartete uns ein sonniger Tag. Moni, als auch Chris hatten unabhängig voneinander über einen nahegelegenen Nationalpark gelesen, der wärmstens empfohlen wurde.

Nach ein wenig einlesen, war klar das wir da auch hinmüssen. Also ging es für uns in den „Parque National Tierra del Fuego“.  Zum Glück- ein wahrer Schatz der hier auf uns wartete. Landschaftlich fühlten wir uns wie Zuhause. Die Sonne schien, verwandelte den Bergfluss in ein glitzerndes Netz, tauchte die Wiesen in saftiges Grün und lies die Blumen leuchten. Das erste Mal das wir im T-Shirt spazieren konnten.

Wir wanderten den Fluss entlang, umgarnt von schneebedeckten Bergen, durch die Wiesen, bis wir zu einem Wasserfall kamen. Hier teste Moni ausgiebig die Langzeitbelichtung ihrer Kamera- was sich sehen lassen kann. Ich saß wie ein kleiner Buddha auf dem Felsen und tankte Vitamin D, lauschte dem Rauschen des Wassers und dem Zwitschern der Vögel. Herrlich!

Nach dieser Pause ging es zurück und auf die andere Seite des Parks, die am Meer lag. Auch hier ein wunderschöner Moment beim „Mare el Mundo“. Jetzt knurrten langsam unsere Mägen und wir waren uns einig, dass wir an dem nächsten See unsere mobile Küche aufbauen. Chris wollte zudem unbedingt in den See springen. Am Seeufer bauten wir unsere Stühle auf, kochten uns Kartoffel mit Speck und Ei. Mhhmm wie lecker! Wir genossen die neidischen Blicke der anderen Touristen auf unseren Platz und unser Essen- schmeckte gleich noch besser😊 Nach dem Essen stand Chris dann seinen Mann, schlüpfte in seine Badehose und sprang in den ca. 10 Grad kalten Bergsee. Moni und ich genossen mit einem heißen frisch gebrühten Kaffee, auf unseren Stühlen, die Show- tauschen wollten wir nicht!

Wacker ausgehalten, kam Chris nach einer kleinen Runde wieder aus dem See. Getrocknet, gesättigt und glücklich packten wir alles wieder zusammen und zogen weiter. Ein paar Wege und Aussichtspunkte im Park erkundeten wir noch. In einem „Wald mirador“ hatten wir noch einen tollen Ausblick auf das Ende der Straße. Diese Straße war wirklich das weiteste was man fahren konnte. Mich erinnerte die Landschaft hier, stark an Norwegen- viele kleine Fjorde, Inseln und Gewässer und ein Weitblick.

Gefüllt mit so vielen tollen Eindrücken fuhren wir, an dem von uns am Anfang bereits entdeckten, Übernachtungsspot im Park. Auf unserem Weg wurden wir von einer großen Herde Wildpferde mitsamt Fohlen überrascht. Staunend, und mit dem Teleobjektiv der Kamera saßen wir im Auto und beobachteten. Nachdem wir unser Auto windgeschützt, soweit es ging, geparkt hatten beschlossen wir erstmal eine runde Krafttraining einzulegen- Ausdauersport hatten wir ja heute genug. So machten wir fleißig und brav eine Stunde lang unser Workout, danach gemeinsam noch, geleitet von Moni, eine ausgiebige Cool down-Session.

Sport bedeutet schwitzen, dass bedeutet eine Dusche. In der Wildnis. Die Solardusche wurde mit Bergwasser gefüllt, und ich beschloss mich dieser Herausforderung zu stellen. Scheiße nochmal war des kalt. Ich habe noch nie so schnell in meinem Leben geduscht. Der Wind hat das Wasser auch nicht gerade wärmer gemacht. Aber besser wie stinkend ins Bett zu gehen. Nachdem ich die Dusche überlebt hatte, konnte ich Moni beim Essen kochen helfen. Etwas Heißes im Magen hatte ich auch echt nötig- so richtig warm geworden bin ich den restlichen Abend nicht mehr. Erst eingekuschelt in meinem Daunenschlafsack, in der Mitte zwischen Chris und Moni, wurde es dann langsam warm. Bei geschlossenen Augen zogen noch einmal ein paar Bilder von den heutigen Momenten vorbei an mir und brachten mich sanft und glücklich in die Schlafwelt.

Der Weg ist das Ziel – Estancia Harberton Tag 4 on the Road

Heutiges Ziel war die andere Seite von Usuhaia, soweit es ging und mit der Möglichkeit auf eine kleine Insel Isla Martillo mit dem Boot zu fahren auf der, na was wohl?!, claro Pinguine leben. Der Weg dorthin führte uns über eine komplette Dirt Road, 50km und 1 ½ Stunden. Weder in Chile noch in Argentinien, zumindest hier unten im Süden, kann man nicht von „Straßen“ reden wie wir sie kennen. Immerhin bin ich jetzt im Offroadfahren mit einem Mitsubishi L300 bestens geübt. In Usuhaia erfuhren wir, dass es eben die Möglichkeit geben kann (!) dort unten vor Ort, noch auf eines der Boote zu kommen die zu der Pinguininsel fahren. Um 9 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr und noch später kamen die Boote in Estancia Harberton an. Rechtzeitig aufgestanden sind wir, der eingeplante Puffer von einer halber Stunden war dank der Dirt Road sofort weg und wir kamen erst um halb 10 Uhr an.

Trotz der erschwerten Anfahrt, war hier der Weg und die Landschaft herum, die immer wieder neuen Ausblicke, einen Fotostopp wert. In dem Ort angekommen, mussten die Mitarbeiterin trotz ihrer vielen Bemühungen mitteilen, dass erst am späten Nachmittag noch ein Boot platz hat. Da wir aber noch heute bis in die alt bekannte Stadt Cerro Sombrero kommen wollten (ca. 350km) war dies leider zu spät für uns, und wir mussten die Pinguininsel aus unseren Köpfen streichen. Da wir schon wieder hungrig waren (was so ca. alle 2h ist …  😊 ) und es nur ein schnelles Frühstück gab, ließen wir uns unser Müsli am Straßenrand bei herrlichem Ausblick (aus dem Auto raus da mal wieder ein starker Wind ging) schmecken.

Gestärkt konnte ich den Rückweg auf der Dirtroad wieder antreten. Mit dem Fahren wechselten Chris und ich uns ab und so schunkelten wir unseren Padron, mit einem kurzen Einkaufsstopp in „Rio Grande“, zurück zu unserem Übernachtungsspot in Cerro Sombrero. Wieder gab es eine Dusche (leider nur lauwarm da mit uns noch 9 andere diesmal hier nächtigten). Neben uns stand ein Pärchen aus Österreich, die eine ähnliche Route wie Moni und ich haben. Bei einem kühlen Bierchen gab es viele Infos gegenseitig zum Austauschen. Die vielen Kilometer steckten in den Knochen, und so fielen wir schnell in unseren wohlverdienten Schlaf.

NP „Pali Aike“- die erloschenen Vulkane – Tag 5 on the Road

Unser Tag startete erstmal mit einer heißen Dusche – herrlich. Danach gab es, wie so oft zur Stärkung ein leckeres Müsli mit Apfel und Banane. Von Cerro Sombrero ging es mittags zurück zu der Fähre die uns wieder auf die andere Seite bringen sollte. Dabei verloren wir allerdings eine Stunde mit Warten – etwas ärgerlich aber nicht zu ändern. Nach unserer Fähre steuerten wir direkt den National Park „Pali Aike“ an- den wir auch von den Österreichern empfohlen bekommen haben. Mal wieder auf unbefestigten Straßen kamen wir gegen Mittag am National Park an.

Christian, der Ranger zeigte und informierte uns gleich anhand seines 3-D-Modelles was es hier alles zu entdecken gab. Wir entschieden uns für einen kleineren Hike in einen erloschenen Vulkan, ebenso ein weiterer Vulkangrater und ein See in dem es Flamingos zu besichtigen gab. Die Landschaft war eher karg und das Gestein schwarz und hohl. Eine ganz andere Erfahrung zum Laufen. Auf unserem Weg kamen wir uns ein wenig vor wie Frodo und Sam auf ihrem Weg nach Mordor- dabei kommt Neuseeland erst noch 😊 Nach ein wenig klettern über Vulkangestein erreichten wir den Kern des Grater´s.

Schon sehr beeindruckend hier zu stehen und der Stille zu lauschen. Nach diesen Eindrücken und aufgrund der vorangeschrittenen Zeit kochten wir uns erstmal etwas zu Essen. Gestärkt waren wir bereit für den zweiten Vulkangrater. Hier konnten wir oben, aber Innen, entspannt entlangwandern und über die weite Steppe unsere Blicke schweifen lassen. Von den früheren Stämmen wurde dieser Grater als Lebensraum genutzt, aufgrund der Lage und des Windschutzes, heute dient es den Guanakos als Rückzucksort. Zurück am Auto hieß es auf zum See.

Schon während der Fahrt durch den Park entdeckten wir unzählige Guanakos als auch Nandoos. Oben am See angekommen erwartete uns eine traumhafte Sonnenstimmung die sich im See wiederspiegelte. Schon von oben konnten wir im See die „pinken Flecken“ erhaschen- allerdings reichten weder GoPro noch Tele aus um die Gefährten aufs Bild zu bekommen. Also runter zum See. Der Weg war länger als gedacht und von oben ersichtlich- jedoch bekamen wir ein paar tolle Schnappschüsse.

Zurück am Ausgang, fragten wir den Ranger Chris nochmal, welchen Weg er nach Puerto Natales er empfehlen würde. Er schlug uns natürlich die andere Straße quer durchs Landesinnere vor, als wir geplant hatten. Zum Glück und auch wieder nicht. Die Straße entpuppte sich als 120km lange Dirt Road- die Straßenverhältnisse hier bringen uns langsam zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite hatten wir wegen der Abendstimmung die reinste Safarifahrt- mit vielen Stopps. Herden an Schafen, mit ihren jungen Lämmchen, die zum Schießen aussehen, wenn sie wegrennen (Chris bekam einen 10-Minütigen Lachflash deshalb), große Herden von Guanakos, sogar Nandoos mit ihren Jungen lagen auf dem Safariprogramm. Zu meiner Freude, rasten, auch wenn etwas suizidangehaucht, viele Hasen über die Straße und neben unser Auto her. Ein paar Stinktiere schnüffelten im Gras umher. Als wir dachten alles gesehen zu haben, erblickten wir schon von der Ferne etwas über die Straße laufen was uns noch nicht bekannt vorkam. Runter vom Gas und langsam anrollen. Es war ein Gürteltier!!

Als wir das registriert hatten, stürzte ich aus der Türe rannte mit Monis Kamera in der Hand los, eben so Chris mit seinem Handy bewaffnet. Beim anpirschen blieb er mit seinem Unterarm in einem Stacheldrahtzaun hängen- aber was tut man nicht alles für gute Bilder?! Der kleine Kerl war etwas außer Atem, zu unserem Glück so bekamen wir ein paar tolle Schnappschüsse von ihm. Mit lauter Glücksgefühlen ging es weiter.

Nach Sonnenuntergang parkten wir unseren Padron, windgeschützt in einer Senke. Ich hatte meinen Schlaf schon gefunden, als ich von den Stimmen von Chris und Moni, sowie einer spanischen Männerstimme aufwachte. Vor unserem Auto standen, vollbewaffnet, drei Polizisten, die sich eigentlich nur erkundigten ob wir Hilfe bräuchten oder nicht. Als alles geklärt war, fuhren sie davon und wir konnten beruhigt, nach unserem tollen Safaritag einschlafen.

Puerto Natales- Tag 6 on the Road

Nach einer erholsamen Nacht, warteten nochmals 40 km Dirt Road auf uns bevor wir endlich wieder Teer unter unseren Reifen hatte. Gottseidank! Da unser rechter Vorderreifen, immer wieder Luft verlor, war jede Dirt Road kritisch. Zumal unser Auto an sich schon laut ist, wenn alles im Camper jedoch scheppert und klappert (egal wie gut man die Sachen sichert), man selbst ständig durchgerüttelt wird, das Fahren doppelte Konzentration bedeutet, ist eine geteerte Straße der reinste Segen.

Die Landschaft um uns herum wurde auch immer grüner und wieder bergiger. Am Horizont erschien ein Regenbogen. Zurück in der Zivilisation, gingen wir erstmal in ein Café/Restaurant und stärkten uns mit einem leckeren Salat und Sandwich. Ein paar Besorgungen später, frisch betankt (mit Sprit als auch Luft) ging es dann erstmal für Chris und Moni an die Fitnessgeräte. Ich schrieb in der Zeit an diesen Blogs weiter und war froh um die Stille. Da Chris noch duschen wollte, suchten wir noch in der Stadt einen Camp Spot auf der für 2Euro eine heiße Dusche anbot.

Danach ging es Richtung „NP Torres del Paine“. Wieder einmal auf ungeteerten Straßen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich keine Lust mehr auf Dirt Road, und parkte unseren Bus an einem sagenhaften Viewpoint mit Blick auf den Torres del Paine und seine berühmten und markanten „3 Zinnen“. Abendessen gab es diesmal im Bus, da ein Wind draußen ging, der nicht mehr normal war. Ich habe es getestet- ich konnte mich wirklich in den Wind „legen“. Wie immer kamen wir erst kurz vor Mitternacht ins Bett.

Torres del Paine- die drei Zinnen Patagoniens- Tag 7 on the Road

Der Wecker klingelte früh. Nach unserer Morgenroutine, ging es dann die Straße weiter in den Nationalpark. Angekommen am Parkplatz schnürten wir voller Vorfreude unsere Wanderschuhe und packten unsere Rucksäcke. Los geht´s. Ein Tageshike von etwa 8h wartete auf uns zu den 3 Zinnen inklusive Gletschersee. Gleich zu Beginn ging es steil Bergauf, und mei Kreislpump lief sich warm. Die Sonne im Rücken, den Blick dem Ziel zugewandt ging es stetig weiter. Nach etwa 2h und ca.4-5km erreichten wir das erste Zwischenziel- ein Camp Ground.

Da viele hier den „W-Trek“ über 6 Tage gehen, gibt es immer wieder solche Basislager. Hier wimmelte es nur so von Menschen, zwar hingen unsere Mägen auf halb 8 aber unsere Brotzeit wollten wir hier auch nicht Essen. Erst ein Stück später im Wald gab es die Stärkung. Inzwischen gab es auch noch ein wenig Nieselregen und der Wind wurde stärker. Das letzte Stück zum Gipfel, verlangte mir nochmal einiges ab. Große Felsbrocken, die überklettert werden mussten, 400hm kontinuierlich steil bergauf und oben ein peitschender Wind der dir ins Gesicht schlägt- angenehm ist was anderes. Endlich unser Ziel erreicht erwartete uns der türkisfarbene Gletschersee und dahinter die aufragenden 3 Zinnen.

Durch unser spätes Starten (um 11 Uhr) liefen wir gegen den Strom, und waren relativ alleine hier oben. Wir machten mit unserem Gaskocher an einem windgeschützten Fleckchen unseren am Vortag gekochten Linseneintopf warm, und feierten uns und unsere warme Mahlzeit. Nach dem Anstieg war Essen auch bitter nötig. Danach konnten wir auch unsere Szenerie mit unseren Kameras verewigen. Da die Wolken immer dichter und dunkler wurden, machten wir uns wieder an den Abstieg.

Im Wald angekommen, liefen und liefen wir. Immer weiter wir wollten alle nur noch nach unten, zurück zum Auto. Wie drei Ferngesteuerte Marionetten waren wir unterwegs. Endlich unten angekommen, checkten wir auf Chris seiner Uhr unsere Schritte…kein wunder das wir alle k.o. waren, uns steckten 1300 Höhenmeter und etwa 23km in den Beinen. Am Auto angekommen war meine erste Tat- raus aus den schuhen und Socken und der Länge nach auf den Boden. Nach etwas Rast gab´s natürlich erstmal wieder was zum Essen. Immerhin war es schon 20.30 Uhr. Danach packten wir unsere 7 Sachen ein und machten uns auf den Weg Richtung Argentinische Grenze. Nett wie wir sind, haben wir noch zwei erschöpfte Wanderer ein Stück mitgenommen.

Diese Guttat sollte sich am heutigen Tag sowie am nächsten noch „rächen“. Um 22.02 Uhr erreichten wir die Grenze und mussten feststellen, dass die Schranke unten war. Im Häuschen brennte noch Licht. Unwissend klopften wir am Fenster, als der Grenzbeamte rauskam und uns erklärte das die Grenze um 22 Uhr zu macht. Eine Grenze die schließt!!! Sowas gibt´s auch echt nur hier…nicht zu fassen… und um zwei nach absolut kein Durchkommen mehr. da beschwert sich noch einer über unsere deutschen Beamten :-P. Erste Grund der „Rache“, dass Ein und Ausladen der Wanderer hat uns ca. 10 Minuten gekostet. Die uns jetzt den Grenzübergang verwehrte. Uns blieb nichts anderes übrig als Zurück nach Puerto Natales zu fahren und hier den Grenzübergang anzusteuern, dieser sollte bis Mitternacht geöffnet sein. Immerhin war dieser Teil der Strecke eine geteerte Straße. Auf dem Weg dorthin, und da wir alle drei dermaßen fertig waren, beschlossen wir in Puerto Natales das Camp Ground in dem Chris geduscht hatte anzusteuern, alle duschen zu gehen und dort zu übernachten. Gesagt getan. Nach unserer Dusche stellte Moni dann fest, dass einer ihrer Wanderschuhe fehlte. Der zweite Streich, folgte nun zugleich. Entweder beim „Ein oder beim Ausladen“ muss er unbemerkt rausgefallen sein. Von unserem Host erfuhr Moni, dass sie entweder am nächsten Tag in eine der Agencies gehen kann, und diese wiederum im Park anrufen und nachfragen, oder dass wir selbst nochmal Hinfahren. Moni entschied sich für Variante Zwei, da die Schuhe auch nicht gerade günstig waren.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/

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Santiago de Chile

Da Chile das größte Land, was die Längenausdehnung betrifft mit über 3500km ist, war für uns schnell klar: Distanzen am Besten mit dem Flugzeug zurück. Außerdem haben wir die letzten Fahrten mit den Bussen schon sehnlichst nach unten gezählt. Nach gefühlten 40 Busfahrten quer durch Peru und Bolivien, standen wir wieder in einem kleinen Flughafen in San Pedro de Atacama. Von hier ging es in entspannten 1,5h Busfahrt in die große Hauptstadt – Santiago de Chile. Mitternachts checkten wir in unser Hostel ein, mitten im Standzentrum neben einem wunderschönen Park. In unserem Hostel hatten wir ein großes Zimmer (4 Betten) für uns, da wir hier 5 Nächte verbrachten. Die erste Nacht waren wir noch zu zweit, in der zweiten Nacht gesellte sich Kim wieder zu uns- die Freude- auch wenn es „nur“ ein Tag Trennung war, war groß.

Der erste Tag, wurde von uns, wie man es kennt, natürlich zum erkunden der Stadt genommen. So standen, der Park mit Aussichtspunkt, ein zentraler Markt, ein gutes Kaffee (darf natürlich nie bei uns nie fehlen wenn wir schon die Gelegenheit zum schlemmen haben), der „Plaza de Armans“ (den es überall gibt ebenso wie die Stadtbereiche „Miraflores“ und „Bellavista“- mit erfinden von Namen sind  die in Lateinamerika nicht so vertraut) und der Stadtpark. Was mir schon bei unserer Ankunft in San Pedro aufgefallen ist, wurde in Santiago de Chile nochmals bestätig- hier ist soviel westlicher Einschlag und Fortschritt zu sehen und spüren, dass ich mir nach Peru und Bolivien, hier, nicht länger wie in Lateinamerika vorkam, sondern eher das Gefühl hatte wieder durch Barcelona zu schlendern. Chile gefällt mir, obwohl es eine Großstadt ist, und auch im Vergleich zu Lima und La Paz um Welten besser abschneidet.

Mittags waren wir am „Mercado Central“- eine grenzwertige Erfahrung. Er ist bekannt für den „besten frischen Fisch“ den es in ganz SdC gibt. Der Geruch von Fisch gemischt mit Fleisch, schlägt mir schon zu Beginn in die Nase. Luftholen und durch. Auf unserem kurzen Stück werden wir von unzähligen Kellnern angequatscht und in ihr Restaurant zum Essen eingeladen. Unserem Hunger geschuldet und der späten Zeit, hat der Letzte es auch geschafft. Kurze Zeit später stand ein Gemisch aus rohem Fisch getarnt als „Salat“ vor mir, und ein paar Salatblätter mit Tomate, Karotte und Gurke vor Moni. Eine Gabel in meinem Mund und mein Gesicht sprach Bände- es war einfach nicht essbar. So mussten wir uns die paar Salatblätter von Moni teilen- was uns natürlich nicht sättigte und wir wie hungrige Tiger durch die Großstadtsavanne weiterzogen. Am Abend gab es dann ein großes Wiedersehen mit Kim, Beth und Max- die Partybuscrew war wieder vereint! Der Abend wurde in vollen Zügen von uns allen genossen. Meine Vorfreude auf den nächsten Abend wurde immer größer, da gegen Mitternacht mein bester Freund, Chris ankommen würde.

Der zweite Tag in Chile brach an, den wir gemeinsam mit Max&Beth verbrachten. Heutiges Programm: Fahrt mit einer Cablecar (Gondel) auf den „höchsten“ Berg (lächerliche 800 Hm also mehr ein Hügel) um die Aussicht zu genießen und danach entspannt gemeinsam durch die Stadt bummeln. Der Weg dorthin führte uns durch ein süßes kleines Künstlerviertel, mit vielen Graffitis und bemalten Hauswänden. Angekommen am Park standen wir vor verschlossenen Toren. Wie wir erfuhren war ein großer Streik angesetzt. Plan B war zu dem größten Einkaufsshoppingcenter der Stadt zu fahren. Hier gab es einen Sky Tower der uns bis in den zweiundfünfzigsten Stock bringen sollte um von dort die Aussicht zu genießen. Als wir an der Kasse standen, erfuhren wir das der oberste Stock aufgrund eines Events gesperrt war- ein Satz mit X! Was hilft dagegen? Richtig, Essen! Also eines der unzähligen Restaurants in der Mall ausgewählt und ein „Menu del Dia“ bestellt. Passenderweise ertönte aus den Lautsprechern Queen- weshalb wir sofort, in gekonnter Art und Weise, mitsangen, zur Belustigung der Gäste und Angestellten. Der restliche Tag wurde von uns in der Mall verbracht, da es hier ein Outdoor und Sportgeschäft nach dem anderen gab, was uns anlockte. Max entdeckte ein Kino, auf das wir zielsicher zugesteuert sind. „Bohemian Rhapsody“ sollte es wieder werden- was denn sonst? Allerdings um den Film auf Englisch zu schauen mussten wir die Lokalität wechseln. Im Hostel konnten wir dann Kim wieder mit einsammeln. Nach dem Essensdesaster vom Vortag, lief es heute deutlich besser. So landeten wir alle in einem kleinen aber sensationell guten (und günstigem) Sushi Restaurant und später in den Sesseln des Kinos, zweite Reihe, Freddy Mercury in Oversize die Zweite. Gut, dass wir auch diese Plätze hatten, wir haben natürlich wieder jedes Lied mitsingen müssen- wem geht es auch nicht so bei den Queen-Hits, gell Mama?! *g*. Rechtzeitig wieder zurück in unserem Hotel, ging das „Warten“ los, bis Chris ankommt. Kurz nach Mitternacht klopfte es dann an unserer Türe, und ein geschaffter und müder Chris (nach 24h Anreise) stand davor. Kann sein, dass unsere Etage durch meinen Freudenschrei aufgewacht ist, was mir aber ziemlich egal war. Die Ankunft von Chris bedeutete nicht nur, ein Stückchen Heimat am anderen Ende der Welt zu haben, sondern auch dass in wenigen Tagen unser Roadtripabenteuer durch Patagonien/Feuerland/Chile/ Argentinien beginnen würde- vier Wochen wir kommen. Aber erstmal brauchten wir alle Schlaf.

Der dritte Tag in SdC hieß für uns Kim zu verabschieden, die weitergereist ist, Monis Suche nach einem Krankenhaus für ihre dritte Impfung, und für Chris und mich gemeinsam SdC gemütlich zu erkunden. Da ich mich ja schon „auskannte“ wurde ich schnell zu einer kleinen „Stadtführerin“ für Chris- inklusive gutem Kaffeestop. Mittags haben wir uns wieder mit Moni zum Lunch getroffen. Den restlichen Nachmittag haben wir mit rum Strawanzen, Eis essen, Kaffee trinken, Fotos machen und Schaufensterguggn verbracht. Abends ging es wieder mit Beth&Max in das Sushi Lokal. Chris und Max haben sich auf Anhieb super verstanden, und waren fast schon unzertrennlich (glaub Max war auch froh nach soviel „nur Frauen um ihn herum“ mal einen männlichen Ansprechpartner zu haben). Da wir am nächsten Tag einen Ausflug nach Valparaíso geplant hatten, und Max&Beth abreisten, wurde der Abend nicht allzu lange. Der Abschied von den beiden nach einer Woche, viel sehr schwer. Ich hoffe, dass ihre Einladung, im August nach England zu kommen in die Tat umgesetzt werden kann.

Valparaíso und Vina del Mar

Am frühen Morgen ging es für uns drei mit der Metro zum Busterminal. Dort angekommen fuhren wir in 2h mit einem Bus von SdC in die Küstenstadt Valparaíso. Aufgrund seiner einzigartigen bunten Häuser und der Lage wurde die Stadt 2015(?) zum UNESCO-Kulturerbe ernannt. Die Stadt wurde von uns natürlich zu Fuß erkundet. Durch einen Markt, an der Vielfalt von Obst und Gemüse wir uns fast nicht satt sehen konnten, weiter Richtung Zentrum.

Straßen links und rechts, rauf und runter. Zu meiner großen Freude landeten wir in einem Gässchen, dessen Häuser voll gesprayt mit Graffitis und Kunstwerken waren. Ja, ich mag das 😊 sehr sogar! Wir folgten der Straße nach Oben, als auch uns ein Hund folgte. Humberto haben wir ihn getauft. Er blieb tatsächlich auch den ganzen Tag bei uns- am liebsten hätten wir ihn eingepackt und als unseren Bus Hund mitgenommen. Die Straße mit den bunt bemalten Häusern blieb nicht die Einzige, so spazierten wir durch ein wunderschönes, vielfältiges Viertel, genossen die Aussicht sowie die Kunst um uns herum, die vielen kleinen Lädchen in denen es so einiges zum entdecken gab bis wir wieder untern ankamen.

Mit dem öffentlichen Bus ging es dann weiter nach „Vina del Mar“- an den Strand. In und um Chile, muss man wissen, ist im Dezember/Januar Hochsommer. So lagen wir dann am Strand, Sonnenbadeten uns, bewunderten Chris, der es sich nicht nehmen ließ in den Pazifik (dieser ist trotzdem kalt!!!) zu springen und entspannten. Am Abend brachte der Bus uns wieder zurück. Packen und eine kurze Nacht standen an.

Punta Arenas

Mitten in der Nacht, entriss der Wecker uns aus unseren Träumen. Um halb 5 saßen wir im Taxi zum Flughafen SdC. Der Vogel startete um halb 7, mit uns todmüden Reisenden, an Board, Richtung Punta Arenas/ Patagonien.

Von Chris, im Vorfeld, perfekt organisiert, erwartet uns am Ausgang ein netter Herr mit Namensschild der uns zu seinem Taxi brachte, und direkt weiter zu unserem Hostel in Punta Arenas. Gabriela, die Vermieterin war zuckersüß und unfassbar hilfsbereit, so wurden wir mit Infos gleich zu Beginn „bombardiert“ und versorgt. Dann noch schnell einen eigenen Überblick über alles verschaffen und schon konnte die Stadterkundung los gehen. Da Punta Arenas ziemlich klein ist, konnten wir alles zu Fuß erledigen- allerdings waren es dann am Ende 18km Laufen. Dafür haben wir jeden Winkel erkundet, sind zu einem Schiffswrack gelaufen und am Ende in einem Schokoladenkaffe gelandet- da war das viele Laufen gleich wieder vergessen.

An der Meerespromenade entdeckten wir noch ein Outdoor-Fitness, dass am Abend von Chris und mir gleich ausgiebig getestet wurde- ziemlich hart nach längerer Abwesenheit wieder Sport zu treiben- aber es tat unfassbar gut 😊.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

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Uyuni

Uyuni

Eine unserer hoffentlich letzten Busfahrten führt uns schließlich nach Uyuni, die Stadt die nach der größten Salzwüste der Welt benannt wurde. Abends um 20 Uhr geht es von Sucre mit dem Bus Richtung Uyuni sodass wir in Eiseskälte um 5 Uhr am Morgen in Uyuni ankommen.

Wie gewohnt werden wir sobald wir aus dem Touri Bus aussteigen wieder von gefühlt 20 Verkäufern belagert die uns eine Tour in die Salzwüste verkaufen wollen. Wir haben uns bereits im Voraus, durch den super Tipp von Tanja`s bestem Freund Chris, für den Veranstalter „Red Planet“ entschieden sodass wir erstmal alle abblocken.

Als ich plötzlich von einer Dame angesprochen werde ob ich einen Platz zum Warten in Ihrem „Café“ suche, spitzen sich meine Ohren die vorher auf „abblocken“ gestellt waren. Bei der Aussicht auf einen warmen Ort an dem ich etwas zu essen und einen warmen Tee bekommen kann, steigen wir in das Taxi ein das die nette Cafebesitzerin bereits organisiert hat. Im Taxi sitzen bereits Beth und Max aus England, denen wir noch erzählen mit welcher Agentur wir in Uyuni fahren.

Nach einer warmen Mahlzeit mit vielen anderen gestrandeten Backpackern laufen wir drei Stunden später zum Büro von „Red Planet“ in dem wir freudestrahlend Beth und Max treffen! Aufgeregt erzählen uns die beiden, dass die heutige Tour eigentlich ausgebucht ist aber bei vier Personen noch ein drittes Auto organisiert wird. Tanja und ich sind die beiden fehlenden Passagiere und somit können wir nicht nur die Reise antreten sondern lernen gleichzeitig zwei wunderbare Menschen kennen, die die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis machen werden!

Tag 1

Mit bolivianischer „Pünktlichkeit“ starten wir unsere Reise, mit uns im Geländewagen sitzen Max, Beth, Kim und Susi. Unser erster Stopp führt uns zu einem „Eisenbahnfriedhof“ bei dem wir unsere erste „Geschichtsstunde“ von Markus, unserem Reiseführer, bekommen. Markus erzählt uns nicht nur, dass er halb Franzose halb Deutsch ist, sondern auch warum die Eisenbahnen hier stillgelegt wurden. Anschließend durften wir noch auf die alten Züge klettern und diese erkunden, worauf ich mich schon die ganze Zeit wie ein kleines Kind gefreut hatte!

Nach der aufregenden Kletteraktion und viel Spaß beim Bilder machen, teilen wir unsere ersten Snacks im Bus auf und erfahren unter tosendem Gelächter von Beth´s Abhängigkeit von Popcorn! Auf dem Weg in die Salzwüste unterhalten wir uns super mit Max, Beth und Kim und besprechen bereits im Auto welche tollen Bilder wir in Uyuni machen möchten. Die für die nächsten Tage einschneidendste Erkenntnis wie begeistert wir alle von Queen und dem neuen Kinofilm sind kommt auf, als wir aufgeregt von dem Film „Bohemian Rapsodie“ berichten. Da wir leider keine Musik im Auto haben fängt einer von uns während der Fahrt immer wieder an irgend ein Lied anzustimmen, wobei jedes zweite Lied von Queen stammt und davon meistens einer von uns mit „Is this the real live? Or is this just Fantasy…. …. Mamaaaaaaa Uuuuuuu“ anfängt.

Die Ankunft in der Salzwüste ist Atemberaubend putty download , vor uns sehen wir plötzlich nur noch ein weißes Salzfeld auf dem wir bis zu einem der ersten Hotels der Salzwüste fahren. Am zweiten Stopp erfahren wir, dass es nur wenige Wege durch die Salzwüste gibt die befahrbar sind, fährt das Auto den falschen weg wird das Salz matschig und die Reifen bleiben stecken – das sind die Anteile der Wüste die zum Salzabbau verwendet werden. Der dritte Spot ist nun endlich ein Stück an dem wir die berühmten Fotos in der Ebene machen dürfen, wir werden hier dank der Perspektive von einem Dinosaurier verfolgt oder werden als kleine Zwerge von einem Schuh zerdrückt. Abwechselnd helfen wir uns verschiedene lustige Bilder zu schießen und sind am Ende alle Glücklich über unsere Ausbeute.

Vor dem Mittagessen erkunden wir eine kleine Stadt die das Salz abbaut und zu Speisesalz weiterverarbeitet oder die härteren Teile für den Hausbau in gleichgroße Teile formt. Das diese Häuser tatsächlich robust sind und dem Regen standhalten liegt, daran das das Salz sehr stark ausgehärtet ist. An den Brocken können wir sogar sehen, wie viel es in den Jahren davor geregnet hat da sich das Salz andersfarbig absetzt, ähnlich wie bei einem Baumstumpf könnten wir so auch das „alter“ der Salzbrocken bestimmen. Am Ende der kleinen Tour gibt es für 50 Cent eine 250g Packung frisches Salz und ein grandioses Mittagessen mit Kartoffelbrei, Gemüse und Fleisch/Gemüsebratlinge und als krönender Abschluss noch einen warmen Apfel Streuselkuchen! Neugierig wie ich bin probiere ich „heimlich“ die Salzwand aus dem das Haus gebaut ist in dem wir Mittagessen und einige Minuten später machen mir es alle lachend nach. So steigen wir mit genügend Salz und gut gesättigt und glücklich zurück ins Auto!

Um die Salzwüste zu durchqueren benötigt man heute einige Stunden, jedoch mussten die früheren Einwohner mehrere Tage einplanen um auf die andere Seite zu gelangen. Aus diesem Grund waren auf kleinen „Inseln“ in der Wüste jeweils kleine Versorgungsorte auf denen die Reisenden übernachten konnten. Die Salzwüste Uyuni entstand, so wie die Anden auch, durch die Verschiebung der beiden Kontinentalplatten bei Südamerika, so blieb das Salzwasser hier stehen und trocknete aus. Der tiefste Punkt in der Wüste ist bis zu 220m tief und hat eine Fläche von 10582 km2, somit ist sie die größte Salzfläche der Welt.

Unerwartet halten wir auf dem Weg in unser Hotel nocheinmal an um den Sonnenuntergang zu betrachten. Diese Ruhe und Kraft die ein Sonnenuntergang auf mich hat liebe ich, es macht mich immer glücklich die Sonne zu betrachten und mir dabei die verschiedenen Värbungen der Wolken anzusehen. Der Ausblick auf die Sonne und auf die umliegende Landschaft ist so wunderschön, dass wir nochmal einige tolle Bilder machen und ein bisschen herumalbern, mit dabei von der Partie natürlich unser ganzes Auto (außer Susi die immer lieber für sich die Reise geniest).

Nach dem ersten Tag in dieser mir bisher unbekannten Natur die eine unbeschreibliche Kraft ausstrahlt, kommen wir zufrieden im Hotel an bei dem wir noch vor dem Essen ein paar leckere Cookies und heiße Schokolade bekommen. Unser Auto macht beim Snacken und Abendessen wieder am meisten Party von der ganzen Reisegruppe was schon den ganzen Tag so war, weshalb Max unser Auto bereits zum „Partybus“ ernannt hat!

Tag 2 – „Der Partybus“

Pünktlich, frisch geduscht und gut ausgeschlafen steuern Tanja und ich zum Frühstück denn die wichtigste Mahlzeit des Tages lassen wir nur ungern ausfallen! Mit als erste im Frühstücksraum sind die einzigen andern Deutschen der Reisegruppe, eine lobenswerte Eigenschaft die ich seit ich Reise an dieser Stelle nochmal sehr loben möchte und oft als sehr angenehm empfinde. Mit gewohnter bolivianischer Pünktlichkeit starten wir dann 1h später als angekündigt in unseren Tag.

Markus erweist uns am zweiten Tag die ehre und fährt in unserem Auto mit, dabei liefert er uns die fehlende Verbindung zum Autoradio sodass wir endlich musikalische Unterstützung bekommen. Während der Fahrt bekommt Tanja noch einen riesen Schreck da sie sich nicht mehr Erinnern kann Ihr Handy eingepackt zu haben. Nach einem kurzen Anruf im Hotel schauen wir schließlich im Rucksack der auf dem Jeap befestigt war nach und finden dort das Handy sicher verstaut. Schlauer werden wir während dem Warten auch denn Markus findet eine vertrocknete Quinoa Pflanze, ich bin immer wieder positiv überrascht was ich alles lernen kann. Das Quinoa wie ein kleiner Busch mit Saaten aussieht, hätte ich nicht gedacht – tatsächlich habe ich noch nie darüber nachgedacht wie Quinoa wächst…

Logischerweise machen wir bei unserem nächsten Halt nur eine „Pause“ damit die Fahrer dort frühstücken können und wir einige Souvenirs kaufen die wir „unbedingt“ benötigen. Tanja und ich haben Gottseidank immer die Ausrede, dass wir noch viel zu lange reisen um unnötiges einzukaufen das zuhaue einstaubt.

Nach jedem Stopp freuen wir uns zurück ins Auto zu steigen, da wir bei jeder Fahrt jede Menge Spaß haben und ganz viel singen. Eine Herde von Lamas und Alpakas dient uns als Idealer Stop für eine kleine „Lehrstunde“ durch unseren Tourguides Markus der uns die Unterschiede der Tiere nochmal ausführlich erklärt. Ich entdecke auf meiner Erkundungstour noch eine Art Vogelpärchen die wie Gänse aussehen.

Mit Red Planet haben wir bisher eine sehr Gute Wahl getroffen und werden nochmal überrascht als wir zu einigen Felsen fahren an denen eine Baumart wächst die aussieht wie ein großer „Brokkoli“ wie Markus uns erzählt. Dieser Brokkoli 4x langsamer als Kakteen und ist optimal geeignet für ein Lagerfeuer, wie uns Markus erzählt, dass ist der Grund warum dieses Gewächs mittlerweile unter Naturschutz steht – nur „kontrolliert“ das hier niemand sagt Markus. Nach einer kurzen Kletter Runde an dem Brokkoli Felsen fahren wir weiter. Bis zum Mittagessen halten wir an mehreren Seen an, die durch ihren hohen Planktongehalt und Wärme den Ideale Lebensraum für Flamingos bieten.

Der nächste Stopp ist eine Wüstenlandschaft in der viele verschiedene Felsen, geformt durch Wind und Sand. Natürlich bekommen wir eine kurze spannende Geschichte über diese Felsen durch viele Gesten und Mimiken von Markus präsentiert, bevor wie wieder ein bisschen auf den Felsen klettern können. Oben auf dem Felsen erwartet uns eine weiter Aussicht in die Wüste, der bei mir ein bisschen „König der Löwen“ Gefühle weckt. 😉 Nach diesem schönen Ausblick steigen Kim, Beth und ich den Felsen wieder gemeinsam hinab wohingegen die beiden Jungs Max und Markus noch ein bisschen weiter die Felsen hinauf und hinabspringen.

Mit etwas Sand in den Ohren steigen wir gut gelaunt in unseren Jeap, heute erwarten uns noch zwei weitere atemberaubend schöne Landschaften. Die nächsten Wow Erlebnisse haben wir nahe an einem der umliegenden Vulkane, wo nach „faulem Ei“ stinkende Geysire“ auf uns warten. Die heiße Luft und das Wasser formt große matschige Löcher im Boden, aus denen es fleißig blubbert und spritzt. Wer möchte kann sich noch eine kleine Schlammpackung „a la Geysir“ ins Gesicht schmieren bevor wir zu unserem letzten Spot weiterfahren.

Der rot/weiß/grün/blaue See bei dem wir zuletzt aussteigen erhält seine Farben wieder durch das Plankton, die Wärme und vor allem durch den WIND, der uns hier fast die Füße wegzieht. Unsere Informative Geschichte von Markus fällt diesmal etwas schneller und kürzer aus da wir alle frierend im Wind stehen, nach einigen witzigen Fotos bekommen wir aber am Bus als Belohnung noch alle Schokolade oder Scittles geschenkt.

Übernachtung an den heißen Quellen

Unser heutiges Hotel soll laut unserem Tourguide weniger komfortabel sein als das erste Hotel in der Salzwüste, verglichen mit den Orten an denen wir allerdings bereits übernachtet haben ist dieses Hotel wirklich sehr schön. Wir haben alle saubere Betten, bekommen ein gutes Abendessen mit Wein der wie Beath meinte nach „Vinegar“ schmeckt. Hier liegt unser letztes Highlight für den heutigen Tag, die heißen Quellen, nur zwei weitere Hotels liegen um die Quellen wodurch es hier sehr ruhig ist.

Nach einem kurzen letzten Fotoshooting am angrenzenden See, ziehen wir uns um und laufen bepackt mit Wein und Badesachen gemeinsam zu den Quellen. Im Bikini ist es nachts in der Wüste sau kalt, aber die Quellen liegen nur ein paar Schritte von der Umkleide entfernt und warten auf uns mit 37 Grad heißem Wasser.

Ich kann’s kaum glauben, als ich ins warme Wasser eintauche und mich ein glasklarer Sternenhimmel erwartet. Mit einem Gläschen Wein in der Hand genießen wir die Aussicht und die tollen Erlebnisse die wir bisher auf dieser Tour, mit unseren neuen Freunden Kim Max und Beth, gewonnen haben. Unser zweiter Tourguide bekommt von uns ein „Star Wars Intro“ als er seinen Laserpointer herausholt und in die Sterne leuchtet, als große Überraschung erklärt er uns die Sternbilder die wir heute Nacht über uns sehen.

Später am Abend stimmen wir noch einmal „Bohemian Rapsody von Queen“ an, bevor wir zusehen wie der Mond aufgeht und sein helles Licht auf der Wasseroberfläche der heißen Quellen auftrifft. Das ist der perfekte Zeitpunkt um schnell in den zweiten Pool zu steigen, der 2 Grad wärmer ist und uns nochmal aufheizt bevor wir um 10 Uhr aus den Quellen gehen müssen. Wir sind wiedereinnahm froh etwas mehr Geld bezahlt, und uns für Red Planet entschieden zu haben denn bis auf zwei weitere Gruppen die hier übernachten, fahren alle anderen Touranbieter erst am nächsten Morgen an diese Quellen. 🙂

Mit diesem schönen Erlebnis im Herzen fallen Tanja, Kim und ich in unsere Betten und schlafen direkt ein.

Tag 3 – Abschied

Am frühen morgen brechen wir auf, wir haben unseren Weg durch die Salzwüste vorbei an Seen, Vulkanen durch große Wüstenlandschaften bis zur Chilenischen Grenze fast geschafft. Unser heutiger Weg führt uns zur Grenze an der wir Abschied nehmen vom Rest der Gruppe, die wieder zurück nach Uyuni fahren werden. Glücklicherweise haben sich alle von unserem Auto dafür entschieden nach der Tour direkt nach Chile zu fahren, und so verbringen wir noch einen weiteren letzten Tag gemeinsam.

Dank der lustig dargestellten Informationen durch Markus an jedem Wegpunkt, war es uns nie langweilig. Das Absolute Highlight der Tour war allerdings das wir neue Freunde gefunden haben und dadurch wahnsinnig viel Spaß während den teilweise langen Fahrten zwischen den Aussichtspunkten hatten.

An der Grenze wird jeder Bus einmal durchleuchtet und durch die sinnlose Regelung, dass jedes Land seien eigene Grenze hat, fahren wir erst in Bolivien an einen Grenzposten um 15km später am Chilenischen Grenzposten nochmals zu warten. Die ganze Wartezeit in Lateinamerika zeigt uns so oft wie schnell alles bei uns in Europa geht und an der Chilenischen Grenze warten wir nur zwei Stunden bis es für uns durch die Kontrolle geht. Verboten sind Obst, Gemüse, Kräuter oder Saaten sodass wir unsere gute Minze vom Markt in Sucre leider abgeben müssen.

Nach Grenzübertritt fahren wir mit einem Bus Richtung San Pedro de Atacama in Chile, den wir nach ca. einer Stunde Bergabwärts von 3800hm auf 1500hm erreichen. San Pedro de Atacama ist ein Ort der wie schon Copacabana als Durchfahrtsort dient, dementsprechend gibt es viele Hotels und Touristenshops. Wir halten uns nur kurz am Busbahnhof auf, wo wir gemeinsam mit Max, Beth und Kim zu Mittag essen, bevor wir in unseren Bus zum Flughafen fahren. Gegen 8 Uhr geht unser Flieger nach Santiago de Chile und ist somit der Startpunkt für unser nächstes Abenteuer.

Danke Bolivien für diese schönen Erfahrungen, leider hatten wir für dich nicht viel Zeit aber das was wir sehen konnten hat uns sehr begeistert. Vielleicht bis bald!

 

Salar de Uyuni
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Huaraz

„Wie wird Peru wohl aussehen, und was wird uns alles dort erwarten?“ Das frage ich mich im Flugzeug von Galapagos nach Guayaquil (Ecuador). Am Flughafen in Galapagos bekommen wir noch wertvolle Tipps für unsere Reise von Marc, der schon überall auf der Welt war! Das Boarding hat schon begonnen und ich sehe keine wartenden Passagiere mehr am Gate, dass macht mich extrem Nervös ich mag es gar nicht zu spät zu kommen! Also weise ich Tanja und Marc darauf hin, dass das Boarding schon längst begonnen hat und das Flugzeug auf uns wartet. Also spurten wir als letztes zur Startbahn, auf der das Flugzeug bereits wartet, und kommen schließlich zum perfekten Zeitpunkt im Flugzeug an. Puhh da muss ich erstmal durchschnaufen! 

Im Flugzeug sitzen wir neben Frank aus Lübeck, mit dem wir uns gemütlich, den ganzen Flug, über das Reisen unterhalten. Zwei Stunden später landen wir in Guayaquil, schnallen unsere Rucksäcke vorne und hinten am Körper an und los geht es! Wir laufen direkt zur nächsten Metro, ich habe vorab gelesen, dass wir damit für 30 Cent zum „Terminal Terreste“ kommen von dem die Busse nach Peru abfahren. An der Metro kommen wir dann nur weiter weil eine Ecuadorianerin uns zwei Tickets mit ihrer Metrokarte kauft die wir uns vorher hätten besorgen müssen. UPS! Der Plan war am gleichen Tag weiter zu reisen. Nach zwei Umrundungen durch den rießigen Busbahnhof sowie verwirrtem Fragen nach dem richtigen Bus, zeigt uns ein älterer netter Mann schließlich bei welchem Schalter wir Tickets über die Grenze bekommen. Ich glaube wir sahen wohl sehr hilflos aus! 🙂 Gut das man uns als Touristen mit unseren blau leuchtenden Rucksäcken, bereits auf 2km Entfernung erkennt.

 

Vier Stunden später kommen wir an der Grenze zu Peru an, wir haben keine Ahnung wo wir jetzt unsere Stempel herbekommen, denn hier gibt es unendlich lange Schlangen die zu einem uns unbekanntem Ziel führen. Tausende Menschen campen hier und bekommen medizinische Hilfe. Es sieht aus als würden hier einige Menschen flüchten. Nach vielen Fragen und Gesten bekommen wir, in Windeseile und ohne Anstehen, unseren ersten Stempel zur Ausreise von Ecuador. Eine Stunde später finden wir mit der Hilfe eines Taxifahrers dann auch den Weg zu unserem Einreisestempel nach Peru! 

Weiter geht es nach Tumbes, die erste Stadt hinter der Grenze! Hier fahren wir zu einem Hof in dem schon der nächste Bus auf uns wartet. Für 38$ buchen wir ein Ticket nach Chimbote und laut dem Taxifahrer geht es eine Stunde später auch schon los! Nach 5 Stunden warten, tausend Mücken die uns hinterhältig angreifen, und einer Gruppe sympathischer Venezueler fahren wir dann auch endlich mal los, es ist 5 Uhr morgens! Gut das die Jungs, mit ihrer Gitarre und ihren versuchen mit uns über Google Translator zu sprechen, für so gute Stimmung gesorgt haben! Es war anstrengend aber eine wunderschöne Erfahrung! Eine Nacht im Hotel in Chimbote gibt uns die nötige Regeneration um am nächsten Tag nach Huaraz weiter fahren zu können. Hier probieren wir auch das erste mal „Chauva“, Gottseidank teilen wir uns die Portion denn auf dem Teller ist gleich ein ganzer Berg voll gebratenem Reis mit etwas Gemüse, und natürlich typisch peruanisch, viel Hühnchen! Montag um 8 Uhr sind wir von unserem Hostel in Galapagos aufgebrochen und angekommen am Mittwoch um 19 Uhr in Huaraz! Das Busfahren war zwar sehr sehr anstrengend aber wir haben dadurch Erfahrungen sammeln können die wir im Flugzeug nicht gemacht hätten! 

Huaraz

Endlich in den Bergen! Huaraz liegt auf 3000hm umgeben von der Hochgebirgsregion Cordillera Blanca mit Peru’s höchstem Berg dem Huascaran mit 6768hm. Die Luft hier ist wunderbar klar, es riecht frisch nach Regen der gerade erst auf den Straßen getrocknet ist, und so fühlt es sich bereits nach den ersten Minuten vertraut und heimisch an.

Mit der mittlerweile gewohnten Routine schnallen wir uns die Backpacks auf den Rücken und vor die Brust, anschließend stapfen wir in Huaraz die Straßen hinauf zu unserem Ziel „Hostel Monkeywasi“. Das Monkeywasi ist ein kleines „Kletter Hostel“ es ist nicht das schönste Hostel von Huaraz und vieles müsste hier repariert werden, jedoch versprüht das Hostel eine heimische Atmosphäre, die wir bereits in den ersten Minuten wahrnehmen können. Wir werden hier sechs Nächte bleiben und vor allem seine Bewohner und Mono, den Besitzer, mit seiner entspannten Ausstrahlung und seinen Rastazöpfen bis zu den Knien, in unser Herz schließen.

Huaraz erstmal kennen lernen, dass ist unser Plan für den ersten Tag denn im Vorfeld haben wir uns über die Höhenkrankheit informiert die uns in dieser Höhe den Atem rauben kann. Nach dem Frühstück bekomme ich einen kleinen Eindruck der Höhenkrankheit als ich ausgepowert mit Kopfschmerzen zurück in mein Bett falle, richtig „erwischt“ hat es uns Gottseidank nicht!

Chavin

Praktisch das wir fit sind! Also geht es am nächsten Tag nach Chavín, eine Ruinen Stadt die vor den Inka existiert hat und viele interessante Bräuche nutze, mich erinnert es an vielen Stellen an indianischen Bräuche. Wir haben leider einen Bus gebucht, was sich dann als Spanisch geführte Tour herausstellte, super sowas mögen wir gar nicht! In der Tour enthalten ist eine geschichtliche Einführung auf dem Weg zu den Ruinen, wir verstehen ein paar Wortfetzen, in den Tälern durch die wir fahren war wohl ein schlimmes Erdbeben, sodass wir nur noch zerstörte Dörfer sehen können. Wenn ich halt Spanisch könnte dann würde ich euch mehr erzählen, das Gute daran ist, dass dadurch der Blog kürzer wird! 🙂 Es gibt immer etwas positives 😉

Nach einigen entspannten Minuten an einem wunderschön glitzernden Gletschersee geht es schließlich bis nach Chavin. Dort laufen wir durch die Ruinen für die wir laut Reisführerin eine Stunde Zeit haben. Auf dem Weg stoppen wir an einem Bergfluss, der mich stark an unsere Bergflüsse zuhause erinnert, ich liebe es auch zuhause beim Wandern das sich schlängelnde Wasser zu beobachten, und so verbringen wir einige Minuten dort. In den Ruinen finde ich die kleinen Gänge, die in den Berg gebaut wurden, beeindruckend. Für uns groß gewachsene Deutsche sind die Gänge eine kleine Herausforderung, „watch your Head“ bekommen wir immer wieder zugerufen!

Zwei Stunden später, nachdem wir uns mit knurrendem Magen in einem Laden bei einer Omi zwei gelbe rießen Kekse und zwei Muffins gekauft haben, taucht endlich die Reisegruppe wieder auf. Von wegen wir haben nur eine Stunde, typisch Peru! Weiter geht es mit dem Bus, vorbei an einem wunderschönen Ortskern steuern wir direkt auf ein hässliches Touristen Restaurant zu. Super! Tanja und ich boykottieren das alles und laufen den ganzen Weg zurück zum Ortskern um dort, den bisher besten Café in Peru, zu trinken. Ganze vierzig Minuten haben wir dafür nur Zeit und so sehen wir auf unserem Rückweg wie unser Bus fröhlich ohne uns weiter fährt. Am Museum holen wir dann unsere Gruppe wieder ein und kommen am Ende wieder offiziell mit dem Bus in Huaraz an.

Laguna Churup

Unsere erste Wanderung in Peru führt uns an die Laguna Churup auf 4600hm, die wir per Collectivo für 10 Soles pro Person (Sammeltaxi) erreichen. Mit Kiki aus Köln, die wir im Bus kennen lernen, schleppen wir uns den steinigen Berg hinauf. Eine wirklich schwierige Wanderung ist es nicht aber die Höhe macht uns zu schaffen, jeder Schritt ist schwer und das schwere Atmen in dieser Höhe lässt unseren Puls höher schlagen als wir wollen. Wir nehmen uns Zeit, machen genügend Pausen und so schaffen wir es alle bis zum Gletschersee der „Laguna Churup“. Bevor wir unser Ziel erreichen, trennen sich nochmal kurz unsere Wege. Kiki und ich nehmen den steilen Weg bei dem wir am Wasserlauf entlang nach oben „klettern“ müssen, wie bei einem Klettersteig.

Begeistert wie zwei kleine Kinder machen Kiki und ich ein Foto nach dem anderen bis Tanja oben am Berg erscheint, denn der alternative Weg führt hoch hinauf um den Wasserlauf herum und ist somit auch länger. Der See glitzert sobald die Sonne hinter den Wolken auftaucht und spiegelt den Gletscher der darüber liegt. Es ist traumhaft schön und lässt uns die ganze Anstrengung vom Aufstieg vergessen! Wir bleiben zwei Stunden hier oben und genießen die Aussicht, jetzt da wir an keine Tour gebunden sind können wir das alles ausgiebig genießen!

Laguna 69

Zur Laguna 69 müssen wir laut unserem Hostel Besitzer Mono, wieder mit einem Tour Bus fahren, der uns um ca. 5 Uhr am Hostel abholt. Die Fahrt schlängelt sich ca. 2,5h entlang der wunderschönen Cordillera Blanca, da wir einiges an Schlaf nachholen bekommen wir das allerdings erst auf der Rückfahrt mit. Bevor wir im Nationalpark ankommen machen wir noch einen kurzen Stopp an zwei wunderschönen Bergseen die wie die Laguna 69 türkises Wasser haben. Angekommen im Nationalpark dürfen wir, nach dem wir die 30 Soles Eintritt pro Person bezahlt haben, auch schon los wandern. Im Bus enthalten ist ein Guide der mit dem langsamsten der Gruppe mitläuft, damit auf der Wandertour jeder wieder nach Hause kommt.

Für die Wanderung zur Laguna 69 brauchen wir drei Stunden und müssen erneut feststellen, dass wir durch die Höhe hier, sehr langsam gehen müssen um nicht völlig fertig am Ziel anzukommen. Die Route führt uns anfangs durch eine wunderschöne grüne Wiesenlandschaft mit grasenden Kühen, verschnörkelten roten Bäumen und ebenso Kühen die einige Meter mit uns nach oben stapfen.

Anschließend geht es im Zick Zack einen steinigen Weg hinauf, vorbei an kleinen Wasserfällen und vielen grünen Pflanzen aller Art! Hier ist es trotz der Höhe immer noch sehr grün was mich sehr begeistert! Auf dem Weg hinauf sehen wir auch einige rießige Wasserfälle die den Berg hinab stürzen und einfach nur herrlich klingen! Diese Schönheit in den Bergen begeistert uns immer wieder und lässt uns jetzt schon den Weg zu unserem Ziel genießen. Im Gegensatz zu all den anderen Touristen die aus dem letzten Loch pfeifend und mit hoch roten Köpfen an uns vorbei stürmen.

Nach dem wir an einem kleinen See je eine Orange und eine Banane essen, geht es ein kurzes Stück eine Ebene entlang, bevor es dann schließlich zu unserem letzten und steilsten Aufstieg vor der Lagune geht. Auch den letzen Aufstieg schaffen wir in unserm Tempo und kommen so begeistert an der türkisfarbenen Lagune an!

Zur Belohnung gibt es erstmal, die am Vorabend, selbstgemachten Bratkartoffeln, die schmecken bei diesem Ausblick einfach himmlisch! Natürlich ernten wir dafür auch einige neidische Blicke, ja ich wäre auch neidisch wenn ich jetzt in ein matschiges Toastbrot beißen müsste. 🙂

Da die Fotos nicht fehlen dürfen, ziehen wir schnell unsere Schuhe aus und Tanja läuft als erste in den eiskalten See damit ich sie mit dieser wunderschönen Landschaft fotografieren kann. Die Aufnahmen finde ich Wahnsinn und möchte auch solche haben, doch als Tanja gerade aus dem See draußen ist, bekommen andere Touristen die das Gleiche machen wollten gerade Anschiss das man nicht in den See gehen darf. Der wird dadurch wohl laut Guide von uns dreckigen Touristen „kontaminiert“! Gut das wir nicht erwischt wurden, und so machen wir noch ein zwei tolle Bilder am Rand des Sees.

Eine Stunde später geht es dann schon an den Abstieg, denn der soll laut Guide auch nochmal zwei Stunden dauern, womit er am Ende auch Recht hat. Jetzt überholen wir alle, ist diesmal auch nicht schwer, denn ohne Wanderschuhe ist es bestimmt nicht so angenehm den Steinweg hinunter zu gehen. Auf dem Weg nach unten reißen plötzlich nochmal die Wolken auf und wir können den Gipfel des höchsten Berges Perus dem Huascaran sehen! Kurz vor dem Ziel fängt es dann noch schön an zu regnen damit wir an diesem Tag auch wirklich alles mitnehmen, Sonne und Hitze, Schnee und Kälte und am Ende noch die Nässe. 🙂 Einer der übermotivierten Touristen der beim Aufstieg zu viel Gas gegeben hat, bekommt beim Abstieg mehrmals Kreislaufprobleme. Die Höhenkrankheit schlägt meistens beim Abstieg zurück, bei uns bleibt es Gottseidank nur bei leichten Kopfschmerzen die sich mit ausreichend Wasser beheben lassen.

Müde aber glücklich kommen wir am Abend in Huaraz an, kaufen uns auf dem Markt noch einiges an Gemüse für das Abendessen und werden dort prompt vom Hostelbesitzer Mono  am Abend zum grillen eingeladen.

Den Abend im Hostel genießen wir mit einem ganz passablem „Cristal“ Bier, Live Musik und leckerem Barbecue. Mit Mono, Humberto und Albert wechseln wir anschließend nochmal die Location, da die Band in einem anderen Hostel die Session vortsetzt, bis wir schließlich hundemüde gegen halb 2 zurück in unser Bett fallen.

Nach einer wundscherschönen Zeit in Hurarz müssen wir uns von dieser schönen Stadt in den Anden verabschieden und ziehen weiter nach Lima. Diese Stadt und der Flair der hier herrscht eignet sich vielleicht mal für einen Sprachurlaub mit tollen Wanderungen an den freien Tagen!

Vielleicht bis bald Huaraz!

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Galapagos an Land

Unsere ersten Traumwochen auf Galapagos haben wir hauptsächlich an Land verbracht, da ich eine saubere Erkältungsklatsche von unseren Flügen mitgebracht habe.

Galapagos im Oktober ist einer sehr gute Reisezeit, die Temperatur liegt bei angenehmen 22-26 Grad und es ist Nebensaison – last minute ist also kein Problem zu dieser Zeit – perfekt für uns Spontanreisende. Da die Galapagosinseln Naturschutzgebiet sind bezahlen wir am Flughafen 20$ und unser Gepäck wird „sorgfältig“ durchsucht, bei der Landung zahlen wir nochmals 100$ und bekommen nochmals eine „sorgfältige“ Gepäckdurchsuchung – dabei werden wir immer mit einem Lächeln begrüßt -oder liegt es daran, dass wir Zwei unser Dauergrinsen nicht mehr weg bekommen?- ich mag diese positive Atmosphäre.

Bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt fallen wir von der Fähre direkt in die Arme der lächelnden Busfahrer und zahlen hierfür nur 5$ pro Person (statt 25$ mit dem Taxi). Die Fahrt dauert 45min und verschafft uns die ersten bezaubernden Blicke auf die sich stets verändernde Landschaft, von Wüsten und riesigen Kakteen zu grünen Wiesen, Meer und Palmen.

Charles Darwin Tourtois Reservat:

Die Schildkrötenaufzuchtstation in Puerto Ayora liegt etwa 10 Minuten zu Fuß von der Promenade entfernt. Der Besuch dort ist kostenfrei, und da Schildkröten wie viele von euch wissen, meine Lieblingstiere sind, ist das auch eines unserer ersten Ziele.

Auf dem Hinweg lassen wir es uns nicht nehmen und werfen einen kurzen Blick in einen Mosaik Garten der zu einer Bucht führt. Dort erwarten uns auf den zweiten Blick Iguanas die in der Sonne baden! Wahnsinn wie sich diese Tiere an den schwarzen Felsen anpassen!

Als wir über die Felsen klettern und den eben so gut getarnten Krabben ausweichen, stehen wir plötzlich vor einer Gruppe wunderschöner Pelikane die sich in der Bucht putzen und um den besten Sonnenplatz streiten! Optimal um meine Kamera zu testen und mit jedem Bild bin ich noch faszinierter von dieser Eleganz und den einzigartigen Musterungen auf den Federn!

Voller Begeisterung treffen wir auf dem Weg zur Charls Darwin Tortoise Station noch zwei einheimische Männer die gerade ihre Gitarre stimmen. Als wir stehen bleiben und die beiden, mit unserem „fetzen“ Spanisch das wir sprechen, darum bitte uns etwas vorzuspielen, fangen beide begeistert an eines ihrer Landestypischen Lieder zu singen! Was für ein schöner Moment!

Das Lied haben wir gleich in unser Galapagos Video eingebaut: 

 

Angekommen an der Aufzuchtsstation hört man dann endlich das von mir erwartete „WOHOOO“ weil ich meine ersten Galapagos Schildkröten sehe! Um jede Kurve erwarten uns andere Altersgruppen und Größen. Ich kann mir diese ruhigen Tiere den ganzen Tag ansehen. Als ich mich an einem Zaun auf den Boden setze kommt eine der Schildkröten ganz nahe zu uns und schaut sich ganz genau an wer da an Ihrem Zaun sitzt. Hier erfahren wir das die Schildkröten auf Galapagos schon fast ausgestorben galten bis die erste Aufzuchtstation ins Leben gerufen wurde. Eine der beteiligten Schildkröten ist bereits 100 Jahre alt und hat 800 Nachkommen in die Welt gesetzt. Wahnsinn!

Strand beim Charles Darwin Reservat:

Der Strand hier ist eher mäßig interessant und die Aussicht links auf die Stadt eher hässlich. Gut ,dass das Meer immer schön anzusehen ist und wir die Stille hier genießen.

Tortuga Bay:

Auf der anderen Seite der Stadt liegt der Strand „Tortuga Bay“ der über eine gepflasterte Straße erreicht werden kann, wir brauchen natürlich länger für den Weg als veranschlagt, denn meine Kamera und ich sind bereits Freunde geworden und so wird von mir jedes interessante Tier abgelichtet und dadurch zeigen wir sogar den vorbeihetzenden Touristen die kleinen Schönheiten die sich auf dem Weg zum Strand verstecken.

Tortuga Bay ist ein strahlend heller Sandstrand auf dem gemütlich „Iguana Familien“ in der Sonne baden und gelegentlich eine Robbe im Wasser ihr Köpfchen aus dem Wasser streckt. Wir genießen die weite Sicht, beobachten die Tiere und nehmen den kostenfreien Sonnenbrand an den Oberarmen auch noch mit nach Hause.

Bei unserem zweiten Besuch zum Tortuga Bay haben wir Alex und Marc getroffen die uns von Haien unter den Mangroven Bäumen erzählen, nachdem Alex auch noch die Schildkröten in der Mitte der Bucht erwähnt hat, war mir das sau kalte Wasser, dass mich noch Minuten zuvor vom schnorcheln abhielt, scheiß egal!

Zack und los schon waten wir durch das Wasser mit ängstlichen Schritten zu den Mangrovenbäumen und werden direkt abgelenkt von einer Robbe die so süß ist, dass wir beide nur noch zu Teenie Lauten wie „ohh wie süß“, „UHHIII“, „Guck mal wie niedlich“ und „Hihi sie guckt mich an“, fähig sind.

Um die nächste Ecke sind auch schon die Haie! Wir trauen uns nur dort hin, weil Marc der einer Dame vom Strand auch die Haie zeigen will, vor uns bereits erfolgreich über den Haien schnorchelt. Mit kleinen Tapsern nähern wir uns den Haien und sehen schon von der Oberfläche durch das eher trübe Wasser zwei „White Tip Sharks“ – keine Ahnung wie die auf Deutsch heißen – schwimmen. Als ich mich „todesmutig“ mit der GoPro – „alles nur das ihr das auch mal zu sehen bekommen 😉 – ins Wasser gleiten lasse, schwebe ich bereits über ca. 20 kleinen Haien die im Sand schlafen oder vor Angst von mir weg schwimmen. Cool! und Ahh! – denke ich mir gleichzeitig!

 

Nach dem coolen Erlebnis wollen wir das ganze noch toppen und schnorcheln ein Stück richtung Mitte der Bucht um auch noch einige Schildkröten zu sehen, doch die sind viel zu scheu, schnell und wegen dem eher trüben Wasser schlecht sichtbar. Ohne die Aufregung vielleicht coole Tiere zu sehen, fange ich schnell an zu frieren weshalb wir wieder zurück zum Strand schwimmen.

El Chato

Nach El Chato fahren wir mit dem öffentlichen Bus für 2 Dollar ( Hin u. zurück) zur nächsten Schildkröten Aufzuchtstation die mitten im Land liegt. Wir wohnen bei einer Familie im Haus und lassen uns vom Vater und seiner Tochter auf Spanisch und Englisch nochmal bestätigen wie wir dort hinkommen. Auf dem Weg schauen wir in der kleinen Stadt Santa Rosa dem Sportfest der Einheimischen zu, was sehr Lustig ist. Die Teilnehmer entdecken uns sofort und freuen sich das wir zuschauen. Weiter auf dem grünen Weg sehen wir plötzlich Kühe, Pferde und dazwischen entspannt überall freilaufende, Galapagoslandschildkröten.

Nachdem wir in einem für mich sehr sehr gruseligen Lavatunnel waren, den wir am Ausgang begonnen und am Eingang beendet haben, kommen wir an der größten Schildkröte vorbei die wir bisher gesehen haben. Wir entdecken sie auf einer großen Wiese ganz nah an einem Zaun, das Pferd das daneben steht, sieht dagegen richtig winzig aus, denn der Schildkrötenpanzer ist ca. auf unserer Brusthöhe und in Ihrer Körperlänge auch noch größer als wir! WOW

1835 Coffee Lab

In Porto Ayora gibt es hier den besten Café von Galapagos! Warum? Wir bekommen hier einen grandiosen Barista Cappuccino oder genießen aufgebrühten V60 Café wofür wir die Bohnen selbst aussuchen und nach der Zubereitung, vorab das Aroma riechen dürfen, ganz so wie bei einem guten Wein in einem edlen Restaurant, toll so etwas gefällt uns und lässt den Café gleich noch besser schmecken! Natürlich probieren wir auch alle möglichen Kuchen und Tartes die dazu angeboten werden, unser Luxus auf den Galapagos Inseln!

Isabela Island:

Die Insel Isabela ist die größte und westlichste Insel von Galapagos, sie sieht auf der Karte aus wie ein Seepferdchen was ich erst erfahre nachdem mich Tanja schmunzelnd darauf hinweist. Nach Isabela wollten wir eigentlich erst gegen Ende unserer Galapagosreise aber wie so oft ändern sich Pläne ziemlich schnell und nachdem wir leider keine Tickets mehr für die Fähre nach San Cristobal bekommen hatten, ging es für uns auf die schöne Insel Isabela.

Auf Isabela habe ich uns zwei Nächte über AirBnB gebucht und wir übernachten bei Geanny und Govanny einem super lieben Ehepaar die ihre beiden unbenutzten Zimmer für Gäste aus aller Welt vermieten. Wir sprechen kaum Spanisch und die beiden können gar kein Englisch aber wir verstehen komischerweise trotzdem immer was sie uns erzählen und haben sehr viel Spaß mit den beiden.

Die große Insel Isabela ist nur zu einem winzigen Teil bewohnbar, der Rest besteht aus Wüste, Wald und Vulkanen. Uns zieht es am Morgen an einen kleinen Steg auf dem viele kleine Robben schlafend den Weg für sich einnehmen. Der Steg führt zwischen wurzeln von großen Mangroven entlang und verbreitet dadurch eine magische Stimmung, die wie mir vorkommt, nur wir beide mitbekommen denn alle anderen Touristen laufen mit schnellen Schritten an uns vorbei zum Ende des Steges. Gut so bleibt mehr Magie für uns. 😉

Am anderen Ende der Insel führt ein Weg entlang an einem kilometerlangen weíßen Sandstrand, danach endet der Strand in einen von Kakteen umgebenen Sandweg. Der Weg führt 4km zur nächsten Schildkörten Aufzuchtstation, hierfür kann man sich in der Stadt Fahrräder ausleihen – haben wir natürlich nicht gemacht – wir laufen lieber. Angekommen sind wir nicht aber auf dem Weg konnten wir so viele schöne Dinge entdecken, sodass ich froh bin, dass wir alles zu Fuß gegangen sind.

Der Weg verändert sich von einer Wüstenlandschaft mit kleinen versteckten Buchten, zu einem Zauberwald in dem wir zwei freilebende Rießenschildkröten entdecken. Zwischen den Wurzeln scheint die Sonne hindurch und wir fühlen uns ein bisschen wie bei Alice im Wunderland als wir unter großen Wurzeln hindurchtauchen auf einem Weg der zu einer Lagune führt mit spielenden Robben und auch Kindern darin.

Santa Cruz:

Nach zwei Tagen geht es zurück nach Santa Cruz mit rauer See und einem sehr schnellen Speedboat das uns zwei Stunden lang durchrüttelt. Das ist heftiger wie auf dem Rummel – Achterbahnfahren können wir uns also auch für das nächste Jahr sparen, zwei für einen Preis – praktisch.

Wir wollen von Santa Cruz direkt weiter nach San Cristobal deshalb kaufen wir gleich bei der Ankunft zwei Tickets für die Fähre am Mittag – trotz leichter Übelkeit. Im Ticketbüro sehe ich ein Plakat für eine Tachcruise für 8 Tage und als ich nach dem Preis frage sitzen wir prompt vor einem Angebot für 8 Tage Tauchcruise inkl. 20-24 Tauchgängen, Übernachtung und Essen für 3500€. Los geht es am Freitag, heute ist Mittwoch, also doch nicht nach San Cristobal. Wir können nicht denken ohne Frühstück also gehen wir erstmal weiter ohne etwas zu buchen. Auf dem Weg zieht es uns in eine Tauchbasis bei der wir das gleiche Angebot für eine Tauchcruise erhalten. Nach dem Frühstück verschieben wir unsere Tickets nach San Cristobal um eine Woche und buchen die Tauch Cruise. Am nächsten Tag, nachdem das mit dem Überweisen doch schwieriger war als wir dachten haben wir die Buchung für die Tauchcruise dann doch storniert und stattdessen vier Tauchgänge gebucht. Tja so schnell ändern sich eben unsere Pläne und ich bin so froh das wir beide so spontan sind!

Übernachtung:

Die meiste Zeit in Santa Cruz verbringen wir bei einer Familie die ihre freien Zimmer über AirBnB vermieten um das Studium der älteren Tochter zu finanzieren. Wir haben dort unser eigenes Zimmer mit Bad und dürfen die Küche und die Waschmaschine nutzen sowie die Fahrräder und Schnorchelausrüstung leihen. Nachts liefern sich die zahlreichen Nachbarshunde leider immer ein Duell und morgens ab 8 Uhr spielt der Nachbar immer lautstark Musik, woran wir uns schwer, nach einigen Nächten gewöhnen. Wenn wir Hilfe brauchen sind unsere Vermieter jederzeit für uns da und so versuchen wir einige Male miteinander auf Spanisch zu kommunizieren, was immer sehr lustig ist und immer besser klappt! Am Ende unseres Aufenthaltes bekommen wir beide noch einen kleinen Anhänger geschenkt und einen kleinen Zettel mit einer süßen „Google Translater“ Übersetzung von unserer Gastmutter.

San Cristóbal:

Diese Insel wird mich immer an Robben erinnern, die einfach an jedem Stückchen Strand, Fels, Steg oder Weg, herumliegen! Wir sind an unserem ersten Abend auf San Cristobal am „Playa Mann“, dort sind so viele süße schlafende Robbenmütter und ihre Babys sowie Robbenmännchen am Strand, dass die wunderschöne Sonne ohne unsere Aufmerksamkeit, unter geht.

In San Cristobal ist die größte Robben Population von ganz Galapagos da hier die Strände und Felsen sehr gut geeignet sind für die Geburt kleiner Robbenbabys. An diesen Stränden können die jungen im Wasser spielen, sich am Strand sonnen und sind dabei geschützt vor den vielen Gefahren die im Meer auf sie warten. In einer Bucht des Hafens können wir am morgen viele kleine Robbenbabys beim spielen beobachten. Ich mache natürlich 100 Fotos von dem ganzen treiben, denn diese faszinierenden Tiere sind wunderbare Fotomotive!  Das türkisfarbene Meer im Hintergrund leuchtet so grell das ich gar nicht so recht glauben kann wie schön es hier wirklich ist.

An einem Strandabschnitt zu dem wir über einen steinernen Wüstenpfad gelangen, läd uns das klare blaue Wasser zum schnorcheln ein. Vom Strand aus sehen wir bereits  Robben und rießen Schildkröten schwimmen. Da hält uns selbst das kalte Wasser nicht auf denn die Robben warten bereits um mit uns zuschwimmen.

Da Tanja am ersten Tag ihre GoPro vergessen hatte, gehen wir an unserem letzten Tag nochmal dorthin. Tanja macht beim schnorcheln atemberaubende Aufnahmen,  während ich unser Gepäck an einem anderen Strandabschnitt bewache der näher zum Hafen ist von dem wir zurück nach Santa Cruz fahren.

In unserer Unterkunft haben wir mit unserer morgentlichen Kochaktion in der Küche der einheimischen wohl so beeindruckt, dass uns unser Gastvater direkt auf seiner Facebook Seite veröffentlicht hat. Am Abend wurden wir dann gleich zum Abendessen, mit leckeren einheimischen Spezialitäten, eingeladen. 🙂

Galapagos und seine Tiere und Menschen hat uns verzaubert, es war gar nicht so teuer und schwer dorthin zu kommen wie wir anfangs dachten. Sicherlich werden wir hierhin einmal wieder zurück kommen.

Danke Galapagos für diese vielen schönen Eindrücke!