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Zurück in Namibia

Zurück nach Windhoek

In den letzten 15 Tagen in denen wir Botswana erkundet haben, war es am 6. Juni an der Zeit zurück nach Namibia zu fahren. Wir freuten uns auf bessere Straßen und vor allem mehr Vielfalt in den Supermärkten da Botswana leider nur eine kleine spärliche Auswahl zu bieten hatte. Nur zwei Stunden Autofahrt waren es bis zur Grenze und von dort nochmal ca. 300km bis nach Windhoek. Wir fuhren die Strecke an einem Tag mit zwei Pausen zum essen und um unsere Vorräte in einem gut gefülltem Namibischen Supermarkt aufzufüllen.

Ausblick von der Sonnenterasse der Trans Kalahari Lodge!
Entspannt auf der Terasse

In der Nähe von Windhoek fanden wir eine günstige aber sehr schöne Lodge die nette kleine Campingplätze für ihre Gäste zur Verfügung stellte. Für umgerechnet 15€ pro Stellplatz konnten wir nicht nur dort Campen sondern auch die schöne Aussicht auf der Terrasse genießen oder in den kalten Pool hüpfen, W-LAN gab es auch kostenfrei! Auf der Sonnenterrasse machten wir es uns mit ein paar frischen Getränken von der Bar gemütlich und erledigten entspannt einige recherche Arbeiten am Laptop. Abends gönnten wir uns im Restaurant ein ausgezeichnetes Essen für wenig Geld und da es uns hier so gefiel, beschlossen wir am nächsten morgen noch eine Nacht länger dort zu bleiben und den Tag am Pool zum entspannen zu nutzen! Natürlich mussten auch ein paar Bilder bearbeitet, Filme geschnitten und die Erlebnisse der letzten Tage im Blog festgehalten werden, dass war aber in dieser schönen Umgebung eine leichte Aufgabe für uns. Unglaublich gut tat uns diese Erholung, Chris und ich machten ein bisschen Sport und Tanja nutzte die abendliche Atmosphäre um ein bisschen Gitarre zu spielen, auch ich übte mich ein bisschen auf der Gitarre leider klingt es bei mir noch ziemlich langweilig. 🙂 Als wir uns am Abend eine Stunde lang versuchten mit unserer defekten Gasflasche zu kochen, gaben wir schließlich auf und gönnten uns nochmal die perfekt gebratene Wildfleischplatte im warmen Restaurant.

Die Katzen haben schnell gemerkt das wir gut graulen können! 🙂

Der nächste Tag startete nicht ganz so kalt wie die letzten Tage, nach einem leckeren Frühstück legten wir langsam unsere warme Kleidung ab packten gewohnt unsere Habseligkeiten ein und brachen auf in Richtung Namib Wüste.

Namib Wüste

Die Namib Wüste die direkt an der Küste des Atlantiks beginnt ist eine der wenigen Küsten- und Nebelwüsten der Erde und gild als UNESCO-Welterbe. Die Wüste ist ca. 95000km2 groß und gilt zudem als älteste Wüste der Welt, ihre Sanddünen reflektieren sich je nach Sonnenstand sowie  Luft- und Sandfeuchtigkeit in den kräftigsten Farben! Die berühmte „Big Daddy“ Düne gilt als die höchste Sanddüne der Welt. Wie so vieles taucht die Sonne die Dünen bei Abend- und Morgendämmerung in traumhaftes Licht und so zeigen sich die Dünen in tausend verschiedenen Farben.

Lichtspiel der Düne 45

Wir fuhren also zur Wüste zu unserem letzten Ziel bevor wir das Auto zurück geben werden, klar war für uns alle, dass wir den Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sehen wollten. Als wir jedoch von unserer Lodge aus versuchten einen Campingplatz im Nationalpark zu reservieren, war dieser für die kommenden Wochen restlos ausgebucht! Die Tore des Nationalparks öffnen und schließen mit Sonnenauf- und Sonnenuntergang, deshalb haben Reisende nur eine Chance dieses tolle Licht zu genießen wenn man entweder auf dem Campingplatz oder in der überteuerten Lodge in der Wüste übernachtet. Wir hatten leider keinen Platz bekommen und bereiteten uns darauf vor stattdessendie Dünen bei Tag bzw. im Morgen- oder Abendlich genießen zu können.

Sonnenuntergang alleine bei der Düne 45

Wir planten die knapp 400km zur Wüste zu fahren, einen Campingplatz in der Nähe der Tore zu suchen um am nächsten Tag den Park erkunden zu können. Nachdem wir die ersten 100km noch auf einer Asphaltierten Straße fahren konnten erwartete uns auf dem restlichen Weg die bekannten unbefestigten Straßen. Als wir also schlussendlich um 16 Uhr am Park ankamen beschlossen direkt an dem Campingplatz nach einem Stellplatz zu fragen, der sich im Park befindet und eigentlich für die nächsten Wochen ausgebucht war. Ohne große Erklärungen wie wir es mittlerweile gewohnt waren bekamen wir am Tor nur eine Nummer gesagt, sonstige Anweisungen was wir mit dieser Nummer machen sollten oder wohin wir fahren sollten gab es wieder einmal nicht! Instinktiv fuhren wir also zur Rezeption fragten nach einem Campingplatz und hatten Glück, der offizielle Campingplatz war zwar voll jedoch gab es noch einen „Overflow“ Campingbereich! Super! Jetzt konnten wir doch noch den Sonnenauf- und Untergang auf den Dünen genießen, denn die Tore des Campingplatzes schließen und öffnen je eine halbe Stunde davor und danach!

Ausblick von der Straße

Was wir mit unserer Nummer vom Tor machen sollten erfuhren wir dann nach zweimaligem Nachfragen von der schlecht gelaunten Kassiererin die neben dem Check In saß. Die Nummer war unser Ticket für den Parkeintritt den wir durch die Übernachtung für zwei Tage nutzen durften. Unser Stellplatz war ein fester Sandplatz mit einem Baum, Strom und Licht es gab je zwei kalte Duschen und Toiletten und all das für 20€ pro Person was im Preis Leistungsverhältnis einer der schlechtesten Campingplätze unserer Reise war.

Der Vorteil ganz klar lag im vorzeitigen Parkbesuch und dafür zahlten wir gerne etwas mehr als gewohnt.

Die Sonne ging zwischen halb 6 und 6 Uhr unter also fuhren wir nach einer kurzen Stärkung gleich nach Ankunft in den Park zur Düne 45. Vom Parkeingang bis 4km vor der Big Daddy Düne gibt es eine Asphaltierte Straße, auf der wir bis zur Düne 45 fuhren und auf dem Weg bereits die vielen Dünen um uns herum bestaunten. Dort erwartete uns eine schöne Düne die wir hinauflaufen konnten, windig war es je höher wir kamen und anstrengend im tiefer werdenden Sand zu laufen. Viel los war trotzdem nicht und als die Sonne tatsächlich langsam unterging saßen wir sogar fast alleine auf der Düne im Sand. Mit jeder Minute veränderte sich die Farben der Dünen um uns herum, die Schatten wanderten und zeichneten wunderschöne Muster in die Landschaft, einfach unglaublich schön!

Düne 45 im Abendlicht

Weil wir uns so viel Zeit ließen musste Chris bei unserer Rückfahrt etwas mehr Gas geben damit wir noch vor Tor Schließung rechtzeitig am Campingplatz ankamen, dieser war wie der Name schon sagt 45km von der Düne entfernt. Nur 30minuten Später standen wir rechtzeitig am Campingplatz nahmen nur noch eine kurze Dusche, aßen Brotzeit und schlüpften dann gegen 21 Uhr in unsere Zelt.

Sonne weg!

Der Wecker klingelte um 5:45 Uhr am Morgen, eiskalt wie immer war es draußen doch wir schlüpften mutig aus unseren Schlafsäcken packten alles zusammen um pünktlich um 6:26 Uhr vor dem Tor zu stehen. Die Tore des Campingplatzes öffnen um 6:30 Uhr demnach standen schon einige Autos in der Schlange, bis zur Big Daddy Düne sind es ca. 60km und die Sonne geht um 7:15 Uhr auf, dass heißt für alle Gas geben! Um Punkt 6:30 Uhr wurden die Tore geöffnet und los ging die rasante Fahrt, vorerst fuhren alle Autos noch brav die Straße entlang auf der ein Tempolimit von 60kmh erlaubt war. Als uns doch die ersten offiziellen Autos der Nationalparkanlage mit ca. 100kmh überholten, scherten auch wir auch aus und fuhren die restlichen Kilometer hinter den Parkautos hinterher bis zum Ende der Asphaltierten Straße.

Guten Morgen!

Nach dem Asphalt stießen wir erstmal glorreich in ein Schlagloch ein bevor wir auf der sandigen Straße parkten, weil wir uns nicht sicher waren wie tief der Sand bis zur Big Daddy Düne war fuhren wir erst nach nochmaligem Nachfragen bei einem Ranger weiter. Gekonnt fuhr uns Chris durch den Sand die 4km bis zum Park, der Sand war eher wellig sodass wir zwar nicht stecken blieben aber ich wurde auf dem Rücksitz bei jeder Bodenwelle in eine andere Richtung geschleudert.

Big Daddy Düne und unser Male Model Chris 🙂

Noch vor dem Sonnenaufgang kamen wir an und hatten genügend Zeit die Düne im kalten Sand ein Stück hinauf zu laufen um von dort die Sonne aufgehen zu sehen! Langsam färbte sich die Landschaft in goldene, rote und weiße Farbtöne und bildeten mit dem Schatten hinter den Dünen einen wunderschönen Kontrast! Nach Sonnenaufgang hüpften wir wie auf Wolken die Düne hinunter und landeten schritt für Schritt im weichen Sand bis wir schließlich am anderen Ende ankamen.

Endlich wird es warm!
Bequem hier im Sand!

Hinter der Big Daddy Düne liegt die sogenannte „Deadvlei“ eine von vielen Tonpfannen in der Namibwüste. Charakteristisch für das Deadvlei sind die vielen abgestorbenen Akazienbäume, die vertrockneten als der Tsauchab, ein ephemerere Trockenfluss, seinen Flusslauf veränderte – manche der Bäume sind 500 Jahre alt. Die Sonne hatte es noch nicht über die Düne geschafft in der Tonpfanne war alles noch kalt und schattig, wir warteten deshalb ein bisschen auf die Sonne und beobachteten währenddessen einige der anderen Touristen wie sie sich und die Bäume fotografierten.

Deadvlei! Zwei Bäume oder ein Baum?

Als die Sonne unsere Nasen ein bisschen gewärmt hatte machten wir auch ein paar schöne Bilder bevor wir auf zur Big Mama Düne und der davor liegenden Tonpfanne „Sossusvlei“ fuhren.

Die Big Mama Düne war nicht ganz so rot wie die Big Daddy Düne jedoch hatte sie wunderschöne Kurven und war beeindruckende Schatten auf die Tonfläche. Wir blieben hier eine Weile bevor wir schließlich zurück fuhren zum Campingplatz.

Sossusvlei und die Big Mama Düne

Zurück nach Windhoek

Da wir ja so früh aufgestanden waren fuhren wir nach dem Mittagessen direkt zurück nach Windhoek um abends in einer günstigeren und schöneren Lodge zu übernachten denn alles in der Nähe der Wüste war natürlich etwas teuer. Auf unserem Weg passierte es dann das uns ein Reifen platzte, Chris steuerte den Wagen aber sicher an die Seite sodass nichts passierte. Als wir gerade damit beschäftigt waren den Ersatzreifen unter dem Auto hervorzuholen hielt ein Pickup mit ein paar Namibischen jungen Männern an und fragte uns ob wir Hilfe brauchten.

Goodbye Namib Wüste

Höflich lehnten wir erstmal ab jedoch kamen die Männer nach kurzem überlegen zurück, schmissen sich in den Sand und wechselten unseren Reifen in Windeseile. Da sieht man doch wie oft das in Namibia passiert und wie normal das Reifenwechseln für die Einheimischen dort ist. Mit nur einer Stunde Verspätung fuhren wir weiter und beschlossen auf dem Weg wieder zurück zu fahren zu unserer tollen Loge in der wir die letzten zwei Nächte verbrachte hatten.

Es war zwar nicht unser letzter Abend aber die Küche in unserer Lodge war so lecker, dass wir beschlossen hier mit drei leckeren Amarula on ICE und einem Gläschen Weiswein unsere Reise abzuschließen. 

Chameleon Backpackers

Wo es angefangen hat, da hört es auch auf und so saßen wir am nächsten Tag gemeinsam in unserem Zimmer im Chameleon Backpacker Hostel in dem wir auch zu Beginn unserer Reise waren. Das Hostel hat eine große Küche, saubere Zimmer und ist Zentral gelegen, wir verbrachten unsere letzten zwei Nächte hier um uns zu regenerieren und um unser Auto in Ruhe auszuräumen das uns in den letzten 4 Wochen als Zuhause gedient hat. 

Nachdem das Auto ausgeräumt war ließen wir es an einer Tankstelle noch von außen saubermachen, dass dauerte wie immer ewig aber nach ca. 1 Stunde saßen wir fertig mit allem wieder in unserem Zimmer. Hier haben wir bewusst NICHTS gemacht außer zu entspannen und am Abend gemeinsam die erste Staffel von Game of Thrones anzusehen. 

Unseren letzten Tag in Windhoek verbrachten wir in einem Afrika Markt wo sich Chris noch mit reichlich Souveniers eindeckte, schöne Holzgiraffen, Elefanten und co fanden wir hier! 

Sandige Füße

Als dann am nächsten Tag unser Taxi wartete dass uns zu unserem Busbahnhof bringen sollte, verabschiedeten wir uns schweren Hernzens von Chris der am Abend nach Frankfuhrt flog.

Es war eine wunderschöne Zeit mit dir lieber Chris, danke für die vielen lustigen Tage mit dir und vor allem vielen Dank das du von 6000km wahrscheinlich 5500km gefahren bist! Die Reise durch Namibia und Botswana mit dir und Tanja war eine wunderschöne Erfahrung, ganz anders als ich erwartet habe aber das wohl schönste waren die vielen Tiere und eure Gesellschaft!

Danke für die unvergessliche Zeit! 

….und wie immer habe ich auch hier ein kleines Video gebastelt..dieses Mal ähnelt es fast mehr einer Tierdoku 🙂

Zurücklehnen und genießen (Boxen aufdrehen nicht vergessen 🙂 ) Tanja