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Capetown

Kapstadt- ebony and ivory

„Viele Wege führen nach Rom“ …oder eben auch nach Kapstadt. Wir entschieden uns Diesmal, den Nachtbus zu nehmen. 20ig Stunden sollte die Fahrt dauern, zu unserem Glück ging es über Nacht. 10 Stunden verbrachten wir gesamt, damit Game of Thrones anzuschauen. Nachdem 8 Staffeln über 8 Jahre viele in ihren Bann gezogen haben, hat es uns dann auch endlich erreicht. Erstaunlicherweise konnten wir sehr gut in dem Bus schlafen (ich glaube da kamen viele Erinnerungen von unseren Reisen in Lateinamerika hoch) und so waren die 20ig Stunden, schneller um als wir dachten.

Abendstimmung Table Mountain

Von oben erblickten wir die Stadt. Kapstadt- die Stadt von der soviel gesprochen wird. Idyllisch und traumhaft in einer großen Bucht, direkt am Meer gelegen. Geschützt vor jeglichem Wetter durch den nicht übersehbaren Tafelberg. Dieser gehört zu der Kategorie der „Plattenberge“ was seine markante Form erklärt. Am Busbahnhof angekommen, erwartete uns ein Polizei- und Krankenwagenaufgebot und auf dem Asphalt sahen wir den großen grauen Sack- wen auch immer er nun verhüllt. Einige Scheiben des Wartebereichs waren auch zu Bruch gegangen. Ich hab keine Ahnung was hier passiert ist- da kommt eure Phantasie in´s Spiel. Irgendwie fanden wir auch den Platz an dem wir von einem Uber-Fahrer abgeholt wurden und zu unserem neuen Zuhause, für die nächsten 4 Wochen, gebracht wurden. Ich weis, eher ungewöhnlich für uns, dass wir so eine lange Zeit uns an einem Ort aufhalten. Irgendwann kommt beim Reisen ein Punkt, in dem all das Schöne nur noch an einem vorbei zieht und man selber dafür die Wertschätzung verliert. Glücklicherweise haben wir beide diesen Punkt bei uns erkannt und uns dazu entschieden, bewusst zu entschleunigen. Erlebtes zu verarbeiten und wieder Platz für neue Abenteuer zu schaffen.

Hafen Kapstadt
Aussicht von der Table Mountain Station

Kapstadt wird auch die „Regenbogenstadt“ genannt, nicht nur Aufgrund der Homosexuellen sondern auch wegen der kulturellen Vielfalt. Als „Weißer“ ist man hier keine Besonderheit mehr. Was das Erkunden und sich Fortbewegen wesentlich angenehmer macht im Vergleich zu Namibia. Die Vielfalt schlägt sich auch im Angebot der Restaurants, Cafés, Märkte, Boutiquen sowie dem breiten Angebot an Lebensmitteln wieder. Für jeden Geschmack hat diese Stadt etwas zu bieten. Auch die exzellenten Weine, aus den umgebenden Weingütern, begleiteten uns fortan fast täglich. Viele Häuser sind bist heute noch vom viktorianischem Baustil geprägt- was das Stadtbild sehr abwechslungsreich macht. Dies alles würde ich zu der „ebony-Seite“ von Kapstadt zählen.

Ausblick von unserer Wohnung

Leider hat auch diese Stadt, nicht nur geschichtlich, eine sehr sehr dunkle Seite – die Kriminalität und die Armut. In noch keiner anderen Stadt auf unserer Reise, ist mir dies so extrem Aufgefallen wie hier. Die Häuser sind alle hier mit Mauern auf denen Elektrozäune installiert sind abgesichert und nochmals jedes Fenster mit Metallgittern versehen. Fast überall stehen „Securities“ die Häuser oder Autos bewachen. Geht man an dieser Mauer weiter und blickt um die Ecke, sitzt dort ein Obdachloser der sich gerade ein kleines Feuer zum wärmen macht und der Gestank weht einem entgegen. Der grüne Park, in dem Familien mit ihren Hunden spazieren, und zwischen den Bäumen, Kartons die als Dach dienen, für die Obdachlosen. Arm und Reich- dicht nebeneinander. In all den Foren über Kapstadt wird davon natürlich nichts erwähnt. Jeder der hier lebt, lebt aber täglich mit dieser Angst. Das dir ein Messer an den Hals gehalten wird, du deiner Kamera beraubt wirst, kommt leider nicht selten hier vor. Oder das dir dein Hab und Gut geklaut wird. Deshalb wird man im Vorfeld schon gewarnt, nichts „sichtbar“ zu zeigen/tragen, das geringste nur mitzunehmen, egal wo du dich bewegst. Die Tageszeit spielt im übrigen auch keine Rolle. Bandenkriminalität, Trickbetrüger, Taschendiebe, Korruption bei der Polizei und im Staat- auch das ist Kapstadt. Diese ständige Angst- für kein Geld der Welt könnte ich meine Freiheit aufgeben um hier zu leben.

Helga

„there are no accidents“- ein englisches Sprichwort was soviel bedeutet „Nichts passiert ohne Grund“. Helga war unsere Gastgeberin über AirBnB und für uns, das größte Glück, gerade bei ihr und  in ihrer wunderschönen, einladenden Wohnung zu landen und diese zu „belagern“. Auf Anhieb, war zwischen uns allen eine große Sympathie da.

Unser Wohnbereich
Unser Schlafzimmer

Helga, schon über 70+ (ich hab sie auf Anfang 60ig geschätzt, in ihrem Alter so fit noch zu sein- das muss man ihr erstmal nachmachen!) schloss uns auch sofort in ihr Herz, und für sie gab es wohl nichts schöneres als zu sehen wie wohl wir uns fühlten und unseren ganzen Geschichten zu lauschen. Gebürtig aus Hamburg, hat sie sich in jungen Jahren in Stadt Kapstadt verliebt, und beschlossen hierher auszuwandern. Was soll ich sagen, es war für sie wohl die beste Entscheidung, da sie immer noch hier ist. Auch eine Lektion, die wir so nebenbei von ihr lernen durfte. „Höre auf dein Herz, und tu das was dich glücklich macht! Es gibt immer einen Weg“ – wie wahr wie wahr! Tatsächlich verbrachten wir die erste Woche fast ausschließlich auf der Couch und schauten GoT (Game of Thrones) – hatten ja auch 8 Staffeln vor uns 😊. Einfach dieses Nichts tun, vier Wände um uns herum, ein Bad, eine Küche und ein Bett- wir waren im 7ten Himmel. Sowohl von unserem Zimmer als auch vom Balkon, hatten wir unmittelbaren Blick auf den Tafelberg. Vom Frühstückstisch konnten wir bis zum Hafen vor schauen.

Auf dem Markt mit Helga
Nebel über dem Table Mountain

Helga hat uns mit wertvollen Tipps versorgt, gerade auch wegen ihr, hatten wir so einen schönen Aufenthalt. Nachdem wir uns ausgiebig erholt hatten, begann sich unser innerer „Entdeckungsdrang“ wieder zu melden.

 

Kap der guten Hoffnung

Da Helga und wir uns so gut verstanden, entschlossen wir spontan einen Tagesausflug zu machen. Entlang der Küstenstraße, an den Hotelhochhäusern unterhalb des Signalhills schlängelte sich die Straße über Camps Bay bis nach Hout Bay. Hier ging die Traumhafte Küstenstraße des „Tafelberg Nationalparks“ los die bis an das berühmte „Kap der guten Hoffnungen“ führt.

Blick auf das Kap der Guten Hoffnung mit Affen im Vordergrund

Die Sonne lachte von oben, das Meer zeigte sich uns in den schönsten Blaufärbungen und eine leichte Brise wehte durch die Haare. Eine wunderschöne Straße. Wie so oft …“der Weg ist das Ziel“. Bei so vielen kleinen kurven, und gigantischen Ausblicken wünschte ich mir natürlich, dass mein Allerwertester auf meinem Motorrad sitzt und hier entlang cruisen kann. Jeder der Motorrad fährt- wenn das Wetter mitspielt nichts wie ab an´s „Cape of good hope“. Am südwestlichen Punkt angekommen wartete ein Leuchtturm auf uns. Wer will kann mit einer kleinen Bahn hoch, Moni und ich gingen natürlich zu Fuß hinauf. Oben angekommen suchten wir uns zwischen den anderen Schaulustigen den besten Platz für unsere Kameras und los ging es. Von hier konnte man über die komplette „False Bay“ schauen bis nach Betty´s Bay.

Aussichtspunkt an der Küste in Richtung Kap der Guten Hoffnung

Helga wartete schon unten auf uns und unser weg führte uns weiter nach Boulders Beach. Dieser Ort stand ganz oben auf meiner Liste. Weshalb? Hier lebt eine Pinguinkolonie – die Brillenpinguine. Über 2500 der kleinen Kerlchen.

Boulder Beach

Das allerbeste- einfach so am Strand- man läuft regelrecht zwischen ihnen hindurch. Ich war im Himmel. Genau so war es dann auch. Menschenscheu waren sie keinen falls. So konnten wir sie eine gefühlte Ewigkeit beim watscheln, putzen, schwimmen oder Sonnen zu sehen. Das bei mir wieder allerlei Quietschlaute rausgekommen sind, könnt ihr euch ja vorstellen. Ich würde sie am liebsten einpacken. Nicht nur wegen ihrem Aussehen oder der unfassbar putzigen Art wie sie laufen, haben Pinguine bei mir einen Platz im Herzen, nein auch ihr Hang zur Romantik hat es mir angetan. Einmal einen Partner gefunden, bleiben sie für den Rest des Lebens zusammen. Diese Liebe geht sogar soweit, dass sollte einer Sterben der andere an Einsamkeit auch stirbt. Ende der kleinen Pinguinkunde. Schweren Herzens habe ich mich von den kleinen verabschiedet. Unsere Tour führte uns noch weiter. Entlang der Südkappe ging es Richtung Muizenberg- einem kleinen bunten Fischerstädtchen, dass vorallem bei Surfern sehr beliebt ist.

 

Pinguine am Boulder Beach

Bevor es wieder zurück in unsere vier Wände ging, fuhr Helga mit uns noch auf den Signalhill. Von hier oben hat meinen einen gigantischen Ausblick, komplett über Kapstadt als auch über das Meer. Da hier im Westen die Sonne Abends in´s Meer eintaucht für uns der perfekte Platz um diesen tollen Tag ausklingen zu lassen. Der Wind pfiff uns um die Ohren, aber die Lichtstimmung und das Farbenspiel was sich uns hier bot, entbehrte uns für alle Unannehmlichkeiten. Wow!

Sonnenuntergang vom Signal Hill

Gardenroute-Hermanus und Whalewatching

Für eine Woche hatten wir, während unserer Zeit in Kapstadt einen kleinen Suzuki-Swiftflitzer. Da wir zum ersten Mal auf unserer Weltreise, zur „richtigen Zeit am richtigen Ort“ waren beschlossen wir die Gunst der Stunde zu nutzen. Los ging es zum Whalewatching nach Hermanus Bay! 120 km von Kapstadt entfernt, fuhren wir so einen Teil der „Garden Route“ (gesamt ca. 350 km von Kapstadt bis nach Port Elizabeth). Bei unserem ersten Versuch, spielte das Wetter nicht mit. Angekommen bei den Whalewatchers, eklärten sie uns, dass es heute keine Tour gibt. Die See sei viel zu rau, Wellen in Höhe von ca. 5 Metern seien zu gefährlich. Auf unsere Nachfrage, ob wir vlt. von Land auch Wale erspähen konnten, bekamen wir von David und Mario ein freundliches Lächeln und das Angebot, dass sie uns den besten Spot zeigen. So fuhren wir den beiden hinter her.

Hermanus Bay

David erklärte uns alles was wir nur wissen wollten über die Wale. Ein paar Eckdaten. Die Wale kommen jedes Jahr zwischen Juni und November in diese Walker Bay. Warum? Paarungs und Brutzeit. Die Tiere nehmen den ganzen Weg von Alaska auf sich. Die Bedingungen hier sind perfekt. Die Bucht bietet Schutz, das Wasser ist warm (perfekt für die Jungen) und die Mütter können ihre Kälber ohne Gefahr von Angreifern großziehen. Ein Kalb ist in etwa 5 Meter „klein“ bei der Geburt und wiegt 5 Tonnen. Diese bleiben 3 Jahre bei der Mutterkuh ehe sie alleine losziehen. Wenn ein Kalb in dieser Bucht geboren wurde, kehrt es sein Leben lang hier her zurück. Eine Walkuh kann in ihrem Leben ca. 15 Mal schwanger werden- eine stolze Zahl wie ich finde.

Wellen am Hermanus Bay

Zum Essen finden die Wale im übrigen hier nichts, die Männchen kommen zur Paarung und verlassen danach die Bucht. Die Weibchen werden von anderen Walen bei der Geburt unterstütz- es gibt also Schwangere und Hebammen- wie bei uns Menschen. Es ist bewiesen das Wale, neben Delfinen zu den intelligentesten und sozialsten Tieren auf unserem Planeten gehören. Im übrigen verständigen sich Wale über Schallwellen diese haben eine bestimmte Tonfrequenz. Jede Rasse hat hierbei ihre eigene Frequenz. Das Signal kann hier bis zu 1000 km Entfernung von anderen Walen gehört werden. In der Walker Bay gibt es jährlich verschiedene Arten die ankommen. Der Southernwale, die Humbackwale, Blauwale und auch der König der Meere, oder auch bekannt als Killerwal- der Orcawal. Dieser kommt im übrigen hier in diese Bucht, weil unzählige Arten von Haien hier leben- die Leibspeiße der Orcas. Zwei Tage später waren wir wieder hier, und durch unsere Bekanntschaft mit David und Mario hatten wir eine ich sag mal „VIP- Behandlung“. So saßen wir vorne beim Kaptain, durften mit Ausschau halten, und waren die ersten oben auf dem Boot als es hieß „Whale in front, 2 o´clock“. Und da sahen wir zum ersten Mal einen Wal. Den Kopf aus dem Wasser, gefolgt von einer Wasserfontaine (David kann im übrigen anhand der Art der Fontaine sagen welche Walart das ist!) kam der massige Körper mit Rücken hinterher. Wahnsinn. Ein Wal, ca. 3 Meter von unserem Boot entfernt. Trotz allem waren sie nicht einfach vor die Linse zu bekommen. 30 Minuten können sie abtauchen und dabei bis zu 300 Meter tief tauchen- da heißt es oft geduldig abwarten. Mit ein paar weiteren Sichtungen wurden wir dann für unser Ausharren belohnt. Wow was für Erlebnisse. Diese Tiere in freier Natur zu sehen. So nah! Toll! Da schlägt das Herz gleich höher.

Die Fontäne vom Southern Cross Wal

Märkte

Natürlich hat Kapstadt auch einiges kulinarisch zu bieten. Neben vielen Restaurants und Cafés gibt es auch wöchentliche Märkte unterschiedlichster Art. Die einen mehr zum Lebensmittel einkaufen (Bauern aus der Umgebung, wo über Brot, Gemüse, Käse, Fisch, Fleisch bis hin zu Pflanzen) und natürlich vor Ort, kulinarischem Schlemmen die anderen bieten mehr Handgemachte Einzelstücke. Auf dem City Farm Market- Oranjezicht an der Waterfront waren wir gleich zwei Mal. Die Atmosphäre war sehr einladend, die verschiedensten Süßgebäcke und der gute Kaffee lockten uns hierher. Hier habe ich auch zum ersten Mal eine Auster probiert- hujuijui lecker lecker!

Samstag Markt am Hafen
Woodstock Markt

In Hout Bay auf dem „The Bay Harbour Market“ warteten dann allerlei handgefertigte Einzelstücke. Von Bildern, über Skulpturen, selbst gemachtem Schmuck und Seifen gab es hier alles. Begleitet von Livebands lies es sich hier wunderbar, auch bei stürmisch-regnerischem Wetter, die Zeit vertreiben.

Wein

Südafrika ist bekannt für seine guten Weine. Jetzt können wir auch mitreden. Und ja- die Bekanntheit hat ihre Berechtigung. Fast täglich probierten wir uns durch verschiedenste Weißweine und Roséweine- nicht ein einziger hat nicht geschmeckt.

Babylon Store

 

So durfte natürlich ein Weintasting nicht fehlen. Auf Helgas Anraten, fuhren wir zu dem Weingut „Babylonstoren“- preisgekrönte und  mehrfach ausgezeichnete Weine warteten. Wir machten eine „Cellartour“ mit. So erfuhren wir ein bisschen etwas über das Weingut, welches für die Kunden erst seit 2010 zugänglich ist. Neben Weinen, stellen sie ihr eigenes Olivenöl her, bauen hierzu ihre eigenen Oliven an und haben zudem noch einen rießigen Garten mit Kräutern und verschiedensten Zitrusfrüchten. Alles was hier wächst, landet in fein abgestimmten Noten in den Weinen- vlt. ist genau das, dass Geheimrezept für die vielen Auszeichnungen?! Wir fanden sowohl die Tour, als auch die Weine sehr lecker. Der Spaziergang, bei Sonnenschein durch den Garten durfte auch nicht fehlen. Es roch soo gut nach Kräutern, dass könnt ihr euch kaum vorstellen. Auch hier wieder ein herrlicher Tag.

Die Entscheidung, in Kapstadt länger zu bleiben und unsere Akkus wieder aufzuladen war genau richtig. Für uns „Landeier“ war die Erfahrung, in einer Stadt zu leben, auch einmal sehr interessant. Egal zu welcher Jahreszeit, und welches Wetter- in Kaptstadt wird einem nicht langweilig.

Kapstadt bei Nacht

 

 

Wie bereits erwähnt haben wir unsere Zeit mit vielen Dingen verbracht die vlt. für die Kameras nicht ganz so interessant sind. Deshalb gibt es diesmal ein kurzes Video! Viel Spaß 🙂

 

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Botswana

Das Land mit der größten Elefantenpopulation- über 130.000 Elefanten- schätzen die Experten zumindest. Der berühmte „Chobe Nationalpark“, der „Moremi Nationalpark“, die „Makgadikgadi Salzpfannen“ (im übrigen Machadichadi gesprochen), die „Kalahariwüste“  das größte Binnengewässer der Welt, das „Okavangodelta“, der „Moremi Nationalpark“ und noch vieles mehr warten in diesem Land auf uns. Anders als in Namibia, wo sich die Wildtiere nur in den eingezäunten Nationalparks aufhalten, hat Botswana keine Zäune mehr. Hier laufen also alle Tiere frei und wild rum- das Abenteuer kann beginnen! Botswana geht es auch von der wirtschaftlichen Lage wesentlich besser, weshalb die Kriminalität und Arbeitslosigkeit nicht so hoch ist. Beim Einkaufen können wir also, ohne einen Autoaufpasser bezahlen zu müssen, unser Auto abstellen (die wichtigsten Wertsachen haben wir trotzdem immer bei uns)- sehr angenehm. Generell werden wir hier etwas freundlicher von den Einheimischen empfangen (ich glaube aber, dass dies meistens an unserem Alter liegt 😊, dass „Durchschnittstourialter“ liegt bei so 45-50 Jahren).

Elefanten Mama!
Babyelefant im Chobe Nationalpark

Unser Grenzübergang war erstaunlich einfach- im Vorfeld haben wir einiges gelesen und gehört von strengen Kontrollen, Verboten von der Einfuhr jeglicher tierischer Lebensmittel, Schuhsäuberungen und kompletten Durchsuchungen von Autos. In Wirklichkeit standen wir in einer Schlange, eine Reisegruppe vor uns und haben in der prallen Sonnen gewartet. Die überaus freundliche und motivierte, nicht!, Grenzbeamte hat in einer „rasanten“ Geschwindigkeit unsere Pässe begutachtet, die Stempel rein gehaut, und das wars. Draußen noch mit unseren Schuhen in eine Kiste, mit was auch immer für einer Flüssigkeit (fragt mich bitte nicht nach dem Sinn dahinter… angebliche Bakterienabtötung- der Farbe des Wassers zu urteilen haben wir danach mehr davon an den Schuhen als vorher…naja). Mittlerweile haben wir soviele Grenzübergänge hinter uns, dass uns nichts mehr aus der Ruhe bringt- genauso wenig wie die Grenzbeamten. Dem Polizisten ein freundliches „Hi“ und Lächeln geschenkt, und schon hat er uns durch gewunken. Unsere Route führt uns vom Norden Botswana´s hinunter in den Osten zu der Stadt Nata. Von Ost nach West (Stadt Maun beim Okavangodelta) und zurück nach Namibia.

 

Kasane

Unser erstes Ziel war „Chobe Safari Lodge“ in Kasane. Kasane als auch die Lodge sind hier Dreh- und Angelpunkt für jegliche Art von Ausflügen, Sunsetrivercruises, Dinnerboatcruises oder Tagesausflügen zu den berühmten „Victoriafällen“. Demnach ist alles hier sehr sehr touristisch. Unsere Lodge ist rießen groß, direkt am Choberiver gelegen und hat für uns noch einen Stellplatz bei den Campingplätzen. 9€ pro Person/Nacht- da kann man nicht klagen. Zumal wir alle Annehmlichkeiten nutzen können wie andere Gäste auch die Preise im dreistelligen Bereich für eine Nacht zahlen. Am ersten Tag, hatten wir im Vorfeld schon gebucht, eine „Sunsetcruise“ mit „Pure Africa Experience“. Nach anfänglichen Verwirrungen und Schwierigkeiten haben wir dann unseren Bootsführer doch noch unter all den anderen Booten gefunden und konnten starten. Eine Privatetour war es auch noch- nur wir keine anderen Gäste.

Chris in Action – Elefanten ganz nah im seichten Gewässer!
Ein einsames Nilpferd im Chobe River

Wir wurden nah an friedlich fressende Elefantenherden, mitsamt ihren süßen Kleinen gebracht, beobachteten Kolosse an Nilpferden die sich fressenderweise ihren Weg durch das Gras bis zum Wasser pflügten, wo sie dann, grazil in´s Wasser glitten und davon schwammen. Immer wieder entdeckten wir kurz über der Wasseroberfläche kleine Ohren und ein Augenpaar. Nilpferde können bis zu 6 Minuten abtauchen, am Grund entlanglaufen ehe sie wieder Sauerstoff benötigen. Da das Wasser im Fluß nicht allzutief ist (3-6 Meter- je nach Wasserstand) können die Elefanten problemlos teilweise vom „Festland“ zu der grünen Insel in der Mitte des Flusses, rüberlaufen/ schwimmen. Rüssel hoch, und mit allen Vieren gestrampelt so schwimmen Elefanten. Die Krokodile, unterschiedlichster Größe, liegen entspannt und schläfrig am Flussufer und lassen sich so gut fotografieren.

Krokodil direkt vor unserem Boot am Ufer des Chobe River

Die Sonnenuntergänge in Afrika sind wesentlich intensiver und farbgewaltiger als man es kennt.  Auf dem Fluss wartend, tauchte die Sonne alles um uns in ein rötlich-oranges Licht und der Fluss reflektiere diese Röte. Nach unserem 3 Stündigem Ausflug kehrten wir entspannt zurück. Am Abend futterten wir uns am Buffet noch in´s „Fresskoma“ ehe es in unsere Zelte zurück ging- die wir tagsüber erfolgreich, mit Steinen bewaffnet, von den Affen verteidigten. Die ganzen Wildschweine die hier umher spazieren, waren da schon friedlicher.

Sonnenuntergang am Chobe River

Thobolo`s Busch Camp Lodge

Wir fuhren etwa eine gute Stunde von Chobe Safari Lodge bis wir auf eine sandige Straße kamen. Mal wieder waren wir mehr wie froh um unser Auto und unseren 4X4 Antrieb der sich mühelos durch die mehr wie sandige Straße pflügte.

Unsere sandige „Straße“ zur Thobolos Lodge

Gefühlt mitten im ewig weiten Land lag Nähe des Chope Nationalparks im Chobe Forest Reserve die Lodge, die von einem gebürtigen Südafrikaner seit zwei Jahren betrieben wurde. Wir er uns später, bei einem Gin und während wir die Tiere beim Trinken  beobachtet (das Wasserloch war keine 10 Meter von uns weg) erzählte, ist er selbst in Südafrika im „Kruger Nationalpark“ aufgewachsen- auch nicht verkehrt. Er versorgte uns noch mit wertvollen Insidertipps, bezüglich dem „richtigen Verhalten“ bei Elefanten und anderen Wildtieren, riet uns von unserem Vorhaben dringend ab, selbst in der Kalahirwüste rum zufahren, und meinte stattdessen wir sollten mehr Zeit im „Makgad ikgadi Nationalpark“ verbringen und von zwei verschiedenen Unterkünften, wenn wir das wollen, Tagesausflüge machen. Während seinen Erzählungen raschelte es unter uns, und er stellte uns „seinen“ großgezogenen Dachs vor. Wahnsinn ich habe noch nie einen Dachs in echt und so Nahe gesehen. Das „Nahe“ wurde bei unserem abendlichem Grillen noch getoppt. Fleisch und Gemüsepäckchen grillten vor sich hin, als der Dachs plötzlich unserem Auto hervor schaute und auf 20cm an uns ran schnupperte. Ich war baff!. Seine Nase zog ihn zu unserer Grilltonne. Ich war mir sicher das die brutale Glut ihn abhalten würde, sollte aber eines Besseren belehrt werden. Mit den Pfoten an der Kante der Tonne streckte er seine Nase weit über den Rand in die Glut, ehe wir ihn lautstark verscheuchten. Unfassbar! Das Weglaufen des Dachses brachte uns nochmal einen Lacher, da sie auf ihren vier Beinen mehr hopsen als laufen.

Selfdrivesafari am Choperiver

Die Flussroute war auch ein Tipp von dem Besitzer der Thobolo´s Lodge. „Wenn er nicht hier wäre würde er jeden Tag die Riverroute fahren“ – so seine Worte. Etwas höher als sonst waren dann auch die Erwartungen. Da wir in so kurzer Zeit schon soviele, wahnsinnig intensive Begegnungen mit den Wildtieren hatten, wurden diese leider nicht ganz erfüllt. Natürlich sahen wir wieder, in sehr kurzer Distanz hunderte Zebras, Familien von Giraffen jeglichen Alters und Größe beim chillen, fressen am Baum oder in gespreizter Pose am Trinken ebenso große Herden an Elefanten mitsamt ihren Jungen. Eine ganze Herde konnten wir auch dabei beobachten wie sie durch den Fluss an das gegenüberliegende Ufer schwammen.

 

Giraffen beim schmusen! 🙂
Die Elefanten schwimmen durch den Chobe River

Während die erwachsenen Tiere, man beachte mit angehobenem Schwanz!, gemütlich durch das Wasser liefen und der oberste Rücken noch trocken blieb, strampelten die Kleinen da schon wesentlich mehr. Immer schön den Rüssel oben haltend, tauchten sie immer wieder unter und wurden nach kürzester Zeit von dem hinterherlaufendem Elefanten nach oben geschubst. Diese Tiere sind wirklich so sozial wie man es kennt. Sicher am anderen Ufer angekommen ging es dann an´s verdiente Fressen des frischen Grases. Verschiedene wunderschöne, kunterbunte Vögel kreuzten noch unseren Weg ehe wir nach 6h on Tour, zurück in der Chobe Safari Lodge ankamen und den Abend entspannt ausklingen liesen.

Unser Lieblings Vogel!
Schnell weg! Das Elefantenbaby hat sich erschrocken!

Victoriafalls

Ein besonderes Ziel, wie es die Victoriafälle sind, bedarf auch einer besonderen Weise um diese zu erleben. Deshalb hieß es für uns Heute, früh aufstehen und hoch hinaus in die Wolken. Mit dem Hubschrauber und aus der Vogelperspektive bekamen wir von der gewaltigen Größe der Victoriafalls einen guten Überblick. Der Wasserstand war nicht gerade wenig und so donnerten gewaltige Mengen an Wasser, die senkrecht nach unten ragende Felswand runter. Durch das aufgewirbelte Wasser entstand eine riesige Nebelwolke an dieser Stelle. Durch die Wassertropfen die das Sonnenlicht reflektierten entstand immer, egal welche Neigung unser Helikopter hatte, ein wunderschöner Regenbogen über den Wasserfällen. Unser Pilot drehte mehrere Kreise über den Zambesi (das ist der Fluss der die Fälle speißt), zeigte uns die Grenzen zwischen Zambia (im Norden), Sambesi (im Osten) und Botswana (zwischen Namibia und Sambesi) flog mit uns über Victoria Stadt und zurück Richtung Flugplatz.

Die Victoria Fälle aus dem Helikopter!

Hierbei überflogen wir noch große Waldgebiete und hatten das Glück zwei Elefantenherden sowie mehrere Giraffen aus der Luft zu beobachten. Juhuu, dass erste Mal das wir größer waren als die Tiere 😊 . Die 15 Minuten Flug, „verflogen“ in Windeseile, ehe wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Ich wollte gar nicht meinen „Co-Pilotenplatz“ ganz Vorne aufgeben, so schön war das Gefühl während des Fliegens 😊 Mittags waren wir wieder von unserem Ausflug zurück, und nachdem wir noch eingekauft haben, ging es heute Nacht, nach langer Zeit, endlich mal wieder zum wirklich freiem Wildcampen im Kazuma Forest Reserve direkt an einem Wasserloch.

Wasserloch am Abend! 

Wildcampen am Wasserloch

Über iOverlander, fanden wir diesen Spot. Etwa 2h von Kasane entfernt, auf unserem Weg nach unten, Richtung Süden (Makgadikgadigebiet). Ein Wasserloch in mitten des Waldes an dem man zwischen all den Tieren campen kann. Huii- auf in´s Abenteuer. Eine kleine Schotterstraße die erst entlang eines Zaunes führte, und dann geschlungen in den Wald hinein, brachte uns am Ende an das Wasserloch. Wir parkten unser Auto nahe eines großen Baumes, der uns von einer Seite so Schutz geben konnte.

Unser Camp am Wasserloch!

Keine 10 Meter von uns entfernt war das Wasserloch. Noch bei Sonnenlicht, bauten wir unsere Zelte auf, machten Brotzeit und machten uns schon um kurz vor 18 Uhr (Sonnenuntergang), bettfertig. Auch ein Tipp unseres Thobolo´s Besitzers, war es das Elefanten und andere Wildtiere vor Licht und Feuer „Angst“ haben. Also hingen wir unsere kleine Glühbirne hinter unser Auto und machten noch ein Feuer. Pünktlich zum Sonnenuntergang lagen wir in unseren Zelten und beobachteten angespannt und interessiert das Wasserloch. Unsere bisherige Erfahrung lies uns auch diesmal nicht im Stich, als pünktlich um 19.45 Uhr es im gegenüberliegendem Wald zum knacken und rascheln begann. Auch wenn sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, mussten wir uns voll und ganz auf unser Gehör konzentrieren. So lauschten wir also in der Dunkelheit den Schritten der Elefanten. Das rege plätschern von Wasser, gab uns dann das sichere Zeichen das die Tiere jetzt am Wasserloch sind. Kaum 10 Meter weg von uns! Mucksmäuschen still waren wir und schärften unsere Augen und Ohren. Leider konnten wir nur die dunklen Umrisse der Elefanten erkennen und so lauschten wir über eine Stunde wie die Elefanten im Wasser spielten und tranken. Von dem ganzen Geplätscher meldete sich auch meine Blase. Zefix, jetzt muss ich da in der Dunkelheit raus. Ja zugegeben, ich hatte echt Schiss, aber was Muss dass Muss. Also packte ich meine Stirnlampe und leuchtete die Umgebung aus. Zum Glück, ich war schon die Hälfte der Leiter unten und entdeckte durch meinen Lichtstrahl einen Elefanten, 5 Meter von mir weg, der ein tiefes Grummeln von sich gab. In windeseile saß ich wieder oben im Zelt und wartete. Nach 10 Minuten fasste ich nochmal Mut und huschte hinaus. Ich blieb dicht beim Auto. Ich habe bisher noch nie soviel Herzklopfen bei einem Klogang gehabt wie dieses Mal. Froh wieder im Zelt zu sein, kuschelte ich mich in meinen Schlafsack und lauschte den Geräuschen der Tiere. Von verschiedenen Geräuschen wachte jeder von uns immer wieder Nachts auf. Außer Elefanten lies sich aber nichts anderes blicken, zumindest bekamen wir es nicht mit. Am Morgen tauchte dann nochmal ein Elefant auf, den wir in Ruhe, und jetzt auch mit Sonnenlicht beobachteten ehe wir unser Frühstück genossen. Was eine aufregende Nacht!

Sonnenaufgang am Wasserloch (Ausblick aus dem Zelt)
Ein Elefant besucht uns zum Frühstück!

Kubu Island

Diese „Insel“ liegt im Gebiet des Makgadikgadigebiet. Berühmt ist sie, weil sie in Mitten einer rießigen Salzpfanne liegt, genau gesagt ist diese Salzpfanne 8400 qkm groß und gilt neben der (uns bekannten) „Salar de Uyuni“ und der „Salzwüste in Uta“ zu einer der drittgrößten der Welt. Zu dieser Salzpfanne zählen noch mehrere „kleinere Salzpfannen“. Auf der Insel wachsen, die für Afrika berühmten „Baobabbäume“. Mit ihren dicken Stämmen und kurzen Ästen erinnern sie mich irgendwie, warum auch immer, an einen TRex. Unsere Anfahrt, war mal wieder, mehr wie erschwerlich. Die „Straßen“ zogen sich endlos, über Gestein und tiefsten weichen Sand, hörten mitten in „Siedlungen“ auf oder führten quer durch´s Gebüsch. Unser Allradauto bewährte sich erneut.

Ein Dorf mitten im NICHTS
Juhu Island

Ganze 4h dauerte unsere Anfahrt zu der kleinen Kubu Island. Mutterseelen alleine erkundigten wir diese und vertraten uns unsere Beine und erholten uns von dem Geschüttel. Die totale Stille die hier herrschte machten dies noch intensiver. Nicht einmal ein Vogel zwitscherte. Unsere Blicke schweiften endlos über die Weite der Salzpfanne.

Baobab Tree (dt. Brotbaum)
In der Salzpfanne wirkt unser Auto ganz klein!

Da wieder ein beschwerlicher Rückweg anstand, unser Navi uns mitteilte, dass wir für 80km satte 4h brauchen, ging es zurück in unser Auto. Gerne hätte ich hier noch mehr Zeit verbracht. Ein paar Steinböcke im hohen Steppengras kreuzten später unseren Weg. Erst bei Dunkelheit erreichten wir irgendwo einen Platz wo wir uns und unser Auto in Sicherheit wussten und unser Nachtlager aufschlugen. Vollkommen K.O. vielen wir in unsere Betten. Da wir in der rießigen Salzwüste von Uyuni schon zu Beginn unserer Reise standen hatte ich, ob ich wollte oder nicht, den Vergleich in meinem Kopf. Leider, aufgrund der beschwerlichen An- und Abfahrt hat sich für die kurze Zeit, dieser Ausflug nicht wirklich gelohnt. Aber, man soll ja nicht immer vergleichen 😊 ….

Die letzten Sonnenstrahlen!

Nxai Nationalpark

Das letzte Wasserloch im Nationalpark

Eine 100% Chance um Geparden zu sehen, führte uns hier her. Stolze 40€ Eintritt (zu dritt, für afrikanische Verhältnisse wirklich teuer!) legten wir den Rangern hin um in den Park fahren zu dürfen. Auch hier war die „Straße“ einfach eine Frechheit. Tiefsand, Wellblechpiste oder grober Steinschotter, 26km „lang“ um zu dem Wasserloch zu gelangen, mussten wir zurück legen. Ohne 4xWD undenkbar! Auch hier dauerte die Anfahrt über eine Stunde, und kostete uns alle mehr wie Nerven und ein paar Blessuren. Belohnt wurden wir am Wasserloch mit einem regen „Wildlife“. Da es das einzige noch vorhandene Wasserloch in dem Park war (vom Menschen bewässert) war alles was laufen oder fliegen konnte, hier. Eine große Herde an Elefanten, trank und matschte sich ein. Die Kleinen unter ihnen spielten sich gegenüber den Streifengnus auf und versuchten diese zu vertreiben. Die Strauße standen im sicheren Abstand und beobachteten das Treiben.

Zwischenzeitlich gesellte sich auch eine Herde Kudus dazu. Die unzähligen (gefühlt 200 )Springböcke befanden sich überall. Erst als der Blick vom Wasserloch in das Gebüsch mit seinen schattigen Plätzen schweifte, erdeckten wir die drei Löwen. Ein Männchen und zwei Weibchen, machten es sich im Schatten bequem. Tiefenentspannt taten sie …genau..nichts!. Würde ich auch nicht, wenn direkt vor meiner Nase ein mehr wie reichhaltiges Buffett warten würde und ich wüsste das ich garantiert nicht Hungerleiden muss. Auch wenn sie reglos da liegen, bin ich von der Schönheit dieser Tiere begeistert. Die Form des Kopfes, die Zeichnung des Fells- die Natur zeigt einfach was sie alles kann.

Die Löwin auf der anderen Seite vom Wasserloch beobachtet ihre Beute!
The Lion King! 😉

Irgendwie haben wir auch die Rückfahrt überstanden und stellten unser Auto, in der Nähe eines Flusses, am Abend ab. Pünktlich um halb 8 fing das Gebüsch wieder zum Knacken und Knaxen an, als wenig später, der Rücken des Elefanten auf Höhe unseres Dachzeltes, kaum 3 Meter entfernt erschien. Mucksmäuschen still lauschten wir und beobachteten die grauen Riesen bei seinem Weg zum Wasser. Ihm folgten noch zwei Gefährten. Die grasenden Kühe klingelten uns mit ihren Glocken, die uns aus der Heimat allzu vertraut sind, in den Schlaf.

Camping am Fluss – leider war kein Wasser mehr da!

Maun und das Okavankodelta

Damit fliegen wir über das Okavango Delta!
Vorfreude in der Flugzeugkabine!

Die Stadt Maun, liegt Südwestlich in Botswana und zählt mit Francistown (Osten) zu einer der Hauptstädte. Nicht unweit von der Stadt befindet sich das größte Binnengewässer der Welt, das „Okavankodelta“. Wir verbrachten in Maun drei mehr wie entspannte Tage (die wie mehr wie brauchten), und nutzen die perfekte Lage der Stadt, als Ausgangsort für unseren Rundflug über das Delta. Eine ganze Stunde überflog der Segelflieger das große Gebiet (6,000–15,000 km2 – je nach Regenstärke) und verschaffte uns einen guten Überblick. Gespeist wird das Delta vom Okavangofluss.

Okavango Delta – fast ausgetrocknet!
Eine Büffelherde!

Ein Binnendelta mündet in keinerlei andere Flüsse oder Meere. Neben dem Delta liegt, Botswana´s Tourimagnet, das „Moremi Game Reserve“ (östlich des Binnengewässers) was zu einer der sieben Wunder Afrikas zählt. Aufgrund der regen und ganzjährlichen Wassermengen, findet sich hier auch das meiste von Afrika´s Tieren wieder. Wir konnten in Ruhe das Farbenspiel der Natur bewundern, sahen von oben alles mögliche an Getier und was ich persönlich auch interessant fand, deren Laufwege- und an diese halten sich die Tiere. Der Flug war wirklich etwas schönes, und ich bin sehr froh das wir so einen groben Überblick über dieses rießige Delta gewinnen konnten, auch wenn, aufgrund der fehlenden Regenfälle dieses Jahr, noch nicht wirklich viel Wasser vorhanden ist.

Atemberaubende Ausblicke bei unserem Rundflug!

Moremi Game Reserve

Was ein ereignisreicher und auch anstrengender Tag in dem riesigen Nationalpark. Sehr früh ging es für uns los- zum Glück! Um kurz vor 7 Uhr waren wir die Ersten die durch das Gate am südlichen Eingang fuhren. Wir fuhren zu Beginn, einen leider nicht lohnenswerten Umweg zu den „Blackpools“ die reich an Getier sein sollten- aufgrund der Trockenheit- außer schwarzem Sand derzeit nichts bot. Danach machten wir uns weiter Richtung Norden auf.

Sonnenaufgang im Moremi Nationalpark mit Giraffe!

Als unser geschichtsträchtiges Ereignis sich abspielte. Nachdem wir wieder, ewig durchgeschüttelt und rüttelt wurden, von den katastrophalen „Straßen“ in dem Park, und unsere Aufmerksamkeit schon erschöpft war stieg Chris volle Lotte in die Eisen. Unser Auto stand. Und: da stand er! Direkt vor unserer Motorhaube. Einer der „Big5“. Echt. In voller Größe. In seiner ganzen gigantischen, faszinierenden Schönheit. Ein Leopard! Die Raubkatze blickte uns direkt in die Augen. Ich war wirklich wie gefesselt. Erstarrt und mit offenem Mund beobachteten wir ihn. Nach dem intensiven Augenkontakt, setzte er gemütlich und grazil auf seinen Pfoten entspannt seinen Weg fort. Wenige Sekunden später war er wieder im hohen Gras verschwunden. Wahnsinn. Manchmal muss man einfach im richtigen Moment am richtigen Ort sein…und natürlich auch ein Quäntchen Glück im Gepäck haben. Wie versteinert waren wir alle, was auch der Grund ist, dass keiner von uns rechzeitig eine Kamera zücken konnte- deshalb müsst ihr uns das jetzt einfach ohne Beweisaufnahmen glauben :-).  Ein Moment der wahrlich in Erinnerung bleibt und der bei jeder Erinnerung Gänsehaut mit sich bringt.

Ein Kubus Wasserbock was für ein graziles schönes Tier!

Somit können wir jetzt auch unsere Challenge der „Big5“ als „completed“ verbuchen. Für alle die sich fragen was die „Big5“ eigentlich sind: Hier geht es um die 5 afrikanischen Wildtiere. Nicht wie der Name fälschlicherweise vermuten lässt, die Größten (körperlich) Wildtiere Afrikas, sondern die fünf, für den Jäger (Menschen) gefährlichsten Tiere. Dazu zählen: Der Büffel, der Löwe, das Nilpferd, der Leopard und der Elefant. Alle diese Tiere haben wir, in unserer doch „kurzen“ Zeit, hier in Namibia und Botswana schon in Live erlebt. Bei Abenddämmerung erreichten wir unseren Wildcampingspot. Aus dem Kanister gab es eine schnelle Dusche. Im Gebüsch, 5 Meter von mir weg, knackste es und eine Herde Elefanten, lief fressenden an uns vorbei. Auch mal eine andere Art der „Outdoordusche“.

Babyelefant, gerade größer als das Gras!

Als wir gerade, hungrig wie die Löwen, unser Abendessen verschlangen, hörten wir genau diese im Hintergrund. Aber so schnell wie wir in unseren Zelten waren, könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Etwas unruhig war dann auch unsere Nacht. Auch wenn die Tiere wohl weit weg waren und an uns gar kein Interesse hatten… sicher ist Sicher!

Sonnenuntergang vor dem Moremi Nationalpark

Rückreise nach Namibia

Vom Moremi Nationalpark ging es zurück nach Maun und noch ein Stückchen weiter in die „Lodge Sitatunga“- da wir immer noch genug von dem 10 stündigen Durchgerüttel vom Vortag hatten. Im Übrigen, auch wenn ich immer wieder von „Lodges“ spreche, stehen wir hier immer auf den Campingspots und schlafen weiterhin in unseren Dachzelten. Mittlerweile und je weiter wir in den Süden kommen, wird es auch immer Kälter. Ja auch in Afrika herrschen kalte Temperaturen. Wir sind genau jetzt auch im „afrikanischem Winter“ unterwegs. Auf der einen Seite toll, da wenig Touristen, alles günstiger und die Tage trotzdem mit Sonnenschein gefüllt sind und Temperaturen von 30 Grad erreicht werden, jedoch fallen Nachts die Temperaturen auch auf 5- 10 Grad, was weder angenehm am Abend noch am Morgen ist. Nach über 8 Monaten auf der Straße, leben und schlafen in Autos sind diese kalten Nächte nochmal eine Schippe oben drauf. Mit einem weitern Zwischenstopp (über Nacht) erreichten wir zwei Tage später die Namibische Grenze. Der Grenzübergang, war wie immer ohne jegliche Probleme- ein hoch auf die deutschen Reisepässe 😊

Da die Zeit in Botswana, genau 14 Tage, cruisten wir durch dieses Land, jetzt vorbei ist, ist es für mich Zeit ein ehrliches Resumee zu  ziehen. Die Vielfalt an Tieren, vor allem, dass sich diese alle frei in dem Land bewegen können, war faszinierend und einmalig. Die vielen tollen Safaris die wir gefahren sind bestärkt dies. Jedoch sind die „Straßen“ in Botswana eine reine Katastrophe (selbst in Chile war es besser) und haben uns neben vielen blauen Flecken auch viel an Zeit und Nerven gekostet. Selbst in Nationalparks, wo fleißig abkassiert wird, wird sich um nichts gekümmert. Wer sich dazu entschließt, (was ich nur befürworten kann!) hier her zu reisen, der kommt um einen 4xWD nicht herum und gutes Sitzfleisch. Was mich nach wie vor, wirklich erschrocken hat, sind die Einheimischen. Ich kann euch leider nichts Positives berichten. Unsere Erfahrungen, und wir haben es immer mit einem Lächeln und einem „Hey, how are you?“, egal bei wem, probiert und bekamen jedes Mal nur abfällige oder böse Blicke. Mit Moni und mir wurde eigentlich nie gesprochen, da wir Frauen sind, und selbst Chris wurde mehr wie ruppig und respektlos behandelt. Es ist einfach keine Art, hinter jemandem herzulaufen und diesen mit „Money, money“ anzubrüllen. Aber genau dieses Gefühl wurde uns permanent vermittelt- das wir laufende Geldbeutel sind. Nichts anderes. Wir zwei Frauen sind schon nach kürzester Zeit nicht mehr gemeinsam einkaufen gegangen, die Blicke der Männer, die „ausversehenen Anrempler“ oder das Nachlaufen in den Supermärkten waren mehr wie respektlos und erniedrigend. Auch wenn es eine andere Kultur ist- egal in welcher Kultur: Respekt gibt es überall. Ich nehme mir an dieser Stelle auch heraus, zu sagen, dass ich mich in noch keinem Land so unwillkommen und unsicher gefühlt habe wie hier und mich sicherer zwischen wilden Tieren, als den Menschen gefühlt habe. Natürlich sind nicht alle so. Natürlich sind auch alle in der Gastro oder Tourismus, nett oder netter- weil sie es so gelernt haben. Wir waren in abgelegenen Dörfern und Städten, im kleinen Hinterland und egal wo und egal wie wir es versucht haben, wir bekamen leider genau obig Beschriebenes vermittelt. Ich bin mir sicher, dass auch unser Alter eine Rolle spielt. Viele junge reisende, gibt es hier nicht. Vielleicht genau aus diesen Gründen. Botswana zu erleben bleibt trotzdem im Gesamten eine bleibende Erinnerung. Ein Hoch auf die Tiere dieses Landes, die Elefantenherden und Giraffen, die „einfach so“ am Straßenrand laufen, die Leoparden die mit etwas Glück deinen Weg kreuzen. Die einzigartigen, intensiven Sonnenauf – oder untergänge. Die sternenreichen, klaren Nächte. Die Perspektiven aus der Luft. Danke, Bostwana.

Sonnenuntergang hinter Dornenbüschen

Weiter zum letzten Teil in Namibia!

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Australien Westküste

„cabin crew please prepaire for landing. Passengers please fasten your seatbelt till the lights switched on“…ein mittlerweile mehr wie vertrauter Spruch. Diesmal verabschiedet uns die Crew von Emirates und wünscht uns einen schönen Aufenthalt in Perth und bis zum nächsten Mal.

Die Westküste von Australien

Perth

Perth ist die Hauptstadt von Westaustralien. Viel kann ich darüber nicht erzählen, die Stadt selbst habe ich nur von oben und im vorbeifahren gesehen. Eine Silouette ähnlich wie in Brisbaine. Unser ursprünglicher Plan innerhalb von der knappen Woche die wir hier „nur“ haben, haben wir verworfen. Einen Gang zurück schalten und mehr entspannen stand an- Deshalb waren die zwei Tage in unserem Air BnB, bei Alex, Erholung pur! Nach drei Wochen unbequemen Jucyautogeschlafe war das Kingsizebett ein wahrer Luxus- ja ich werde auch nicht jünger und ja ich spüre dann nach über 6 Monaten fast nur im Auto schlafen, auch mehr als sonst meinen Körper.

Turnvorstellung am Ast

In dem Stadtteil, Scarborough war die Unterkunft. Unsere zwei Tage verbrachten wir, da Alex eine gute Waschmaschine hatte damit zu alles zu waschen und viel faul zu sein. An die Strandpromenade schländerten wir trotzdem und beobachteten die wahnsinnig großen und weiß hereinbrechenden Wellen zwischen denen sich wagemutige Surfer tummelten. Mit einem heißen und gutem Kaffee, aus einem kleinen mobilen, aber sehr liebevollen eingerichteten Kaffeevan genossen wir noch die Brise um unsere Nasen und spazierten langsam zurück.

Coffee again… at Coffee Van!

Rottnest Island

Für ganze 5 Tage, ja wahnsinn so lange gell ? 😉 ich weiß schon- haben wir uns einen Hippie Camper gemietet. „Iggy“ unser neuer Begleiter und modellgleicher Verwandter unseres Campers aus Chile (Mitsubishi L300), war nun treuer Begleiter und brachte uns bis nach Freemantel.

Unser geliebtes Auto „Iggy“

Von hier legte am nächsen Tag unserer Fähre nach Rottnest Island ab. Diese kleine Insel, 11 km lang und 4,5 km breit lässt sich am besten mit einem Fahrrad erkunde. Die Insel war ein Herzenswunsch von mir, weil es nur hier die kleinen „Quakkas“ gibt. Diese kleinen Kerlchen sind Verwandte der Kängarus und Wallabies, jedoch ähneln sie, für Unwissende, einer großen Ratte. Die ersten Erkunder der Insel dachten sich Damals selbiges, woher die Insel ihren Namen bekam. Sie tauften sie, wegen den Quakkas „Rat Nest Island“. Mit den Jahren wurden auch die Menschen schlauer, und als sie erkannten das die kleinen Tierchen keine Ratten sind, fast jeder aber die Insel schon kannte wurde sie nur in „Rottnest Island“ umbenannt. Die Tiere sind für ihre unfassbare Süßheit und auch für ihr Gesicht, das immer lächelnd aussieht, berühmt. Kein bisschen Scheu, kommen sie nah ran, fressen aus der Hand oder beschnuppern einen.

Rottnest Island

Den ganzen Tagen fanden wir immer wieder willige „Fotomodelle“ und brachten so unsere Kameras zum glühen und kamen selbst aus dem quietschen nicht mehr raus. Am liebsten hätte ich einen eingepackt. Was ich richtig schön fand, war zu sehen, dass hier die Tiere einfach mit den Menschen, oder der Mensch mit den Tieren in vollkommener Harmonie leben- es geht doch! Unser Mittagessen hatten wir uns nach dem ganzen Gestrampel, redlich verdient, und wählten hierfür eine kleine Bucht aus, mit weißem Sandstrand, türkisem Meer, Wellen die sich brechen, und natürlich ein paar Surfern dazwischen. Mit einem kühlen Bier ließen wir den Tag revue passieren, erinnerten uns zurück an die drei Delphine die wir in den Wellen spielen, gesehen haben, an die vielen kleinen Quakkas die unseren Weg kreuzten, an unseren leckeren Kaffee und das nette Gespräch mit einem älterem Ehepaar aus Perth am Morgen und unsere Inselumrundung mit vielen einzigartigen Ausblicken in die Buchten und Seeen der Insel. Nach einer knappen halben Stunde Fährfahrt waren wir wieder zurück und fuhren Abends, mit einem kleinen Umweg, wieder in unseren bekannten Campingplatz und schliefen zufrieden und glücklich ein.

Quokka

Soooooo süß

…immer gut drauf die kleinen Kerle!

Der Weg nach Jurienbay

Was mir sofort auffiel, nachdem wir aus Perth herausfuhren, waren die ewigen Weiten, und sehr kargen bishin zu wüstigen Landschaften die typsich für die Westküste sind. Da hier, anders als im Osten die Lebensbedingungen nicht so perfekt sind, gibt es hier weniger Population, dafür noch umsomehr unberührte Landschaft und ein höhere Dichte an Tieren. Während der Autofahrt, standen am Straßenrand, zwei Emus rum. Meine ersten Emus! Wuhuuu! Leider sahen wir auch eine Vielzahl an toten Kängarus am Straßenrand. In dem verschlafenen Ort „Lancelin“, dass damit wirbt „the best beer garden in Australia“ zuhaben, wollten wir uns natürlich selbst davon überzeugen. Passenderweise knurrten unsere Mägen, und so fanden wir uns kurz später am weißen Sandstrand in der Sonne und genossen unsere eigene Brotzeit. Ein Paar Kitesurfern schauten wir hierbei bewundert zu bevor wir zurück in usneren, jetzt schon liebgewonnenen Iggy sprangen.

Am Strand von Lancelin

Perfekte Bedingungen!

 

Auf unserem Weg nach oben,im Nationalpark Nambung“ lagen die berühmten „Pinnacles. Wie die 12 Apostels von der Südküste, aus Lehmstein  und vom Wetter geformte spitze Felsen. Nicht nur einer, oder zwölf dieser Kameraden sind hier vor zufinden, nein eine ganze Wüste voll, mal dicht an dicht, mal groß mal klein. Jedenfalls wieder ein faszinierendes Schauspiel der Natur das bis heute erhalten ist und das schon seit vielen Tausenden von Jahren.

Pinnacle Desert

Ausblick zum Meer

Noch ältere Zeitzeugen, besichtigen wir danach. Die „Stromatolithen“, die ersten „Lebewesen“, die aller erste Form von Korallen und aufgrund ihres Alters, Fossilien, waren in dem See „Lake Thetis“ zu finden. Diese bestegen meistens aus Kalkstein und beinhalten viele und die ältesten Mikroorganismen der Welt. Okay, sie sehen auf den ersten Blick wie runde Steine aus, oder mancher fühlt sich auch an einen Kuhfladen erinnert, aber das sind Lebewesen und im wahrsten Sinne des Wortes „stein alt“.vDa diese Fossilien eine bestimmte Zusammensetzung des Wassers und eine spezielle Temperatur benötigen gibt es diese nur noch in diesem und einem weiteren See, nördlich bei Shark Bay. Die Abendsonne tauchte den See nochmal in ein goldenes Licht und verlieh so dem Ganzen eine besondere Atmosphäre.

Stromatoliten

Green Head

Am Morgen brauste Iggy mit uns an den in Jurienbay gelegenem Steg. Hier gibt es nicht viel, aber das Meer raubte uns sprichwörtlich den Atemen. Das Wasser war glaskalr und der Farbverlauf von dem dunklen Blau in ein Türiks und das weiß des Sandstrandes ließen unsere Kameraherzen höher springen. Einen Schnorcheltrail gibt es hier auch, leider war das Wasser viel zu kalt um sich hier vorzuwagen- beim Nächsten Mal dann:-)

Jurien Bay

Schnorchel Trail

Posieren nicht vergessen! 🙂

Im Vorfeld recherchiert, steuerten wir in Green Head einen weiteren Campingplatz an. Da es heute für uns der schon vorletzte Tag an der wunderschönen Ostküste war, beschlossen wir die Sonne am weißen Sandstrand zu genießen. So gönnten wir uns schon Mittags unser erstes kühles Bier, und ließen unsere Seelen entspannen. Ein spektakulärer, und mehr wie würdiger Abschiedssonnenuntergang, genossen wir noch auf unserem Bänkchen, mit Gitarrenklang. Oh Westküste, du bist so wunderschön und die Zeit war viel zu wenig. Eines ist klar- ich komme wieder- sehr bald mit mehr Zeit im Gepäck.

Letzter Tag..

Sunset mit musikalischer Begleitung!

Yanchep Nationalpark

An unserem letzten Tag machten wir uns von Jurienbay wieder auf den Rückweg nach Pert, Airport. In Yanchep machten wir noch einen Abstecher. Warum?! Hier soll es Koala´s geben, noch mehr Argumente nötig??! Im Park wurden wir von unzähligen Kakadoogeschrei und Papageiengezwitscher begrüßt. Trotz des „Lärms“ strahlte der Park eine entspannte Ruhe aus.

200km auf dieser Straße

Wer finde die beiden Koalas?

Mittlerweile sind wir erprobte „Koalaerspäher“, und nach kurzer Zeit zählten wir ganze acht der Kerle, hoch oben in den Bäumen. Ein Koala hatte gerade seine „aktiven 5 Minuten“ und wir durften miterleben wie es aussieht wenn diese sich in den Bäumen fortbewegen- unfassbar grazil und so putzig dabei! Zum See schländert download putty , zückten wir nochmals unsere Kameras, hier chillten ein paar Kängarus, oder aßen sich die Bäuche voll. Eine Mama mit ihrem kleinen war auch noch unterwegs. Welch krönender Abschluss. Auf der Fahrt, kreuzten noch 4 weitere Emus unseren Weg.

Koala mal aktiv

Schwarze Papageien

So kurze Zeit an der Westküste, und ich bin verliebt in dieses Stück von Australien. Ich freue mich schon jetzt drauf, hier alles zu erkunden!

Nach gesamt, mit Unterbrechung, 9 Wochen Australien bin ich hin und weg von diesem, wie die Australier ihr Land liebevoll nennen, „Down Under“. Die unbeschwerte Lebensweise der Aussies, immer ein Gespräch auf Lager, die Hilfsbereitschaft und vorallem diese unfassbare, vielfältige Natur und Tierwelt, sind einfach einzigartig.

Danke für eine traumhafte Reise durch das Land und bis bald!

See ya, Aussie! <3

Don’t forget your coffee!

 

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Neuseeland – Nordinsel Teil 2

Coromandel Region

Hot Water Beach

Wie der Name erahnen lässt, hier gibt es in der Erde Adern von heißem Wasser. Die Nordinsel besteht ja hauptsächlich aus aktiven und nicht mehr aktiven Vulkanen. Jedoch hat man nur zu Ebbe Erfolg, via eines Spatens und buddelnd, auf eine Ader zu stoßen. Bei Tag machen sich die Menschen tatsächlich die Arbeit und graben teilweise 4 bis 5 Meter tiefe Löcher um etwas heißes Wasser abzubekommen- diese Versuche sehen ziemlich ulkig aus. Wir haben uns am Abend, gegen 21 Uhr auf den Weg gemacht, ohne Spaten. Angekommen war der Strand schon mit lauter kleinen Löchern gefüllt aus denen heißer Dampf aufstieg. Mal wieder war das Glück auf unserer Seite und ein älteres Ehepaar machte sich an den Heimweg und überließ uns ihren gegrabenen Pool. Hui, genau bei einer Ader..das Wasser war heiß, da musste mit Vorsicht rein. Einmal drin-unfassbar angenehm. So lagen wir, in unserem Loch im Boden, im Mondschein, am Meer, kochten vor uns hin und beobachteten den Sternenhimmel- so lässt es sich aushalten 😉

Cathedral Cove

Mitten in der Nacht klingelte unser Wecker und wir krabbelten aus unseren warmen Schlafsäcken. Wir fuhren zu den ca 20km entfernten Cathedral Cove. Gegen Bezahlung durften wir auf einem privaten Parkplatz unmittelbar vor dem Eingang stehen bleiben. Der Walk zu der Cove ( eine aus Lehmstein gehölte Höhle mit der vorm eines gotischen Fensters – deshalb der Name) dauerte etwa 20 Minuten.Auf dem Weg zeigte sich schon die Sonne die die Landschaft in ein leicht pinkes Licht tauchte. Da es kurz nach 7Uhr war, als wir ankamen, waren auch nur eine Handvoll Menschen da – und wir konnten in Ruhe dieses Naturschauspiel genießen. Schlaf musste, oder zumindest etwas Erholung, nachgeholt werden weshalb wir zum „Cooks Beach“ fuhren. Hier landete Thomas Cook damals mit seiner Crew wie es weiter ging weis man ja 😉 ….

Opiti Beach

Durch einen Tipp von anderen Reisenden machten wir uns nach der Pause, erholt und gestärkt auf zum „Opiti Beach“ der im östlichen Teil von der Region Coromandel liegt. Ein 2,5km langer weißer Sandstrand und türkisblaues Wasser, wartete hier auf uns. Muscheln soll man hier gut finden. Kurze Zeit später hatten wir beide je eine Hand voll mit schimmernden, kleinen und großen, bunten und weißen Muscheln. Die Sonne kam auch noch raus und so verbrachten wir noch ein paar Stunden hier –  wirklich ein guter Tipp!

Auf gut Glück fuhren wir nach Matarangi, ein Spot den Moni raus gesucht hat und der zum Glück nicht mehr weit zum fahren war. Ein kleines Paradies. Ein Park, grüne Wiesen, geschützt in Pinienbäumen am Meer und die Bergkette im Hintergrund. Der Steg im Wasser war prädesziniert um mit einem Bier in der Hand den Sonnenuntergang zu genießen. Die dunklen Regenwolken die sich immer wieder davorschoben machten das ganze zu einem beeindruckendem Lichtspiel.

Hibiscus Bay

Ein Fahrtag. Heute gibt es tatsälich gar nicht soviel zu erzählen. Da wir noch den Norden (alles überhalb von Auckland) sehen wollen, und es hier, für uns, nicht mehr viel interessantes gab beschlossen wir von Matarangi über Coromandel durch Auckland durch bis an die Hibiscusbay zu fahren. Zwischenstopps mit Kaffee und Kuchen gab’s natürlich auch. Da es allerdings sehr bewölkt und teilweise regnerisch war gab es nicht allzuviel zu sehen. Ein Stopp  beim Einkaufen, ein weiterer Stopp in der Bücherei. Übernachtet haben wir am Hafen der Hibiscusbay, direkt am Meer. Am Abend konnten wir auf die glitzernde Skyline von Auckland schauen, was auch sehr schön war. Hier lernten wir Thomas und Sandy, kennen ein deutsches Päärchen, auch auf Neuseeland Rundtour. Ne Stunde geratscht haben wir  und natürlich Reiseberichte ausgetauscht.

Bay of Islands

Waipu

Gemütlich sind wir heute aufgebrochen. Weiter hoch in den Norden. Auf unserem Weg lagen die Piroafalls. Ca. 10 Meter hoch, sogar genügend Wasser machte dieser Wasserfall eine recht gute Figur. Zwei kleine Pools davor, wo ich mir fast schon ein kleines Bad überlegte-  es dann aber doch nicht gemacht habe….

Waipu Caves

Stalagmiten und Stalagtiten  gibt es in dieser, wohlgemerkt, frei zugänglichen Höhle und angeblich Glühwürmchen. Letztere haben wir nicht gesehen, dafür aber unmengen von den Naturgebilden. Trotz Stirnlampe war es in der Höhle irgendwann so zappen duster, dass ich doch mehr Schiss bekam und wieder umkehrte. Immerhin hab ich mich alleine etwas vorgewagt, da Moni generell vor Höhlen ihren Respekt hat und diese gar nicht erst betritt.

Whangarei Falls

Wow! 26 Meter hoch, stürtzt hier das Wasser nach unten. Von oben schon beeindruckend, aber die Sicht von unten war noch besser und der Walk machte sich wirklich bezahlbar. Bisher die größten Wasserfälle die wir hier gesehen haben. Trotz des lauten, prasselnden Wassers hatte dieser Ort etwas sehr beruhigendes. Ich beobachtete ein bisschen die Enten die in dem klaren Wasser tauchten und schwommen, während Moni Bilder machte.

Ngunguru

Entlang der „Tutukaka Caost“  fuhren wir bis nach Ngunguru. Laut unserer Karte gibt es hier ein Cafe und das ist genau was wir jetzt brauchen. Die Tutukaka Coast ist auch der Ausgangspunkt zu den „Poorknight Islands“- die als eine der Top 10 Tauchplätze der Welten gelten, weshalb das eines meiner „Must See’s“ in Neuseeland ist. Moni war davon noch nicht wirklich überzeugt. Durch Zufall war in dem Kaffee Alex, aus Mindelheim, der unsere Diskussion über das Ja oder Nein zum tauchen auf den Islands mitbekommen hat und uns deshalb angesprochen hat. Er hat vor zwei Tagen selber die Tauchgänge gemacht und schon nach kurzer Zeit seiner Erzählungen, war auch Moni überzeugt. Tauchen kostet hier stolze 299 Neuseeländische Dollar- da überlegt man schon öfters. Alex steht noch am Anfang seiner 5 wöchigen Neuseelandreise, und hat unseren Tipps und Erkundungen interessiert zu gehört. Da vergehen dann mal schnell zwei Stunden 😉 Wenn Reisende immer aufeinander treffen- einfach schön 😉

In der „Wellingtons Bay“ fanden wir unser Schlafplätzchen.  Wir kochten und die Wellen vom Meer hinter uns, rauschten vor sich hin. Gerade als wir fertig waren kam ein weiterer Camper an, und siehe da Thomas und Sandy schauten heraus. Wir wurden von den beiden noch viel über Chile ausgefragt und erfuhren das Thomas hier schon lange hin möchte und bisher seine Frau nicht mit zieht. Da wir ihnen gestern schon von ein paar Sachen vorgeschwärmt haben, gab es jetzt viele Fragen. Ich bin mir sicher die beiden reisen nächstes Jahr nach Patagonien /Chile 😉

Tutukaka und Sandy Bay

In Tutukaka steuerten wir gezielt in die Tauchschule „Dive Tutukaka“ um unseren Tauchtrip auf die Poor Kinght Islands zu buchen. Diese zählen zu den weltweit 10 Hotspots an Tauchplätzen. Also rein und gebucht. Juhuuu –  endlich wieder tauchen! Das war für den heutigen Tag das einzigste was auf unserem Plan stand. In der kleinen Hafenstadt schlenderten wir noch die Uferpromenade auf und ab und landeten in einem kleinen Surfshop. „Komm lass uns mal rein schauen“ – nach einem kurzen Plausch mit dem Besitzer und Surflehrer standen wir eine Stunde später, in Longwetsuits gepackt und Surfboards unter dem Arm.

Da unsere erste Surflession in Torquay (Australien) leider ja so gar nichts war, gab es hier die volle Entschädigung. Der Typ war einfach klasse! Gerade mal zu fünft waren wir und ordentliche Erfolge konnten wir nach wenigen Wellen auch schon verbuchen. Etwas können und es anderen beibringen, bleiben halt doch immer noch zwei Paar Stiefel. In den weißen Wellen gelang es uns beiden mehrmals auf dem Board zu stehen – was natürlich Motivation gibt und doppelten Spaß. Nach guten zwei Stunden waren wir aber auch vom ständigen Paddeln und Aufstehen ziemlich ereldigt. Geduscht ging es wieder zurück an die Wellington’s Bay, weil es uns gar so gut gefallen hat. Heute sogar noch mit einem Plätzchen auf der anderen Seite, sodass wir den wunderschönen Sonnenuntergang genießen konnten.

Poor Knight Islands

Eine mehr wie raue See erwartete uns heute, sodass wir uns ein wenig vorkamen wie in dem Fahrgeschäft „Hopser“ auf dem Oktoberfest. Ordentlich durchgeschüttelt erreichten wir nach etwa 50 minütiger Fahrt, die geschützte uns sehr ruhige Ricobucht an den Poor Knight Islands.Es gibt verschiedene Theorien weshalb Thomas Cook die Inseln so benannt hat, die plausibelste ist wohl, dass von oben als auch von der Ferne die Inseln aussehen wie ein liegender, toter Ritter…wissen tut man es nicht. Ich war schon mächtig gespannt und freute mich wie Schnitzel endlich wieder abtauchen zu dürfen. Eingepackt in 10mm Neoprenanzügen ging es dann in den 22 Grad „warmen“ Pazifik und in die geschützte Unterwasserwelt. Eine glasklare Sicht bis etwa 15 Meter ermöglichte uns viel von der Unterwelt zu entdecken. Große Gruppen an Fischen umringten uns. Da im Sommer der aus „Findet Nemo“ bekannte „OAS“ (Ost Australische Strom) hier entlang geht, ist es wohl nicht ungewöhnlich auch eher tropische Fische und auch Schildkröten zu sichten.Huuii! Wir bekamen drei Stingrays zu Gesicht. Einzigartig mit welcher Ruhe diese Tiere durchs Wasser schweben. Kleine und große Steinfische entdeckten wir auch noch und so tauchten wir faszziniert in den klaren Gewässern umher bis unsere Luftanzeige uns sagte das es Zeit zum auftauchen ist. Auf dem Boot wurden wir mit heißer Schokolade versorgt und die Sonne kam auch noch raus. Der zweite Tauchgang führte uns an einer steilen Wand entlang putty , die sog. „Meditation Wall“ und in eine kleine Höhle hinein – ganz schön dunkel hier drin. Ich tauchte als Letzte heraus und sah noch beim Blick zurück einen rießigen wei0en Fisch – etwas unheimlich weshalb ich meinen Flossenschlag auch beschleunigte. Eine große Fischgruppe die von einem Kingfisch gejagt wurde beobachteten wir noch vor dem auftauchen. Trockengelegt fuhren wir noch in die größte Naturwasserhöhle, die Rico Cave, der Welt. Türkisblaues, glasklares Wasser unter uns und die rießigen Felsen über uns. An den Seitenwänden waren durch Wasser und Mineralsteinablagerungen ein unwirklich wirkendes Farbenspiel von Rot und Lila. In der Höhle selber machten wir gemeinsam den Echotest. Gute 15 Sekunden (was für ein Echo wirklich lange ist) hörten wir das Echo von unserem „Rico-Ruf“. Gerade noch rechtzeitig, bevor ein Boot voll mit einer Horde schreiender Schulkinder ankam 😉 Die Fahrt zurück war mein persönliches Highlight! Ca. 15 Minuten lang wurden wir von zwei wunderschönen Delphinen, die mal links und mal rechts vom Boot ihre Schnelligkeit und Sprungkünste zum Besten gaben, begleitet. An der Seite mit weißen Streifen und oben grau- wunderschön waren diese beiden. Selbst Luke, unser Skipper, war begeistert und meinte das es nicht oft vorkommt, vorallem nicht wenn die See so rau sei, dass sich die Delphine zeigen. Doppeltes Glück also! Das Tauchen an den Poor Knight Islands  war wirklich schön, aber ich muss sagen ich kann nicht ganz verstehen weshalb es so „gehiped“ wird. Die Erfahrung möchte ich trotzdem nicht missen und freu mich darüber wieder zwei Tauchgänge mehr in meinem Tauchlogbuch stehen zu haben und auch wieder einiges Neues gesehen und gelernt zu haben.

Russel, Pahia und die „Doubtless Bay“

Wir beschlossen den kleinen Abstecher entlang der Küste nach Russel zu fahren. Russel war mal die Hauptstadt von Neuseeland und auch die erste Stadt auf der Insel. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Der Weg an der Küste, führte wie immer auf kurvigen Straßen die einige Male wunderschöne Ausblicke auf verschiedene Buchten mit weißen Sandstränden und türkisen Wellen die sich an den Felsen brechen, frei gab. In Russel angekommen mussten wir beide feststellen, dass hier eher der „Hund begraben“ ist. Wir fanden ein kleines Kaffee, stärkten uns mit Kaffee und Muffin und spazierten noch an der winzigen Hafenpromenade entlang. Hier war etwas mehr Trubel, was an den vielen Restaurants lag.

Wir mussten in das 10 Minuten entfernte Opiti zurück- hier ging eine Fähre (5 Minuten Überfahrt) nach Pahia, auf die andere Seite. Pahia ist etwa doppelt so größ wie Russell und da hier einige Touren (Kajak, Fishingouren, Segelntouren etc.) starten, war hier auch wesentlich mehr los. Zumindest unser Eindruck bei der Durchfahrt. Die Doubtlessbay hat, wie fast jeder Ort und Platz in Neuseeland, seinen Namen von Thomas Cook. Als er hier ankam, die Bay erblickte, schrieb er in sein Notizbuch „ it is doubtless a Bay“- so einfach geht das manchmal mit der Namensgebung. Das er keine Zweifel daran hatte, hier eine Bucht vorzufinden, liegt wohl auch an der gewaltigen Größe und dem weißen Sandstrand (ca. 20 km) in der Bucht. Für uns der perfekte Platz, um versteckt in den Dünen den Tag ausklingen zu lassen. Mit  Meeresrauschen vom Wind getragen schliefen wir am späteren Abend ein …

Cape Reinga

Die Maori glauben hier ein zwei Dinge. 1. Das weibliche Meer – die tasmanische See und der männliche Pazifik, treffen hier am nördlichsten Punkt der Insel, aufeinander und fließen so in einander über. 2. Sie glauben daran, dass die Seelen von Verstorbenen hier, an einem speziellen Baum der unten am Wasser bei den Felsen gegen alle Unwetter trotzend, wächst, nach unten in die „Unterwelt“ rutschen. Eine mystische Ruhe hat dieser Ort wirklich. Auch das aufeinandertreffen der beiden Meere kann man von hier oben beobachten. Wir laufen auf einen kleinen Hügel um eine noch bessere Rundumsicht zu haben. Oben angekommen, bin ich geflashed. Während Moni Bilder macht, setzte ich mich ins Gras und lausche der Ruhe. Der Wind weht durch meine Haare, die Sonne wärmt meine Haut und meine Augen suchen die ewigen Weiten der Meere ab.

Der Leuchtturm der unterhalb liegt, wird noch von der Nähe betrachtet bevor wir uns langsam wieder auf den Rückweg machen. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Halt, an Neuseelands größten Sanddünen „Te Paki“ und sind bei unserer Ankunft von dem Anblick beeindruckt. Unsere ersten Sanddünen. Golden weißer Sand, meterhoch. Im Vorfeld haben wir gelesen, dass wir hier Sandboarden gehen können. Moni hatte die Vorstellung von einem richtigen Board ala Snowboard– leider musste sie enttäuscht feststellen, dass wir hier kein „Board unter die Füße“ ausleihen können, sondern „nur“ Bodyboards ähnliche Bretter – was wir dann nicht wollten. Wir erwanderten ein paar der Dünen, tobten uns mit Bildern aus und hüpften die Dünen wieder nach unten. Es ging wieder zurück in die Doubtlessbay – da es einer der wenigen Campingplatze for free, hier Oben ist.

Kerikeri

Hier verbrachten wir im Endeffekt dann zwei volle Tage, anstelle von 2h für eine kleine Kaffeepause. Unser Auto brauchte die WOF – warranty of fitness- bei uns der TÜV. Leider mussten wir einiges reparieren lassen. Zum Glück fanden wir eine preiswerte Werkstatt die auch noch alle Teile vorrätig hatte und so konnten wir schon am nächsten Tag wieder abdüsen. Auf nach Auckland zum Autoverkauf

Bay of Islands

Um nicht nur die Insel auf dem Landweg zu erkundigen, haben wir uns für die Bay of Islands, zu denen über 140 Inseln zählen, einen Tag auf einem Segelschiff ausgesucht. Los ging es um 10 Uhr am morgen, mit noch sechs weiteren. Unser Captain der Gungah II, machte seinen Job mit sehr viel Herzblut und Hingabe und das merkte man wiederum in der Sicherheit und Entspanntheit, mit der er segelte. Wir durften auch die ein oder andere kleine Aufgabe, wie das Hauptsegel hissen, oder mal das Steuer halten- was eine tolle Erfahrung war. Die Bedingungen waren perfekt zum Segeln, so schafften wir 11 Knoten was in etwa 28km/h entspricht. Die Neigung des Schiffes war dabei auch nicht zu verachten, die anfängliche Liegeposition wich einer entspannten „Stehposition“- dank des Winkels. Als dann auch noch unser Schiff auf eine Gruppe von 6 erwachsenen Delphinen zu steuerte- war für mich das Glück perfekt. So nah, so groß, so wunderschön diese Tiere. In einer kleinen Bucht, mit weißem Sandstrand, legten wir eine Pause ein. Wir erkundeten, barfuß- was eine tolle Sache, die kleine Insel und liesen uns oben am Berg angekommen, viel Zeit die Aussicht zu genießen. Beim Schnorcheln, beehrte uns noch ein Stingray mit seiner graziösen Erscheinung. Vom Boot machten wir noch ein paar Backflips. Nach soviel austoben ging es wieder langsam zurück. Alle saßen wir, still da und saugten die beruhigenden Momente des Segelns in uns auf. Ich hatte zuvor noch keine Erfahrungen beim Segeln, aber ich muss sagen, dass ist eine sehr schöne Art der Fortbewegung- mit den Wellen und dem Wind!

Suchbild: „Wer kann die Delfine sehen?“ 🙂

Auckland

Die Hauptstadt von Neuseeland. Hier haben wir eine ganze Woche eingeplant um unsere liebgewonne Lucy wieder verkaufen zu können. Mit Flyern sind wir auch in alle Möglichen Hostel marschiert und haben diese verteilt. Über die sozialen Medien natürlich auch. Letzendlich hat sich, Heidi, auch aus Deutschland bei uns gemeldet und unsere Lucy dann gekauft. Hierbei hatte sie Hilfe von Robert und seiner Frau, ein deutsches Päärchen was vor 10 Jahren nach Neuseeland ausgewandert ist.

In Auckland haben wir uns meistens im Zentrum aufgehalten. Während unseren Aktionen hat das „Cafe Remedy“ uns oft mit Essen, heißem Kaffee und WLAN versorgt. Auckland würde ich als eine typische, „kleine Großstadt“ beschreiben. Vom Hochhausviertel, über das Chinaviertel , das Studentenviertel bis zur Fußgängerzone ist hier natürlich alles vertreten. Zwischen all den Hochhäusern befindet sich auch, das „Mutterschiff“ von dem Fitnesskonzept „Les Mills“. Von außen ziemlich unscheinbar überzeugt es von Innen und mit seiner Größe aber umso mehr. Huui, da kann man sich fast verlaufen! Da das Studio in dem Moni arbeitet, diese Konzepte anbietet und sie mir selber auch bestens vertraut sind, als treuer Fitnessgänger, war klar das wir hier einen Tag verbringen werden. Wir hatten Glück und konnten auch Stunden bei den „Stars/Erfindern“ verschiedener Kurse (wie CXWorx, Grit etc.) machen. Leider lief es für mich etwas blöd, mein geliebtes Tanzen „Body Jam“, wurde einen Tag später erst angeboten…da ging aber unser Flieger schon. Dafür machten wir bei einem Functional-Cardiotraining mit – „Ceremony“ das noch in den Babyschuhen steckt, gerade erst ausprobiert und perfektioniert wird bevor es, vlt. Ende des Jahres, veröffentlicht wird. Anstrengend war es alle Mal, und Spaß gemacht hat es auch! Der Muskelkater hat uns dann noch 3 Tage lang begleitet- und zwar ordentlich ;-). Da wir unsere Lucy schneller verkaufen konnten, als geplant, buchten wir unserer Flüge um- 4 Tage eher.  So waren wir genau 2 Monate am „anderen Ender der Welt“

Hobbiton-Movie-Set

Wenn Träume wahr werden…dann steh ich da und werde ganz ruhig und versuche zu begreifen was hier gerade passiert. So am Set des berühmten „Auenlandes“ aus den Herr der Ringe- und Hobbit- Trilogien. Jeder kennt sie, die satt grünen Hügel, die kleinen Häuschen in den Hügeln, die blühende Landschaft und die eifrigen oder auch mal nicht eifrigen Hobbits. In der Nähe der Stadt „Matamata“ hat Peter Jackson vor 19 Jahren, auf dem Anwesen der „Alexanderfamilie“ begonnen die Heimat der Hobbits, das Auenland, aus Tolkien´s Büchern, Realtität werden zu lassen. Und diese ist bist Heute erhalten, und gut besucht.

Wir haben uns für die „Abend Banquettedinner-Tour“ entschlossen. Als letzte Gruppe, und somit ohne andere Gruppen an Touristen, sind wir zum Filmset gefahren. Was soll ich sagen?! Es ist genau so wie in den Filmen!!! 7 Gärtner kümmern sich täglich um das „blühende Leben“ im Auenland- ansonsten wären es, wie eher für Neuseeland typisch, viele kleine Hügel mit vertrocknetem (da gerade ja Sommer) Gras. Die Schmetterlinge fliegen, die Enten schwimmen im Teich und wenn man so vor dem Eingang, und am höchsten Punkt des Auenlandes, vor Frodo und Bilbos Hobbithöhle steht, erwartet man jeden Moment das einer der beiden die Türe auf macht und einen Willkommen heißt. Unsere Kameras waren im Dauereinsatz genauso wie meine „Ui´s“, „Ah´s“ und „Oh´s“ :-). Durch unsere beiden Guides erfuhren wir noch ein paar Hintergrunddetails auf unserer Rundwanderung durch das Auenland.

Natürlich wird bei soviel Laufen auch der Apetitt angeregt. Auch der „Grüne Drache“ ist bis Heute erhalten, wenn auch nicht von Hobbits, bewirtschaftet. Standesgemäß kehrten wir ein und bekamen jeder ein „ganzes Halbes Bier“ auf´s Haus. Kurze Zeit später, standen wir wieder draußen am See, und ließen uns von dem Sonnenuntergang verzaubern.

Zurück im Grünen Drachen, wurde der Speißesaal eröffnet und wir suchten uns einen Platz an den mit Essen überladenen Tischen. Hähnchen, Lachs, Lammkotlettes, Schweinesteacks, Püree, Gemüse, Kürbis, Salate und natürlich „Tüfteln“ ( K-A-R-T-O-F-F-E-L-N….wie Sam so schön Gollum im zweiten Teil erklärt). Üppig, an reichlich gedecktem Tisch, speißten wir wie die Hobbits. Natürlich kam der Nachtisch auch nicht zu kurz. Vom Kuchen, über Torten bis zum heißen Apfelkirschstreußelkuchen war alles da was ein Gaumenschmaus!

Vollgefressen schleppten wir uns wieder nach draußen wo ein, in Lichtern getauchtes Beutelsend auf uns wartete. Ein bisschen habe ich mich selbst wie ein kleiner Hobbit gefühlt. Wir bekamen alle kleine Laternen in die Hand, mit denen wir nochmals einen Nachtspaziergang machten. Am großen Festplatz angekommen, bildeten wir alle einen Kreis und machten die Lampen aus. Durch die Erzählungen des Guides ließen wir vor unserem Inneren Auge nochmals alle Eindrücke révue passieren und speichterten diese ab. Wirklich ein besonderes Erlebnis. Mit einem breitem Lächeln im Gesicht, zufrieden und glücklich (und immer noch voll gefressen), stieg ich wieder in den Bus ein, der uns zurück in die Realität fuhr.

Zwei Monate Neuseeland, Südinsel und Nordinsel. Zwei Monate voller Eindrücke und Emotionen. Knappe 10.000km auf den Reifen. Die Reise an´s andere Ende der Welt hat sich mehr wie gelohnt. Viele Träume konnte ich mir erfüllen und vieles was ich mir nicht erträumt habe wurde erfüllt. Vorallem aber, ziehe ich mit der Erkenntnis weiter, dass Neuseeland, so oft, so unfassbar ähnlich wie das schöne Bayern war und das wir Zuhause ein kleines Paradies vor unserer Türe haben.

„…Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Tür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nie wissen, wohin sie dich tragen.“…(Bilbo Beutlin)

…unsere Füße bringen uns zurück nach Australien – diesmal nach Sydney.

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Neuseeland – Nordinsel Teil 1

Wellington

Unsere Fähre brachte uns nach 4h Fahrt sicher im Hafen von Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, an. Von der Stadt selbst sahen wir nur Nachts, von der Fähre aus, ein glitzerndes Lichtermeer. Am nächsten Morgen war die Stadt mit Wolken und Regen verhangen, weshalb der erste Plan, auf den Hausberg, den „Mount Victoria“ zu fahren, den Sonnenaufgang, zu genießen nicht klappte. Früh wach waren wir trotzdem, dem Wecker ist es schließlich egal was das Wetter macht. Also nutzten wir die frühe Stunde, und fuhren in den Süden von Wellington wo die „Weta Filmstudios“ sind. Weta war sowohl bei allen Herr der Ringe und Hobbit-Filmen mit an Bord. Hier werden die Modelle erstellt (Figuren, Städte …), Waffen gebaut, Kostüme genäht, Rüstungen „geschmiedet“ und viele Special Effects erzeugt. Natürlich wirken sie auch noch bei vielen anderen Filmen mit (Narnia, Ghost in the Shell, KingKong usw. …). Die Trolle, bekannt vom „Hobbit“, empfangen die Besucher am Eingang, und durch eine Hobbittür tritt man ein in das Reich von Weta. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus, vor lauter Originalrequisiten der beiden Trilogien. Um mehr „Hinter die Kulissen“ zu blicken, machten wir eine Tour mit. Viel neues Wissen und einiges zum „betouchen“ gab es hier. Am Ende posierten wir noch mit dem 3 Meter großen Ork „Azog“ (aus den Hobbitfilmen) bevor wir diese Welt wieder verließen.

 

Da es immer noch „cats and dogs“ regnete, fuhren wir in eine Shoppingmall. Kaffe, Merinoklamotten und endlich ein passendes Bettlacken eingekauft, verließen wir diese ein paar Stunden später wieder und entschieden uns, unser Nachtquartier anzusteuern. Am nächsten Morgen hingen noch Wolken um uns, aber es regnete nicht mehr. So stand einem weiterem „Herr der Ringe- Drehortspotting“ nichts im Wege- auf nach „Rivendell- Bruchtal“ das Zuhause von Elrond und seiner Tochter Arwen und die Gründung „der Gefährten“. Kurz vor dem Ziel, strahlte uns die Sonne wieder entgegen und tauchte den Wald in eine, mystische Lichtstimmung. Wegweiser führten uns direkt nach „Rivendell“. Von dem einstigen Set, ist natürlich nichts mehr vorhanden, außer einer Karte die einem erklärt, dass genau hier oder dort, das „Haus Elrond´s“ war oder man gerade im „Schlafzimmer von Frodo“ stand. Die Stadt musste nach den Filmen wieder abgebaut werden, und die Natur hat sich alles wieder zurückgeholt. Die Filme im Kopf, die Karte vor Augen fühlte ich mich trotzdem wie in Bruchtal und wandelte, zumindest im Geiste, wie ein Elb durch den Wald (in Echt wohl mehr wie ein Hobbit). Das Tor, durch das die Gefährten, zu ihrer Mission aufbrechen, steht immer noch und gibt somit handfeste Beweise. Mit einem breitem Lächeln im Gesicht, die Speicherkarten gefüllt mit neuen Eindrücken, geht´s zurück zu unserem Auto das uns heute noch bis zum „Mount Taranaki“ (Südwesten der Nordinsel) bringt.

 

Mount Taranaki- New Plymouth

Die lange Fahrt von 350km, auf teilweise mehr wie kurvigen Bergstraßen, überstanden wir, Dank einem Stopp in einem „Apple Garden Kaffee“ in dem es für uns neben dem üblichem „Flat White „ auch noch ein Stück „Apfel-Streußelkuchen wie von Oma“ gab, und ein paar Stunden später einem weiteren Stopp mit „real fruit icecream“- sehr gut! Die Sonne hat uns den ganzen Tag begleitet und je weiter wir Richtung „New Plymouth“ fuhren, desto blauer wurde der Himmel- juhuu. An der Spitze des Vulkanberges hingen noch ein paar Wolken, den Rest konnten wir schon vom Auto aus sehen. Idyllisch an einem kleinen See gelegen parkten wir unsere Lucy und genossen die Abendsonne.

Mt. Taranaki

 

Tongariro National Park

Der Tongariro National Park ist, spätestens seit den Herr der Ringe Filmen ein „Must-see“ in Neuseeland, auch bekannt als „Mordor“. Diese schwarze, immer noch teilweise aktive Vulkanlandschaft diente als Kulisse für den dunklen Wohnsitz des bösen Lord Sauron. Der Vulkan „Ngauruhoe“ diente im hier als „der Schicksalsberg“ in dem der Ringe geschmiedet wurde und auch zerstört werden musste. Whakapapa, Iwikau. Nur am frühen Morgen, während der Fahrt, konnten wir auf den Vulkan blicken- danach versammelten sich einige Wolken um die spitze und ließen alles etwas „bedrohlicher! Wirken. Unser eigentliches Ziel war die Stadt Iwikau mit den noch größeren Vulkanen. Auf diesem Weg machten wir Zwischenstopp an einem türkisblauen Wasserfall. Dieser stürtze in einen kleinen Pool welcher umringt von grün bewachsenen Steinen war- auch hier in den Filmen verwendet in der Szene als das Wesen Gollum verbotener Weise im „geheimen Weiher“ von Gondor am fischen ist. Die Straße schlängelt sich Serpentienenartig durch das schwarze Vulkangestein nach oben, bis wir in der „Stadt Iwikau“ ankamen. Wir staunten nicht schlecht über die Baustelle und der Tatsache das dieses Vulkane im Winter als „DAS Skigebiet“ Neuseelands im Winter dienen, als hätte man einfach ein Skigebiet wie Ischgl mitsamt  allen Hotelbunkern hier auf die Vulkane gepackt. Gondeln aus der Schweiz waren auch reichlich vertreten – alles aber gerade außer Betrieb- da gerade Sommer. „the Wall“ – nein nicht die, die Pink Floyd besungen hat, ragte hinterhalb des Parkplatzes hervor- auch hier in den Filmen eingebaut in der Kampfszene zwischen den Hobbits und Gollum. Nicht nur ein Händchen für wahnsinnige schöne Orte hat der Herr Peter Jackson, sondern auch die Tatsache an einem Ort mehrer Szenen abzudrehen, haben wir bereits gelernt. Selbige Straße führte uns zurück und weiter an den Lake Taupo.

Der verbotene Weiher

The Wall – Gollum greift Frodo und Sam an

 

Lake Taupo

Dieser diente uns als Mittagspause. Mit vollen Bäuchen und offenen Türen-lagen wir in unserem Auto und beobachteten die vielen Enten die ständig am tauchen waren und wir hauptsächliche ihre Popos zu Gesicht bekamen. Für uns ging es danach in die Stadt Taupo – Duschen stand mal wieder auf dem Plan. Da das Schwimmbad, mit Thermalpool und Sauna für jeden 8Dollar/ ca. 4 EUR gekostet hat verbrachten wir hier noch ein paar Stunden- Der Five Mile Beach Campingplatz lag direkt am See. Ein roter Sonnenuntergang verwandelte die Wolken und den See in dem sie sich spiegelten in ein herrliches Schauspiel. Durch Zufall, trafen wir an dem Campingplatz nochmals auf die Schweizer Roger und Franzine- dieses ältere, zuckersüße Ehepaar, lernten wir in der zweiten Nacht auf der Südinsel im Osten kennen und haben die beiden schon in Greymouth mit freudiger Überraschung wieder getroffen, und auch jetzt hier. Die beiden sind so, von uns geschätzt, Ende sechzig, und reißen mit dem Camper für insgesamt 6 Wochen in Neuseeland herum und haben natürlich auch schon sehr viel zuvor gesehen und erlebt, weshalb wir auch jetzt wieder die Stunden vergessen haben die wir Abends beisammen gesessen sind. Franzine kann sehr gut Deutsch und diente immer als Dolmetscherin (Französisch ist die Heimatsprache)- ihr Mann versteht auch fast alles, spricht aber weniger- was aber nicht die Kommunikation gestört hat. Schon beim ersten Treffen haben wir uns gegenseitig ins Herz geschlossen und ich glaube auch nicht das wir die beiden heute Abend das letzte Mal gesehen haben (schließlich haben wir die Einladung und die Adressen in der Schweiz von ihnen und sie unsere). Was für ein schöner Tag der sich langsam verabschiedet.

Lake Taupo bei Tag

Sonnenuntergang am Lake Taupo

 

Ostküste der Nordinsel

Die Stadt Napier

Am nächsten Morgen geht es erstmal zu den in Taupo gelegnen Hawks Falls – das Kraftwerk der Stadt. Große Wasserkraftwerke wurden entlang des Flusses errichten und seine gewaltige Kraft wird von den Menschen in Energie umgewandelt mit der die Stadt versorgt wird. Mich haben die Stromschnellen sofort an die Wasserfälle in Chile bei dem Vulkan Osorno erinnert, genauso blau und genauso gewaltig von der Kraft wenn auch etwas kleiner. Die Hotspringpools besuchten wir aufgrund des Schwimmbadbesuches am Vortag nicht- die ganze Gegend um Taupo ist gerade wegen den noch aktiven Vulkanen für die immer wieder auftretenden heißen Quellen berühmt- natürlich wimmelt es hier meist vor Menschen. Da wir einiges von der Ostküste gelesen und gehört haben, entschieden wir uns dieses „Eck“ auszufahren und zu erkundigen. Hier sollen noch sehr viele Maoris leben, Thomas Cook ist damals hier als erstes gelandet und da den meisten dieser „Umweg“ zuviel ist, ist vieles noch sehr ursprünglich.Aufgrund dessen ging es für uns quer rüber von Taupo an die Ostküste in die Stadt „Napier“ Am Strand angekommen gab es eine verdiente Pause mit Sonnenschein und dem Rauschen der Wellen am schwarzen Sandstrand. Ein Eis gabs noch zur Abkühlung, und da Monis Kopfschmerzen schlimmer wurden und die Nebenhöhlen sich auch immer mehr verschlossen, steuerten wir unseren Nachtspot am Meer an.

Sonnenaufgang in Napier

Meine Blase weckte mich zuverlässig zum Sonnenaufgang. Als ich aus dem Auto stolperte und sah was für ein Farbenspiel im Gange war stolberte ich zurück und packte mir gleich meine GoPro und Handy und watschelte, mit immernoch voller Blase, im Schlafanzug an den Strand um den Sonnenaufgang zu filmen und zu genießen. Als Moni auch kam, natürlich mit Kamera bewaffnet, konnte ich schnell aufs Klo und danach wirklich den Sonnenaufgang genießen- außer einem Angler waren wir alleine – alle schliefen noch. Danach, im Auto erzählte ich Moni noch groß und breit, dass ich jetzt nicht mehr schlafen könne, da ich Hunger hätte und zack vergingen nochmal eineinhalb Stunden bevor wir aufstanden. Nach dem Frühstück sprangen wir erstmal in die Wellen bevor es weiter ging. Unser Ziel war die Stadt „Oputama“. Eine kurvenreiche Straße, bekloppte LKW-Fahrer, eine „von an der Küste entlang bis quer durch und über den Berg“- Straße brachte uns an unser Ziel. Auf dem Weg erfuhren wir auch was ein „Washout“ hier ist – entlang der Küste war ein teil der Straße eingesackt weil sich unterhalb der Stein gelöst hat. Da sehr viel an der Östküst aus Sandstein besteht ist es nur eine Frage von Zeit und Natur bis so etwas passsiert. Unser Spot lag in der „YMCA- Street“ was ich dann Abends immer wieder vor mich hin summte.

Unser Campingplatz

Gisborne

Unser erster Plan war bis nach Gisborne zu fahren und hier zu bleiben. In Gisborne angekommen war es aber nicht wirklich eine Option für uns. Deshalb schnappten wir uns unsere Handya und checkten aus wie lange wir brauchen um gleich bis hoch zum „East Cape Lighthouse“ zu fahren. 4h, ca. 210km auf kurvigen neuseländischen Straßen- los ging die Fahrt entlang einer schönen Küste, hindurch durch Wälder, über Berge und wieder entlang am Meer. Auf unserem Weg legten wir eine Pause am „längsten Steg Neuseeelands“ ein und dieser hatte seinen Namen verdient. 600 Meter ging er in das Meer hinein -weshalb baut man einen so langen Steg? Um unabhängig von Ebbe und Flut zu sein und den Warenhandel zu gewährleisten. Auf Schienen wurden diese bis ans Ende transporitert und verschifft oder von den Schiffen an Land gebracht. Die Perspektiven waren ein Traum für das Kameraauge Am Ende angekommen saßen wir alleine auf den beiden verlassenen Bänken, lauschten dem Wind der über das Meer zog und die Wellen gegen die steilen Sandklippen schmetterte und fühlten uns etwas in der Zeit zurück versetzt. Am Parkplatz sprach uns ein Backpackermädel an, wo wir hinfahren und ob wir sie vielleicht mit nehmen könnten. Na klaro!, Katja, aus Herrsching 😉 -ja wir mussten auch lachen, in unserem alter und mittlerweile das dritte Mal in Neuseeland, machte für mich die mehr wie kurvenreiche Strecke sehr kurzweilig, da es unmengen an Themen gab über die wir uns alle unterhalten konnten.

Neuseelands längster Steeg

Angekommen in Te Araroa, suchten wir Katjaˋs Hostel. Durch Zufall, kamen wir an dem ältersten (600 Jahre) und größten Baum Neuseelands an. Bei uns würde man diesen Baum als Wald bezeichnen – ohne Witz! Das Teil hatte unzählige kleine Bäume aus seinen dicken Strängen und war einfach überdimensional groß! Auf dem Bild erahnt man vielleicht die Größe des Baumes wenn unser Auto daneben zu sehen ist.

Der älteste Baum Neuseelands & unser Auto Lucy

Katja haben wir in ihrem Hostel abgeladen (am nächsten Morgen am Lighthouse haben wir uns wieder getroffen) und sind weiter auf einer engen, schotterigen Straße entlang der Meeresküste zu unserem Campingspot gefahren. Grüne Grashügel, muhende Kühe, Tannen und Berge um uns herum, wir könnten es euch als das schöne Allgäu verkaufen 😉 Unser Bier und unsere Salzkartofeln haben uns gleich noch besser geschmeckt 😉

East Cape Lighthouse

Am nächsten Morgen, ratterte um 6 Uhr unsere Lucy mit uns die schottrige Straße hinter zum östlichsten Punkt Neuseeland- dem East Cape Lighthouse. Nicht nur der östlichste Punkt Neuseelands, sondern auch der Punkt auf der ganzen Welt, welcher als erstes von den Sonnenstrahlen berührt wird. Mit Stirnlampe ging es hoch auf den Leuchtturm. 800 Treppen quer durch den Dschungelwald(da es auf dem Hinweg noch dunkel war, haben wir nicht soviel gesehen) bis wir oben, etwas außer Atem angekommen sind. Mit uns, noch etwa 10 andere Menschen (inklusive Katja) warteten wir auf den Sonnenaufgang um kurz nach 7Uhr. Leider ein Satz mit X! Die vielen Wolken zogen dunkel und bedrohlich immer näher und es wurde einfach heller. Jedoch teilte sich diese Wolkenwand und wir bekamen zwar nicht den erhofften roten Sonnenaufgang- ein Spiel zwischen Licht und Schatten oder Gut gegen Böse. Das Magenknurren wurde immer lauter und wir machten uns auf zum Abstieg. Etwas eingestaubt und eingesaut kamen wir in der Stadt wieder an und kochten uns erstmal unseren Kaffee und schnippelten alles für unser Müsli. Vorne am Auto kam jedesmal ein stinkender Geruch entgegen- wir mussten feststellen das wir quer durch Kuhscheiße gefahren sind und der Großteil noch unten ans unserem Unterboden klebt- ach du schöne Scheiße….

Opotiki

Katja machte es sich wieder bei uns im Auto gemütlich, bevor wir alle gemeinsam Richtung Opotiki starteten. Kurvige Straßen usw. später 😉 verabschiedeten wir Katja in Opotiki. Bis nach Tauranga fuhr ich  noch an diesem Tag. Ich muss gestehen, dass ich irgendwann an einem Punkt war wo ich keine kleinkurvigen Bergstraßen mehr sehen konnte, und freute mich über den Highway der kurz vor der Großstadt wartete 😉

Tauranga

In der Stadt angekommen, suchten wir erstmal verzweifelt am Strand nach einem Campingplatz. Da nur das Stehenbleiben in markierten Bereichen erlaubt war und diese pro Spot auf maximal zwei bis drei Fahrzeuge reduziert waren, gaben wir nach dem vierten Spot auf. Verzweiflung und etwas Glück ließen mich in einer App auf einen Spot klicken, 30ig Minuten außerhalb der Stadt. Ein Glücksgriff und einer meiner Top 10 Plätze in Neuseeland auf denen wir standen. Abgelegen, auf einem Landausleger, geschützt vom Wind, umringt mit Bäumen, direkt am Meer gab es noch massig Platz. Einen herrlich entspannten Abend verbrachten wir hier.

Ausblick vom Campingplatz

Genauso entspannt ging der Morgen auch weiter, wo wir erst gegen 11 Uhr aufbrachen. In Tauranga besuchten wir das Visitorcenter, holten uns ein paar Infos und spazierten zu einem Fish and Chips Lokal, direkt am Hafen das überall empfohlen wurde. Der Fisch war gut, die Pommes nicht und ca. 30 Minuten auf das Essen zu warten in meinen Augen auch nicht. Das bunte Treiben, in und vor dem Lokal  verkürzte die Wartezeit. Da die Sonne vom Himmel knallte, entschlossen wir uns noch für ein Eis. Eine kleine Containerstadt „Our Place“, mit lauter einheimischen Läden und Essenständen hatte das wohl geilste Eis meines Lebens. Dieses Eis schmeckte wie KUCHEN! Total abgefahren. Es gab Apfelkuchen und Blaubeerenkäsekuchen- die Sorten hießen nicht so aber geschmeckt haben sie genau so! Recht viel haben wir von Taurangan nicht gesehen, eine große Hafenstadt, die eine schöne Strandpromenade hat, und den Häusern nach zu urteilen, noch sehr Neu und im Aufschwung ist. Während unserem Eis nutzen wir das freie WLAN und buchten uns für den Abend in einem Campingplatz, direkt beim Hot Water Beach ein.

weiter zu Teil 2

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Roadtrip Woche 3

Coyhaique bis Lago las Torres -Tag 15 on the Road

Am Morgen fiel Chris erstmal halb aus unserem Bus, und über einen Hund drüber. Mal wieder hatten wir einen Begleiter. Natürlich hat er von uns auch etwas zum Essen ab bekommen. Ihm schmeckte der Linseneintopf von Moni mindestens genauso gut wie uns. Streicheleinheiten gab´s noch oben drauf. Wir steuerten den Supermarkt an, aus „Wir brauchen drei Sachen“ wurde natürlich,wenn schon Mal ein gutes Angebot da ist, ein Großeinkauf. Dafür waren wir wieder versorgt. In ein kleines Café ging es auch noch, da es hier Wifi gab und wir einiges noch recherchieren mussten. Alle unsere Aufgaben erledigt, fuhren wir, am späten Nachmittag, Richtung „National Park Coyhaique“. Rückblickend hätten wir uns das sparen können. Es war zwar das Schönste an unseremAufenthalt in der Stadt, aber auch hier nicht wirklich lohnenswert. Ein schöner kleiner See „Laguna Verde“, mit glasklarem grün-blauem Wasser um den wir einen Rundspaziergang machten, war das Highlight.

Chris konnte sein Glück kaum fassen, denn die gesamte Strecke bis zu unserem Nachtquartier war geteert. „So fühlt sich also ein entspannter Roadtrip an“- eine sehr passende Aussage. Nicht nur die Straße war schön, die Landschaft war traumhaft. Entlang eines großen Flusses „Rio Simpson“ schlängelte sich die Straße und ich bekam gleich Lust hier mit dem Motorrad zu düsen. Links und rechts war die Landschaft in allen Variationen von Lila und Blautönen getaucht- die Wiesen waren übersät von Lupinen- ein Wahnsinn. Zwischen drin ein paar gelbe Sträucher. Wieder einmal zeichnet die Natur ein wunderschönes Bild. Diese Flora begleitet uns komplett bis zu unserem Nachtquartier. Das Pech der letzten Nacht wiederholte sich nicht. Traumhaft gelegen, in Mitten den Berge, lag der See „Lago los Torres“-unser heutiges Quartier. Natürlich wurde die Wassertemperatur von Chris getestet, was auch die beiden Franzosen neben uns, schwer beeindruckte (Ich glaub ja fast, dass das der Grund ist weshalb Chris das immer macht :-P) Zum Abschluss genossen wir noch ein Glas Wein und ließen den Tag ausklingen.

Nationalpark „Quelat“ – angekommen im Regenwald Tag 16 on the Road

Bei traumhaftem Sonnenschein und ohne jeglichen Wind genossen wir unser Frühstück und den heißen Kaffee. Der frühe Vogel war heute groß im Kurs und so wirbelten wir um kurz nach 8Uhr mit unseren Reifen schon den Staub,oder eher Matsch, beim Wegfahren, auf. Mutterseelen alleine steuern wir auf unser heutiges Ziel zu. Auf unserem Weg lag versteckt der Wasserfall „Salto el condor“, der geschätzte 50 Meter in die Tiefe stürzte. Auf dem kleinen Pfad, zu dem Wasserfall hinter, zeigte sich mir in Mitten der ganzen Blumen ein kleiner Kolibri. Da Chris ihn nicht gesehen hatte, glaubte er mir Erstmal nicht. Je Höher wir kamen umso mehr verwandelte sich die Flora und Fauna in einen Regenwald und alles war von Grün bedeckt. Im Nationalpark angekommen, schnürten wir unsere Wanderschuhe und machten uns auf zu dem Gletscher. Eine traumhafteWanderung, durch einen Regenwald folgte. Oben angekommen belohnte uns der Gletscher mit seiner thronenden Erscheinung. Mächtig zwischen zwei Bergen lag er. Zwar weiter weg als wir es schon gesehen haben (Moreno Gletscher) aber in dem einmaligen Blau nicht zu übersehen. Gleich mehrere Wasserfälle stürzten aus dem Gletscher in die Tiefe und speisten den Gletschersee. Nachdem wir die Aussicht genossen haben, unsere Mägen gefüllt waren, ging es wieder nach unten. Nach dem Hike gab es noch eine kalte Dusche-brrr! Aber besser als zu stinken.

Erholt ging es weiter nach „Puyuhuapi“- außer einem kurzen Kaffeestop hatte die Stadt nichts zu bieten. An dem See Risopatrón, in Mitten vom Regenwald, parkten wir unseren el Patron. Hier war einmal ein Campingplatz. Die Überreste einer BBQ-Stelle, und einer überdachten Essbank waren noch da und sogar fließend Wasser- uii, dass hatten wir lange nicht mehr!- aber sonst…hat sich die Natur hier das meiste schon wieder zurückgeholt. Beim Abendessen tauchte dann auch noch ein Kolibri auf, und jetzt endlich glaubte mir Chris dass es a) diese hier gab und b) ich einen zuvor gesehen hatte! Die Abendatmosphäre genossen wir auf dem Steg, mit Weitblick über den See und den umliegenden Regenwald. Der leichte Nebel der aufzog sorgte für die passende mystische Stimmung. Kurz nach Mitternacht machte der Regenwald seinem Namen dann alle Ehre.

Auf dem Weg nach Futaleufu Tag 17 on the Road

Als ich am Morgen aus unserem Bus krabbelte, stand ich erstmal in Matsch. Der Regen hatte ganze Arbeit geleistet und das Gras und die Erde um uns herum in eine Matschepampe verwandelt. Hoffentlich kommen wir da mit unserem Auto wieder raus. Dieses Unterfangen war dann leichter als gedacht- zum Glück! Zurück auf der Dirt Road, der berühmten Carretera Austral ging es in das Städtchen „la Junta“. Hier gab es eine heiße Schokolade, Kaffee, für jeden ein Mittagessen- und das Wichtigste: gutes Internet. So verbrachten wir hier 3h mit Videos schneiden, Bilder bearbeiten, Blogs schreiben, E-Mails checken und Sozialekontakte pflegen. Alle Aufgaben erledigt ging es weiter nach Futaleufu (bei uns heißt dieser Ort ständig anders da wir ihn einfach nicht aussprechen können- deshalb kommen hier sehr witzige Wortkreationen bei rum). Auf unserem Weg überquerten wir mehrmals den „Rio Espolón“ und den „Rio Futaleufu“ – der als„Rafting Eldorado“ gilt- weshalb auch wir hier sind. Schon beim Anblick von Oben auf den gewaltigen Fluss, mit seiner türkis-grünen Farbe und den unzähligen Stromschnellen- denke ich an den nächsten Tag und unser geplantes Rafting- zugegeben mit etwas mulmigen Gefühl. Tja und mehr ist heute dann auch nicht passiert was nennenswert wäre- auch solche Tage gibt es bei uns. Nach dem morgigen Rafting, kann ich sicherlich mehr berichten 😉

Auf in neue, wilde Gewässer! Tag 18 on the Road

Nach einem ausgiebigen erholsamen Nachtschlaf, wachten wir von der Wärme der Sonne auf. Als wir aus unserem Bus blickten, konnten wir unser Glück kaum glauben. Kaiserwetter! Blauer Himmel, Berggipfel um uns herum und Sonnenschein. Mit Blick auf den See gab es heute den morgendlichen Kaffee und das Müsli- wohlgemerkt im T-Shirt.

Chris und ich zogen noch zu einem kleinen Einkaufsspaziergang los. Wieder zurück erwartete Moni uns schon im Bikini. Rein in die Badeklamotten und Sonne tanken. Mit chillen und Sonnenbaden verbrachten wir den Vormittag. Um 14.30 Uhr ging es dann zu „PatagoniaElements“. Mit uns warteten noch 12 andere auf das Abenteuer. In einem Bus wurden wir dann zu unserer Einstiegsstelle gebracht. Ausgestattet mit Neoprenanzügen, Lifeguardwesten, TShirts, Schuhen und Helmen ging es dann zu unseren Booten. Mit uns an Board waren noch zwei Deutsche, Sahra und Victor, Medizinstudenten und der Chef der Truppe lies es sich nicht nehmen unser Guide zu sein für den heutigen Tag. Mega Glück, Marco war eine unfassbar coole Socke. Selten hatte ich das Gefühl so sicher zu sein. Einweisungen, Kommandos, alles wurde erklärt und erprobt. Er saß als Steuermann ganz hinten und hatte den Überblick. Er hat echt nen verdammt guten Job gemacht. Auf uns warteten Stromschnellen der Klassen 3 bis 5 (5 ist das Schwierigste), dank ihm und seiner Coolness, machten wir uns sogar keine Sorgen. Ein beherzter Sprung in das kühle Nass später (nass werden wir so oder so also warum nicht gleich komplett testen), zurückauf dem Boot, ging es auch schon los. Was soll ich sagen. Ich bin ein Adrenalinkind und wir alle hatten eine fetzen Gaudi. Rauf und runter, seitlich, das Boot stand teilweise senkrecht nach oben oder unten, aber alles haben wir ohne Kentern des Bootes, oder Verlieren eines Mitgliedes gemeistert! Wassermaßen die uns entgegen kamen, Wellen die uns komplett „getauft“ haben- kein Problem! High Five! Wie viel Spaß es uns gemacht hat, sieht man auch an unseren Gesichtern im Video.

https://www.youtube.com/watch?v=GPo9uO95IvQ

Alle die wir bisher trafen, und die selbst ihn Futaléufu (imÜbrigen spricht es sich: „Futa lefu“) waren, haben uns empfohlen unbedingt Raften zu gehen- ich kann es jetzt auch jedem an´s Herz legen! Mal sehen ob wir das nicht auch nochmal in Neuseeland wiederholen 😊 Nach 8 Km, 12 verschiedenen Stromschnellen und 1 1/2h später, das ist die „Bridge to bridge“ -Tour, kamen wir noch an einem kleinen Felsen an. 3,5 Meter in etwa ging es hier runter- time to jump! Yeah! An Land und trockengelegt, gab es noch ein paar Snacks und dann ging eszurück. Vorher schon, mit einem der Guides, habe ich klar gemacht, dass wir auf seinem Campingplatz die heißen Duschen nutzen können. Ein Segen! Frisch geduscht, packten wir unser Essen und unsere Campingstühle aus. Bevor wir zum Essen kamen, tauchten an dem Zaun gegenüber noch zwei kleine, unfassbar süße Hundewelpen auf. Franco, der etwa 5 Jahre alte Bub, packte sich links und rechts einen der Vierbeiner und brachte sie zu uns. Ich konnte meine ganzen Quietschlaute gar nicht mehr zurückhalten, und von den Kleinen lösen konnte ich mich auch gar nicht mehr. So unfassbar knuffig, mei oh mei! Und sie von uns auch nicht. So wurde meine Hand zu einem tollen Spielzeug, dass man anknabbern, abschlecken und zwicken konnte. Nach einiger Zeit musste ich mich, schweren Herzens, von ihnen lösen. So packte Franco sich wieder die beiden links und rechts, unter den Arm, und marschierte in sein Haus zurück. Das Essen stand, dank Moni, warm auf dem Tisch und so konnten wir im Abendsonnenschein uns noch nach diesem gigantischen Tag stärken. Chris wollte noch einen Teil der Strecke bis nach „el Chaiten“ heute zurücklegen, weshalb er sich noch hinters Steuer klemmte und unsere Rattelkiste gekonnt über die Dirtroads jagte. „Under the Bridge“, am Fluss, kam der Motor als auch wir zum Stillstand- ruckzuck fielen die Äuglein zu.

Auf nach Hornopirén- anders als erwartet! Tag 19 on the Road

 Für heute war geplant den Pumalin-Nationalpark zu besichtigenund mit der Fähre zwischen den Fjorden Richtung Hornopirén zu kommen. Wir hörten schon so einiges und nur tolles über die Fährfahrt und freuten uns dementsprechend drauf. Angekommen in Chaiten, suchten wir als Erstes die Touristinfo auf, um alle nötigen Informationen zu erhalten. Die kleine Maus indem Office war zuckersüß und sehr bemüht hat, gefühlt, ihr komplettes Wissen an uns weitergegeben. Von ihr bekamen wir auch den Tipp unsere Fährtickets vorab zu kaufen. Also zur Agency. In der ersten Agency wurde uns mitgeteilt, dass sie nur die Außenroute anbieten- was wir nicht wollten. Also auf die andere Straßenseite, rein in die andere Agency. Ja die Innenroute wird angeboten. Heute? Nein! Morgen um 13 Uhr… oh ach doch nicht…ähm also dann am Sonntag! Bitteeee??? Es gab keine Chance, und so mussten wir wiederwillig bei Agency 1 die Außenroute für den gleichen Tag noch buchen. Da diese um 15 Uhr bereits fuhr, konnten wir nicht wirklich was im Nationalpark machen. Auf unserem Weg lag ein kleiner Strand „Santa Barbara“ mit einer schönen Meeresbucht und schwarzem Vulkangesteinssand. Von einem anderen Gast erfuhren wir, dass gerade zwei Delphine hier herumschwimmen. Rauf auf die Felsen, und los ging die Ausschau. Nach kurzer Zeit wurden wir belohnt!! Zwei Delphine, direkt vor uns. Moni und mich hätte man auch als Robben durchgehen lassen können, so klatschen wir wie wild vor Freude und gaben komische Laute von uns beim Anblick der Meeressäuger. Wahnsinn! Das hellte unsere Stimmung wieder auf. Gestärkt mit Empanadas ging unsere schnelle „Sightseeing-Tour“ im Chinastil (hin, raus, 2 Minuten für Fotos, rein, weiter) voran. Einen kleinen Blick auf den „Laguna Negro“ gab´s noch, einen weiteren See, bevor wir pünktlich an der Fähre ankamen. 4h Fährfahrt, wurden zum bloggen, und Videos/ Fotos bearbeiten genutzt natürlich aber auch zum genießen der Berglandschaft. Angekommen freuten wir uns über die geteerte Straße. Die Freude hielt nicht lange und schon waren wir wieder auf einer Dirtroad unterwegs. Also die Straßen hier machen einen echt fertig, kriminell ist das…. Unser Abendspot entschädigte für die Strapazen. Alleine, am Strand pünktlich zum Sonnenuntergang. Da gerade Ebbe war, konnten wir ein gutes Stück im Meer laufen. Unter uns knirschten die unzähligen Muscheln, und die Seemöwen kreisten über unseren Köpfen. Während die Sonne auf der einen Seite unterging, tauchte auf der anderen Seite der Mond auf. Mit ihm kam auch das Meerwasser zurück. Im Mondschein (was sehr hell war)  gab es unser Abendessen und ein kühles Bier als Betthupferl.

NP Alerce Andino – Heute ist vieles „Groß“ Tag 20 on theRoad 

Am nächsten Morgen haben wir unseren Traumspot wieder verlassen und sind zum Fährhafen Caleta Puelche.

40 Minuten später kamen wir in La Arena an. Zielstrebig ging es weiter zum heutigen Ziel dem „Alecre Andino NP“. Wir waren die ersten Besucher an diesem Tag. Der Parkranger, ein Junge grad mal um die 18 Jahre alt, war sehr bemüht uns alles zu erklären und zeichnete uns sogar eine Karte mit den Routen und Sehenswürdigkeiten – lieb von ihm. Die Lagune„Sargazo“ war unser erstes Ziel. Ein aus Holzlatten angefertigter„Bretterstegpfad“ führte uns über einen Berg und auf der anderen Seite hinunter zum See. Glitzerndes Wasser und Sonnenschein umrahmt von Bergen, so zeigte sich uns der See. Auf dem gewaltigen Baumstamm, sowie dem großen Felsen, machten Moni und ich es uns für ein Nickerchen gemütlich. Chris trainierte derweilen seinen stählernen Body- wir erholten uns.

Wieder zurück steuerten wir den nächsten Trail an. Die Riesenbäume die es hier gibt, sind einzigartig für die Region. Ewig viele Stufen nach oben, kamen wir bei einem dieser 3000 Jahre alten Bäume an. Wir mussten unsere Köpfe weit in den Nacken legen um bis zur Baumkrone blicken zu können- Wow- ein uralter gigantischer Riese! Entspannt fuhren wir gen Puerto Montt. Hier gab´s für uns erstmal einen kleinen Kulturshock. Nach so langer Zeit, „Einsamkeit“ waren die vielen wuselnden Menschen und unzähligen Autos für uns viel zu viel. Dank unserer App fanden wir ein tolles kleines Lokal wo es unser verspätetes Mittagessen (16 Uhr war´s) gab. Fisch, wie auch anders, wenn man schon in einer Hafenstadt ist. Keine Ahnung was für ein Fisch es war, ich fand es war mit einem Pangasiusfisch vergleichbar. Für jeden gab es einen ganzen Fisch, mit Fritten und Salat plus Getränk für umgerechnet 4€- primaa! Und lecker war´s sowieso. Gesättigt, nach dem wir auch noch Kaffee und Kuchen verdrückten, ging es schnellstmöglich wieder weiter und raus aus der Stadt. Nach Puerto Varas zum Vulcan „Osorno“ und dem dazugehörigem NP.  Puerto Varas, ist ein kleines Städtchen, traumhaft gelegen, am See Llanquihue und im Hintergrund die zwei Vulkane „Osorno“ und „Calbuco“. Im Mondschein präsentierte sich uns der Osorno mit seinem schneebedecktem Hauberl in einer einzigartigen Lichtstimmung. Am Nachtquartier angekommen freuten wir uns schon beim Schlafengehen auf den nächsten Tag- rauf auf den Vulkan! dieser Lag im Hintergrund! Mal wieder ein toller Spot für uns.

Puderzucker auf dem Vulkan- Vierter Advent 2.0! Tag 21 on the Road

Zu unserem Frühstück, hatten wir heute zwei Ehrengäste. Als erstes lies es sich ein Falke nicht nehmen, uns und unser Essen genau zu überwachen. Gut für uns, der Kerl war nicht schüchtern und so entstanden ein paar tolle Bilder.  Zweiter Gast, war ein kleiner Fuchs… vielleicht war es auch ein Coyote- ich kenn mich da leider nicht so aus. Hübsch war der Kerl allemal, und genauso wie der Falke so überhauptnicht scheu. Auch wieder gut für uns- seht selbst 😉

Da, im Gegensatz zu gestern Abend, heute von dem Vulkan gar nichts zu sehen war, was einer dichten Wolkendecke geschuldet war, beschlossen wir als erstes zu den Wasserfällen zu fahren. Deutsche Pünktlichkeit, kommt nicht von ungefähr. 9 Uhr werden die Tore geöffnet, 9 Uhr waren wir davor- aber in Chile ist das mit der Pünktlichkeit nicht ganz so …. Wenig später, konnten wir dann als Erste zu den Wasserfällen hinterlaufen. Alleine erkundeten wir die Gegend. Das Wasser drückte mit einer wahnsinnigen Kraft sich durch die Felsen, über die Felsen und donnerte weiß nach unten wo der Fluss wieder eine tiefet ürkis-grüne Farbe annahm. Wir erwanderten noch verschiedene Trails in dem Gebiet. Im Gegensatz zu den anderen Touris, die ihre Selfies vor denWasserfällen machen und wieder abziehen. Direkt am Fluss, konnten wir es uns noch auf großen Felsen gemütlich machen, die Sonne tanken und dem lauten, aber beruhigenden Wassermaßen zu sehen.

Bevor es weiter ging, gab es noch „a Brotzeit“ für uns.“ Lago todos los santos“ war unser nächster Halt. An dem Seeufer entlang spazierend, kam das Gefühl in mir hoch, gerade in deutschen Nordischen Gefilden unterwegs zu sein. Das Schilfgras das hier wuchs, der See und der Wind- einzig der Vulcan, der jetzt wieder sichtbar war, passte nicht ganz in das Bild. Wenig später führte eine kleine geschlängelte Straße uns bis auf 1300 Meter nach oben zum Vulcan. Da es hier im Winter ein Skigebiet ist, gab es, ähnlich wie bei uns eine Skihütte und einen Lift. Wir warteten noch bei einem guten Kaffee bis sich die letzten Wolken verzogen haben und kauften dann unsere Tickets für den Sessellift nach oben. Ja“ diesmal was anderes, zur Feier des vierten Advents (und weil auf Vulkangestein- sowie Sand es wirklich ätzend ist zum laufen). Ein Sessellift, gefühlt aus den 60ern brachte uns gemütlich und ruhig nach oben. Oben angekommen ging es noch ein kleines Stück weiter- aufgrund der Schneemaßen konnte man nicht bis zum „Gipfel“ wandern. Machte aber gar nichts. Schwarzer Vulkanstein, weißer Schnee, blauer Himmel und Sonnenschein- ein Kaiserwetter und mit einer dementsprechenden Aussicht wurden wir belohnt. Wow! Das Longsleeve wurde zu warm, und so standen wir in T-Shirts, im Schnee bei einer kleinen Fotosession als auch einer Schneeballschlacht. Von solchen Momenten kann man kaum genug bekommen, aber alles Schöne ist irgendwann zu Ende. Der Sessellift brachte uns wieder zurück zu unserem el Patron. Da am nächsten Tag Weihnachten, also der 24.12 war, beschlossen wir ordentlich auf „den Putz zu hauen“ und gönnten uns zwei Nächte in dem Hostel „Casa Apel“ in Puerto Varas 😊 Eingecheckt, kochten wir uns in der großen Gemeinschaftsküche unser Abendessen. Vorsorglich kauften wir gleich noch für die beiden nächsten Tage ein. Mit einem kühlen Bier in der Hand setzten wir uns an den Strand und ließen unsere Blicke über den See schweifen und zurück zu dem Vulcan, wo wir noch ein paar Stunden bevor waren. Eine heiße Dusche später, fiel ich dann in die weiche Matratze und versuchte den Tag zu verarbeiten. So viele Highlights auch heute wieder- was ein vierter Advent!

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/

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Roadtrip- Woche 2

Puerto Natales- der Schuh Namens Salomon Tag 8 on the Road

Da wir schon für die Duschen zahlen wurden diese am morgen nochmals genutzt. Ein leckeres Frühstück, mit frisch gebackenen Bananen-Schoko-Cookies gab´s auch noch. So gestärkt ging es dann wieder zurück zum NP Torres del Paine- mit geschärften Augen auf der Suche nach dem Schuh. Die erste Station war ohne Erfolg, weiter zu unserem Parkplatz vom Vortag. Hier nachgefragt, aber auch ohne Erfolg. Zurück auf der Strecke, das Gas verlangsamt, fanden wir dann zum Glück genau an der Einstiegsstelle, total verstaubt und verdreckt einen einzelnen Schuh im Graben. Mission 1 für den heutigen Tag, erfüllt! Weiter ging es zur Grenze. Alles ohne Probleme, Routiniert holten wir unsere Stempel, und die Fahrt ging weiter nach El Calafate.

Hier angekommen, konnten wir endlich unseren rechten Vorderreifen reparieren lassen (verlor immer Luft, und die Dirt Roads machten es nicht besser). Unsere Wäsche konnten wir waschen lassen, unser Einkauf wurde erledigt und am Ende landeten wir in einem tollen Lokal. Hier probierten wir uns, durch „Guanacofilet“ (ich kann es nicht empfehlen- sehr sehr „wildig“), 4h geschmortem Lamm (sensationell), und einem hervorragendem argentinischem T-Bone-Steak! Ein gutes Craftbier gab´s auch noch für mich- da war ich gleich wieder glückselig. Auf dem Weg Richtung „Perito Moreno Gletscher“, in der Abenddämmerung, gab es, zu meinem großen Entsetzen, noch einen Roadkill. Unzählig viele Hasen kreuzten die Straße, denen wir erfolgreich ausweichen konnten, einem jedoch nicht. Sehr unschön- aber passiert. Etwas getrübt, ging es zu einer kleinen windgeschützten Lichtung, die unser heutiges Nachtquartier war.

„Glacier Moreno“ der bläulichste und dritt größte Gletscher der Welt Tag 9 on the Road

Natürlich startete unser Tag mit der eingespielten Morgenroutine. Aus den Schlafsäcken schälen, die Blasen entleeren, in die Klamotten schmeißen, Kaffee kochen und Müsli herrichten. Endlich mal wieder, die deutsche Pünktlichkeit unter beweis gestellt, waren wir zum Öffnen des Parkes um 8 Uhr am Wärterhäuschen und kauften unsere Tickets. Eine wunderschöne, kurvige Straße, am Gletschersee gefüllt mit türkis-milchig blauem Wasser führte uns immer weiter in den Park und näher an den Gletscher heran. Nach einer rechts Kurve, konnten wir aufgrund seiner gigantischen Größe, aus weiter Ferne bereits den Gletscher erblicken. Das Blau leuchtende Eis war gigantisch. Wir konnten es kaum noch erwarten, näher heran zu kommen. Kurze Zeit später, packten wir uns warm und windgeschützt ein, und wanderten auf dem Küsten Trail entlang zum Gletscher.

Gleich zu Beginn, sahen wir große, weiß-blau leuchtende Eisschollen im See treiben. Teilweise ausgespült vom Wasser, hatten diese Schollen tolle Formen. Immer weiter und näher ging es zu dem Gletscher bis wir direkt vor ihm Standen. Das Blau, in den Gletscherspalten hatte jegliche Helligkeitsabstufung, vom typischen Eisblau bis hin zu dunklem Königsblau. Das Eis knackte und grollte immer wieder- ähnlich wie ein Donner bei Unwetter. Teilweise stürzten Eisbrocken an der äußeren Wand, mit lautem Knacken in den See ein und zerschlugen dort. Der Gletscher hat von der Wasseroberfläche bis zum höchsten Punkt eine Höhe von gewaltigen 70ig Metern und ist in etwa eine Breite 3,5km von und ist größer als die Stadt Buenos Aires (Argentinien) als auch das zweit größte, zusammenhängende Eisfeld der Welt – da kommt man sich selbst sehr winzig vor und ich werde sehr schweigsam 😉 Satt sehen kann man sich hier fast gar nicht, immer wieder entdeckt das Auge Neues, aber der Wind kühlt den Körper ganz schön aus, weshalb wir wieder den Rückweg antreten.

Zum Aufwärmen ging es in das Restaurant und es gab für jeden für uns was zum Schnappbolieren und eine heiße Schokolade- jammjamm. Am Parkplatz wartete dann unmittelbar vor uns ein kleiner Fuchs (nicht der Erste den wir sehen aber definitiv der zutraulichste) neben unserem el Padron. Danach ging es zurück, aber diesmal auf die andere Seite, an den Lago Roca. Mit Blick auf den See gab es hier unsere Mittagspause. Moni hat geschlafen, Chris hat fleißig sein Workout durchgezogen und ich habe ein „Chaufa ala Tanja“ (Reispfanne mit Gemüse, Geflügel und Ei) gezaubert. So gestärkt konnte das nächste Stück der Dirt Road auch zurück nach El Calafate gefahren werden.

Hier wollten wir noch in ein Vogelschutzgebiet- der Eintritt war uns allerdings zu teuer. Wir beschlossen in den nächsten Supermarkt zu steuern. Hier haben wir uns fleißig Naschzeug gekauft und sind damit zur Tourist Info gedüst. Kaffee gekocht, Gebäck verputzt, WLAN der Tourist Info für ein paar Recherchen genutzt, und weiter ging es Richtung El Chalten. Am späten Abend erreichten wir dann El Chalten, tankten erstmal und ich habe unseren Camper dann in der Nähe des Flusses geparkt.

El Chalten/ Fitz Roy- das Wandermekka Argentiniens Tag 10 on the Road

Nach unserer Morgenroutine steuerten wir unseren Camper das wunderschöne Flusstal entlang, bis zu unserem ersten Stopp: einem Wasserfall. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wald, erreichten wir den Wasserfall und freuten uns komplett alleine zu sein- was für jegliche Bilder sehr förderlich ist. Auf dem Weg zurück hatten wir das Glück, drei Spechte beobachten zu können. Vogelwuide Frisuren (Irokesenstyle) hatten die Genossen.

Weiter ging es dem Flusslauf entlang wo wir faszinierend beobachteten wie sich das Wasser von „matt türkis“ in immer Glasklareres blau-grün-türkis verwandelte. Für die Farbe sind auch hier die ganzen Gletscher verantwortlich. Die Wanderung zum Fitz Roy haben wir nicht gemacht. Uns reichte der Blick zu dem Berg- die Massen an Touristen haben uns eher abgeschreckt- weshalb wir das Flusstal erkundeten. Mittlerweile sind wir auch sehr geübt in unseren Fotostopps. Bremse rein, Motor aus, mit Kameras in der Hand, hechten wir aus den Türen und versuchen uns teilweise selber gegenseitig mit dem besten Bild zu übertrumpfen, etwas Wettkampfgedanke darf schon auch sein.

Chris ist schon drauf und dran in den Fluss zu hechten und eine Runde zu planschen, was er aufgrund der Temperatur dann aber doch lässt. Der nächste Hike führte uns durch einen wunderschönen Märchenwald, entlang eines Gletscherflusses, dessen Ursprung unser Ziel war. Ich habe noch nie einen Fluss gesehen der wirklich eisblaues Wasser führt. Einmalig schön! Der Wald mit seinen Moosbedeckten Bäumen, und Wurzelwerken verzauberte uns- und unsere Gelenke freuten sich auch über den weichen Wanderuntergrund. Ein steiles Stück später, erreichten wir die Baumkronen und nach zwei Kurven präsentierte sich uns der Gletscher, mit seinem türkis-grünem Wasser.

Komplett alleine hier oben, konnten wir die Zeit mal wieder für ein paar Fotoposen nutzen. Was uns alles eingefallen ist, könnt ihr hier selber sehen (und noch mehr in der Galerie). In schnellem Schritt ging es dann wieder zurück zum Auto und weiter in das Tal zum „Largo Desierto“. Die Sonne ließ es sich jetzt auch nicht nehmen, uns zu begleiten.

Am Seeufer, gab es deshalb kein Halten mehr für uns. Raus aus den Schuhen, runter mit den Socken, rein ins Wasser und waaaahhhhaaaa ist das a* kalt. Dafür waren die Füße danach umso wärmer. Wir sitzen auf einem Baumstumpf, unsere Gesichter Richtung Sonne die wir gierig aufsaugten und genießen die Ruhe. Hach ist das herrlich hier.

Wie schön es einfach ist, dass alles erleben zu dürfen. Jeder Tag ist auf seine Art und Weise Besonders und Einmalig sowieso. Da Chris so gut fährt, und Moni und ich ja bereits von Peru und Bolivien konditioniert sind, bei „rüttliger Fahrt“ sehr schnell und einfach einzuschlafen, gab es für uns ein kleines Powernap. Der Akku war somit wieder geladen, und Chris bekam von mir einen perfekten „Freilufthaarschnitt“ was natürlich bei den vorbeikommenden Touristen für Aufsehen sorgte und dem einen oder anderem sogar ein Bild wert war. Das es so ein guter Haarschnitt wurde, lag auch an der musikalischen Untermalung von Moni die uns den Best of- Soundtrack von Hans Zimmer um die Ohren schmetterte vor allem „Gladiator“ motivierte mich 😊.

Zurück in der Stadt, stärkten wir uns und beschlossen, am Abend noch auf den „Hausberg“ zu laufen, was sich definitiv gelohnt hat. Der Winde dort oben haute uns zwar echt wortwörtlich aus den Latschen, aber er schenkte uns auch nochmals einen einmaligen Blick über die kleine Stadt sowie auf die umliegenden Berge mit dem berühmten Fitz Roy. Wolken und Sonnen kreierten einen einmaligen Himmel den wir genossen und festhielten. Auf dem Weg nach Unten, erweckte ein lautes Gepiepse unsere Aufmerksamkeit. Etwa einen Meter über dem Boden, war ein Loch in einem Baum aus dem zwei hungrige Schnäbel schauten. Specht Babys!

Mit etwas Abstand konnten wir die Eltern bei ihrer geschäftigen Fütterung beobachten. Ganz schön gierig die Kleinen- die dann am Ende gar nicht mehr soo klein waren 😉 aber immer noch auf die Eltern angewiesen sind. Vollgetankt ging es weiter Richtung „Passo Rombalo Odolfo“. Wir hatten einen langen Fahrtag vor uns zu unserem nächsten Ziel (570km in etwa), bei diesen Straßenverhältnissen, und mit unserem Bus bedeutet dies mind. 8-10 Stunden Sitzfleisch testen.

Weshalb wir einen kleinen Teil schonmal fuhren. Am späten Abend haben wir dann über unsere App einen Übernachtungsspot ausfindig gemacht, was sich als ehemaliges Kiesabbaugebiet herausstellte. Egal, der Bus stand perfekt gerade, wir waren vom Wind geschützt ebenso vor der Straße, einem erholsamen Schlaf stand nichts mehr im Wege.

„Passo Rombaldo Odolfo“ der Autoabsturz und ein gigantischer Sternenhimmel Tag 11 on the Road

Erstmal musste ein weiterer Teil der Dirt Road bewältigt werden. Es ist einfach ein Wahnsinn in was für einem Zustand die Straßen hier sind, selbst die größten Verbindungsstraßen. Mal wieder ordentlich durchgerüttelt (eigentlich könnten hier perfekte Test für den Halt für Sport-BHs durchgeführt werden so ala „dieser BH wurde in Patagonien getestet und erhielt die Wertung 1“), wartet geteerte Straße auf uns- hier konnte etwas Zeit gut gemacht werden, die wir natürlich später wieder auf der „Straße liesen“. An Abzweigung nach links deutete uns den Weg Richtung „Passo del Odolfo“.

Anfangs war die Landschaft eher hügelig, trocken und mit wenig Pflanzen versehen. Schafe und Guanakos erblickten wir immer wieder, die schon fast nichts besonderes mehr für uns sind. Kurz vor der argentinischen Grenze wurde die Landschaft grüner, bergiger. Viele Oasen, mit Horden an Tieren boten Abwechslung für unsere Augen. In dem argentinischen Grenzhaus, verlassen mitten im Nirgendwo, wartete ein uniformierter Grenzbeamter auf uns. Die Uhren tickten hier definitiv noch nach mittelalterlicher Zeitrechnung. Händisch wurde alles penibel von ihm, in Seelenruhe eingetragen, in unsere Pässe die Stempel gedruckt und uns die Schranke zum passieren geöffnet. Nach etwa 11 Kilometer erreichten wir die Chilenische Grenze. Mit den Pässen in der Hand, rein zu dem sehr netten chilenischen Grenzbeamten (und auch sehr gut trainiertem). Da so gut alles frische Obst, Gemüse und Fleisch nicht eingeführt werden darf, machten wir vor dem Häuschen noch eine deftige Brotzeit und verbrauchten das wenig Frische was wir noch hatten. Durch unsere vorherigen Grenzübertritte wussten wir ja bereits bestens Bescheid. Während wir am Essen waren, entdeckten wir auch den Grund für den trainierten Beamten- hier gab es nichts aber ein kleines Gym- verrückt die Chilenen.

Wiedermal in der Abendstimmung, was perfektes Licht bedeutete und mehr Getier, ging es weiter durch das Tal. 370 km waren gefahren, und unser Tank wollte Nachschub. Erstmal eine passende Einfüllhilfe für das Benzin gebaut, standen wir zu Dritt am Auto und tankten. Was für ein Luxus sonst immer mit einem Zapfhahn zu tanken. Das Betanken hat einige Zeit gekostet und mittlerweile wurde es schon wesentlich dunkler und die Straße leider immer schlechter. Nach einem kleinen Hügel und einer S-Kurve passierte es dann leider. Unser Heck brach aus, und wir können von großem Glück reden, dass wir seitlich (natürlich die rechte Seite an der es steil etwa 5 Meter die Böschung runter ging), in einen doch sehr stabilen Dornenbusch geschlittert sind der das Auto stoppte. Scheiße!

Erstmal gecheckt ob es jedem gut geht. Keiner hatte eine Verletzung. Raus aus dem Auto wurde uns der Schaden dann vor Augen geführt. Unser rechter Vorderreifen hing in der Luft, die Front in dem Busch, der linke Vorderreifen zur Hälfte in der Straße vergraben. Ruhe bewahren. Gibt es vlt. Einen Weg wie wir hier selber wieder rauskommen. Etwa 2h haben wir erfolglos versucht unsere Reifen auszugraben (meine rechte Hand war danach teilweise offen), mit Steinen zu unterbauen für besseren Grip und vieles mehr- alles ohne Erfolg. Plan B! Netz gab es hier natürlich auch keines (wie immer, wenn man es mal wirklich brauchen würde). Die nächste Ortschaft „Valle Chacabucu“, war 12,3 km entfernt. Rucksack mit Proviant gepackt, Wertsachen rein, Stirnlampe auf, einen Zettel hinterlassen, sollte doch jemand vorbeikommen, und los ging es. Wie auf Autopilot stapfte ich voran. 2h in etwa sollte es dauern, 3 Uhr nachts zeigte das Navi an erreichen wir die Stadt. Es war wirklich arschkalt, wir waren alle sau müde und so war dieser Weg echt hart. Später erfuhr ich von Chris und Moni, dass ich ihnen eigentlich zu schnell Unterwegs war und sie sich teilweise vorkamen wie die Hirten die dem Stern nach Betlehem folgten. Ich hatte ein Zeil und die Bedingungen trieben mich an.

Trotz dieser Umstände, entging uns nicht der gigantische Sternenhimmel über uns. Selten das ich die Milchstraße so deutlich und dicht sehen konnte. Ein Glitzermeer über unseren Köpfen, dass durch unzählige Sternschnuppen gekrönt wurde. Kurz nach 3 Uhr erreichten wir dann die „Stadt“. Hier war alles im Tiefschlaf und es wirkte sehr geisterhaft. Zu unserem großen Glück und erstaunen, war das Vorzimmer der Tourist Info offen. Hier war es wenigstens wärmer. Um 8 Uhr sollte sie öffnen, und so beschlossen wir auf dem Boden zu schlafen bis zum Öffnungszeitpunkt. Eine schlechte Idee, der Boden war kalt, durch das Versuchen Schlaf zu finden, fuhr die Leistung des Körpers runter was mich zu einem erstklassigen Zitteraal verwandelte. Da half selbst unser zusammenkuscheln und gegenseitig Wärme spenden nichts – ich kann mich nicht erinnern jemals so gefroren zu haben.

Nach etwa einer Stunde erfolglosem Schlafsuchen, ging plötzlich das Licht an. Was aber wohl nur der Generator war. Da im Restaurant gegenüber auch Licht brannte, stapfte Chris los. Auch hier war das Foyer offen und es gab sogar Toiletten mit heißem Wasser. Wir wechselten die Location. Nach dem ich etwa 10 Minuten warmes Wasser über meine Hände laufen ließ, kehrte etwas Wärme und Farbe zurück in meinen Körper und mein Gesicht.

Valle Chacabucu  – die Regeneration danach Tag 12 on the Road

Um 7 Uhr kam dann eine Mitarbeiterin des Hotels. Sofort hat sie uns geholfen, uns heißen Tee und Gebäck angeboten und mit ihrer Chefin alles geregelt, dass uns geholfen wird. Ein wahrer Engel. Der erste an diesem Tag. In einem riesigen LKW, der eine Einstiegshöhe von etwa 2 Metern hatte, wurden wir von dem spanischen LKW-Fahrer dann zurück zu unserem Auto gefahren- ganz schön lang dieses Stück. Bei Tageslicht sah unser el Padron im Gebüsch nicht gerade besser aus und der LKW-Fahrer musste bei dem Anblick auch erstmal lautstark loslachen. Was wir in 2h nicht geschafft hatten, hatte der LKW innerhalb einer Minute erledigt. El Padron war befreit, und zu unserem großen Erstaunen vollkommen heil. Kein einziger Schaden, zwar den viertelten Baum im Frontspoiler, aber sonst wirklich alles Tutti. Als wir unseren Fahrer fragten was er bekommt für seine Hilfe, schenkte er uns nur ein Lächeln, gab uns die Hand, drückte uns ein Bussi auf die Wange (zumindest Moni und mir) und verabschiedete sich. Engel Nummer Zwei! Der Motor schnurrte wie eine Eins. Das Quietschen an der rechten Bremsseite, versetzte uns kurz in Schock, jedoch hatte sich nur ein Blech verbogen, was leicht zurückgebogen werden konnte und nun keine Mängel mehr festzustellen waren.

Mit einem zufriedenen Lächeln sitzen wir wieder in „unserem“ Camper. Zurück, mit unserem Auto, in Valle Chacabucu, erklärte uns „unser Engel Nummer Eins“ das in 2km ein Camp Ground wäre mit Duschen. Da es Solarduschen sind, meinte sie das wir gute Chancen auf eine warme Dusche hätten für 8000 chilenische Pesos/p.P. (10€ in etwa) – das war es uns Wert. Unser Plan war klar: Duschen, Essen und Schlaf nachholen. Engel Nummer Drei wartet am Camp Ground auf uns: „Ihr wollt nur duschen? – Da drüben sind sie- Zahlen? Nein nur wenn ihr über Nacht bleiben wollt“. Die Dusche war warm, ein wahrer Segen. Während das warme Wasser über meinen Kopf prasselte, begriff ich erst langsam was letzte Nacht überhaupt passiert ist und welches Glück wir hatten. Unsere Schutzengel haben mehr als nur einen Orden verdient.

Frisch geduscht gab es für jeden zwei große Portionen an Nudeln bevor wir dann, auf unseren Matratzen in der Sonne in einen tiefen Schlaf verfallen sind. Von der Hitze der Sonne wurden wir dann wieder geweckt. Wie gut so ein Powernap doch manchmal tut. Alle 7 Sachen wieder verstaut, machten wir uns auf den Weg Richtung Puerto Rio Tranquillo, hier wollten wir uns die berühmten Marmorhöhlen anschauen. Neben dem Wasserfall, mit Blick über den See parkten wir unseren Camper. Als wir alle wieder eingemummelt in unseren Schlafsäcken lagen, freuten wir uns wie Kleine Kinder über diesen, warmen, windgeschützten Schlafplatz.

Von Puerto Rio Tranquillo nach Villa Cerro Castillo Tag 13 on the Road

Von unserem Quartier ging es dann weiter in das verschlafene Städtchen „Puerto Rio Tranquillo“. Das Wetter heute war sehr stürmisch und durchwachsen- sogar auch einige Regenschauer dabei – bisher hatten wir ja mit dem Wetter immer sehr viel Glück. Aufgrund des Wetters erzählte uns ein Kapitän, dass heute kein einziges Boot zu den Marmorhöhlen fahren wird, erst am nächsten Tag. Okay- dann brauchen wir einen Neuen Plan. Als wir am Auto gerade überlegten wie es weiter geht, wurden wir von einem älteren deutschen Auswanderer angesprochen. Vor zwei Monaten gab es hier ein großes Erdbeben, was viele Erdrutsche ausgelöst hatte- die Straße die zu seiner Unterkunft führt ist deshalb verschüttet und ihm fehlen jetzt die Einnahmen.

Er könnte uns, da die Marmorhöhlen heute nicht gehen, eine „Tour“ anbieten ins Hinterland, in einen Dschungel mit einer kleinen Wanderung Richtung Gletscher/Gletschersee. Bei einem heißen Kaffee und einem Stückchen Kuchen, in einem von ihm empfohlenem Kaffee, ließen wir uns seinen Vorschlag durch den Kopf gehen. Für eine finale Entscheidung brauchten wir jedoch Internet und Bilder sowie andere Bewertungen, weshalb wir in ein anderes Restaurant (das einzige in der ganzen „Stadt“ mit WLAN) wechselten. Nach einiger Recherche entschlossen wir uns jedoch gegen sein Angebot. Wenn dann wollten wir auf den Gletscher rauf und dort eine Wanderung machen, was er uns aber nicht anbieten konnte. Zumal war die Wetterprognose für diese Region eher schlecht. Also auf, auf der Sonne hinterher. Als ich die Rechnung bekam (mittags hatte jeder von uns Steak mit Reis und Salat, und je zwei Getränke) blieb mir fast das Herz stehen…fast 70€ wurden wir los für das Bisschen…uff…jetzt hätt ich gerne a Schnapserl. Chris ging zwischenzeitlich kurz mal raus zu unserem Camper, als ihn ein Backpacker anquatsche wo wir hinfahren und ob wir sie mitnehmen können. Natürlich machen wir!

Die Jungs standen seit 9Uhr am Morgen (jetzt war es 15 Uhr) an der Straße, in Wind und Regen, und versuchten von irgendwem mitgenommen zu werden. Während der Fahrt haben wir nicht viel von ihnen mitbekommen, da sie auf der Rückbank, k.o. wie sie waren, fast durchgehend geschlafen haben. Gegen 19 Uhr erreichten wir dann „Villa Cerro Castillo“- endlich! Mal wieder nach einer gefühlten Ewigkeit auf der Dirt Road…wohl gemerkt sind wir gerade auf der „Carretera Austral“, die berühmt berüchtigte Straße in Chile…ganz schön krass was das für eine miserable Ruckelpiste das ist! Nachdem wir die zwei Jungs abgeladen haben, ging es für uns Richtung Nachtquartier- ein Kaffee mit großem Vorgarten und mit Blick auf den berühmten Berg „Cerro Castillo“ (2657hm) im Hintergrund. Für jeden für uns gab es ein frisch gezapftes Blondes bevor es ans kochen ging. Die Wanderung zur Lagune Cerro Castillo mit 1020hm stand auf dem Plan. Auch wenn ich sonst so wanderbegeistert bin, irgendwie war ich von dem Plan schon am Abend, gar nicht so angetan.

Cerro Castillo- der Tag der Auszeit Tag 14 on the Road

Mein Bauchgefühl hat wie so oft immer Recht. Lust und Laune heute auf die Wanderung hat ich so überhaupt keine. Weshalb ich beschloss, Chris und Moni alleine los zu schicken. Genau die richtige Entscheidung. Ich verbrachte den Tag in der Sonne, meist windstill. Hab Wäsche gewaschen, meine Blogs fertig geschrieben, die Videos bearbeitet, ein Nickerchen gemacht, mein Buch weitergelesen, den Lieben zu Hause geantwortet, mir aus dem Kaffee nebenan einen Kaffee gegönnt und einfach meine Zeit für mich genossen. Es kommen und kamen, schon so viele Lagunen und Gletscher, da „verpasse“ ich jetzt nichts. Ich finde den Blick von hier unten auf den Cerro Castillo schon wunderschön und kann von hier fast die Lagune sehen- also lass ich die Faulheit heute mal gewinnen😊

Bevor die beiden zurück kamen, kam wie ein Vorbote, ein kleiner Hund auf mich zu gerast, hat sich von mir knuddln lassen und hat es sich hinter mir unterm Auto bequem gemacht. Fix und fertig war der Kerl. Kein Wunder, als Moni und Chris etwa 30 Minuten später kamen zeigten sie mir von dem kleinen Kerl Bilder wie er mit ihnen bis zur Lagune mitgewandert ist. Die restlichen Bilder von der Lagune die die beiden machten waren ebenfalls sehr schön. Wir beschlossen erstmal in dem Restaurant, wo das Grundstück ja gleichzeitig unser Quartier war, etwas zu Essen. Danach ging es für jeden von uns unter die Solardusche. Diesmal bei wärmeren Außentemperaturen als auch Wassertemperaturen.

Ich muss sagen so eine Freiluftdusche hat schon was. Wie Gott mich schuf, mitten zwischen Bäumen auf einer Wiese mit Blick auf das Tal und den gigantisch thronenden Berg „Cerro Castillo“, da muss man aufpassen vor lauter staunen nicht das Duschen zu vergessen. Wieder gut riechend ging es zurück in unseren Camper und auf die Straße. Diesmal führte unser Weg uns nach Coyhaique- die größte „Stadt“ in der patagonischem „Aysénregion“. Zu unserer großen Freude, war diese Straße komplett geteert. Was für ein Segen für Ohren und Körper.

Die veranschlagte Zeit vom Navi, ca. 2h konnte dann sogar mal unterboten werden. In der Stadt angekommen, tankten wir erstmal und suchten nach einem Supermarkt, der allerdings schon geschlossen hatte. Beim herum laufen, verstärkte sich bei jedem von uns der Gedanke, dass wir uns hier sogar nicht sicher und wohl fühlten. Irgendwie sahen wir unzählige Betrunkene und komische Gestalten. Die Stadt der Gestrandeten und Abgestürzten sagten wir dann nur noch. Ein Besuch hier kann man sich wirklich sparen. Danach ging unsere erfolglose Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit los. In der Stadt wollten wir auf keinen Fall bleiben. In „i Overlander“ suchten Moni und Chris nach einer Schlafmöglichkeit.

Der erste Versuch verlangte schon einiges ab. Ein mit Schlaglöchern übersäter Weg, führte steil nach unten in einen dunklen, abgelegenen „Schrottplatz“ mit unzählig, knurrenden und bellenden Hunden. Hier ist es wohl nicht. Das Wenden und Wegfahren, war gar nicht so einfach- irgendwie hat es aber doch geklappt. Der nächste Spot führte aus der Stadt, die Straße der wir folgen sollte existierte jedoch nicht mehr. Aller guten Dinge sind Drei. Vom einen Ende der Stadt ging es zurück zum Anfang. Hier fanden wir ein ruhiges Plätzchen, nahe am Fluss gelegen. Motor aus, Bettroutine und Augen zu.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/

EINSCHUB von MONI von Cerro Castillo

Heute klingelt bei uns um 7 Uhr der Wecker, den wir gleich wieder ausmachen als wir den Regen hören. Enttäuscht vom Regen schlafen wir noch ein paar Stunden weiter, denn die geplante Wanderung zum Gletscher Cerro Castillo kostet 10000 Pesos und das wollen wir nicht im Regen machen. 

Gottseidank hat der Regen aufgehört, als wir wenig später gut ausgeschlafen aus dem Bus steigen.  

Bei diesen tollen Aussichten frage ich am morgen Chris was wir heute machen wollen und freue mich zu hören das er die Wanderung trotzdem noch machen möchte denn genau das dachte ich mir auch. 

Ich habe im Vorfeld nicht viel über die Wanderung gehört aber was Chris uns aufgrund seiner Recherchen berichtet hatte hat sich wirklich gut angehört und ich habe wirklich Lust auf eine schöne Wanderung. 

Am Tor zu Cerro Castillo Wanderweg sitzt an diesem Sonntag niemand, der die Parkgebühr von 10000 Pesos einfordert und somit müssen wir zu unserem Glück nichts zahlen. Aufgeregt klettern also Chris und ich über das Tor zum Cerro Castillo ohne einen Cent zu zahlen. 

Hinter dem Tor erwarten uns auf unserem Wanderpfad erstmal einige riesige Pferdekoppeln!  Wahnsinn wie viel Platz die Tiere hier haben, bei den Kühen und Schafen ist uns das auch bereits aufgefallen und nun freuen wir uns auch über die Freiheit die die Pferde hier bekommen. 

Etwas desorientiert, da wir keinerlei Beschilderung vorfinden, gehen wir über grüne Hügel und landen schließlich in einem schönen Waldstück. Als das Licht durch die Bäume auf den abwechselnd sandigen und gras bedeckten Boden fällt, fühle ich mich wieder überwältigt von der Natur. Dieses Lichtschauspiel in den Wäldern mag ich am liebsten wenn ich durch Wälder laufe, es sieht einfach immer ein bisschen magisch aus! 

Nach der nächsten Kurve stehen wir plötzlich vor einer kleinen Schaf und Ziegenherde, die unbeeindruckt von uns gemütlich das grüne Gras fressen. Ein wenig später laufen wir auch noch an einigen Bergkühen vorbei mit ihren Kälbern. 

Raus aus dem Wald laufen wir weiter, mit einer leichten aber stetigen Steigung, an einem Fluss entlang. Dort machen wir unsere erste kleine Pause und essen dort zwei Teigbällchen die wir uns im Dorf zuvor gekauft haben! Begeistert stellen wir beim ersten Bissen fest, dass die Teigbällchen wie leckere Deutsche „Krapfen“ schmecken! Ein par Spuren von den Deutschen Einwanderern finden wir hier in Chile immer mal wieder, manchmal noch genauso gut wie zu Hause und machmal nicht. 🙂 

Auf unserem nächsten Abschnitt wird es steiler und sandiger, vor uns läuft auf dem Gleichen weg nich ein weiterer Wanderer – ein Junger Bulle. Zwischen den Sandigen Wegabschnitten finden wir auch ein paar Wasserstellen an denen wir unsere Trinkflasche auffüllen können. 

Ein kleiner schwarz weiß gefleckter Hund, den ich am morgen bereits gestreichelt hatte, gesellt sich etwas weiter oben zu uns um uns zum Gipfel zu begleiten. Pause macht er nur wenn wir auch Pause machen, zu wem der Hund gehört wissen wir nicht und zurück möchte der kleine auch nicht laufen. Total süß rennt er vor uns den Weg hinauf oder klebt dicht hinter unseren Fersen. 

Seit uns der kleine Hund folgt, begleitet uns auch eine wunderschöne 180 Grad Aussicht auf die Umliegenden Berge! Der Glasklare Himmel gibt uns freie Sicht auf die grün bewachsenen Berge und den blau schimmernden Fluss der sich durch das Tal unter uns schlängelt! Wahnsinn, die Wanderberichte haben nicht gelogen, dass sich alleine der Weg nach oben lohnt auch ohne den Gipfel zu erreichen ist die Wanderung an sich traumhaft. 

Nach einem sehr steilen mit Geröll oder Sandbedecktem Endstück erreichen wir eine Kuppel von der wir bereits den Cerro Castillo vor blauem Himmel hinausragen sehen! Mit jedem Schritt, angeführt von unserem kleinen Begleiter, wird der Berg größer und zeit schließlich den königsblau schimmernden Gletschersee! 

Dieser Ausblick läd zum verweilen ein weshalb wir uns hier gemütlich auf die Felsbeocken am Hang vor dem See setzen und die Aussicht genießen. Unseren Linseneintopf vom Vorabend  genießen wir als Belohnung während unsere Kleidung in der Sonne trocknet. 

Nach einer Stunde treten wir schließlich den Rückweg an und erfahren von einer Mädelsgruppe die hier eine Mehrtageswanderung machen, dass der kleine Hund bereits mit anderen Wanderern hinab gestiegen ist. 

Auf unserem Rückweg ziehen wir zeitweise eine Staubwolke hinter uns her da wir den Berg aus Spaß an manchen Stellen hinab joggen. Vor lauter herumalbern merken wir erst später, dass wir einen anderen Weg zurück gehen als wir ihn nach oben gegangen sind. Hier sehen wir plötzlich die Schilder die wir anfangs so vermisst hatten und stellen am Ende Fest, dass wir bereits am Anfang der Tour zum Falschen „Eingang“ hineingegangen sind. 

Nach ca. 4,5h, mit Pause, sind wir wieder zurück, am Café in dem Tanja wartet, von einer der schönsten Wanderungen die wir in Chile erleben durften!- EINSCHUB von MONI

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Roadtrip- Woche 1

Die Anfahrt zu den Königspinguinen- Tag 1 on the Road

Am nächsten Tag hieß es dann endlich „Freiheit- wir kommen“- unser Camper wartete auf uns und unserem Roadtrip stand nichts mehr im Wege. Die Abholung bei Wicked verlief reibungslos und so saßen wir gegen Mittag in unserem „neuen fahrbaren Zuhause“ – für die nächsten 4 Wochen, juhuu! Vlt. Gewöhnen wir uns auch noch an das „strange“ Aussehen (das Gesicht was unseren Camper ziert ist aus der Serie „Stranger Things“) …wer weiß! Natürlich muss der Camper erstmal mit den Grundnahrungsmitteln ausgestattet werden, ebenso wie die ein oder anderen nützlichen Haushaltsgegenstände (eine gute Grundausstattung ist schon vorhanden!) – so dauerte unser mit 1h angesetzter Einkauf auch gleich mal 3h und unsere Abfahrt aus Punta Arenas erfolgte erst am späteren Nachmittag.

Erstmal ging es von Punta Arenas in die südlichste Stadt der Welt- Usuhaia. Das erste Ziel was wir ansteuerten war der „Parque Pinguino Ray“- hier lebt eine Kolonie von Königspinguinen (120 in etwa) gleichzeitig ist dies auch die einzige Kolonie die außerhalb der Antarktis lebt. Das ich hier hin möchte war von Anfang an fast schon wie ein Gesetz da ich Pinguine jeglicher Art liebe.

Von Punta Arenas ging es Hoch in den Norden, zur Fährstelle „Punta Delgada“ und mit der Fähre rüber Richtung Pinguine. Die Freiheit mit dem eigenen Auto zu reisen, wurde gleich von uns ausgenützt. So hielten wir am Straßenrand und konnten ein verlassenes Schiffsfrack ausgiebig erkunden.

Die Landschaft wechselte von eher trocken wirkenden Grashügel, entlang an rauen, windreichen Küstenstraßen über lange gerade Strecken. Da unser Mitsubishi ein kleiner Schluckspecht ist, müssen wir ca. alle 350km- 400km tanken. In Cerro Sombrero gab es unsere ersehnte Tankstelle. Wie wir ja schon gelernt haben, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So hatte die Tankstelle um 20Uhr schon geschlossen und es gab keinen Sprit mehr für uns. Zu unserem Großen Glück war eine Tourist Information gleich neben an, die saubere und freie heiße (!!!) Duschen, Toiletten sowie kostenloses WLAN uns bot. Unseren Camper haben wir direkt davor geparkt, möglichst Windschnittig um eine halbwegs ruhige Nacht zu haben. Frisch geduscht, den Lieben zu Hause kurze Infos zukommen lassen und mit gefüllten Mägen stand die erste Nacht in unserem Camper an.

„Parque pinguino ray“- Königspinguine und der Albatros- Tag 2 on the Road

Um 6 Uhr klingelte unser Wecker. Aufgewacht bin ich mit teilen unserer Weihnachtslichterkette im Gesicht. Drei Erwachsene, in einem Camper, eingepackt in Daunenschlafsäcken, ohne Luftzufuhr- da macht sogar das Panzertape schlapp 😉 …wir lernen stets dazu. Trotz der abendlichen Kälte haben wir eine erholsame, zwar ungewohnte, Nacht hinter uns gebracht. Routiniert gabs zur Stärkung erstmal ein liebevoll, von Moni zubereitetes Müsli. Für den“ el Padron“ gabs neuen Sprit, und so gings voller Vorfreude auf die Königspinguine, endlich weiter. Das Internet sollte leider diesmal recht behalten, und so standen wir vor dem Eingangsschild und mussten feststellen, dass der Park erst gegen 11 Uhr seine Tore öffnet. Wie vertreiben wir uns die Zeit?! Richtig, mit Essen! Ein Stück weiter auf der Dirt Road, an der Küste entlang wartete eine kleine windgeschützte Lichtung auf uns. Auf unserem Weg dorthin ertönte von Moni plötzlich ein greller Schrei und ein „Habt ihr auch das weiße Ding da im Zaun gesehen?“. Vor lauter Schreck, hat Chris den Stempel reingehaut, und dann den Rückwärtsgang. Das „weiße Ding“ entpuppte sich als Albatros, der sich mit seinem Flügel bitterböse im Stacheldrahtzaun verfangen hatte. Wir glaubten alle er sei schon tot.

Vor ihm stehend sahen wir das er noch lebte! Dem müssen wir helfen. Chris und ich haben unsere Handschuhe angezogen und los ging es. Etwas mulmig war uns schon, und Respekt vor dem großen Vogel und eventuellen Attacken hatten wir auch, dass war aber zweitranging. Chris hat beherzt mit beiden Händen den Albatros am Körper gepackt, und ich habe sachte den Flügel aus den Stacheln befreit. Am Boden abgesetzt, sah der arme Kerl ganz schön fertig aus. Mehr konnten wir ihm aber nicht helfen, da der Park ja auch noch geschlossen hatte. Wir beschlossen ihn erstmal sich erholen zu lassen, zumindest hatten wir die Hoffnung dazu (wir wussten ja auch nicht wie lange er da schon hing und gekämpft hat). Auf unserem Rückweg wollten wir nochmal vorbeischauen, und sollte er noch da sein ihn einpacken und mit in den Park schleppen. Für uns gabs nach der Aufregung erstmal einen heißen, frischen Filterkaffee, ein paar Kekse und einen Platz in der Sonne. Um kurz vor 11 ging es zurück zum Parkeingang. Dem Albatros mussten wir „Leb wohl“ sagen. Unsere Hilfe kam leider zu spät.

Mit getrübten und enttäuschten Mienen ging es zum Park. Da Pinguine in sehr, sehr kalten Gefilden leben, kann man sich vlt. Vorstellen was hier für ein Klima herrscht. Zudem wir auch noch direkt am Meer waren. Der Wind peitschte uns mit gefühlten 100km/h und minus 10 Grad um Ohren. Zwiebellook- das einzige was hilft. Nach 5 Schichten, eingepackt mit Mütze und Handschuhen, bewaffnet mit Kameras ging´s endlich zu den Königen. Keine 5 Minuten laufen später, erblickten wir auch schon die gesamte Kolonie. Zusammengepfercht, auf einer kleinen Insel, dicht an dicht. Wahnsinn! Durch mehrere Fernrohre konnten wir die Pinguine genau beobachten. Wir hatten wieder mal das Glück auf unserer Seite, so sahen wir nicht nur sehr junge Königspinguine (Februar zur Welt gekommen) die gerade ihren Fellwechsel von braunem, flauschigem Fell zum typischen schwarz/weiß-gelben Königspinguinfell durchliefen (ulkig sahen die aus, da teilweise noch Stellen mit langem Fell da waren, und schon Stellen mit dem „richtigen“ Fell, leicht zerzaust die Kerle).

Da gerade zwischen Oktober und Dezember Brutzeit ist, hatten wir tatsächlich noch das Glück ein Ei zu entdecken. Mehr durch Zufall, als ich durch das Fernrohr schaute und zwischen den Pinguinen rumzoomte, sah ich wie einer seinen Bauch anhob und mit seinem Schnabel das Ei auf seinen Füßen neu zurecht ruckte. Von der Parkmitarbeiterin bekamen wir dann gesagt, dass wir unfassbares Glück gehabt haben, sie arbeite seit 7 Jahren hier und habe diesen Moment erst einmal erlebt (vlt. Haben wir sie mit ihrem Englisch auch nicht ganz richtig verstanden?!…) Gefreut haben wir uns wie Schnitzel, und ich wollte mich gar nicht von diesen wunderschönen Geschöpfen verabschieden, aber alles hat ein Ende und unsere Reise geht weiter.

Der Süden wartet! Viele Kilometer fuhren wir in unserem El Padron. Zu dritt, vorne- was eine kuschelige Angelegenheit ist. Auf unserem Weg gab es immer wieder viele „Woooow´s“ und „Bohaa schau mal“. Die Landschaft hatte einiges zu bieten. An Küsten entlang, hindurch durch Berge, hoch entlang an Bergseen. Umso weiter wir in den Süden kamen, desto vertrauter wurde die Landschaft. Große Berge erhoben sich, kurvenreichere Straßen, Wälder. Die Häuser eine Mischung aus skandinavischem Stil und kanadischem Stil- richtig schön. Am späten Abend steuerte ich unseren Patron dann in die ersehnte Stadt „Ushuaia“- das Ende der Welt war erreicht! Was für ein verrücktes Gefühl.

Was ich vlt. Noch erwähnen sollte. Hier unten steht die Sonne näher zur Erde, deshalb geht die Sonne hier erst gegen 22-22.30 Uhr unter. Was für Abenteurer wie uns optimal ist, da die Tage lange genutzt werden können. Egal ob mit vielen tollen Entdeckungen oder mit Anfahrten für die Entdeckungen. Für unsere Übernachtung haben wir uns natürlich wieder einen mega geilen, abgelegenen Ort rausgesucht. Außerhalb der Stadt, mit Blick auf die Bucht und die Stadt die am Abend durch die vielen Lichter glitzerte und uns ein weiteres „Wow“ entlockte. Was uns am Abend durch die Dunkelheit verborgen blieb, dass erwartet uns am nächsten Morgen, bei strahlendem Sonnenschein.

Usuhaia und NP „Tierra del Fuego“- die südlichste Stadt der Welt- Tag 3 on the Road

Das Ende der Welt ist verdammt schön! Zwar sind die Temperaturen, trotz „Frühling“ bei maximal 12 Grad, und durch den peitschenden Wind in Feuerland, gefühlt wie 5 Grad aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Aber heute erwartete uns ein sonniger Tag. Moni, als auch Chris hatten unabhängig voneinander über einen nahegelegenen Nationalpark gelesen, der wärmstens empfohlen wurde.

Nach ein wenig einlesen, war klar das wir da auch hinmüssen. Also ging es für uns in den „Parque National Tierra del Fuego“.  Zum Glück- ein wahrer Schatz der hier auf uns wartete. Landschaftlich fühlten wir uns wie Zuhause. Die Sonne schien, verwandelte den Bergfluss in ein glitzerndes Netz, tauchte die Wiesen in saftiges Grün und lies die Blumen leuchten. Das erste Mal das wir im T-Shirt spazieren konnten.

Wir wanderten den Fluss entlang, umgarnt von schneebedeckten Bergen, durch die Wiesen, bis wir zu einem Wasserfall kamen. Hier teste Moni ausgiebig die Langzeitbelichtung ihrer Kamera- was sich sehen lassen kann. Ich saß wie ein kleiner Buddha auf dem Felsen und tankte Vitamin D, lauschte dem Rauschen des Wassers und dem Zwitschern der Vögel. Herrlich!

Nach dieser Pause ging es zurück und auf die andere Seite des Parks, die am Meer lag. Auch hier ein wunderschöner Moment beim „Mare el Mundo“. Jetzt knurrten langsam unsere Mägen und wir waren uns einig, dass wir an dem nächsten See unsere mobile Küche aufbauen. Chris wollte zudem unbedingt in den See springen. Am Seeufer bauten wir unsere Stühle auf, kochten uns Kartoffel mit Speck und Ei. Mhhmm wie lecker! Wir genossen die neidischen Blicke der anderen Touristen auf unseren Platz und unser Essen- schmeckte gleich noch besser😊 Nach dem Essen stand Chris dann seinen Mann, schlüpfte in seine Badehose und sprang in den ca. 10 Grad kalten Bergsee. Moni und ich genossen mit einem heißen frisch gebrühten Kaffee, auf unseren Stühlen, die Show- tauschen wollten wir nicht!

Wacker ausgehalten, kam Chris nach einer kleinen Runde wieder aus dem See. Getrocknet, gesättigt und glücklich packten wir alles wieder zusammen und zogen weiter. Ein paar Wege und Aussichtspunkte im Park erkundeten wir noch. In einem „Wald mirador“ hatten wir noch einen tollen Ausblick auf das Ende der Straße. Diese Straße war wirklich das weiteste was man fahren konnte. Mich erinnerte die Landschaft hier, stark an Norwegen- viele kleine Fjorde, Inseln und Gewässer und ein Weitblick.

Gefüllt mit so vielen tollen Eindrücken fuhren wir, an dem von uns am Anfang bereits entdeckten, Übernachtungsspot im Park. Auf unserem Weg wurden wir von einer großen Herde Wildpferde mitsamt Fohlen überrascht. Staunend, und mit dem Teleobjektiv der Kamera saßen wir im Auto und beobachteten. Nachdem wir unser Auto windgeschützt, soweit es ging, geparkt hatten beschlossen wir erstmal eine runde Krafttraining einzulegen- Ausdauersport hatten wir ja heute genug. So machten wir fleißig und brav eine Stunde lang unser Workout, danach gemeinsam noch, geleitet von Moni, eine ausgiebige Cool down-Session.

Sport bedeutet schwitzen, dass bedeutet eine Dusche. In der Wildnis. Die Solardusche wurde mit Bergwasser gefüllt, und ich beschloss mich dieser Herausforderung zu stellen. Scheiße nochmal war des kalt. Ich habe noch nie so schnell in meinem Leben geduscht. Der Wind hat das Wasser auch nicht gerade wärmer gemacht. Aber besser wie stinkend ins Bett zu gehen. Nachdem ich die Dusche überlebt hatte, konnte ich Moni beim Essen kochen helfen. Etwas Heißes im Magen hatte ich auch echt nötig- so richtig warm geworden bin ich den restlichen Abend nicht mehr. Erst eingekuschelt in meinem Daunenschlafsack, in der Mitte zwischen Chris und Moni, wurde es dann langsam warm. Bei geschlossenen Augen zogen noch einmal ein paar Bilder von den heutigen Momenten vorbei an mir und brachten mich sanft und glücklich in die Schlafwelt.

Der Weg ist das Ziel – Estancia Harberton Tag 4 on the Road

Heutiges Ziel war die andere Seite von Usuhaia, soweit es ging und mit der Möglichkeit auf eine kleine Insel Isla Martillo mit dem Boot zu fahren auf der, na was wohl?!, claro Pinguine leben. Der Weg dorthin führte uns über eine komplette Dirt Road, 50km und 1 ½ Stunden. Weder in Chile noch in Argentinien, zumindest hier unten im Süden, kann man nicht von „Straßen“ reden wie wir sie kennen. Immerhin bin ich jetzt im Offroadfahren mit einem Mitsubishi L300 bestens geübt. In Usuhaia erfuhren wir, dass es eben die Möglichkeit geben kann (!) dort unten vor Ort, noch auf eines der Boote zu kommen die zu der Pinguininsel fahren. Um 9 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr und noch später kamen die Boote in Estancia Harberton an. Rechtzeitig aufgestanden sind wir, der eingeplante Puffer von einer halber Stunden war dank der Dirt Road sofort weg und wir kamen erst um halb 10 Uhr an.

Trotz der erschwerten Anfahrt, war hier der Weg und die Landschaft herum, die immer wieder neuen Ausblicke, einen Fotostopp wert. In dem Ort angekommen, mussten die Mitarbeiterin trotz ihrer vielen Bemühungen mitteilen, dass erst am späten Nachmittag noch ein Boot platz hat. Da wir aber noch heute bis in die alt bekannte Stadt Cerro Sombrero kommen wollten (ca. 350km) war dies leider zu spät für uns, und wir mussten die Pinguininsel aus unseren Köpfen streichen. Da wir schon wieder hungrig waren (was so ca. alle 2h ist …  😊 ) und es nur ein schnelles Frühstück gab, ließen wir uns unser Müsli am Straßenrand bei herrlichem Ausblick (aus dem Auto raus da mal wieder ein starker Wind ging) schmecken.

Gestärkt konnte ich den Rückweg auf der Dirtroad wieder antreten. Mit dem Fahren wechselten Chris und ich uns ab und so schunkelten wir unseren Padron, mit einem kurzen Einkaufsstopp in „Rio Grande“, zurück zu unserem Übernachtungsspot in Cerro Sombrero. Wieder gab es eine Dusche (leider nur lauwarm da mit uns noch 9 andere diesmal hier nächtigten). Neben uns stand ein Pärchen aus Österreich, die eine ähnliche Route wie Moni und ich haben. Bei einem kühlen Bierchen gab es viele Infos gegenseitig zum Austauschen. Die vielen Kilometer steckten in den Knochen, und so fielen wir schnell in unseren wohlverdienten Schlaf.

NP „Pali Aike“- die erloschenen Vulkane – Tag 5 on the Road

Unser Tag startete erstmal mit einer heißen Dusche – herrlich. Danach gab es, wie so oft zur Stärkung ein leckeres Müsli mit Apfel und Banane. Von Cerro Sombrero ging es mittags zurück zu der Fähre die uns wieder auf die andere Seite bringen sollte. Dabei verloren wir allerdings eine Stunde mit Warten – etwas ärgerlich aber nicht zu ändern. Nach unserer Fähre steuerten wir direkt den National Park „Pali Aike“ an- den wir auch von den Österreichern empfohlen bekommen haben. Mal wieder auf unbefestigten Straßen kamen wir gegen Mittag am National Park an.

Christian, der Ranger zeigte und informierte uns gleich anhand seines 3-D-Modelles was es hier alles zu entdecken gab. Wir entschieden uns für einen kleineren Hike in einen erloschenen Vulkan, ebenso ein weiterer Vulkangrater und ein See in dem es Flamingos zu besichtigen gab. Die Landschaft war eher karg und das Gestein schwarz und hohl. Eine ganz andere Erfahrung zum Laufen. Auf unserem Weg kamen wir uns ein wenig vor wie Frodo und Sam auf ihrem Weg nach Mordor- dabei kommt Neuseeland erst noch 😊 Nach ein wenig klettern über Vulkangestein erreichten wir den Kern des Grater´s.

Schon sehr beeindruckend hier zu stehen und der Stille zu lauschen. Nach diesen Eindrücken und aufgrund der vorangeschrittenen Zeit kochten wir uns erstmal etwas zu Essen. Gestärkt waren wir bereit für den zweiten Vulkangrater. Hier konnten wir oben, aber Innen, entspannt entlangwandern und über die weite Steppe unsere Blicke schweifen lassen. Von den früheren Stämmen wurde dieser Grater als Lebensraum genutzt, aufgrund der Lage und des Windschutzes, heute dient es den Guanakos als Rückzucksort. Zurück am Auto hieß es auf zum See.

Schon während der Fahrt durch den Park entdeckten wir unzählige Guanakos als auch Nandoos. Oben am See angekommen erwartete uns eine traumhafte Sonnenstimmung die sich im See wiederspiegelte. Schon von oben konnten wir im See die „pinken Flecken“ erhaschen- allerdings reichten weder GoPro noch Tele aus um die Gefährten aufs Bild zu bekommen. Also runter zum See. Der Weg war länger als gedacht und von oben ersichtlich- jedoch bekamen wir ein paar tolle Schnappschüsse.

Zurück am Ausgang, fragten wir den Ranger Chris nochmal, welchen Weg er nach Puerto Natales er empfehlen würde. Er schlug uns natürlich die andere Straße quer durchs Landesinnere vor, als wir geplant hatten. Zum Glück und auch wieder nicht. Die Straße entpuppte sich als 120km lange Dirt Road- die Straßenverhältnisse hier bringen uns langsam zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite hatten wir wegen der Abendstimmung die reinste Safarifahrt- mit vielen Stopps. Herden an Schafen, mit ihren jungen Lämmchen, die zum Schießen aussehen, wenn sie wegrennen (Chris bekam einen 10-Minütigen Lachflash deshalb), große Herden von Guanakos, sogar Nandoos mit ihren Jungen lagen auf dem Safariprogramm. Zu meiner Freude, rasten, auch wenn etwas suizidangehaucht, viele Hasen über die Straße und neben unser Auto her. Ein paar Stinktiere schnüffelten im Gras umher. Als wir dachten alles gesehen zu haben, erblickten wir schon von der Ferne etwas über die Straße laufen was uns noch nicht bekannt vorkam. Runter vom Gas und langsam anrollen. Es war ein Gürteltier!!

Als wir das registriert hatten, stürzte ich aus der Türe rannte mit Monis Kamera in der Hand los, eben so Chris mit seinem Handy bewaffnet. Beim anpirschen blieb er mit seinem Unterarm in einem Stacheldrahtzaun hängen- aber was tut man nicht alles für gute Bilder?! Der kleine Kerl war etwas außer Atem, zu unserem Glück so bekamen wir ein paar tolle Schnappschüsse von ihm. Mit lauter Glücksgefühlen ging es weiter.

Nach Sonnenuntergang parkten wir unseren Padron, windgeschützt in einer Senke. Ich hatte meinen Schlaf schon gefunden, als ich von den Stimmen von Chris und Moni, sowie einer spanischen Männerstimme aufwachte. Vor unserem Auto standen, vollbewaffnet, drei Polizisten, die sich eigentlich nur erkundigten ob wir Hilfe bräuchten oder nicht. Als alles geklärt war, fuhren sie davon und wir konnten beruhigt, nach unserem tollen Safaritag einschlafen.

Puerto Natales- Tag 6 on the Road

Nach einer erholsamen Nacht, warteten nochmals 40 km Dirt Road auf uns bevor wir endlich wieder Teer unter unseren Reifen hatte. Gottseidank! Da unser rechter Vorderreifen, immer wieder Luft verlor, war jede Dirt Road kritisch. Zumal unser Auto an sich schon laut ist, wenn alles im Camper jedoch scheppert und klappert (egal wie gut man die Sachen sichert), man selbst ständig durchgerüttelt wird, das Fahren doppelte Konzentration bedeutet, ist eine geteerte Straße der reinste Segen.

Die Landschaft um uns herum wurde auch immer grüner und wieder bergiger. Am Horizont erschien ein Regenbogen. Zurück in der Zivilisation, gingen wir erstmal in ein Café/Restaurant und stärkten uns mit einem leckeren Salat und Sandwich. Ein paar Besorgungen später, frisch betankt (mit Sprit als auch Luft) ging es dann erstmal für Chris und Moni an die Fitnessgeräte. Ich schrieb in der Zeit an diesen Blogs weiter und war froh um die Stille. Da Chris noch duschen wollte, suchten wir noch in der Stadt einen Camp Spot auf der für 2Euro eine heiße Dusche anbot.

Danach ging es Richtung „NP Torres del Paine“. Wieder einmal auf ungeteerten Straßen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich keine Lust mehr auf Dirt Road, und parkte unseren Bus an einem sagenhaften Viewpoint mit Blick auf den Torres del Paine und seine berühmten und markanten „3 Zinnen“. Abendessen gab es diesmal im Bus, da ein Wind draußen ging, der nicht mehr normal war. Ich habe es getestet- ich konnte mich wirklich in den Wind „legen“. Wie immer kamen wir erst kurz vor Mitternacht ins Bett.

Torres del Paine- die drei Zinnen Patagoniens- Tag 7 on the Road

Der Wecker klingelte früh. Nach unserer Morgenroutine, ging es dann die Straße weiter in den Nationalpark. Angekommen am Parkplatz schnürten wir voller Vorfreude unsere Wanderschuhe und packten unsere Rucksäcke. Los geht´s. Ein Tageshike von etwa 8h wartete auf uns zu den 3 Zinnen inklusive Gletschersee. Gleich zu Beginn ging es steil Bergauf, und mei Kreislpump lief sich warm. Die Sonne im Rücken, den Blick dem Ziel zugewandt ging es stetig weiter. Nach etwa 2h und ca.4-5km erreichten wir das erste Zwischenziel- ein Camp Ground.

Da viele hier den „W-Trek“ über 6 Tage gehen, gibt es immer wieder solche Basislager. Hier wimmelte es nur so von Menschen, zwar hingen unsere Mägen auf halb 8 aber unsere Brotzeit wollten wir hier auch nicht Essen. Erst ein Stück später im Wald gab es die Stärkung. Inzwischen gab es auch noch ein wenig Nieselregen und der Wind wurde stärker. Das letzte Stück zum Gipfel, verlangte mir nochmal einiges ab. Große Felsbrocken, die überklettert werden mussten, 400hm kontinuierlich steil bergauf und oben ein peitschender Wind der dir ins Gesicht schlägt- angenehm ist was anderes. Endlich unser Ziel erreicht erwartete uns der türkisfarbene Gletschersee und dahinter die aufragenden 3 Zinnen.

Durch unser spätes Starten (um 11 Uhr) liefen wir gegen den Strom, und waren relativ alleine hier oben. Wir machten mit unserem Gaskocher an einem windgeschützten Fleckchen unseren am Vortag gekochten Linseneintopf warm, und feierten uns und unsere warme Mahlzeit. Nach dem Anstieg war Essen auch bitter nötig. Danach konnten wir auch unsere Szenerie mit unseren Kameras verewigen. Da die Wolken immer dichter und dunkler wurden, machten wir uns wieder an den Abstieg.

Im Wald angekommen, liefen und liefen wir. Immer weiter wir wollten alle nur noch nach unten, zurück zum Auto. Wie drei Ferngesteuerte Marionetten waren wir unterwegs. Endlich unten angekommen, checkten wir auf Chris seiner Uhr unsere Schritte…kein wunder das wir alle k.o. waren, uns steckten 1300 Höhenmeter und etwa 23km in den Beinen. Am Auto angekommen war meine erste Tat- raus aus den schuhen und Socken und der Länge nach auf den Boden. Nach etwas Rast gab´s natürlich erstmal wieder was zum Essen. Immerhin war es schon 20.30 Uhr. Danach packten wir unsere 7 Sachen ein und machten uns auf den Weg Richtung Argentinische Grenze. Nett wie wir sind, haben wir noch zwei erschöpfte Wanderer ein Stück mitgenommen.

Diese Guttat sollte sich am heutigen Tag sowie am nächsten noch „rächen“. Um 22.02 Uhr erreichten wir die Grenze und mussten feststellen, dass die Schranke unten war. Im Häuschen brennte noch Licht. Unwissend klopften wir am Fenster, als der Grenzbeamte rauskam und uns erklärte das die Grenze um 22 Uhr zu macht. Eine Grenze die schließt!!! Sowas gibt´s auch echt nur hier…nicht zu fassen… und um zwei nach absolut kein Durchkommen mehr. da beschwert sich noch einer über unsere deutschen Beamten :-P. Erste Grund der „Rache“, dass Ein und Ausladen der Wanderer hat uns ca. 10 Minuten gekostet. Die uns jetzt den Grenzübergang verwehrte. Uns blieb nichts anderes übrig als Zurück nach Puerto Natales zu fahren und hier den Grenzübergang anzusteuern, dieser sollte bis Mitternacht geöffnet sein. Immerhin war dieser Teil der Strecke eine geteerte Straße. Auf dem Weg dorthin, und da wir alle drei dermaßen fertig waren, beschlossen wir in Puerto Natales das Camp Ground in dem Chris geduscht hatte anzusteuern, alle duschen zu gehen und dort zu übernachten. Gesagt getan. Nach unserer Dusche stellte Moni dann fest, dass einer ihrer Wanderschuhe fehlte. Der zweite Streich, folgte nun zugleich. Entweder beim „Ein oder beim Ausladen“ muss er unbemerkt rausgefallen sein. Von unserem Host erfuhr Moni, dass sie entweder am nächsten Tag in eine der Agencies gehen kann, und diese wiederum im Park anrufen und nachfragen, oder dass wir selbst nochmal Hinfahren. Moni entschied sich für Variante Zwei, da die Schuhe auch nicht gerade günstig waren.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

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Santiago de Chile

Da Chile das größte Land, was die Längenausdehnung betrifft mit über 3500km ist, war für uns schnell klar: Distanzen am Besten mit dem Flugzeug zurück. Außerdem haben wir die letzten Fahrten mit den Bussen schon sehnlichst nach unten gezählt. Nach gefühlten 40 Busfahrten quer durch Peru und Bolivien, standen wir wieder in einem kleinen Flughafen in San Pedro de Atacama. Von hier ging es in entspannten 1,5h Busfahrt in die große Hauptstadt – Santiago de Chile. Mitternachts checkten wir in unser Hostel ein, mitten im Standzentrum neben einem wunderschönen Park. In unserem Hostel hatten wir ein großes Zimmer (4 Betten) für uns, da wir hier 5 Nächte verbrachten. Die erste Nacht waren wir noch zu zweit, in der zweiten Nacht gesellte sich Kim wieder zu uns- die Freude- auch wenn es „nur“ ein Tag Trennung war, war groß.

Der erste Tag, wurde von uns, wie man es kennt, natürlich zum erkunden der Stadt genommen. So standen, der Park mit Aussichtspunkt, ein zentraler Markt, ein gutes Kaffee (darf natürlich nie bei uns nie fehlen wenn wir schon die Gelegenheit zum schlemmen haben), der „Plaza de Armans“ (den es überall gibt ebenso wie die Stadtbereiche „Miraflores“ und „Bellavista“- mit erfinden von Namen sind  die in Lateinamerika nicht so vertraut) und der Stadtpark. Was mir schon bei unserer Ankunft in San Pedro aufgefallen ist, wurde in Santiago de Chile nochmals bestätig- hier ist soviel westlicher Einschlag und Fortschritt zu sehen und spüren, dass ich mir nach Peru und Bolivien, hier, nicht länger wie in Lateinamerika vorkam, sondern eher das Gefühl hatte wieder durch Barcelona zu schlendern. Chile gefällt mir, obwohl es eine Großstadt ist, und auch im Vergleich zu Lima und La Paz um Welten besser abschneidet.

Mittags waren wir am „Mercado Central“- eine grenzwertige Erfahrung. Er ist bekannt für den „besten frischen Fisch“ den es in ganz SdC gibt. Der Geruch von Fisch gemischt mit Fleisch, schlägt mir schon zu Beginn in die Nase. Luftholen und durch. Auf unserem kurzen Stück werden wir von unzähligen Kellnern angequatscht und in ihr Restaurant zum Essen eingeladen. Unserem Hunger geschuldet und der späten Zeit, hat der Letzte es auch geschafft. Kurze Zeit später stand ein Gemisch aus rohem Fisch getarnt als „Salat“ vor mir, und ein paar Salatblätter mit Tomate, Karotte und Gurke vor Moni. Eine Gabel in meinem Mund und mein Gesicht sprach Bände- es war einfach nicht essbar. So mussten wir uns die paar Salatblätter von Moni teilen- was uns natürlich nicht sättigte und wir wie hungrige Tiger durch die Großstadtsavanne weiterzogen. Am Abend gab es dann ein großes Wiedersehen mit Kim, Beth und Max- die Partybuscrew war wieder vereint! Der Abend wurde in vollen Zügen von uns allen genossen. Meine Vorfreude auf den nächsten Abend wurde immer größer, da gegen Mitternacht mein bester Freund, Chris ankommen würde.

Der zweite Tag in Chile brach an, den wir gemeinsam mit Max&Beth verbrachten. Heutiges Programm: Fahrt mit einer Cablecar (Gondel) auf den „höchsten“ Berg (lächerliche 800 Hm also mehr ein Hügel) um die Aussicht zu genießen und danach entspannt gemeinsam durch die Stadt bummeln. Der Weg dorthin führte uns durch ein süßes kleines Künstlerviertel, mit vielen Graffitis und bemalten Hauswänden. Angekommen am Park standen wir vor verschlossenen Toren. Wie wir erfuhren war ein großer Streik angesetzt. Plan B war zu dem größten Einkaufsshoppingcenter der Stadt zu fahren. Hier gab es einen Sky Tower der uns bis in den zweiundfünfzigsten Stock bringen sollte um von dort die Aussicht zu genießen. Als wir an der Kasse standen, erfuhren wir das der oberste Stock aufgrund eines Events gesperrt war- ein Satz mit X! Was hilft dagegen? Richtig, Essen! Also eines der unzähligen Restaurants in der Mall ausgewählt und ein „Menu del Dia“ bestellt. Passenderweise ertönte aus den Lautsprechern Queen- weshalb wir sofort, in gekonnter Art und Weise, mitsangen, zur Belustigung der Gäste und Angestellten. Der restliche Tag wurde von uns in der Mall verbracht, da es hier ein Outdoor und Sportgeschäft nach dem anderen gab, was uns anlockte. Max entdeckte ein Kino, auf das wir zielsicher zugesteuert sind. „Bohemian Rhapsody“ sollte es wieder werden- was denn sonst? Allerdings um den Film auf Englisch zu schauen mussten wir die Lokalität wechseln. Im Hostel konnten wir dann Kim wieder mit einsammeln. Nach dem Essensdesaster vom Vortag, lief es heute deutlich besser. So landeten wir alle in einem kleinen aber sensationell guten (und günstigem) Sushi Restaurant und später in den Sesseln des Kinos, zweite Reihe, Freddy Mercury in Oversize die Zweite. Gut, dass wir auch diese Plätze hatten, wir haben natürlich wieder jedes Lied mitsingen müssen- wem geht es auch nicht so bei den Queen-Hits, gell Mama?! *g*. Rechtzeitig wieder zurück in unserem Hotel, ging das „Warten“ los, bis Chris ankommt. Kurz nach Mitternacht klopfte es dann an unserer Türe, und ein geschaffter und müder Chris (nach 24h Anreise) stand davor. Kann sein, dass unsere Etage durch meinen Freudenschrei aufgewacht ist, was mir aber ziemlich egal war. Die Ankunft von Chris bedeutete nicht nur, ein Stückchen Heimat am anderen Ende der Welt zu haben, sondern auch dass in wenigen Tagen unser Roadtripabenteuer durch Patagonien/Feuerland/Chile/ Argentinien beginnen würde- vier Wochen wir kommen. Aber erstmal brauchten wir alle Schlaf.

Der dritte Tag in SdC hieß für uns Kim zu verabschieden, die weitergereist ist, Monis Suche nach einem Krankenhaus für ihre dritte Impfung, und für Chris und mich gemeinsam SdC gemütlich zu erkunden. Da ich mich ja schon „auskannte“ wurde ich schnell zu einer kleinen „Stadtführerin“ für Chris- inklusive gutem Kaffeestop. Mittags haben wir uns wieder mit Moni zum Lunch getroffen. Den restlichen Nachmittag haben wir mit rum Strawanzen, Eis essen, Kaffee trinken, Fotos machen und Schaufensterguggn verbracht. Abends ging es wieder mit Beth&Max in das Sushi Lokal. Chris und Max haben sich auf Anhieb super verstanden, und waren fast schon unzertrennlich (glaub Max war auch froh nach soviel „nur Frauen um ihn herum“ mal einen männlichen Ansprechpartner zu haben). Da wir am nächsten Tag einen Ausflug nach Valparaíso geplant hatten, und Max&Beth abreisten, wurde der Abend nicht allzu lange. Der Abschied von den beiden nach einer Woche, viel sehr schwer. Ich hoffe, dass ihre Einladung, im August nach England zu kommen in die Tat umgesetzt werden kann.

Valparaíso und Vina del Mar

Am frühen Morgen ging es für uns drei mit der Metro zum Busterminal. Dort angekommen fuhren wir in 2h mit einem Bus von SdC in die Küstenstadt Valparaíso. Aufgrund seiner einzigartigen bunten Häuser und der Lage wurde die Stadt 2015(?) zum UNESCO-Kulturerbe ernannt. Die Stadt wurde von uns natürlich zu Fuß erkundet. Durch einen Markt, an der Vielfalt von Obst und Gemüse wir uns fast nicht satt sehen konnten, weiter Richtung Zentrum.

Straßen links und rechts, rauf und runter. Zu meiner großen Freude landeten wir in einem Gässchen, dessen Häuser voll gesprayt mit Graffitis und Kunstwerken waren. Ja, ich mag das 😊 sehr sogar! Wir folgten der Straße nach Oben, als auch uns ein Hund folgte. Humberto haben wir ihn getauft. Er blieb tatsächlich auch den ganzen Tag bei uns- am liebsten hätten wir ihn eingepackt und als unseren Bus Hund mitgenommen. Die Straße mit den bunt bemalten Häusern blieb nicht die Einzige, so spazierten wir durch ein wunderschönes, vielfältiges Viertel, genossen die Aussicht sowie die Kunst um uns herum, die vielen kleinen Lädchen in denen es so einiges zum entdecken gab bis wir wieder untern ankamen.

Mit dem öffentlichen Bus ging es dann weiter nach „Vina del Mar“- an den Strand. In und um Chile, muss man wissen, ist im Dezember/Januar Hochsommer. So lagen wir dann am Strand, Sonnenbadeten uns, bewunderten Chris, der es sich nicht nehmen ließ in den Pazifik (dieser ist trotzdem kalt!!!) zu springen und entspannten. Am Abend brachte der Bus uns wieder zurück. Packen und eine kurze Nacht standen an.

Punta Arenas

Mitten in der Nacht, entriss der Wecker uns aus unseren Träumen. Um halb 5 saßen wir im Taxi zum Flughafen SdC. Der Vogel startete um halb 7, mit uns todmüden Reisenden, an Board, Richtung Punta Arenas/ Patagonien.

Von Chris, im Vorfeld, perfekt organisiert, erwartet uns am Ausgang ein netter Herr mit Namensschild der uns zu seinem Taxi brachte, und direkt weiter zu unserem Hostel in Punta Arenas. Gabriela, die Vermieterin war zuckersüß und unfassbar hilfsbereit, so wurden wir mit Infos gleich zu Beginn „bombardiert“ und versorgt. Dann noch schnell einen eigenen Überblick über alles verschaffen und schon konnte die Stadterkundung los gehen. Da Punta Arenas ziemlich klein ist, konnten wir alles zu Fuß erledigen- allerdings waren es dann am Ende 18km Laufen. Dafür haben wir jeden Winkel erkundet, sind zu einem Schiffswrack gelaufen und am Ende in einem Schokoladenkaffe gelandet- da war das viele Laufen gleich wieder vergessen.

An der Meerespromenade entdeckten wir noch ein Outdoor-Fitness, dass am Abend von Chris und mir gleich ausgiebig getestet wurde- ziemlich hart nach längerer Abwesenheit wieder Sport zu treiben- aber es tat unfassbar gut 😊.

Wer im übrigen noch erfahren möchte, wie die Tage aus Chris seiner Sicht gelaufen sind der sollte hier einmal vorbei schauen:

https://travelparker.de/