Uncategorized

Galapagos an Land

Unsere ersten Traumwochen auf Galapagos haben wir hauptsächlich an Land verbracht, da ich eine saubere Erkältungsklatsche von unseren Flügen mitgebracht habe.

Galapagos im Oktober ist einer sehr gute Reisezeit, die Temperatur liegt bei angenehmen 22-26 Grad und es ist Nebensaison – last minute ist also kein Problem zu dieser Zeit – perfekt für uns Spontanreisende. Da die Galapagosinseln Naturschutzgebiet sind bezahlen wir am Flughafen 20$ und unser Gepäck wird „sorgfältig“ durchsucht, bei der Landung zahlen wir nochmals 100$ und bekommen nochmals eine „sorgfältige“ Gepäckdurchsuchung – dabei werden wir immer mit einem Lächeln begrüßt -oder liegt es daran, dass wir Zwei unser Dauergrinsen nicht mehr weg bekommen?- ich mag diese positive Atmosphäre.

Bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt fallen wir von der Fähre direkt in die Arme der lächelnden Busfahrer und zahlen hierfür nur 5$ pro Person (statt 25$ mit dem Taxi). Die Fahrt dauert 45min und verschafft uns die ersten bezaubernden Blicke auf die sich stets verändernde Landschaft, von Wüsten und riesigen Kakteen zu grünen Wiesen, Meer und Palmen.

Charles Darwin Tourtois Reservat:

Die Schildkrötenaufzuchtstation in Puerto Ayora liegt etwa 10 Minuten zu Fuß von der Promenade entfernt. Der Besuch dort ist kostenfrei, und da Schildkröten wie viele von euch wissen, meine Lieblingstiere sind, ist das auch eines unserer ersten Ziele.

Auf dem Hinweg lassen wir es uns nicht nehmen und werfen einen kurzen Blick in einen Mosaik Garten der zu einer Bucht führt. Dort erwarten uns auf den zweiten Blick Iguanas die in der Sonne baden! Wahnsinn wie sich diese Tiere an den schwarzen Felsen anpassen!

Als wir über die Felsen klettern und den eben so gut getarnten Krabben ausweichen, stehen wir plötzlich vor einer Gruppe wunderschöner Pelikane die sich in der Bucht putzen und um den besten Sonnenplatz streiten! Optimal um meine Kamera zu testen und mit jedem Bild bin ich noch faszinierter von dieser Eleganz und den einzigartigen Musterungen auf den Federn!

Voller Begeisterung treffen wir auf dem Weg zur Charls Darwin Tortoise Station noch zwei einheimische Männer die gerade ihre Gitarre stimmen. Als wir stehen bleiben und die beiden, mit unserem „fetzen“ Spanisch das wir sprechen, darum bitte uns etwas vorzuspielen, fangen beide begeistert an eines ihrer Landestypischen Lieder zu singen! Was für ein schöner Moment!

Das Lied haben wir gleich in unser Galapagos Video eingebaut: 

 

Angekommen an der Aufzuchtsstation hört man dann endlich das von mir erwartete „WOHOOO“ weil ich meine ersten Galapagos Schildkröten sehe! Um jede Kurve erwarten uns andere Altersgruppen und Größen. Ich kann mir diese ruhigen Tiere den ganzen Tag ansehen. Als ich mich an einem Zaun auf den Boden setze kommt eine der Schildkröten ganz nahe zu uns und schaut sich ganz genau an wer da an Ihrem Zaun sitzt. Hier erfahren wir das die Schildkröten auf Galapagos schon fast ausgestorben galten bis die erste Aufzuchtstation ins Leben gerufen wurde. Eine der beteiligten Schildkröten ist bereits 100 Jahre alt und hat 800 Nachkommen in die Welt gesetzt. Wahnsinn!

Strand beim Charles Darwin Reservat:

Der Strand hier ist eher mäßig interessant und die Aussicht links auf die Stadt eher hässlich. Gut ,dass das Meer immer schön anzusehen ist und wir die Stille hier genießen.

Tortuga Bay:

Auf der anderen Seite der Stadt liegt der Strand „Tortuga Bay“ der über eine gepflasterte Straße erreicht werden kann, wir brauchen natürlich länger für den Weg als veranschlagt, denn meine Kamera und ich sind bereits Freunde geworden und so wird von mir jedes interessante Tier abgelichtet und dadurch zeigen wir sogar den vorbeihetzenden Touristen die kleinen Schönheiten die sich auf dem Weg zum Strand verstecken.

Tortuga Bay ist ein strahlend heller Sandstrand auf dem gemütlich „Iguana Familien“ in der Sonne baden und gelegentlich eine Robbe im Wasser ihr Köpfchen aus dem Wasser streckt. Wir genießen die weite Sicht, beobachten die Tiere und nehmen den kostenfreien Sonnenbrand an den Oberarmen auch noch mit nach Hause.

Bei unserem zweiten Besuch zum Tortuga Bay haben wir Alex und Marc getroffen die uns von Haien unter den Mangroven Bäumen erzählen, nachdem Alex auch noch die Schildkröten in der Mitte der Bucht erwähnt hat, war mir das sau kalte Wasser, dass mich noch Minuten zuvor vom schnorcheln abhielt, scheiß egal!

Zack und los schon waten wir durch das Wasser mit ängstlichen Schritten zu den Mangrovenbäumen und werden direkt abgelenkt von einer Robbe die so süß ist, dass wir beide nur noch zu Teenie Lauten wie „ohh wie süß“, „UHHIII“, „Guck mal wie niedlich“ und „Hihi sie guckt mich an“, fähig sind.

Um die nächste Ecke sind auch schon die Haie! Wir trauen uns nur dort hin, weil Marc der einer Dame vom Strand auch die Haie zeigen will, vor uns bereits erfolgreich über den Haien schnorchelt. Mit kleinen Tapsern nähern wir uns den Haien und sehen schon von der Oberfläche durch das eher trübe Wasser zwei „White Tip Sharks“ – keine Ahnung wie die auf Deutsch heißen – schwimmen. Als ich mich „todesmutig“ mit der GoPro – „alles nur das ihr das auch mal zu sehen bekommen 😉 – ins Wasser gleiten lasse, schwebe ich bereits über ca. 20 kleinen Haien die im Sand schlafen oder vor Angst von mir weg schwimmen. Cool! und Ahh! – denke ich mir gleichzeitig!

 

Nach dem coolen Erlebnis wollen wir das ganze noch toppen und schnorcheln ein Stück richtung Mitte der Bucht um auch noch einige Schildkröten zu sehen, doch die sind viel zu scheu, schnell und wegen dem eher trüben Wasser schlecht sichtbar. Ohne die Aufregung vielleicht coole Tiere zu sehen, fange ich schnell an zu frieren weshalb wir wieder zurück zum Strand schwimmen.

El Chato

Nach El Chato fahren wir mit dem öffentlichen Bus für 2 Dollar ( Hin u. zurück) zur nächsten Schildkröten Aufzuchtstation die mitten im Land liegt. Wir wohnen bei einer Familie im Haus und lassen uns vom Vater und seiner Tochter auf Spanisch und Englisch nochmal bestätigen wie wir dort hinkommen. Auf dem Weg schauen wir in der kleinen Stadt Santa Rosa dem Sportfest der Einheimischen zu, was sehr Lustig ist. Die Teilnehmer entdecken uns sofort und freuen sich das wir zuschauen. Weiter auf dem grünen Weg sehen wir plötzlich Kühe, Pferde und dazwischen entspannt überall freilaufende, Galapagoslandschildkröten.

Nachdem wir in einem für mich sehr sehr gruseligen Lavatunnel waren, den wir am Ausgang begonnen und am Eingang beendet haben, kommen wir an der größten Schildkröte vorbei die wir bisher gesehen haben. Wir entdecken sie auf einer großen Wiese ganz nah an einem Zaun, das Pferd das daneben steht, sieht dagegen richtig winzig aus, denn der Schildkrötenpanzer ist ca. auf unserer Brusthöhe und in Ihrer Körperlänge auch noch größer als wir! WOW

1835 Coffee Lab

In Porto Ayora gibt es hier den besten Café von Galapagos! Warum? Wir bekommen hier einen grandiosen Barista Cappuccino oder genießen aufgebrühten V60 Café wofür wir die Bohnen selbst aussuchen und nach der Zubereitung, vorab das Aroma riechen dürfen, ganz so wie bei einem guten Wein in einem edlen Restaurant, toll so etwas gefällt uns und lässt den Café gleich noch besser schmecken! Natürlich probieren wir auch alle möglichen Kuchen und Tartes die dazu angeboten werden, unser Luxus auf den Galapagos Inseln!

Isabela Island:

Die Insel Isabela ist die größte und westlichste Insel von Galapagos, sie sieht auf der Karte aus wie ein Seepferdchen was ich erst erfahre nachdem mich Tanja schmunzelnd darauf hinweist. Nach Isabela wollten wir eigentlich erst gegen Ende unserer Galapagosreise aber wie so oft ändern sich Pläne ziemlich schnell und nachdem wir leider keine Tickets mehr für die Fähre nach San Cristobal bekommen hatten, ging es für uns auf die schöne Insel Isabela.

Auf Isabela habe ich uns zwei Nächte über AirBnB gebucht und wir übernachten bei Geanny und Govanny einem super lieben Ehepaar die ihre beiden unbenutzten Zimmer für Gäste aus aller Welt vermieten. Wir sprechen kaum Spanisch und die beiden können gar kein Englisch aber wir verstehen komischerweise trotzdem immer was sie uns erzählen und haben sehr viel Spaß mit den beiden.

Die große Insel Isabela ist nur zu einem winzigen Teil bewohnbar, der Rest besteht aus Wüste, Wald und Vulkanen. Uns zieht es am Morgen an einen kleinen Steg auf dem viele kleine Robben schlafend den Weg für sich einnehmen. Der Steg führt zwischen wurzeln von großen Mangroven entlang und verbreitet dadurch eine magische Stimmung, die wie mir vorkommt, nur wir beide mitbekommen denn alle anderen Touristen laufen mit schnellen Schritten an uns vorbei zum Ende des Steges. Gut so bleibt mehr Magie für uns. 😉

Am anderen Ende der Insel führt ein Weg entlang an einem kilometerlangen weíßen Sandstrand, danach endet der Strand in einen von Kakteen umgebenen Sandweg. Der Weg führt 4km zur nächsten Schildkörten Aufzuchtstation, hierfür kann man sich in der Stadt Fahrräder ausleihen – haben wir natürlich nicht gemacht – wir laufen lieber. Angekommen sind wir nicht aber auf dem Weg konnten wir so viele schöne Dinge entdecken, sodass ich froh bin, dass wir alles zu Fuß gegangen sind.

Der Weg verändert sich von einer Wüstenlandschaft mit kleinen versteckten Buchten, zu einem Zauberwald in dem wir zwei freilebende Rießenschildkröten entdecken. Zwischen den Wurzeln scheint die Sonne hindurch und wir fühlen uns ein bisschen wie bei Alice im Wunderland als wir unter großen Wurzeln hindurchtauchen auf einem Weg der zu einer Lagune führt mit spielenden Robben und auch Kindern darin.

Santa Cruz:

Nach zwei Tagen geht es zurück nach Santa Cruz mit rauer See und einem sehr schnellen Speedboat das uns zwei Stunden lang durchrüttelt. Das ist heftiger wie auf dem Rummel – Achterbahnfahren können wir uns also auch für das nächste Jahr sparen, zwei für einen Preis – praktisch.

Wir wollen von Santa Cruz direkt weiter nach San Cristobal deshalb kaufen wir gleich bei der Ankunft zwei Tickets für die Fähre am Mittag – trotz leichter Übelkeit. Im Ticketbüro sehe ich ein Plakat für eine Tachcruise für 8 Tage und als ich nach dem Preis frage sitzen wir prompt vor einem Angebot für 8 Tage Tauchcruise inkl. 20-24 Tauchgängen, Übernachtung und Essen für 3500€. Los geht es am Freitag, heute ist Mittwoch, also doch nicht nach San Cristobal. Wir können nicht denken ohne Frühstück also gehen wir erstmal weiter ohne etwas zu buchen. Auf dem Weg zieht es uns in eine Tauchbasis bei der wir das gleiche Angebot für eine Tauchcruise erhalten. Nach dem Frühstück verschieben wir unsere Tickets nach San Cristobal um eine Woche und buchen die Tauch Cruise. Am nächsten Tag, nachdem das mit dem Überweisen doch schwieriger war als wir dachten haben wir die Buchung für die Tauchcruise dann doch storniert und stattdessen vier Tauchgänge gebucht. Tja so schnell ändern sich eben unsere Pläne und ich bin so froh das wir beide so spontan sind!

Übernachtung:

Die meiste Zeit in Santa Cruz verbringen wir bei einer Familie die ihre freien Zimmer über AirBnB vermieten um das Studium der älteren Tochter zu finanzieren. Wir haben dort unser eigenes Zimmer mit Bad und dürfen die Küche und die Waschmaschine nutzen sowie die Fahrräder und Schnorchelausrüstung leihen. Nachts liefern sich die zahlreichen Nachbarshunde leider immer ein Duell und morgens ab 8 Uhr spielt der Nachbar immer lautstark Musik, woran wir uns schwer, nach einigen Nächten gewöhnen. Wenn wir Hilfe brauchen sind unsere Vermieter jederzeit für uns da und so versuchen wir einige Male miteinander auf Spanisch zu kommunizieren, was immer sehr lustig ist und immer besser klappt! Am Ende unseres Aufenthaltes bekommen wir beide noch einen kleinen Anhänger geschenkt und einen kleinen Zettel mit einer süßen „Google Translater“ Übersetzung von unserer Gastmutter.

San Cristóbal:

Diese Insel wird mich immer an Robben erinnern, die einfach an jedem Stückchen Strand, Fels, Steg oder Weg, herumliegen! Wir sind an unserem ersten Abend auf San Cristobal am „Playa Mann“, dort sind so viele süße schlafende Robbenmütter und ihre Babys sowie Robbenmännchen am Strand, dass die wunderschöne Sonne ohne unsere Aufmerksamkeit, unter geht.

In San Cristobal ist die größte Robben Population von ganz Galapagos da hier die Strände und Felsen sehr gut geeignet sind für die Geburt kleiner Robbenbabys. An diesen Stränden können die jungen im Wasser spielen, sich am Strand sonnen und sind dabei geschützt vor den vielen Gefahren die im Meer auf sie warten. In einer Bucht des Hafens können wir am morgen viele kleine Robbenbabys beim spielen beobachten. Ich mache natürlich 100 Fotos von dem ganzen treiben, denn diese faszinierenden Tiere sind wunderbare Fotomotive!  Das türkisfarbene Meer im Hintergrund leuchtet so grell das ich gar nicht so recht glauben kann wie schön es hier wirklich ist.

An einem Strandabschnitt zu dem wir über einen steinernen Wüstenpfad gelangen, läd uns das klare blaue Wasser zum schnorcheln ein. Vom Strand aus sehen wir bereits  Robben und rießen Schildkröten schwimmen. Da hält uns selbst das kalte Wasser nicht auf denn die Robben warten bereits um mit uns zuschwimmen.

Da Tanja am ersten Tag ihre GoPro vergessen hatte, gehen wir an unserem letzten Tag nochmal dorthin. Tanja macht beim schnorcheln atemberaubende Aufnahmen,  während ich unser Gepäck an einem anderen Strandabschnitt bewache der näher zum Hafen ist von dem wir zurück nach Santa Cruz fahren.

In unserer Unterkunft haben wir mit unserer morgentlichen Kochaktion in der Küche der einheimischen wohl so beeindruckt, dass uns unser Gastvater direkt auf seiner Facebook Seite veröffentlicht hat. Am Abend wurden wir dann gleich zum Abendessen, mit leckeren einheimischen Spezialitäten, eingeladen. 🙂

Galapagos und seine Tiere und Menschen hat uns verzaubert, es war gar nicht so teuer und schwer dorthin zu kommen wie wir anfangs dachten. Sicherlich werden wir hierhin einmal wieder zurück kommen.

Danke Galapagos für diese vielen schönen Eindrücke!

5 Gedanken zu „Galapagos an Land“

  1. Liebe Moni, ein toller Bericht und wirklich tolle Fotos.
    Mit Deiner positiven Einstellung und Ausstrahlung ziehst Du ebenfalls positive Menschen an – mach weiter so und lass uns weiter teilhaben an eurer wunderbaren Reise. LG Papa

  2. Ganz toller Bericht, der einen ein stück weit in eure fantastischen Erlebnisse eintauchen lässt! Super passen dazu natürlich auch die Bilder und Videos! Genial, weiter so und noch ganz viel Spaß und viele spannende Abenteuer! …und gesund bleiben, ganz wichtig! LG

Schreibe einen Kommentar zu Harald Schöfer Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert