„Wie wird Peru wohl aussehen, und was wird uns alles dort erwarten?“ Das frage ich mich im Flugzeug von Galapagos nach Guayaquil (Ecuador). Am Flughafen in Galapagos bekommen wir noch wertvolle Tipps für unsere Reise von Marc, der schon überall auf der Welt war! Das Boarding hat schon begonnen und ich sehe keine wartenden Passagiere mehr am Gate, dass macht mich extrem Nervös ich mag es gar nicht zu spät zu kommen! Also weise ich Tanja und Marc darauf hin, dass das Boarding schon längst begonnen hat und das Flugzeug auf uns wartet. Also spurten wir als letztes zur Startbahn, auf der das Flugzeug bereits wartet, und kommen schließlich zum perfekten Zeitpunkt im Flugzeug an. Puhh da muss ich erstmal durchschnaufen!

Im Flugzeug sitzen wir neben Frank aus Lübeck, mit dem wir uns gemütlich, den ganzen Flug, über das Reisen unterhalten. Zwei Stunden später landen wir in Guayaquil, schnallen unsere Rucksäcke vorne und hinten am Körper an und los geht es! Wir laufen direkt zur nächsten Metro, ich habe vorab gelesen, dass wir damit für 30 Cent zum „Terminal Terreste“ kommen von dem die Busse nach Peru abfahren. An der Metro kommen wir dann nur weiter weil eine Ecuadorianerin uns zwei Tickets mit ihrer Metrokarte kauft die wir uns vorher hätten besorgen müssen. UPS! Der Plan war am gleichen Tag weiter zu reisen. Nach zwei Umrundungen durch den rießigen Busbahnhof sowie verwirrtem Fragen nach dem richtigen Bus, zeigt uns ein älterer netter Mann schließlich bei welchem Schalter wir Tickets über die Grenze bekommen. Ich glaube wir sahen wohl sehr hilflos aus! 🙂 Gut das man uns als Touristen mit unseren blau leuchtenden Rucksäcken, bereits auf 2km Entfernung erkennt.


Vier Stunden später kommen wir an der Grenze zu Peru an, wir haben keine Ahnung wo wir jetzt unsere Stempel herbekommen, denn hier gibt es unendlich lange Schlangen die zu einem uns unbekanntem Ziel führen. Tausende Menschen campen hier und bekommen medizinische Hilfe. Es sieht aus als würden hier einige Menschen flüchten. Nach vielen Fragen und Gesten bekommen wir, in Windeseile und ohne Anstehen, unseren ersten Stempel zur Ausreise von Ecuador. Eine Stunde später finden wir mit der Hilfe eines Taxifahrers dann auch den Weg zu unserem Einreisestempel nach Peru!


Weiter geht es nach Tumbes, die erste Stadt hinter der Grenze! Hier fahren wir zu einem Hof in dem schon der nächste Bus auf uns wartet. Für 38$ buchen wir ein Ticket nach Chimbote und laut dem Taxifahrer geht es eine Stunde später auch schon los! Nach 5 Stunden warten, tausend Mücken die uns hinterhältig angreifen, und einer Gruppe sympathischer Venezueler fahren wir dann auch endlich mal los, es ist 5 Uhr morgens! Gut das die Jungs, mit ihrer Gitarre und ihren versuchen mit uns über Google Translator zu sprechen, für so gute Stimmung gesorgt haben! Es war anstrengend aber eine wunderschöne Erfahrung! Eine Nacht im Hotel in Chimbote gibt uns die nötige Regeneration um am nächsten Tag nach Huaraz weiter fahren zu können. Hier probieren wir auch das erste mal „Chauva“, Gottseidank teilen wir uns die Portion denn auf dem Teller ist gleich ein ganzer Berg voll gebratenem Reis mit etwas Gemüse, und natürlich typisch peruanisch, viel Hühnchen! Montag um 8 Uhr sind wir von unserem Hostel in Galapagos aufgebrochen und angekommen am Mittwoch um 19 Uhr in Huaraz! Das Busfahren war zwar sehr sehr anstrengend aber wir haben dadurch Erfahrungen sammeln können die wir im Flugzeug nicht gemacht hätten!
Huaraz

Endlich in den Bergen! Huaraz liegt auf 3000hm umgeben von der Hochgebirgsregion Cordillera Blanca mit Peru’s höchstem Berg dem Huascaran mit 6768hm. Die Luft hier ist wunderbar klar, es riecht frisch nach Regen der gerade erst auf den Straßen getrocknet ist, und so fühlt es sich bereits nach den ersten Minuten vertraut und heimisch an.


Mit der mittlerweile gewohnten Routine schnallen wir uns die Backpacks auf den Rücken und vor die Brust, anschließend stapfen wir in Huaraz die Straßen hinauf zu unserem Ziel „Hostel Monkeywasi“. Das Monkeywasi ist ein kleines „Kletter Hostel“ es ist nicht das schönste Hostel von Huaraz und vieles müsste hier repariert werden, jedoch versprüht das Hostel eine heimische Atmosphäre, die wir bereits in den ersten Minuten wahrnehmen können. Wir werden hier sechs Nächte bleiben und vor allem seine Bewohner und Mono, den Besitzer, mit seiner entspannten Ausstrahlung und seinen Rastazöpfen bis zu den Knien, in unser Herz schließen.


Huaraz erstmal kennen lernen, dass ist unser Plan für den ersten Tag denn im Vorfeld haben wir uns über die Höhenkrankheit informiert die uns in dieser Höhe den Atem rauben kann. Nach dem Frühstück bekomme ich einen kleinen Eindruck der Höhenkrankheit als ich ausgepowert mit Kopfschmerzen zurück in mein Bett falle, richtig „erwischt“ hat es uns Gottseidank nicht!
Chavin


Praktisch das wir fit sind! Also geht es am nächsten Tag nach Chavín, eine Ruinen Stadt die vor den Inka existiert hat und viele interessante Bräuche nutze, mich erinnert es an vielen Stellen an indianischen Bräuche. Wir haben leider einen Bus gebucht, was sich dann als Spanisch geführte Tour herausstellte, super sowas mögen wir gar nicht! In der Tour enthalten ist eine geschichtliche Einführung auf dem Weg zu den Ruinen, wir verstehen ein paar Wortfetzen, in den Tälern durch die wir fahren war wohl ein schlimmes Erdbeben, sodass wir nur noch zerstörte Dörfer sehen können. Wenn ich halt Spanisch könnte dann würde ich euch mehr erzählen, das Gute daran ist, dass dadurch der Blog kürzer wird! 🙂 Es gibt immer etwas positives 😉



Nach einigen entspannten Minuten an einem wunderschön glitzernden Gletschersee geht es schließlich bis nach Chavin. Dort laufen wir durch die Ruinen für die wir laut Reisführerin eine Stunde Zeit haben. Auf dem Weg stoppen wir an einem Bergfluss, der mich stark an unsere Bergflüsse zuhause erinnert, ich liebe es auch zuhause beim Wandern das sich schlängelnde Wasser zu beobachten, und so verbringen wir einige Minuten dort. In den Ruinen finde ich die kleinen Gänge, die in den Berg gebaut wurden, beeindruckend. Für uns groß gewachsene Deutsche sind die Gänge eine kleine Herausforderung, „watch your Head“ bekommen wir immer wieder zugerufen!


Zwei Stunden später, nachdem wir uns mit knurrendem Magen in einem Laden bei einer Omi zwei gelbe rießen Kekse und zwei Muffins gekauft haben, taucht endlich die Reisegruppe wieder auf. Von wegen wir haben nur eine Stunde, typisch Peru! Weiter geht es mit dem Bus, vorbei an einem wunderschönen Ortskern steuern wir direkt auf ein hässliches Touristen Restaurant zu. Super! Tanja und ich boykottieren das alles und laufen den ganzen Weg zurück zum Ortskern um dort, den bisher besten Café in Peru, zu trinken. Ganze vierzig Minuten haben wir dafür nur Zeit und so sehen wir auf unserem Rückweg wie unser Bus fröhlich ohne uns weiter fährt. Am Museum holen wir dann unsere Gruppe wieder ein und kommen am Ende wieder offiziell mit dem Bus in Huaraz an.


Laguna Churup


Unsere erste Wanderung in Peru führt uns an die Laguna Churup auf 4600hm, die wir per Collectivo für 10 Soles pro Person (Sammeltaxi) erreichen. Mit Kiki aus Köln, die wir im Bus kennen lernen, schleppen wir uns den steinigen Berg hinauf. Eine wirklich schwierige Wanderung ist es nicht aber die Höhe macht uns zu schaffen, jeder Schritt ist schwer und das schwere Atmen in dieser Höhe lässt unseren Puls höher schlagen als wir wollen. Wir nehmen uns Zeit, machen genügend Pausen und so schaffen wir es alle bis zum Gletschersee der „Laguna Churup“. Bevor wir unser Ziel erreichen, trennen sich nochmal kurz unsere Wege. Kiki und ich nehmen den steilen Weg bei dem wir am Wasserlauf entlang nach oben „klettern“ müssen, wie bei einem Klettersteig.


Begeistert wie zwei kleine Kinder machen Kiki und ich ein Foto nach dem anderen bis Tanja oben am Berg erscheint, denn der alternative Weg führt hoch hinauf um den Wasserlauf herum und ist somit auch länger. Der See glitzert sobald die Sonne hinter den Wolken auftaucht und spiegelt den Gletscher der darüber liegt. Es ist traumhaft schön und lässt uns die ganze Anstrengung vom Aufstieg vergessen! Wir bleiben zwei Stunden hier oben und genießen die Aussicht, jetzt da wir an keine Tour gebunden sind können wir das alles ausgiebig genießen!


Laguna 69


Zur Laguna 69 müssen wir laut unserem Hostel Besitzer Mono, wieder mit einem Tour Bus fahren, der uns um ca. 5 Uhr am Hostel abholt. Die Fahrt schlängelt sich ca. 2,5h entlang der wunderschönen Cordillera Blanca, da wir einiges an Schlaf nachholen bekommen wir das allerdings erst auf der Rückfahrt mit. Bevor wir im Nationalpark ankommen machen wir noch einen kurzen Stopp an zwei wunderschönen Bergseen die wie die Laguna 69 türkises Wasser haben. Angekommen im Nationalpark dürfen wir, nach dem wir die 30 Soles Eintritt pro Person bezahlt haben, auch schon los wandern. Im Bus enthalten ist ein Guide der mit dem langsamsten der Gruppe mitläuft, damit auf der Wandertour jeder wieder nach Hause kommt.

Für die Wanderung zur Laguna 69 brauchen wir drei Stunden und müssen erneut feststellen, dass wir durch die Höhe hier, sehr langsam gehen müssen um nicht völlig fertig am Ziel anzukommen. Die Route führt uns anfangs durch eine wunderschöne grüne Wiesenlandschaft mit grasenden Kühen, verschnörkelten roten Bäumen und ebenso Kühen die einige Meter mit uns nach oben stapfen.


Anschließend geht es im Zick Zack einen steinigen Weg hinauf, vorbei an kleinen Wasserfällen und vielen grünen Pflanzen aller Art! Hier ist es trotz der Höhe immer noch sehr grün was mich sehr begeistert! Auf dem Weg hinauf sehen wir auch einige rießige Wasserfälle die den Berg hinab stürzen und einfach nur herrlich klingen! Diese Schönheit in den Bergen begeistert uns immer wieder und lässt uns jetzt schon den Weg zu unserem Ziel genießen. Im Gegensatz zu all den anderen Touristen die aus dem letzten Loch pfeifend und mit hoch roten Köpfen an uns vorbei stürmen.


Nach dem wir an einem kleinen See je eine Orange und eine Banane essen, geht es ein kurzes Stück eine Ebene entlang, bevor es dann schließlich zu unserem letzten und steilsten Aufstieg vor der Lagune geht. Auch den letzen Aufstieg schaffen wir in unserm Tempo und kommen so begeistert an der türkisfarbenen Lagune an!


Zur Belohnung gibt es erstmal, die am Vorabend, selbstgemachten Bratkartoffeln, die schmecken bei diesem Ausblick einfach himmlisch! Natürlich ernten wir dafür auch einige neidische Blicke, ja ich wäre auch neidisch wenn ich jetzt in ein matschiges Toastbrot beißen müsste. 🙂

Da die Fotos nicht fehlen dürfen, ziehen wir schnell unsere Schuhe aus und Tanja läuft als erste in den eiskalten See damit ich sie mit dieser wunderschönen Landschaft fotografieren kann. Die Aufnahmen finde ich Wahnsinn und möchte auch solche haben, doch als Tanja gerade aus dem See draußen ist, bekommen andere Touristen die das Gleiche machen wollten gerade Anschiss das man nicht in den See gehen darf. Der wird dadurch wohl laut Guide von uns dreckigen Touristen „kontaminiert“! Gut das wir nicht erwischt wurden, und so machen wir noch ein zwei tolle Bilder am Rand des Sees.

Eine Stunde später geht es dann schon an den Abstieg, denn der soll laut Guide auch nochmal zwei Stunden dauern, womit er am Ende auch Recht hat. Jetzt überholen wir alle, ist diesmal auch nicht schwer, denn ohne Wanderschuhe ist es bestimmt nicht so angenehm den Steinweg hinunter zu gehen. Auf dem Weg nach unten reißen plötzlich nochmal die Wolken auf und wir können den Gipfel des höchsten Berges Perus dem Huascaran sehen! Kurz vor dem Ziel fängt es dann noch schön an zu regnen damit wir an diesem Tag auch wirklich alles mitnehmen, Sonne und Hitze, Schnee und Kälte und am Ende noch die Nässe. 🙂 Einer der übermotivierten Touristen der beim Aufstieg zu viel Gas gegeben hat, bekommt beim Abstieg mehrmals Kreislaufprobleme. Die Höhenkrankheit schlägt meistens beim Abstieg zurück, bei uns bleibt es Gottseidank nur bei leichten Kopfschmerzen die sich mit ausreichend Wasser beheben lassen.


Müde aber glücklich kommen wir am Abend in Huaraz an, kaufen uns auf dem Markt noch einiges an Gemüse für das Abendessen und werden dort prompt vom Hostelbesitzer Mono am Abend zum grillen eingeladen.


Den Abend im Hostel genießen wir mit einem ganz passablem „Cristal“ Bier, Live Musik und leckerem Barbecue. Mit Mono, Humberto und Albert wechseln wir anschließend nochmal die Location, da die Band in einem anderen Hostel die Session vortsetzt, bis wir schließlich hundemüde gegen halb 2 zurück in unser Bett fallen.

Nach einer wundscherschönen Zeit in Hurarz müssen wir uns von dieser schönen Stadt in den Anden verabschieden und ziehen weiter nach Lima. Diese Stadt und der Flair der hier herrscht eignet sich vielleicht mal für einen Sprachurlaub mit tollen Wanderungen an den freien Tagen!
Vielleicht bis bald Huaraz!

Was für eine gigantische Landschaft! Für uns Bergfans abartig schön, besonders die Bilder mit der türkisfarbenen Lagune….mega!
Kompliment an Moni, Deine Reiseberichte sind super geschrieben, die Fotos die Ihr einstellt ganz große Klasse! Ich wünsche Euch beiden weiterhin eine spannende Reise und freue mich schon auf die nächsten Bilder und Berichte!
Extra lieben Gruß an meine Tanja
…wieder ein sehr lebendiger Bericht, der eure wunderschönen Erlebnisse super widerspiegelt! Dazu die tollen Bilder…ein Traum! Weiterhin viel Spaß und genießt jede Sekunde! LG