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Roadtrip Woche 3

Coyhaique bis Lago las Torres -Tag 15 on the Road

Am Morgen fiel Chris erstmal halb aus unserem Bus, und über einen Hund drüber. Mal wieder hatten wir einen Begleiter. Natürlich hat er von uns auch etwas zum Essen ab bekommen. Ihm schmeckte der Linseneintopf von Moni mindestens genauso gut wie uns. Streicheleinheiten gab´s noch oben drauf. Wir steuerten den Supermarkt an, aus „Wir brauchen drei Sachen“ wurde natürlich,wenn schon Mal ein gutes Angebot da ist, ein Großeinkauf. Dafür waren wir wieder versorgt. In ein kleines Café ging es auch noch, da es hier Wifi gab und wir einiges noch recherchieren mussten. Alle unsere Aufgaben erledigt, fuhren wir, am späten Nachmittag, Richtung „National Park Coyhaique“. Rückblickend hätten wir uns das sparen können. Es war zwar das Schönste an unseremAufenthalt in der Stadt, aber auch hier nicht wirklich lohnenswert. Ein schöner kleiner See „Laguna Verde“, mit glasklarem grün-blauem Wasser um den wir einen Rundspaziergang machten, war das Highlight.

Chris konnte sein Glück kaum fassen, denn die gesamte Strecke bis zu unserem Nachtquartier war geteert. „So fühlt sich also ein entspannter Roadtrip an“- eine sehr passende Aussage. Nicht nur die Straße war schön, die Landschaft war traumhaft. Entlang eines großen Flusses „Rio Simpson“ schlängelte sich die Straße und ich bekam gleich Lust hier mit dem Motorrad zu düsen. Links und rechts war die Landschaft in allen Variationen von Lila und Blautönen getaucht- die Wiesen waren übersät von Lupinen- ein Wahnsinn. Zwischen drin ein paar gelbe Sträucher. Wieder einmal zeichnet die Natur ein wunderschönes Bild. Diese Flora begleitet uns komplett bis zu unserem Nachtquartier. Das Pech der letzten Nacht wiederholte sich nicht. Traumhaft gelegen, in Mitten den Berge, lag der See „Lago los Torres“-unser heutiges Quartier. Natürlich wurde die Wassertemperatur von Chris getestet, was auch die beiden Franzosen neben uns, schwer beeindruckte (Ich glaub ja fast, dass das der Grund ist weshalb Chris das immer macht :-P) Zum Abschluss genossen wir noch ein Glas Wein und ließen den Tag ausklingen.

Nationalpark „Quelat“ – angekommen im Regenwald Tag 16 on the Road

Bei traumhaftem Sonnenschein und ohne jeglichen Wind genossen wir unser Frühstück und den heißen Kaffee. Der frühe Vogel war heute groß im Kurs und so wirbelten wir um kurz nach 8Uhr mit unseren Reifen schon den Staub,oder eher Matsch, beim Wegfahren, auf. Mutterseelen alleine steuern wir auf unser heutiges Ziel zu. Auf unserem Weg lag versteckt der Wasserfall „Salto el condor“, der geschätzte 50 Meter in die Tiefe stürzte. Auf dem kleinen Pfad, zu dem Wasserfall hinter, zeigte sich mir in Mitten der ganzen Blumen ein kleiner Kolibri. Da Chris ihn nicht gesehen hatte, glaubte er mir Erstmal nicht. Je Höher wir kamen umso mehr verwandelte sich die Flora und Fauna in einen Regenwald und alles war von Grün bedeckt. Im Nationalpark angekommen, schnürten wir unsere Wanderschuhe und machten uns auf zu dem Gletscher. Eine traumhafteWanderung, durch einen Regenwald folgte. Oben angekommen belohnte uns der Gletscher mit seiner thronenden Erscheinung. Mächtig zwischen zwei Bergen lag er. Zwar weiter weg als wir es schon gesehen haben (Moreno Gletscher) aber in dem einmaligen Blau nicht zu übersehen. Gleich mehrere Wasserfälle stürzten aus dem Gletscher in die Tiefe und speisten den Gletschersee. Nachdem wir die Aussicht genossen haben, unsere Mägen gefüllt waren, ging es wieder nach unten. Nach dem Hike gab es noch eine kalte Dusche-brrr! Aber besser als zu stinken.

Erholt ging es weiter nach „Puyuhuapi“- außer einem kurzen Kaffeestop hatte die Stadt nichts zu bieten. An dem See Risopatrón, in Mitten vom Regenwald, parkten wir unseren el Patron. Hier war einmal ein Campingplatz. Die Überreste einer BBQ-Stelle, und einer überdachten Essbank waren noch da und sogar fließend Wasser- uii, dass hatten wir lange nicht mehr!- aber sonst…hat sich die Natur hier das meiste schon wieder zurückgeholt. Beim Abendessen tauchte dann auch noch ein Kolibri auf, und jetzt endlich glaubte mir Chris dass es a) diese hier gab und b) ich einen zuvor gesehen hatte! Die Abendatmosphäre genossen wir auf dem Steg, mit Weitblick über den See und den umliegenden Regenwald. Der leichte Nebel der aufzog sorgte für die passende mystische Stimmung. Kurz nach Mitternacht machte der Regenwald seinem Namen dann alle Ehre.

Auf dem Weg nach Futaleufu Tag 17 on the Road

Als ich am Morgen aus unserem Bus krabbelte, stand ich erstmal in Matsch. Der Regen hatte ganze Arbeit geleistet und das Gras und die Erde um uns herum in eine Matschepampe verwandelt. Hoffentlich kommen wir da mit unserem Auto wieder raus. Dieses Unterfangen war dann leichter als gedacht- zum Glück! Zurück auf der Dirt Road, der berühmten Carretera Austral ging es in das Städtchen „la Junta“. Hier gab es eine heiße Schokolade, Kaffee, für jeden ein Mittagessen- und das Wichtigste: gutes Internet. So verbrachten wir hier 3h mit Videos schneiden, Bilder bearbeiten, Blogs schreiben, E-Mails checken und Sozialekontakte pflegen. Alle Aufgaben erledigt ging es weiter nach Futaleufu (bei uns heißt dieser Ort ständig anders da wir ihn einfach nicht aussprechen können- deshalb kommen hier sehr witzige Wortkreationen bei rum). Auf unserem Weg überquerten wir mehrmals den „Rio Espolón“ und den „Rio Futaleufu“ – der als„Rafting Eldorado“ gilt- weshalb auch wir hier sind. Schon beim Anblick von Oben auf den gewaltigen Fluss, mit seiner türkis-grünen Farbe und den unzähligen Stromschnellen- denke ich an den nächsten Tag und unser geplantes Rafting- zugegeben mit etwas mulmigen Gefühl. Tja und mehr ist heute dann auch nicht passiert was nennenswert wäre- auch solche Tage gibt es bei uns. Nach dem morgigen Rafting, kann ich sicherlich mehr berichten 😉

Auf in neue, wilde Gewässer! Tag 18 on the Road

Nach einem ausgiebigen erholsamen Nachtschlaf, wachten wir von der Wärme der Sonne auf. Als wir aus unserem Bus blickten, konnten wir unser Glück kaum glauben. Kaiserwetter! Blauer Himmel, Berggipfel um uns herum und Sonnenschein. Mit Blick auf den See gab es heute den morgendlichen Kaffee und das Müsli- wohlgemerkt im T-Shirt.

Chris und ich zogen noch zu einem kleinen Einkaufsspaziergang los. Wieder zurück erwartete Moni uns schon im Bikini. Rein in die Badeklamotten und Sonne tanken. Mit chillen und Sonnenbaden verbrachten wir den Vormittag. Um 14.30 Uhr ging es dann zu „PatagoniaElements“. Mit uns warteten noch 12 andere auf das Abenteuer. In einem Bus wurden wir dann zu unserer Einstiegsstelle gebracht. Ausgestattet mit Neoprenanzügen, Lifeguardwesten, TShirts, Schuhen und Helmen ging es dann zu unseren Booten. Mit uns an Board waren noch zwei Deutsche, Sahra und Victor, Medizinstudenten und der Chef der Truppe lies es sich nicht nehmen unser Guide zu sein für den heutigen Tag. Mega Glück, Marco war eine unfassbar coole Socke. Selten hatte ich das Gefühl so sicher zu sein. Einweisungen, Kommandos, alles wurde erklärt und erprobt. Er saß als Steuermann ganz hinten und hatte den Überblick. Er hat echt nen verdammt guten Job gemacht. Auf uns warteten Stromschnellen der Klassen 3 bis 5 (5 ist das Schwierigste), dank ihm und seiner Coolness, machten wir uns sogar keine Sorgen. Ein beherzter Sprung in das kühle Nass später (nass werden wir so oder so also warum nicht gleich komplett testen), zurückauf dem Boot, ging es auch schon los. Was soll ich sagen. Ich bin ein Adrenalinkind und wir alle hatten eine fetzen Gaudi. Rauf und runter, seitlich, das Boot stand teilweise senkrecht nach oben oder unten, aber alles haben wir ohne Kentern des Bootes, oder Verlieren eines Mitgliedes gemeistert! Wassermaßen die uns entgegen kamen, Wellen die uns komplett „getauft“ haben- kein Problem! High Five! Wie viel Spaß es uns gemacht hat, sieht man auch an unseren Gesichtern im Video.

https://www.youtube.com/watch?v=GPo9uO95IvQ

Alle die wir bisher trafen, und die selbst ihn Futaléufu (imÜbrigen spricht es sich: „Futa lefu“) waren, haben uns empfohlen unbedingt Raften zu gehen- ich kann es jetzt auch jedem an´s Herz legen! Mal sehen ob wir das nicht auch nochmal in Neuseeland wiederholen 😊 Nach 8 Km, 12 verschiedenen Stromschnellen und 1 1/2h später, das ist die „Bridge to bridge“ -Tour, kamen wir noch an einem kleinen Felsen an. 3,5 Meter in etwa ging es hier runter- time to jump! Yeah! An Land und trockengelegt, gab es noch ein paar Snacks und dann ging eszurück. Vorher schon, mit einem der Guides, habe ich klar gemacht, dass wir auf seinem Campingplatz die heißen Duschen nutzen können. Ein Segen! Frisch geduscht, packten wir unser Essen und unsere Campingstühle aus. Bevor wir zum Essen kamen, tauchten an dem Zaun gegenüber noch zwei kleine, unfassbar süße Hundewelpen auf. Franco, der etwa 5 Jahre alte Bub, packte sich links und rechts einen der Vierbeiner und brachte sie zu uns. Ich konnte meine ganzen Quietschlaute gar nicht mehr zurückhalten, und von den Kleinen lösen konnte ich mich auch gar nicht mehr. So unfassbar knuffig, mei oh mei! Und sie von uns auch nicht. So wurde meine Hand zu einem tollen Spielzeug, dass man anknabbern, abschlecken und zwicken konnte. Nach einiger Zeit musste ich mich, schweren Herzens, von ihnen lösen. So packte Franco sich wieder die beiden links und rechts, unter den Arm, und marschierte in sein Haus zurück. Das Essen stand, dank Moni, warm auf dem Tisch und so konnten wir im Abendsonnenschein uns noch nach diesem gigantischen Tag stärken. Chris wollte noch einen Teil der Strecke bis nach „el Chaiten“ heute zurücklegen, weshalb er sich noch hinters Steuer klemmte und unsere Rattelkiste gekonnt über die Dirtroads jagte. „Under the Bridge“, am Fluss, kam der Motor als auch wir zum Stillstand- ruckzuck fielen die Äuglein zu.

Auf nach Hornopirén- anders als erwartet! Tag 19 on the Road

 Für heute war geplant den Pumalin-Nationalpark zu besichtigenund mit der Fähre zwischen den Fjorden Richtung Hornopirén zu kommen. Wir hörten schon so einiges und nur tolles über die Fährfahrt und freuten uns dementsprechend drauf. Angekommen in Chaiten, suchten wir als Erstes die Touristinfo auf, um alle nötigen Informationen zu erhalten. Die kleine Maus indem Office war zuckersüß und sehr bemüht hat, gefühlt, ihr komplettes Wissen an uns weitergegeben. Von ihr bekamen wir auch den Tipp unsere Fährtickets vorab zu kaufen. Also zur Agency. In der ersten Agency wurde uns mitgeteilt, dass sie nur die Außenroute anbieten- was wir nicht wollten. Also auf die andere Straßenseite, rein in die andere Agency. Ja die Innenroute wird angeboten. Heute? Nein! Morgen um 13 Uhr… oh ach doch nicht…ähm also dann am Sonntag! Bitteeee??? Es gab keine Chance, und so mussten wir wiederwillig bei Agency 1 die Außenroute für den gleichen Tag noch buchen. Da diese um 15 Uhr bereits fuhr, konnten wir nicht wirklich was im Nationalpark machen. Auf unserem Weg lag ein kleiner Strand „Santa Barbara“ mit einer schönen Meeresbucht und schwarzem Vulkangesteinssand. Von einem anderen Gast erfuhren wir, dass gerade zwei Delphine hier herumschwimmen. Rauf auf die Felsen, und los ging die Ausschau. Nach kurzer Zeit wurden wir belohnt!! Zwei Delphine, direkt vor uns. Moni und mich hätte man auch als Robben durchgehen lassen können, so klatschen wir wie wild vor Freude und gaben komische Laute von uns beim Anblick der Meeressäuger. Wahnsinn! Das hellte unsere Stimmung wieder auf. Gestärkt mit Empanadas ging unsere schnelle „Sightseeing-Tour“ im Chinastil (hin, raus, 2 Minuten für Fotos, rein, weiter) voran. Einen kleinen Blick auf den „Laguna Negro“ gab´s noch, einen weiteren See, bevor wir pünktlich an der Fähre ankamen. 4h Fährfahrt, wurden zum bloggen, und Videos/ Fotos bearbeiten genutzt natürlich aber auch zum genießen der Berglandschaft. Angekommen freuten wir uns über die geteerte Straße. Die Freude hielt nicht lange und schon waren wir wieder auf einer Dirtroad unterwegs. Also die Straßen hier machen einen echt fertig, kriminell ist das…. Unser Abendspot entschädigte für die Strapazen. Alleine, am Strand pünktlich zum Sonnenuntergang. Da gerade Ebbe war, konnten wir ein gutes Stück im Meer laufen. Unter uns knirschten die unzähligen Muscheln, und die Seemöwen kreisten über unseren Köpfen. Während die Sonne auf der einen Seite unterging, tauchte auf der anderen Seite der Mond auf. Mit ihm kam auch das Meerwasser zurück. Im Mondschein (was sehr hell war)  gab es unser Abendessen und ein kühles Bier als Betthupferl.

NP Alerce Andino – Heute ist vieles „Groß“ Tag 20 on theRoad 

Am nächsten Morgen haben wir unseren Traumspot wieder verlassen und sind zum Fährhafen Caleta Puelche.

40 Minuten später kamen wir in La Arena an. Zielstrebig ging es weiter zum heutigen Ziel dem „Alecre Andino NP“. Wir waren die ersten Besucher an diesem Tag. Der Parkranger, ein Junge grad mal um die 18 Jahre alt, war sehr bemüht uns alles zu erklären und zeichnete uns sogar eine Karte mit den Routen und Sehenswürdigkeiten – lieb von ihm. Die Lagune„Sargazo“ war unser erstes Ziel. Ein aus Holzlatten angefertigter„Bretterstegpfad“ führte uns über einen Berg und auf der anderen Seite hinunter zum See. Glitzerndes Wasser und Sonnenschein umrahmt von Bergen, so zeigte sich uns der See. Auf dem gewaltigen Baumstamm, sowie dem großen Felsen, machten Moni und ich es uns für ein Nickerchen gemütlich. Chris trainierte derweilen seinen stählernen Body- wir erholten uns.

Wieder zurück steuerten wir den nächsten Trail an. Die Riesenbäume die es hier gibt, sind einzigartig für die Region. Ewig viele Stufen nach oben, kamen wir bei einem dieser 3000 Jahre alten Bäume an. Wir mussten unsere Köpfe weit in den Nacken legen um bis zur Baumkrone blicken zu können- Wow- ein uralter gigantischer Riese! Entspannt fuhren wir gen Puerto Montt. Hier gab´s für uns erstmal einen kleinen Kulturshock. Nach so langer Zeit, „Einsamkeit“ waren die vielen wuselnden Menschen und unzähligen Autos für uns viel zu viel. Dank unserer App fanden wir ein tolles kleines Lokal wo es unser verspätetes Mittagessen (16 Uhr war´s) gab. Fisch, wie auch anders, wenn man schon in einer Hafenstadt ist. Keine Ahnung was für ein Fisch es war, ich fand es war mit einem Pangasiusfisch vergleichbar. Für jeden gab es einen ganzen Fisch, mit Fritten und Salat plus Getränk für umgerechnet 4€- primaa! Und lecker war´s sowieso. Gesättigt, nach dem wir auch noch Kaffee und Kuchen verdrückten, ging es schnellstmöglich wieder weiter und raus aus der Stadt. Nach Puerto Varas zum Vulcan „Osorno“ und dem dazugehörigem NP.  Puerto Varas, ist ein kleines Städtchen, traumhaft gelegen, am See Llanquihue und im Hintergrund die zwei Vulkane „Osorno“ und „Calbuco“. Im Mondschein präsentierte sich uns der Osorno mit seinem schneebedecktem Hauberl in einer einzigartigen Lichtstimmung. Am Nachtquartier angekommen freuten wir uns schon beim Schlafengehen auf den nächsten Tag- rauf auf den Vulkan! dieser Lag im Hintergrund! Mal wieder ein toller Spot für uns.

Puderzucker auf dem Vulkan- Vierter Advent 2.0! Tag 21 on the Road

Zu unserem Frühstück, hatten wir heute zwei Ehrengäste. Als erstes lies es sich ein Falke nicht nehmen, uns und unser Essen genau zu überwachen. Gut für uns, der Kerl war nicht schüchtern und so entstanden ein paar tolle Bilder.  Zweiter Gast, war ein kleiner Fuchs… vielleicht war es auch ein Coyote- ich kenn mich da leider nicht so aus. Hübsch war der Kerl allemal, und genauso wie der Falke so überhauptnicht scheu. Auch wieder gut für uns- seht selbst 😉

Da, im Gegensatz zu gestern Abend, heute von dem Vulkan gar nichts zu sehen war, was einer dichten Wolkendecke geschuldet war, beschlossen wir als erstes zu den Wasserfällen zu fahren. Deutsche Pünktlichkeit, kommt nicht von ungefähr. 9 Uhr werden die Tore geöffnet, 9 Uhr waren wir davor- aber in Chile ist das mit der Pünktlichkeit nicht ganz so …. Wenig später, konnten wir dann als Erste zu den Wasserfällen hinterlaufen. Alleine erkundeten wir die Gegend. Das Wasser drückte mit einer wahnsinnigen Kraft sich durch die Felsen, über die Felsen und donnerte weiß nach unten wo der Fluss wieder eine tiefet ürkis-grüne Farbe annahm. Wir erwanderten noch verschiedene Trails in dem Gebiet. Im Gegensatz zu den anderen Touris, die ihre Selfies vor denWasserfällen machen und wieder abziehen. Direkt am Fluss, konnten wir es uns noch auf großen Felsen gemütlich machen, die Sonne tanken und dem lauten, aber beruhigenden Wassermaßen zu sehen.

Bevor es weiter ging, gab es noch „a Brotzeit“ für uns.“ Lago todos los santos“ war unser nächster Halt. An dem Seeufer entlang spazierend, kam das Gefühl in mir hoch, gerade in deutschen Nordischen Gefilden unterwegs zu sein. Das Schilfgras das hier wuchs, der See und der Wind- einzig der Vulcan, der jetzt wieder sichtbar war, passte nicht ganz in das Bild. Wenig später führte eine kleine geschlängelte Straße uns bis auf 1300 Meter nach oben zum Vulcan. Da es hier im Winter ein Skigebiet ist, gab es, ähnlich wie bei uns eine Skihütte und einen Lift. Wir warteten noch bei einem guten Kaffee bis sich die letzten Wolken verzogen haben und kauften dann unsere Tickets für den Sessellift nach oben. Ja“ diesmal was anderes, zur Feier des vierten Advents (und weil auf Vulkangestein- sowie Sand es wirklich ätzend ist zum laufen). Ein Sessellift, gefühlt aus den 60ern brachte uns gemütlich und ruhig nach oben. Oben angekommen ging es noch ein kleines Stück weiter- aufgrund der Schneemaßen konnte man nicht bis zum „Gipfel“ wandern. Machte aber gar nichts. Schwarzer Vulkanstein, weißer Schnee, blauer Himmel und Sonnenschein- ein Kaiserwetter und mit einer dementsprechenden Aussicht wurden wir belohnt. Wow! Das Longsleeve wurde zu warm, und so standen wir in T-Shirts, im Schnee bei einer kleinen Fotosession als auch einer Schneeballschlacht. Von solchen Momenten kann man kaum genug bekommen, aber alles Schöne ist irgendwann zu Ende. Der Sessellift brachte uns wieder zurück zu unserem el Patron. Da am nächsten Tag Weihnachten, also der 24.12 war, beschlossen wir ordentlich auf „den Putz zu hauen“ und gönnten uns zwei Nächte in dem Hostel „Casa Apel“ in Puerto Varas 😊 Eingecheckt, kochten wir uns in der großen Gemeinschaftsküche unser Abendessen. Vorsorglich kauften wir gleich noch für die beiden nächsten Tage ein. Mit einem kühlen Bier in der Hand setzten wir uns an den Strand und ließen unsere Blicke über den See schweifen und zurück zu dem Vulcan, wo wir noch ein paar Stunden bevor waren. Eine heiße Dusche später, fiel ich dann in die weiche Matratze und versuchte den Tag zu verarbeiten. So viele Highlights auch heute wieder- was ein vierter Advent!

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/

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Roadtrip- Woche 2

Puerto Natales- der Schuh Namens Salomon Tag 8 on the Road

Da wir schon für die Duschen zahlen wurden diese am morgen nochmals genutzt. Ein leckeres Frühstück, mit frisch gebackenen Bananen-Schoko-Cookies gab´s auch noch. So gestärkt ging es dann wieder zurück zum NP Torres del Paine- mit geschärften Augen auf der Suche nach dem Schuh. Die erste Station war ohne Erfolg, weiter zu unserem Parkplatz vom Vortag. Hier nachgefragt, aber auch ohne Erfolg. Zurück auf der Strecke, das Gas verlangsamt, fanden wir dann zum Glück genau an der Einstiegsstelle, total verstaubt und verdreckt einen einzelnen Schuh im Graben. Mission 1 für den heutigen Tag, erfüllt! Weiter ging es zur Grenze. Alles ohne Probleme, Routiniert holten wir unsere Stempel, und die Fahrt ging weiter nach El Calafate.

Hier angekommen, konnten wir endlich unseren rechten Vorderreifen reparieren lassen (verlor immer Luft, und die Dirt Roads machten es nicht besser). Unsere Wäsche konnten wir waschen lassen, unser Einkauf wurde erledigt und am Ende landeten wir in einem tollen Lokal. Hier probierten wir uns, durch „Guanacofilet“ (ich kann es nicht empfehlen- sehr sehr „wildig“), 4h geschmortem Lamm (sensationell), und einem hervorragendem argentinischem T-Bone-Steak! Ein gutes Craftbier gab´s auch noch für mich- da war ich gleich wieder glückselig. Auf dem Weg Richtung „Perito Moreno Gletscher“, in der Abenddämmerung, gab es, zu meinem großen Entsetzen, noch einen Roadkill. Unzählig viele Hasen kreuzten die Straße, denen wir erfolgreich ausweichen konnten, einem jedoch nicht. Sehr unschön- aber passiert. Etwas getrübt, ging es zu einer kleinen windgeschützten Lichtung, die unser heutiges Nachtquartier war.

„Glacier Moreno“ der bläulichste und dritt größte Gletscher der Welt Tag 9 on the Road

Natürlich startete unser Tag mit der eingespielten Morgenroutine. Aus den Schlafsäcken schälen, die Blasen entleeren, in die Klamotten schmeißen, Kaffee kochen und Müsli herrichten. Endlich mal wieder, die deutsche Pünktlichkeit unter beweis gestellt, waren wir zum Öffnen des Parkes um 8 Uhr am Wärterhäuschen und kauften unsere Tickets. Eine wunderschöne, kurvige Straße, am Gletschersee gefüllt mit türkis-milchig blauem Wasser führte uns immer weiter in den Park und näher an den Gletscher heran. Nach einer rechts Kurve, konnten wir aufgrund seiner gigantischen Größe, aus weiter Ferne bereits den Gletscher erblicken. Das Blau leuchtende Eis war gigantisch. Wir konnten es kaum noch erwarten, näher heran zu kommen. Kurze Zeit später, packten wir uns warm und windgeschützt ein, und wanderten auf dem Küsten Trail entlang zum Gletscher.

Gleich zu Beginn, sahen wir große, weiß-blau leuchtende Eisschollen im See treiben. Teilweise ausgespült vom Wasser, hatten diese Schollen tolle Formen. Immer weiter und näher ging es zu dem Gletscher bis wir direkt vor ihm Standen. Das Blau, in den Gletscherspalten hatte jegliche Helligkeitsabstufung, vom typischen Eisblau bis hin zu dunklem Königsblau. Das Eis knackte und grollte immer wieder- ähnlich wie ein Donner bei Unwetter. Teilweise stürzten Eisbrocken an der äußeren Wand, mit lautem Knacken in den See ein und zerschlugen dort. Der Gletscher hat von der Wasseroberfläche bis zum höchsten Punkt eine Höhe von gewaltigen 70ig Metern und ist in etwa eine Breite 3,5km von und ist größer als die Stadt Buenos Aires (Argentinien) als auch das zweit größte, zusammenhängende Eisfeld der Welt – da kommt man sich selbst sehr winzig vor und ich werde sehr schweigsam 😉 Satt sehen kann man sich hier fast gar nicht, immer wieder entdeckt das Auge Neues, aber der Wind kühlt den Körper ganz schön aus, weshalb wir wieder den Rückweg antreten.

Zum Aufwärmen ging es in das Restaurant und es gab für jeden für uns was zum Schnappbolieren und eine heiße Schokolade- jammjamm. Am Parkplatz wartete dann unmittelbar vor uns ein kleiner Fuchs (nicht der Erste den wir sehen aber definitiv der zutraulichste) neben unserem el Padron. Danach ging es zurück, aber diesmal auf die andere Seite, an den Lago Roca. Mit Blick auf den See gab es hier unsere Mittagspause. Moni hat geschlafen, Chris hat fleißig sein Workout durchgezogen und ich habe ein „Chaufa ala Tanja“ (Reispfanne mit Gemüse, Geflügel und Ei) gezaubert. So gestärkt konnte das nächste Stück der Dirt Road auch zurück nach El Calafate gefahren werden.

Hier wollten wir noch in ein Vogelschutzgebiet- der Eintritt war uns allerdings zu teuer. Wir beschlossen in den nächsten Supermarkt zu steuern. Hier haben wir uns fleißig Naschzeug gekauft und sind damit zur Tourist Info gedüst. Kaffee gekocht, Gebäck verputzt, WLAN der Tourist Info für ein paar Recherchen genutzt, und weiter ging es Richtung El Chalten. Am späten Abend erreichten wir dann El Chalten, tankten erstmal und ich habe unseren Camper dann in der Nähe des Flusses geparkt.

El Chalten/ Fitz Roy- das Wandermekka Argentiniens Tag 10 on the Road

Nach unserer Morgenroutine steuerten wir unseren Camper das wunderschöne Flusstal entlang, bis zu unserem ersten Stopp: einem Wasserfall. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wald, erreichten wir den Wasserfall und freuten uns komplett alleine zu sein- was für jegliche Bilder sehr förderlich ist. Auf dem Weg zurück hatten wir das Glück, drei Spechte beobachten zu können. Vogelwuide Frisuren (Irokesenstyle) hatten die Genossen.

Weiter ging es dem Flusslauf entlang wo wir faszinierend beobachteten wie sich das Wasser von „matt türkis“ in immer Glasklareres blau-grün-türkis verwandelte. Für die Farbe sind auch hier die ganzen Gletscher verantwortlich. Die Wanderung zum Fitz Roy haben wir nicht gemacht. Uns reichte der Blick zu dem Berg- die Massen an Touristen haben uns eher abgeschreckt- weshalb wir das Flusstal erkundeten. Mittlerweile sind wir auch sehr geübt in unseren Fotostopps. Bremse rein, Motor aus, mit Kameras in der Hand, hechten wir aus den Türen und versuchen uns teilweise selber gegenseitig mit dem besten Bild zu übertrumpfen, etwas Wettkampfgedanke darf schon auch sein.

Chris ist schon drauf und dran in den Fluss zu hechten und eine Runde zu planschen, was er aufgrund der Temperatur dann aber doch lässt. Der nächste Hike führte uns durch einen wunderschönen Märchenwald, entlang eines Gletscherflusses, dessen Ursprung unser Ziel war. Ich habe noch nie einen Fluss gesehen der wirklich eisblaues Wasser führt. Einmalig schön! Der Wald mit seinen Moosbedeckten Bäumen, und Wurzelwerken verzauberte uns- und unsere Gelenke freuten sich auch über den weichen Wanderuntergrund. Ein steiles Stück später, erreichten wir die Baumkronen und nach zwei Kurven präsentierte sich uns der Gletscher, mit seinem türkis-grünem Wasser.

Komplett alleine hier oben, konnten wir die Zeit mal wieder für ein paar Fotoposen nutzen. Was uns alles eingefallen ist, könnt ihr hier selber sehen (und noch mehr in der Galerie). In schnellem Schritt ging es dann wieder zurück zum Auto und weiter in das Tal zum „Largo Desierto“. Die Sonne ließ es sich jetzt auch nicht nehmen, uns zu begleiten.

Am Seeufer, gab es deshalb kein Halten mehr für uns. Raus aus den Schuhen, runter mit den Socken, rein ins Wasser und waaaahhhhaaaa ist das a* kalt. Dafür waren die Füße danach umso wärmer. Wir sitzen auf einem Baumstumpf, unsere Gesichter Richtung Sonne die wir gierig aufsaugten und genießen die Ruhe. Hach ist das herrlich hier.

Wie schön es einfach ist, dass alles erleben zu dürfen. Jeder Tag ist auf seine Art und Weise Besonders und Einmalig sowieso. Da Chris so gut fährt, und Moni und ich ja bereits von Peru und Bolivien konditioniert sind, bei „rüttliger Fahrt“ sehr schnell und einfach einzuschlafen, gab es für uns ein kleines Powernap. Der Akku war somit wieder geladen, und Chris bekam von mir einen perfekten „Freilufthaarschnitt“ was natürlich bei den vorbeikommenden Touristen für Aufsehen sorgte und dem einen oder anderem sogar ein Bild wert war. Das es so ein guter Haarschnitt wurde, lag auch an der musikalischen Untermalung von Moni die uns den Best of- Soundtrack von Hans Zimmer um die Ohren schmetterte vor allem „Gladiator“ motivierte mich 😊.

Zurück in der Stadt, stärkten wir uns und beschlossen, am Abend noch auf den „Hausberg“ zu laufen, was sich definitiv gelohnt hat. Der Winde dort oben haute uns zwar echt wortwörtlich aus den Latschen, aber er schenkte uns auch nochmals einen einmaligen Blick über die kleine Stadt sowie auf die umliegenden Berge mit dem berühmten Fitz Roy. Wolken und Sonnen kreierten einen einmaligen Himmel den wir genossen und festhielten. Auf dem Weg nach Unten, erweckte ein lautes Gepiepse unsere Aufmerksamkeit. Etwa einen Meter über dem Boden, war ein Loch in einem Baum aus dem zwei hungrige Schnäbel schauten. Specht Babys!

Mit etwas Abstand konnten wir die Eltern bei ihrer geschäftigen Fütterung beobachten. Ganz schön gierig die Kleinen- die dann am Ende gar nicht mehr soo klein waren 😉 aber immer noch auf die Eltern angewiesen sind. Vollgetankt ging es weiter Richtung „Passo Rombalo Odolfo“. Wir hatten einen langen Fahrtag vor uns zu unserem nächsten Ziel (570km in etwa), bei diesen Straßenverhältnissen, und mit unserem Bus bedeutet dies mind. 8-10 Stunden Sitzfleisch testen.

Weshalb wir einen kleinen Teil schonmal fuhren. Am späten Abend haben wir dann über unsere App einen Übernachtungsspot ausfindig gemacht, was sich als ehemaliges Kiesabbaugebiet herausstellte. Egal, der Bus stand perfekt gerade, wir waren vom Wind geschützt ebenso vor der Straße, einem erholsamen Schlaf stand nichts mehr im Wege.

„Passo Rombaldo Odolfo“ der Autoabsturz und ein gigantischer Sternenhimmel Tag 11 on the Road

Erstmal musste ein weiterer Teil der Dirt Road bewältigt werden. Es ist einfach ein Wahnsinn in was für einem Zustand die Straßen hier sind, selbst die größten Verbindungsstraßen. Mal wieder ordentlich durchgerüttelt (eigentlich könnten hier perfekte Test für den Halt für Sport-BHs durchgeführt werden so ala „dieser BH wurde in Patagonien getestet und erhielt die Wertung 1“), wartet geteerte Straße auf uns- hier konnte etwas Zeit gut gemacht werden, die wir natürlich später wieder auf der „Straße liesen“. An Abzweigung nach links deutete uns den Weg Richtung „Passo del Odolfo“.

Anfangs war die Landschaft eher hügelig, trocken und mit wenig Pflanzen versehen. Schafe und Guanakos erblickten wir immer wieder, die schon fast nichts besonderes mehr für uns sind. Kurz vor der argentinischen Grenze wurde die Landschaft grüner, bergiger. Viele Oasen, mit Horden an Tieren boten Abwechslung für unsere Augen. In dem argentinischen Grenzhaus, verlassen mitten im Nirgendwo, wartete ein uniformierter Grenzbeamter auf uns. Die Uhren tickten hier definitiv noch nach mittelalterlicher Zeitrechnung. Händisch wurde alles penibel von ihm, in Seelenruhe eingetragen, in unsere Pässe die Stempel gedruckt und uns die Schranke zum passieren geöffnet. Nach etwa 11 Kilometer erreichten wir die Chilenische Grenze. Mit den Pässen in der Hand, rein zu dem sehr netten chilenischen Grenzbeamten (und auch sehr gut trainiertem). Da so gut alles frische Obst, Gemüse und Fleisch nicht eingeführt werden darf, machten wir vor dem Häuschen noch eine deftige Brotzeit und verbrauchten das wenig Frische was wir noch hatten. Durch unsere vorherigen Grenzübertritte wussten wir ja bereits bestens Bescheid. Während wir am Essen waren, entdeckten wir auch den Grund für den trainierten Beamten- hier gab es nichts aber ein kleines Gym- verrückt die Chilenen.

Wiedermal in der Abendstimmung, was perfektes Licht bedeutete und mehr Getier, ging es weiter durch das Tal. 370 km waren gefahren, und unser Tank wollte Nachschub. Erstmal eine passende Einfüllhilfe für das Benzin gebaut, standen wir zu Dritt am Auto und tankten. Was für ein Luxus sonst immer mit einem Zapfhahn zu tanken. Das Betanken hat einige Zeit gekostet und mittlerweile wurde es schon wesentlich dunkler und die Straße leider immer schlechter. Nach einem kleinen Hügel und einer S-Kurve passierte es dann leider. Unser Heck brach aus, und wir können von großem Glück reden, dass wir seitlich (natürlich die rechte Seite an der es steil etwa 5 Meter die Böschung runter ging), in einen doch sehr stabilen Dornenbusch geschlittert sind der das Auto stoppte. Scheiße!

Erstmal gecheckt ob es jedem gut geht. Keiner hatte eine Verletzung. Raus aus dem Auto wurde uns der Schaden dann vor Augen geführt. Unser rechter Vorderreifen hing in der Luft, die Front in dem Busch, der linke Vorderreifen zur Hälfte in der Straße vergraben. Ruhe bewahren. Gibt es vlt. Einen Weg wie wir hier selber wieder rauskommen. Etwa 2h haben wir erfolglos versucht unsere Reifen auszugraben (meine rechte Hand war danach teilweise offen), mit Steinen zu unterbauen für besseren Grip und vieles mehr- alles ohne Erfolg. Plan B! Netz gab es hier natürlich auch keines (wie immer, wenn man es mal wirklich brauchen würde). Die nächste Ortschaft „Valle Chacabucu“, war 12,3 km entfernt. Rucksack mit Proviant gepackt, Wertsachen rein, Stirnlampe auf, einen Zettel hinterlassen, sollte doch jemand vorbeikommen, und los ging es. Wie auf Autopilot stapfte ich voran. 2h in etwa sollte es dauern, 3 Uhr nachts zeigte das Navi an erreichen wir die Stadt. Es war wirklich arschkalt, wir waren alle sau müde und so war dieser Weg echt hart. Später erfuhr ich von Chris und Moni, dass ich ihnen eigentlich zu schnell Unterwegs war und sie sich teilweise vorkamen wie die Hirten die dem Stern nach Betlehem folgten. Ich hatte ein Zeil und die Bedingungen trieben mich an.

Trotz dieser Umstände, entging uns nicht der gigantische Sternenhimmel über uns. Selten das ich die Milchstraße so deutlich und dicht sehen konnte. Ein Glitzermeer über unseren Köpfen, dass durch unzählige Sternschnuppen gekrönt wurde. Kurz nach 3 Uhr erreichten wir dann die „Stadt“. Hier war alles im Tiefschlaf und es wirkte sehr geisterhaft. Zu unserem großen Glück und erstaunen, war das Vorzimmer der Tourist Info offen. Hier war es wenigstens wärmer. Um 8 Uhr sollte sie öffnen, und so beschlossen wir auf dem Boden zu schlafen bis zum Öffnungszeitpunkt. Eine schlechte Idee, der Boden war kalt, durch das Versuchen Schlaf zu finden, fuhr die Leistung des Körpers runter was mich zu einem erstklassigen Zitteraal verwandelte. Da half selbst unser zusammenkuscheln und gegenseitig Wärme spenden nichts – ich kann mich nicht erinnern jemals so gefroren zu haben.

Nach etwa einer Stunde erfolglosem Schlafsuchen, ging plötzlich das Licht an. Was aber wohl nur der Generator war. Da im Restaurant gegenüber auch Licht brannte, stapfte Chris los. Auch hier war das Foyer offen und es gab sogar Toiletten mit heißem Wasser. Wir wechselten die Location. Nach dem ich etwa 10 Minuten warmes Wasser über meine Hände laufen ließ, kehrte etwas Wärme und Farbe zurück in meinen Körper und mein Gesicht.

Valle Chacabucu  – die Regeneration danach Tag 12 on the Road

Um 7 Uhr kam dann eine Mitarbeiterin des Hotels. Sofort hat sie uns geholfen, uns heißen Tee und Gebäck angeboten und mit ihrer Chefin alles geregelt, dass uns geholfen wird. Ein wahrer Engel. Der erste an diesem Tag. In einem riesigen LKW, der eine Einstiegshöhe von etwa 2 Metern hatte, wurden wir von dem spanischen LKW-Fahrer dann zurück zu unserem Auto gefahren- ganz schön lang dieses Stück. Bei Tageslicht sah unser el Padron im Gebüsch nicht gerade besser aus und der LKW-Fahrer musste bei dem Anblick auch erstmal lautstark loslachen. Was wir in 2h nicht geschafft hatten, hatte der LKW innerhalb einer Minute erledigt. El Padron war befreit, und zu unserem großen Erstaunen vollkommen heil. Kein einziger Schaden, zwar den viertelten Baum im Frontspoiler, aber sonst wirklich alles Tutti. Als wir unseren Fahrer fragten was er bekommt für seine Hilfe, schenkte er uns nur ein Lächeln, gab uns die Hand, drückte uns ein Bussi auf die Wange (zumindest Moni und mir) und verabschiedete sich. Engel Nummer Zwei! Der Motor schnurrte wie eine Eins. Das Quietschen an der rechten Bremsseite, versetzte uns kurz in Schock, jedoch hatte sich nur ein Blech verbogen, was leicht zurückgebogen werden konnte und nun keine Mängel mehr festzustellen waren.

Mit einem zufriedenen Lächeln sitzen wir wieder in „unserem“ Camper. Zurück, mit unserem Auto, in Valle Chacabucu, erklärte uns „unser Engel Nummer Eins“ das in 2km ein Camp Ground wäre mit Duschen. Da es Solarduschen sind, meinte sie das wir gute Chancen auf eine warme Dusche hätten für 8000 chilenische Pesos/p.P. (10€ in etwa) – das war es uns Wert. Unser Plan war klar: Duschen, Essen und Schlaf nachholen. Engel Nummer Drei wartet am Camp Ground auf uns: „Ihr wollt nur duschen? – Da drüben sind sie- Zahlen? Nein nur wenn ihr über Nacht bleiben wollt“. Die Dusche war warm, ein wahrer Segen. Während das warme Wasser über meinen Kopf prasselte, begriff ich erst langsam was letzte Nacht überhaupt passiert ist und welches Glück wir hatten. Unsere Schutzengel haben mehr als nur einen Orden verdient.

Frisch geduscht gab es für jeden zwei große Portionen an Nudeln bevor wir dann, auf unseren Matratzen in der Sonne in einen tiefen Schlaf verfallen sind. Von der Hitze der Sonne wurden wir dann wieder geweckt. Wie gut so ein Powernap doch manchmal tut. Alle 7 Sachen wieder verstaut, machten wir uns auf den Weg Richtung Puerto Rio Tranquillo, hier wollten wir uns die berühmten Marmorhöhlen anschauen. Neben dem Wasserfall, mit Blick über den See parkten wir unseren Camper. Als wir alle wieder eingemummelt in unseren Schlafsäcken lagen, freuten wir uns wie Kleine Kinder über diesen, warmen, windgeschützten Schlafplatz.

Von Puerto Rio Tranquillo nach Villa Cerro Castillo Tag 13 on the Road

Von unserem Quartier ging es dann weiter in das verschlafene Städtchen „Puerto Rio Tranquillo“. Das Wetter heute war sehr stürmisch und durchwachsen- sogar auch einige Regenschauer dabei – bisher hatten wir ja mit dem Wetter immer sehr viel Glück. Aufgrund des Wetters erzählte uns ein Kapitän, dass heute kein einziges Boot zu den Marmorhöhlen fahren wird, erst am nächsten Tag. Okay- dann brauchen wir einen Neuen Plan. Als wir am Auto gerade überlegten wie es weiter geht, wurden wir von einem älteren deutschen Auswanderer angesprochen. Vor zwei Monaten gab es hier ein großes Erdbeben, was viele Erdrutsche ausgelöst hatte- die Straße die zu seiner Unterkunft führt ist deshalb verschüttet und ihm fehlen jetzt die Einnahmen.

Er könnte uns, da die Marmorhöhlen heute nicht gehen, eine „Tour“ anbieten ins Hinterland, in einen Dschungel mit einer kleinen Wanderung Richtung Gletscher/Gletschersee. Bei einem heißen Kaffee und einem Stückchen Kuchen, in einem von ihm empfohlenem Kaffee, ließen wir uns seinen Vorschlag durch den Kopf gehen. Für eine finale Entscheidung brauchten wir jedoch Internet und Bilder sowie andere Bewertungen, weshalb wir in ein anderes Restaurant (das einzige in der ganzen „Stadt“ mit WLAN) wechselten. Nach einiger Recherche entschlossen wir uns jedoch gegen sein Angebot. Wenn dann wollten wir auf den Gletscher rauf und dort eine Wanderung machen, was er uns aber nicht anbieten konnte. Zumal war die Wetterprognose für diese Region eher schlecht. Also auf, auf der Sonne hinterher. Als ich die Rechnung bekam (mittags hatte jeder von uns Steak mit Reis und Salat, und je zwei Getränke) blieb mir fast das Herz stehen…fast 70€ wurden wir los für das Bisschen…uff…jetzt hätt ich gerne a Schnapserl. Chris ging zwischenzeitlich kurz mal raus zu unserem Camper, als ihn ein Backpacker anquatsche wo wir hinfahren und ob wir sie mitnehmen können. Natürlich machen wir!

Die Jungs standen seit 9Uhr am Morgen (jetzt war es 15 Uhr) an der Straße, in Wind und Regen, und versuchten von irgendwem mitgenommen zu werden. Während der Fahrt haben wir nicht viel von ihnen mitbekommen, da sie auf der Rückbank, k.o. wie sie waren, fast durchgehend geschlafen haben. Gegen 19 Uhr erreichten wir dann „Villa Cerro Castillo“- endlich! Mal wieder nach einer gefühlten Ewigkeit auf der Dirt Road…wohl gemerkt sind wir gerade auf der „Carretera Austral“, die berühmt berüchtigte Straße in Chile…ganz schön krass was das für eine miserable Ruckelpiste das ist! Nachdem wir die zwei Jungs abgeladen haben, ging es für uns Richtung Nachtquartier- ein Kaffee mit großem Vorgarten und mit Blick auf den berühmten Berg „Cerro Castillo“ (2657hm) im Hintergrund. Für jeden für uns gab es ein frisch gezapftes Blondes bevor es ans kochen ging. Die Wanderung zur Lagune Cerro Castillo mit 1020hm stand auf dem Plan. Auch wenn ich sonst so wanderbegeistert bin, irgendwie war ich von dem Plan schon am Abend, gar nicht so angetan.

Cerro Castillo- der Tag der Auszeit Tag 14 on the Road

Mein Bauchgefühl hat wie so oft immer Recht. Lust und Laune heute auf die Wanderung hat ich so überhaupt keine. Weshalb ich beschloss, Chris und Moni alleine los zu schicken. Genau die richtige Entscheidung. Ich verbrachte den Tag in der Sonne, meist windstill. Hab Wäsche gewaschen, meine Blogs fertig geschrieben, die Videos bearbeitet, ein Nickerchen gemacht, mein Buch weitergelesen, den Lieben zu Hause geantwortet, mir aus dem Kaffee nebenan einen Kaffee gegönnt und einfach meine Zeit für mich genossen. Es kommen und kamen, schon so viele Lagunen und Gletscher, da „verpasse“ ich jetzt nichts. Ich finde den Blick von hier unten auf den Cerro Castillo schon wunderschön und kann von hier fast die Lagune sehen- also lass ich die Faulheit heute mal gewinnen😊

Bevor die beiden zurück kamen, kam wie ein Vorbote, ein kleiner Hund auf mich zu gerast, hat sich von mir knuddln lassen und hat es sich hinter mir unterm Auto bequem gemacht. Fix und fertig war der Kerl. Kein Wunder, als Moni und Chris etwa 30 Minuten später kamen zeigten sie mir von dem kleinen Kerl Bilder wie er mit ihnen bis zur Lagune mitgewandert ist. Die restlichen Bilder von der Lagune die die beiden machten waren ebenfalls sehr schön. Wir beschlossen erstmal in dem Restaurant, wo das Grundstück ja gleichzeitig unser Quartier war, etwas zu Essen. Danach ging es für jeden von uns unter die Solardusche. Diesmal bei wärmeren Außentemperaturen als auch Wassertemperaturen.

Ich muss sagen so eine Freiluftdusche hat schon was. Wie Gott mich schuf, mitten zwischen Bäumen auf einer Wiese mit Blick auf das Tal und den gigantisch thronenden Berg „Cerro Castillo“, da muss man aufpassen vor lauter staunen nicht das Duschen zu vergessen. Wieder gut riechend ging es zurück in unseren Camper und auf die Straße. Diesmal führte unser Weg uns nach Coyhaique- die größte „Stadt“ in der patagonischem „Aysénregion“. Zu unserer großen Freude, war diese Straße komplett geteert. Was für ein Segen für Ohren und Körper.

Die veranschlagte Zeit vom Navi, ca. 2h konnte dann sogar mal unterboten werden. In der Stadt angekommen, tankten wir erstmal und suchten nach einem Supermarkt, der allerdings schon geschlossen hatte. Beim herum laufen, verstärkte sich bei jedem von uns der Gedanke, dass wir uns hier sogar nicht sicher und wohl fühlten. Irgendwie sahen wir unzählige Betrunkene und komische Gestalten. Die Stadt der Gestrandeten und Abgestürzten sagten wir dann nur noch. Ein Besuch hier kann man sich wirklich sparen. Danach ging unsere erfolglose Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit los. In der Stadt wollten wir auf keinen Fall bleiben. In „i Overlander“ suchten Moni und Chris nach einer Schlafmöglichkeit.

Der erste Versuch verlangte schon einiges ab. Ein mit Schlaglöchern übersäter Weg, führte steil nach unten in einen dunklen, abgelegenen „Schrottplatz“ mit unzählig, knurrenden und bellenden Hunden. Hier ist es wohl nicht. Das Wenden und Wegfahren, war gar nicht so einfach- irgendwie hat es aber doch geklappt. Der nächste Spot führte aus der Stadt, die Straße der wir folgen sollte existierte jedoch nicht mehr. Aller guten Dinge sind Drei. Vom einen Ende der Stadt ging es zurück zum Anfang. Hier fanden wir ein ruhiges Plätzchen, nahe am Fluss gelegen. Motor aus, Bettroutine und Augen zu.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/

EINSCHUB von MONI von Cerro Castillo

Heute klingelt bei uns um 7 Uhr der Wecker, den wir gleich wieder ausmachen als wir den Regen hören. Enttäuscht vom Regen schlafen wir noch ein paar Stunden weiter, denn die geplante Wanderung zum Gletscher Cerro Castillo kostet 10000 Pesos und das wollen wir nicht im Regen machen. 

Gottseidank hat der Regen aufgehört, als wir wenig später gut ausgeschlafen aus dem Bus steigen.  

Bei diesen tollen Aussichten frage ich am morgen Chris was wir heute machen wollen und freue mich zu hören das er die Wanderung trotzdem noch machen möchte denn genau das dachte ich mir auch. 

Ich habe im Vorfeld nicht viel über die Wanderung gehört aber was Chris uns aufgrund seiner Recherchen berichtet hatte hat sich wirklich gut angehört und ich habe wirklich Lust auf eine schöne Wanderung. 

Am Tor zu Cerro Castillo Wanderweg sitzt an diesem Sonntag niemand, der die Parkgebühr von 10000 Pesos einfordert und somit müssen wir zu unserem Glück nichts zahlen. Aufgeregt klettern also Chris und ich über das Tor zum Cerro Castillo ohne einen Cent zu zahlen. 

Hinter dem Tor erwarten uns auf unserem Wanderpfad erstmal einige riesige Pferdekoppeln!  Wahnsinn wie viel Platz die Tiere hier haben, bei den Kühen und Schafen ist uns das auch bereits aufgefallen und nun freuen wir uns auch über die Freiheit die die Pferde hier bekommen. 

Etwas desorientiert, da wir keinerlei Beschilderung vorfinden, gehen wir über grüne Hügel und landen schließlich in einem schönen Waldstück. Als das Licht durch die Bäume auf den abwechselnd sandigen und gras bedeckten Boden fällt, fühle ich mich wieder überwältigt von der Natur. Dieses Lichtschauspiel in den Wäldern mag ich am liebsten wenn ich durch Wälder laufe, es sieht einfach immer ein bisschen magisch aus! 

Nach der nächsten Kurve stehen wir plötzlich vor einer kleinen Schaf und Ziegenherde, die unbeeindruckt von uns gemütlich das grüne Gras fressen. Ein wenig später laufen wir auch noch an einigen Bergkühen vorbei mit ihren Kälbern. 

Raus aus dem Wald laufen wir weiter, mit einer leichten aber stetigen Steigung, an einem Fluss entlang. Dort machen wir unsere erste kleine Pause und essen dort zwei Teigbällchen die wir uns im Dorf zuvor gekauft haben! Begeistert stellen wir beim ersten Bissen fest, dass die Teigbällchen wie leckere Deutsche „Krapfen“ schmecken! Ein par Spuren von den Deutschen Einwanderern finden wir hier in Chile immer mal wieder, manchmal noch genauso gut wie zu Hause und machmal nicht. 🙂 

Auf unserem nächsten Abschnitt wird es steiler und sandiger, vor uns läuft auf dem Gleichen weg nich ein weiterer Wanderer – ein Junger Bulle. Zwischen den Sandigen Wegabschnitten finden wir auch ein paar Wasserstellen an denen wir unsere Trinkflasche auffüllen können. 

Ein kleiner schwarz weiß gefleckter Hund, den ich am morgen bereits gestreichelt hatte, gesellt sich etwas weiter oben zu uns um uns zum Gipfel zu begleiten. Pause macht er nur wenn wir auch Pause machen, zu wem der Hund gehört wissen wir nicht und zurück möchte der kleine auch nicht laufen. Total süß rennt er vor uns den Weg hinauf oder klebt dicht hinter unseren Fersen. 

Seit uns der kleine Hund folgt, begleitet uns auch eine wunderschöne 180 Grad Aussicht auf die Umliegenden Berge! Der Glasklare Himmel gibt uns freie Sicht auf die grün bewachsenen Berge und den blau schimmernden Fluss der sich durch das Tal unter uns schlängelt! Wahnsinn, die Wanderberichte haben nicht gelogen, dass sich alleine der Weg nach oben lohnt auch ohne den Gipfel zu erreichen ist die Wanderung an sich traumhaft. 

Nach einem sehr steilen mit Geröll oder Sandbedecktem Endstück erreichen wir eine Kuppel von der wir bereits den Cerro Castillo vor blauem Himmel hinausragen sehen! Mit jedem Schritt, angeführt von unserem kleinen Begleiter, wird der Berg größer und zeit schließlich den königsblau schimmernden Gletschersee! 

Dieser Ausblick läd zum verweilen ein weshalb wir uns hier gemütlich auf die Felsbeocken am Hang vor dem See setzen und die Aussicht genießen. Unseren Linseneintopf vom Vorabend  genießen wir als Belohnung während unsere Kleidung in der Sonne trocknet. 

Nach einer Stunde treten wir schließlich den Rückweg an und erfahren von einer Mädelsgruppe die hier eine Mehrtageswanderung machen, dass der kleine Hund bereits mit anderen Wanderern hinab gestiegen ist. 

Auf unserem Rückweg ziehen wir zeitweise eine Staubwolke hinter uns her da wir den Berg aus Spaß an manchen Stellen hinab joggen. Vor lauter herumalbern merken wir erst später, dass wir einen anderen Weg zurück gehen als wir ihn nach oben gegangen sind. Hier sehen wir plötzlich die Schilder die wir anfangs so vermisst hatten und stellen am Ende Fest, dass wir bereits am Anfang der Tour zum Falschen „Eingang“ hineingegangen sind. 

Nach ca. 4,5h, mit Pause, sind wir wieder zurück, am Café in dem Tanja wartet, von einer der schönsten Wanderungen die wir in Chile erleben durften!- EINSCHUB von MONI